Hallo Sternfreunde,
im Juni wurde hier mehrfach der bekannte Ringnebel besprochen. Das hatte mich daran erinnert, das ich diesen vor zwei Jahren auch einmal im Zuge meiner ersten Gehversuche mit der Astrofotografie in eine Aufnahme eingebunden hatte. Als Galaxienfan habe ich stets die benachbarte Galaxie IC 1296 bedauert, die im Schatten des hellen PN so gut wie keine Aufmerksamkeit erfuhr.
Das wollte ich ändern und habe entgegen meiner Gewohnheiten 5 Nächte lang in die Belichtung investiert. Leider ist von den Farbaufnahmen fast nichts verwendbar gewesen, einmal weil mir die Farbkamera ständig vereiste oder das Filterrad zunächst nicht richtig transportierte. Auch das Wetter wollte nicht so richtig mitspielen. Drei Nächte machte der fast volle Mond mit Dunst und Cirren Probleme, eine mondlose Nacht war dagegen mit reichlich Wind und vereinzelten Wolken durchsetzt.
Die Belichtungszeit für die Luminanz ist mit 180 Sekunden so gewählt, daß es der Galaxie zugute kommt, während der Ringnebel total überbelichtet ist. Das sieht dann im Einzelbild so aus:
Die Aufnahme habe ich bewußt gewählt, weil sie anhand der Satellitenspur schön die Windsituation an jenem Abend veranschaulicht. Mit meinen bescheidenen Bildbearbeitungskenntnissen habe ich versucht, den Ringnebel so gut wie möglich als Nebenobjekt zu behandeln und damit der Galaxie die Bühne zu bieten, die sie verdient. Ich hoffe, daß dies einigermaßen gelungen ist.
Hier noch die Version mit Bezeichnung einiger Objekte:
Aufnahmedaten:
Equipment:
PW CDK 317/2540 (f/8) mit Kamera ASI 1600 für die Luminanz
TEC 110 (f/5,6) mit Kamera ATIK 428 und Filterrad für die Farbe
Montierung: Fornax 100
Guiding über OAG mit MGEN II
Verwendete Software: APT, Astro Pixel Processor, Pixinsight
Bildinformation:
Aufnahmedatum: 08.09., 17.09., 18.09., 22.09. und 29.09.2021
96 x 180 Sek, Gain 50, Binning 2x2, Temp. -20 Grad (Luminanz)
Je 29 x 60 Sek. pro Farbkanal, Binning 1x1, -10 Grad (Farbe)
Bortle 4 bis 5 an zwei Nächten, Bortle 6 an drei Nächten
Viele Grüße
Heinz
