Immer ein Spike im Bild, was tun?

  • Hallo Freunde des Himmels,

    ich beobachte jetzt erst seit einem Monat den Nachthimmel, immer auf der Suche nach neuen Objekten. Dabei fällt mir auf, dass ich auch mit verschiedenen Okularen immer eine Streifenbildung nach rechts unten bei allen Sternen habe. Ich schätze also auf ein Problem mit dem Fangspiegel. Trotz neuer Kollimation krieg ich das nicht weg!

    Ich habe mal auf die Schnelle ein Bild mit Paint gemacht um das zu veranschaulichen. Was kann ich dagegen tun? Hat jemand einen Tipp?

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hallo Roland,

    kannst du mal etwas detailierter darstellen, mit welchem Teleskop und welchen Okularen dieser Effekt entsteht. Fangspiegel läßt auf ein Spiegelteleskop schließen. Dein Bild zeigt keine Spikes, also ist's ein Mak, CC oder SC? Nunja alles nur Vermutungen, daraufhin kann man keine Hinweise geben.

    Grüße

    Dietrich

  • Habe ein Skywatcher Dobson, also Newton, und das passiert bei allen Okularen. Das 25er steht auch garantiert nicht in den Tubus. Schmutz kann ich auch ausschliessen

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Und es ist auch nur EIN Spike. Vielleicht ist das aber auch der falsche Ausdruck: das zieht sich vom Objekt weg in einen sich vergrößernden und dabei abschwächenderen Streifen

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hallo,

    Hat jemand einen Tipp?

    Schau mal in den Tubus hinein. Da ragt irgendetwas in den Strahlengang hinein. Das kann eine glänzende Schraube oder sonst irgend etwas sein. Nehme mal eine helle Lampe und Leuchte in den Tubus hinein und auch in den leeren Okularauszug hinein. Möglicherweise glänzt dir dann schon etwas entgegen. Das ist dann die Ursache für den Spike.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Öffnung ist 150mm (150/750er), habe gerade mal ein besseres Bild gemacht, das zeigt es ziemlich gut

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hallo nochmal,

    Ich schätze also auf ein Problem mit dem Fangspiegel.

    Ich tippe nicht auf dem Fangspiegel an sich. Verstellte Fangspiegel äußern sich nicht auf diese Weise mit Bildfehlern.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Okay, ich guck mir das heute abend nochmal genau an. Ich hätte höchstens noch die Idee, dass der Hauptspiegel vielleicht einseitig zu stramm "geklemmt" ist, das wäre dann aber schon ein krasser Effekt

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Ach ja, die 4 normalen Spikes sehe ich nicht, habe aber eine 3er Spinne als Fangspiegelhalter. Sollte ich dann 3 Spikes sehen?

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    Johann Wolfgang von Goethe

  • Ja , dann normalerweise 3 Spikes an hellen Sternen.

    Wenn der Hauptspiegel heftig zu stark geklemmt ist, ergibt sich ein zusätzliches Spikepaar in der von dir gezeichneten Form.

    Liegt der Hauptspiegel vielleicht schief in seiner Fassung?

    Trat der Fehler erst nach einer Reinigung der Spiegel auf?

    Ist das Gerät neu? dann ggf. umtauschen.

    Bei welchen Vergrößerungen zeigt sich der Fehler? Wenn du mehrere Sterne im Gesichtsfeld hast, ist der Fehler an allen Sternen sichtbar - in gleicher Ausrichtung?

    Grüße

    Dietrich

  • Upps, viele Fragen, okay.... Das Gerät ist neu, dem entsprechend also noch keine Spiegelreinigung. Der Fehler ist mir aber erst vorgestern bewußt aufgefallen. Vielleicht war er auch schon vorher da und ich hatte ihn als normal akzeptiert. Ob der Spiegel schief in der Halterung liegt: Wie gehabt, ich sehe mir das heute abend nochmal genauer an. Tauschen würde ich den ungern, zu viel Zeitaufwand und Stress wegen Selbstständigkeit im Job. Außerdem wäre ich dann ohne Teleskop, kommt gar nicht in Frage... =O

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    Johann Wolfgang von Goethe

  • Äääähh, da muß ich bis 6 zählen? Reicht da eine Hand?

    Im Ernst, ich überprüfe heute wirklich mal alles gewissenhaft und kollimiere auch wieder neu...

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    Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich tippe auch auf Verspannung wahrscheinlich des Hauptspiegels. Falls, dann bekommst Du das mit Kollimieren nicht weg. Eher Hauptspiegel ausbauen, unter die Spiegelklemmen dünnes Papier, das nachher wieder rausziehen, damit der Spiegel fast locker in den drei Klemmen sitzt ... Ich glaube Stathis hat das mal irgendwo beschrieben?


    Zuvor kannst Du ja ohne schon zu schrauben prüfen mit dem 'Sterntest', ob ansonsten die Kollimation stimmt.


    Gruß

    Stephan

  • Hallo Roland,


    was Du gezeichnet hast, ist eine 1 A Zeichnung eine "komatösen" Sterns. Allerdings sieht das über das komplette Bildfeld, wenn sonst alles stimmt, in etwa so aus wie links oben in der Grafik. Die Darstellungen jeweils sind ziemlich extrem, um das deutlich zu machen. Im Normalfall sieht man in der Mitte des Feldes keine Koma, zum Rand hin nimmt sie dann stetig zu.


    Abberationen_im_Feld_mittel.png

    Zeigen die "Koma-Schwäzchen", über das komplette Bildfeld, alle in eine Richtung (!?) wäre das extreme Verkippung und/oder sehr einseitige Verspannung.


    Gut ausgeprägte Spikes, in Deinem Fall 6 etwas schwächere als wenn es nur 4 wären, siehst Du visuell nur an sehr hellen Sternen.

    Wega ist derzeit ein guter Kandidat, da kannst Du mal, Wega genau in der Mitte des Feldes, schauen, ob sie gleichmäßig ausgeprägt oder auch unregelmäßig sind.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Genau an der Wega habe ich gestern getestet, Sieht aus wie das Bild links oben, aber über das gesamte Gesichtsfeld den Komaschweif nach rechts unten , also nicht wie dort vom Zentrum ausgehend nach allen Seiten. Seltsam, oder?

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hmmm Roland,


    wirklich etwas seltsam, so extrem hatte ich das visuell mal bei einem Hauptspiegel, der einseitig aus der Klammer oder war es die Justierschraube (!?) gesprungen war, aber das sollte man bei der Justage sehen.

    Bleibt wirklich noch (siehe Beiträge zuvor), das eine der HS-Klammern oder auch der Fangspiegel extrem einseitig verspannt.

    Das läuft ja auf auseinendernehmen und nachsehen hinaus. Berichte mal weiter, was es war.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Genau an der Wega habe ich gestern getestet, Sieht aus wie das Bild links oben, aber über das gesamte Gesichtsfeld den Komaschweif nach rechts unten , also nicht wie dort vom Zentrum ausgehend nach allen Seiten. Seltsam, oder?

    Sollte keine Verspannung erkennbar sein, also die Halteklammern ein klein wenig Abstand zum Spiegel lassen, dann verdreh mal den HS um z.B. 90° vor dem wieder zusammenbauen. Falls danach diese komatöse Abbildung sich auch verdreht hat, wäre der Spiegel selbst der Grund. Ändert sich durch dieses Drehen des HS nichts, hast du zumindest den HS als möglichen Übeltäter ausgeschlossen.


    Sollte sich der HS als Verursacher herausstellen, wüäre das ein klarer Grund für eine Reklamation, falls dein Newton neu angeschafft wurde

  • Gute Ideen, so wirds geprüft und gemacht. Wenn das nicht funzt, dann muss er halt die Reise antreten

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hallo,

    habe dieses kleine Problem auch an meinem 12,5" Dob gehabt. Abhilfe: mit einem entspr. Imbusschlüssel ganz wenig an den drei Schrauben gedreht, um den Hauptspiegel möglichst zu konzentrieren. Auch wenn man ohne Okular reinschaut, kann man sehen, ob eine Bilddeckung vorhanden ist: evtl. Fangspiegel etwas lockern und dann klein wenig ausrichten. Am besten geht das, wenn man zu zweit ist.

    Das absolute Optimum war dann, daß man mit 609fach ! punktförmige Sterne sah, und der Saturn durchs Gesichtsfeld zog, Nachschubsen bei dieser Vergrößerung liegt nicht mehr drin (deshalb sehe ich bis 304fach als gute "Arbeitsvergrößerung" an).

    Hoffe, ein wenig zur Problemlösung beigetragen zu haben.


    Gruß Günther

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