🌲🌳🌲 Beobachtungsnächte im Steigerwald. Die sechste Nacht. 🌳🌳🌳

  • 🌲🌳🌲 Beobachtungsnächte im Steigerwald. Die sechste Nacht. 🌳🌳🌳


    Hallo,


    Nach der fünften Nacht konnte ich noch eine weitere Nacht beobachten.



    Die Nacht vom 20. auf dem 21. September.



    Das ist definitiv die letzte Nacht in der Neumondphase im September, in der das Wetter mit meinem Arbeitszeiten übereinstimmte.



    Meine Ausrüstung in dieser Nacht:

    • 12"/f4 Newton, parallaktisch auf einer Losmandy G11 montiert.
    • Laser als Peilhilfe.
    • 80/400mm Refraktor mit einem 2", 32mm 70° Fadenkreuzokular und Zenitspiegel als optischer Sucher.
    • Blaze-Gitter Spektroskop als Aufsuchhilfe für Planetarische Nebel.
    • Okulare aus der 82° Serie von Explore Scientific und ein 82° Nagler.
    • Astronomik [OIII] Filter 12nm.
    • SQM-L.


    Himmel und Bedingungen:

    Klarer, aber aufgehellter Himmel.

    Nach Einbruch der Dunkelheit zogen wenige Wolken im Südosten auf, die sich aber wieder auflösten. Anfangs gute Durchsicht die aber im Laufe der Nacht nachlässt. Aufkommender Wind.

    Die Milchstraße ist deutlich zu sehen.





    Diese Objekte habe ich in dieser Nacht beobachtet:


    Messier 57 (NGC 6720), ein Planetarischer Nebel im Sternbild Leier. Beobachtet mit einer Vergrößerung von 343x mit einem [OIII] Filter (12nm).

    SQM-L: 20m84/□" Zenit.

    Messier 57 ist im Aufsuchokular und ohne Filter als deutlich sichtbarer Ring im Feld zu sehen.

    Bei hoher Vergrößerung und mit dem [OIII] Filter ist der Ring sehr hell und sehr breit. Innerhalb vom Ring ist es heller als außerhalb. am Ost- und am Westrand wirkt der Ring breiter, so der er außen einen ovalen Umriss hat. Der Ring wirkt auch nicht gleichmäßig hell. Die beiden Ausbuchtungen auf der Ost- und der Westseite sind etwas dunkler als der Ring und deutlich ungleichmäßig hell.

    Ohne Filter meine ich innerhalb vom Ring einen sehr schwachen Stern sehen zu können.


    PK 52-2.2 (Merill 1-1), ein Planetarischer Nebel im Sternbild Adler. Beobachtet mit einer Vergrößerung von 343x mit einem [OIII] Filter (12nm) und einem Blaze-Gitter Spektroskop.
    SQM-L: 20m90/□" Zenit.

    Mit dem Blaze-Gitter Spektroskop konnte ich den Planetarischen Nebel im Feld identifizieren.

    Mit dem [OIII] Filter konnte ich den Planetarischen Nebel bei hoher Vergrößerung heraus blinken. Mit dem [OIII] Filter verschwinden nahezu alle schwachen Sterne, der Planetarische Nebel ist mit hohem Kontrast im Feld zu sehen.

    Er wirkt im Gegensatz zu den Sternen in der Umgebung leicht flächig und hat eine zarte grüne Farbe.


    RT Cap, ein Kohlenstoffstern im Sternbild Steinbock. Spektraler Typ: C6.4. Beobachtet mit einer Vergrößerung von 67x.

    SQM-L: 20m91/□" Zenit.

    Deutlich sichtbarer mittelheller Stern in einer hell orangen Farbe.

    Der Stern fällt im Feld sofort auf.


    U Cyg, ein Kohlenstoffstern im Sternbild Schwan. Spektraler Typ: C9.2e. Beobachtet mit einer Vergrößerung von 67x.

    SQM-L: 20m93/□" Zenit.

    Der Stern fällt im Feld sofort auf.

    Sehr schwacher Stern. Tiefes, intensives dunkles orange.


    Barnard 155, Barnard 156, Dunkelnebel im Sternbild Schwan. Beobachtet mit einer Vergrößerungen von 50 und 67x.

    SQM-L: 20m98/□" Zenit.

    Der Dunkelnebel Barnard 155 ist eine deutlich sichtbare Stelle ohne Sterne im Sternfeld.

    Der Dunkelnebel ist nicht sehr groß. Er ist nahezu ein dunkles rundes Loch im Sternfeld. Im Dunkelnebel kann ich nur wenige Sterne sehen.

    Bei einer Vergrößerung von 50x fällt auf, das sich in Richtung des Sterns ρ Cyg ein breiter sternleerer Schlauch zieht. Diese dunkle Region mündet in den Dunkelnebel Barnard 156 die den Stern ρ Cyg umgibt. Der dunkle Schlauch wird durch wenige Sterne vom Dunkelnebel Barnard 155 getrennt.

    Die Dunkelnebel fallen besser auf wenn ich das Teleskop durch das Feld bewege und möglichst den Stern ρ Cyg aus dem Feld halte.


    Saturn, im Sternbild Wassermann. Beobachtet mit einer Vergrößerung von 255x.

    SQM-L: 20m98/□" Zenit.

    Saturn steht nicht sehr still im Okular und wird noch scharf abgebildet.

    Die Cassinische Teilung kann ich sehen und die Wolkenbänder unterscheiden.


    S798, ε 8 Peg, Enif, ein optischer Doppelstern im Sternbild Pegasus. A-C, Helligkeit 2m5/8m7, Abstand 143,9". Beobachtet mit einer Vergrößerung von 50x.
    SQM-L: 21m00/□" Zenit.

    Der Doppelstern ist getrennt.

    Ein heller gelblicher und ein schwacher bläulicher Stern.

    Wenn ich das Teleskop anstupse, dann federt oder pendelt der schwache Stern im Feld.


    Galaxiengruppe NGC 7331, NGC 7335, 7336, 7337 und 7340, "Deer Lick Group", Galaxien im Sternbild Pegasus. Beobachtet mit einer Vergrößerung von 255x.

    SQM-L: 21m01/□" Zenit.

    Östlich der Galaxie NGC 7331 kann ich die Galaxien NGC 7335 und NGC 7337 als schwache Aufhellungen sehen. NGC 7340 ist eine sehr schwache Aufhellung. Die Sichtung von NGC 7336 ist sehr unsicher.


    Galaxiengruppe NGC 7317, NGC 7318A, 7318B, 7319 und 7320, "Stephans Quintett" (Arp 319, Hickson 92), Galaxien im Sternbild Pegasus. Beobachtet mit einer Vergrößerung von 343x.
    SQM-L: 21m04/□" Zenit.

    Ich kann im Feld vier bis fünf Aufhellungen sehen.

    NGC 7319 und NGC 7320 sind die hellsten Galaxien. Die anderen Galaxien sind schwächer. Die Kerne der Galaxien NGC 7318A und NGC 7318B kann ich getrennt sehen.


    NGC 7742, eine Galaxie im Sternbild Pegasus. Beobachtet mit einer Vergrößerung von 255x.

    SQM-L: 21m08/□" Zenit.

    Kleine und schwache Galaxie die im Feld noch deutlich zu sehen ist.
    Ovale Form. Die Galaxie wird zum Zentrum heller.


    NGC 7743, eine Galaxie im Sternbild Pegasus. Beobachtet mit einer Vergrößerung von 255x.

    SQM-L: 21m11/□" Zenit.

    Kleine und schwache Galaxie die im Feld noch gut zu sehen ist.

    Die Galaxie ist leicht oval und wird zur Mitte etwas heller.


    Mit den Objekten dieser Nacht habe ich bisher 1.633 unterschiedliche Objekte in 2.929 Beobachtungen beobachtet.


    Um zwei Uhr nachts baute ich wieder ab und machte mich auf dem Rückweg.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo Gerd,


    Gratulire zu dieser Leistung. 6 Nächte, da muss nicht nur das Wetter mitspielen. Auch die Objektauswal ist gut, von allem was dabei. Und jedes Mal rausfahren und aufbauen ist auch eine Leistung.


    Viele Grüße,

    Bianka

    Teleskope: Newton 130/f5 , VMC 260/f11,5 / Newton 200/f4 , Kameras: ZWO ASI 183MM/183MC aber meistens visuell.

    Montierungen: EQ6-R,Celestron CGX,


  • Hallo Bianka,

    Gratulire zu dieser Leistung.

    Vielen Dank für deine netten Worte.

    Ich hatte noch dazu das Glück, das ich in der Zeit frei hatte und ich Zeit zum Beobachten hatte. Sonst wäre das nicht gegangen. Ich möchte aber auch so ehrlich sein: Die vielen Nächte habe ich am nächsten Tag schon gespürt. Irgendwann ist auch in der Nacht die Konzentration weg, so das ich mich auf zwei Uhr in der Nacht beschränkte. Mit zusammenpacken und zurückfahren musste ich nochmals über eine Stunde einplanen.

    Zur Objektauswahl: ich habe in einem Ordner viele Aufsuchkarten fertig vorbereitet. Bei diesen Karten ist von jeder Objektklasse etwas dabei, von einfachen bis schwierigen Objekten. So habe ich eine abwechslungsreiche Auswahl für die Nacht.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

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