Eine bessere Saeulenverlaengerung fuer die EQ6

  • Die Saeulenverlaengerung, die Sky-Watcher fuer die EQ6 anbietet, hat zwei Mankos:


    (i) SIe ist kurz - ca. 20cm - und fuer laengere Refraktoren waere da mehr wuenschenswert. Eher 40cm wie bei der Verlaengerung fuer die EQ5, die aus unerfindlichen Gruenden laenger ausfaellt.

    (ii) Muss die Montierung fixiert werden, indem die Azimutkontermutter halbwegs festgezogen wird. Dann muss die obere Platte mit drei M6-Schrauben auf die Saeule geschraubt werden. Fummelig, und Schrauben, die im Dunkeln ins Gras fallen.



    Zwei Freunde von mir kamen auf die Idee, zwei Verlaengerungen hintereinanderzuschalten, um ihren 125/1000er Triplet-Apo hoch genug auf einem Stahlstativ der EQ6 pro zu montieren. Doch das ging gar nicht ... die Verbindung zwischen den beiden Saeulen loeste sich andauernd und eine dauerhafte Einnordung war nicht moeglich.


    So kamen sie zu mir, um die beiden Saeulen fester aufeinanderzubekommen. Ich machte einen Gegenvorschlag:

    - Ersatz der 20cm-Roehre durch eine 40cm-Roehre


    - Einbringen eines "Fensters", durch das sich die EQ6 nach Poljustage richtig festziehen laesst.

    Also auf zum Eisenmenschen und ein passendes Rohr besorgt: 101.6mm Aussendurchmesser (= 4 Zoll), Wandstaerke 3.6mm. Das macht einen Innendurchmesser von 94.4mm, was ziemlich genau dem Innendurchmesser des Sky-Watcher-Rohres entspricht. Wobei die beiden Abschlusszylinder dort locker reinpassen, Praezision ist nicht sonderlich wichtig.


    Zum Einbringen des "Fensters" zeichnete ich dies auf der Drehbank an, wobei ich meine Digitalanzeige benutzte. Ich waehlte eine Laenge von 100mm, bei ca. 80mm Weite, um dort mit der Hand durchgreifen zu koennen.


    Das Einspannen in die Fraese erforderte etwas Improvisation. Ich loeste es mit einem langen, harten Stahlprofil, das das Rohr in zwei baugleiche Maschinenschraubstoecke drueckte.


        

    Dann ging die Fraeserei los. Entlang des Rohres gelang dies mit einem 5mm-Fraeser recht gut. Ueber den "Berg" ging es dagegen gar nicht, obwohl ich natuerlich am hoechsten Punkt anfing. Nach dem Abbrechen eines 6mm-Fraesers und dem Abstumpfen eines weiteren Werkzeuges habe ich hierfuer die gute alte Saege benutzt.

      


    An zwei gegenueberliegenden Stellen klappte das "Abnabeln" nicht auf Anhieb, aber durch gezieltes Biegen schaffte die Materialermuedung den Rest.



    Schliesslich wurde mit einem 8mm-Fraeser nachgearbeitet, dann entgratet und gefeilt.


    Nachdem ich die 6mm-Loecher eingebracht habe (10mm vom Rand, 120-Grad-Winkel durch den Trick auf der Drehbank mit einem Drehwerkzeug, einer kleinen Wasserwaage und der Digitalanzeige), klappte das Verschrauben auf Anhieb. Sitzt etwas stramm, aber so klappert auch nichts.

     


    Jetzt ist alles zerlegt und das Kaltgalvanisierungsspray kann draussen ueber Nacht trocknen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!