Gestern abend konnte ich erstmals diese Saison wieder Obelix, meinen 14" Meade SCT auf der Rupp-Montierung, fuer Deepskyaufnahmen hernehmen. Also quasi ein "Anbeobachten" fuer die Saison 2023/24.
Das Seeing war so lala, was sich auch in einem matschigen Saturn manifestierte, den ich nebenan mit dem 200mm-Refraktor aufnahm. Trotz ADC und obwohl der Planet im Okular blickweise gar nicht so schlecht aussah, habe ich schon bessere Saturne hinbekommen:
Nun zum Deep-Sky. Ueber die Sommerperiode hatte ich einen Stromkabelbruch, so musste ich das Kabel am Netzteil der Kamera austauschen. Auch diesmal verhedderte ich mich im Dunkeln in die Zuleitung (Kabelmanagement ist bei mir ein Fremdwort, da muss ich noch dran arbeiten!), sodass die Kamera kurz ausfiel. Dann spann die Kuehlung herum. Kamera aus, Computer herunterfahren, wieder hoch ... und alle Einstellungen neu machen. Grrrr .... schliesslich fand ich dann aber M16, der bei mir in Nordostengland recht tief am Horizont steht. Ich habe ja kein GOTO, also war Starhopping angesagt. Die Kamera ist aber brilliant - auf Gain 20000 eingestellt und am Histogramm der Bildanzeige gedreht, zeigen sich die "Saeulen der Schoepfung" schon schwach im Bild. So macht Zentrieren Spass! Schliesslich den Autoguider drauf trainiert, und los.
Als sich dann das Teleskop bedenklich gegen den Horizont neigte, aber ich noch kurzentschlossen einen M27 nachgelegt, bis das Fernrohr in die Montierung fuhr.
Von diesem pannenreichen "Anbeobachten" erwartete ich nicht viel. Dennoch, die Resultate heute haben mich positiv ueberrascht. Vor allem der horizontnahe M16, bei dem die Sterne seeingbedingt aufgeblasen waren, zeigt schoene Dunkelstrukturen.
Hier die beiden Bilder, die auch anschaulich die Groessendifferenz zwischen den Objekten darlegen. M16 mit 3.5m f/10 und Altair Hypercam 26c im 2x2-Binning und 28x3min, beim M27 Selbiges mit 12x3min.
Also noch ein bisschen an den Kabeln spielen und es kann losgehen!
