Schwingungsdämfung eines Stativs

  • Hallo zusammen,


    zur Schwingungsdämpfung von Stativen gibt es kommerzielle Dämpfer, z.B. Schwingungsdämpfer-Pads. Ich hatte vor vielen Jahren welche angeschafft, doch sie aus verschiedenen Gründen kaum verwendet, auch weil ich von der Wirkung nicht so überzeugt war. Vermutlich sind sie für schwere Teleskope ausgelegt und bringen bei leichteren nicht so viel.


    Vor einigen Monaten hatte ich mich mit der Beseitigung von Torsionsschwingungen befasst und im zweiten Schritt dann kürzlich versucht auch die vertikalen Schwingungen zu reduzieren. Da ist eine Flüssigkeitsdämfpung wie


    hier,   Flüssigkeitsschwingungsdämpfung nicht so geeignet und stattdessen habe ich etwas Analoges zu den kommerziellen Dämpfern in die Füße des Stativs integriert, das ich hier vorstellen möchte:



    Ganz unten an den Stativbeinen befindet sich in den ausziehbaren Füßen jeweils eine dünne Schicht aus schwarzem Dämpfungsmaterial.


    Hier im Detail:



    Als Dämpfungsmaterial habe ich Sorbothane verwendet, die weichste Form, Duro 30. Sorbothane Duro 30 soll das Material sein, dass am besten dämpft ohne dabei die Steifigkeit nennenswert zu verschlechtern. Es fühlt sich ein bisschen wie Marshmallow oder Kaugummi an. Die Scheiben mit 25 mm Durchmesser sind aus einer 2,5 mm dicken Matte geschnitten. Im klassischen Sinne einer Schwingungsdämfung sind sie nicht abgestimmt, da müste die Schwingunsfrequenz mit dem Dämpfer niedriger als die typischen Anregungsfrequenzen liegen und das Stativ würde zum Schaukeln neigen. Stattdessen habe ich die Parameter so gewählt, dass bei vollständiger Belastung ( 20 kg insgesamt, also knapp 7 kg pro Bein) die Dicke sich um 10 %, also, 0,25 mm reduziert. Das sorgt für ausreichend Stabiliät, eine Kraft von 1 N bewirkt eine Änderung um etwa 0,003 mm. Bei einem ersten Test auf dem Balkon hatte ich den Eindruck, dass Schwingungen deutlich reduziert werden. Ganz unten an den Füßen finden sich M8 Madenschrauben als Stahlspitze für festen Boden, im Gelände sorgen die Buchenholz-Halbkugeln für eine größere Auflagefläche. Wichtig ist, dass der Abstand von dem doch recht weichen Dämpfer zum Boden möglichst klein ist, andernfalls können Kippschwingungen auftreten.


    Wie so oft, ein paar Kleinigkeiten müssenn noch verbessert werden, z.B. die Klemmung für die Höhenverstellung mit Flügelschrauben (im oberen Bild ) ist zu schwergängig.


    viel Spaß beim Lesen und beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    Damals bevor ich Dobsonaut wurde und noch ein Berlebach hatte…


    Ich hatte mit einer Öse und einem Karabiner / Seil meine Powertank in der Mitte der Ablageplatze aufgehängt und somit den Schwerpunkt deutlich tiefer gelegt. Dies hat meiner Meinung nach sofort was gebracht, ich habe den Refraktor etwas fester angestubst und die Zeit gestoppt bis das Bild wieder stabil war… das ging (handgestoppt und bestimmt nicht wissenschaftlicher Versuchsaufbau) mit Gewicht etwa 25-30% schneller.


    Stativ: Berlebach Uni

    Powertank 12V, etwa 7 kg

    Montierung CGEM

    Teleskop: Meade 127/952


    Viel Erfolg!


    Beste Grüße,

    Rainer

  • Hallo Rainer,


    ja, verschiedene Wege führen zum Ziel.

    Zur Effektivität der Schwingungsdämpfung, ich denke die gewählte Lösung mit Sorbothane bringt deutlich mehr als 30% und das zustätzliche Gewicht ist mininmal.


    beste Grüße


    Thomas

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