Bresser Fernglas Mitteltrieb reparieren? Oder ausschlachten?

  • Hallo Alle,

    ich habe mir irgendwann mal ein gebrauchtes Fernglas gekauft (Flohmarkt, 5 Euro, kannste nix falsch machen). Ist ein Bresser "Jäger", heute "Hunter", 10X50.

    Beim Kauf merkte ich, dass die Halteschraube für die Okulare locker war, aber das kann man ja wieder festziehen. Erst zu hause bemerkte ich, nachdem ich diese festgezogen hatte, dass das Mittelrad zur

    Fokussierung auch nicht richtig funktionierte. Beim Herausdrehen muss man nämlich am Augenteil ziehen, damit das Gewinde innen überhaupt greift. Und beim Zurückdrehen senken sich die augenseitigen

    Okulare bis zur Hälfte normal, dann aber selbständig ohne Halt am Gewinde zurück bis zum Sockel. Ich gehe davon aus, dass das Mittelgewinde kaputt oder "ausgelutscht" ist.

    Im Internet konnte ich keine Bauanleitung für das Ding finden.

    Was tun?

    Vielleicht hat jemand eine Idee wie man das wieder hinkriegt, bzw. eine Bastelidee wenn ich das Teil ausschlachte. Ich würde gerne noch etwas damit anfangen, nicht aus Geiz, sondern weil "Müll haben wir

    schon genug". Und wegwerfen möchte ich eigentlich erst als letzte Option nutzen...


    Vorschläge willkommen,

    Gruß Roland

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Stathis

    Hat den Titel des Themas von „Reparatur oder Bastelei? Was tun?“ zu „Bresser Fernglas Mitteltrieb reparieren? Oder ausschlachten?“ geändert.
  • Hi Roland,


    ich hatte mal ein Hunter 7x50, das war Ende 1980er Jahre. Es war ein preiswertes Einstiegsmodell mit hohem Plastikanteil. Dennoch hatte ich meine Freude damit.


    Wenn das Gewinde nicht greift, koenntest Du ein metrisches Gewinde nachschneiden und eine metrische Schraube verwenden. Das Fokussiergewinde wird aller Wahrscheinlichkeit nach kein metrisches Standardgewinde sein, sondern eines mit hoeherer Steigung, um schnell fokussieren zu koennen. Fuer Astro macht es ja nichts aus, wenn das Fokussieren etwas laenger dauert - unsere Objekte sind ja stets im Unendlichen.


    Ich habe einen TS 20x90, bei dem der Mitteltrieb kaputt ging. Dort habe ich die Okulare mit selbstgedrehten Gewindehuelsen eingesetzt, sodass ich nun eine EInzelokularverstellung hatte. Der Verstellbereich ist recht klein, aber Unendlich wird erreicht. Auch hier war es mir zu schade, das Geraet stillzulegen. Wenn Du sowas machst, brauchst Du allerdings eine Drehbank oder einen guten Freund mit einer Drehbank.

  • Hallo Roland,


    es ist sehr gut möglich, dass mal jemand vor Dir den Fokussiertreib auseinander geschraubt hat. Dreht man ohne die Schraube am Fokussiertrieb und schraubt den Mechanismus dann wieder, also mir so veränderter Stellung, zusammen, kann geanu das passieren, was Du beschreibst.

    In dem Fall wurde eventuell stark nach außen gedreht.

    Ich würde versuchen, die Schraube zu lösen, die Okularbrücke weiter nach innen zu setzen und wieder festschrauben. Nach einigen Versuchen dürftest Du eine passende Stellung finden.

    Funktionieren tut es ja eh nicht, also kann man es für 5 Euro mal versuchen.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Genau in der Richtung habe iches gestern schon versucht weil ich mir das Gleiche dachte. Hat aber leider nicht geklappt. Es fühlt sich eher so an, als ob nach der Hälfte kein Gewinde mehr da wäre. Der Tipp mit Gewinde selbst nachschneiden wird wohl eher auch nichts, da ich dann regelrecht in den Mitteltrieb hineinbohren müsste. Hmmm.... Vielleicht versuche ich einfach mal Unterlegscheiben bis ich an die Position komme, wo das Gewinde wieder greift. Es wird wahrscheinlich doch ein Bastel- und Experimentier-Guckeisen.

    Trotzdem Dank für die Tipps

    Grüße, CS & noclouds

    Roland

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Müsste mal mein altes "Hunter" rauskramen, um es zu überprüfen, aber normalerweise wird bei solchen Porros von unten her eine Schraube eingedreht, also auf der gegenüberliegenden Seite von den Okularen. Die Schraube auf der Seite der Okulare hält nur die Arme, aber verändert nicht den "Anschlag". Schraubt man die auf, kann man die Arme abnehmen, meistens ist aber noch eine Schraube unten, die den Anschlag festlegt (da hat man auch etwas Spielraum, um Fern- und Nahfokus zu ändern) und die gesamte Okularkonstruktion inklusive Madenschraube sichert. Wenn die Schraube unten locker ist oder ganz geöffnet, müsste man allerdings auch die Okulare komplett herausdrehhen können bzw. kann man sie dann bis zum Anschlag herausdrehen und dann ganz rausziehen.

    Das das Gewinde kaputt ist, glaube ich eigentlich nicht. Ich hab eine relativ große Sammlung an Porros und sowas ist mir noch nicht untergekommen. Meistens hat sich eher eine Schraube gelöst.

    Ein Photo wäre hilfreich.

    Ist das schon die "Made in China" Version mit gummiertem Gehäuse? Es gab ja von Bresser alle möglichen Modelle, manchmal wurde auch der gleiche Name für verschiedene Modelle benutzt und umgedreht.

  • Dobby

    Das scheint mir der richtige Ansatz zu sein. Zwar ist die Schraube unten (oder vorne) zwischen den Eintrittslinsen nicht locker, aber ich dachte eigentlich, dass die nicht zu bewegen sei, da hier ja auch das Stativgewinde drin ist. Aber ich mache mal Fotos, gute Idee... Die gibt`s dann aber erst morgen.

    :thumbup:

    Thanx, CS & noclouds

    Roland

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  • Normalerweise müsste im Stativgewinde ein kleines Loch sein und dadurch kommt man mit einem schmalen Schlitz-Schraubenzieher an die untere Schraube. So ist es zumindest bei nahezu allen Porro-Gläsern gewesen, an denen ich rumgebastelt habe. Kann etwas fummelig sein, falls man die Schraube komplett rausdreht, denn dann kullert die einfach herum, aber kann normal nicht rausfallen, weil ja die Abdeckung mit dem Stativadapter davor ist. Da hab ich schon gelegentlich geflucht.

    Es kann natürlich auch an was anderem liegen, aber das wäre so mein Tipp gewesen.

  • Super, das mach ich heute abend :thumbup: Erfolgsmeldung (?) kommt dann morgen. Und wenn wirklich nichts geht,

    dann baue ich alles auseinander und mache einen Exerimentierkasten-Optik draus. Aber noch gebe ich nicht auf...

    Gruß und CS

    Roland

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  • Hallo Roland,


    genau diese kleine Schraube, die durch das Stativgewinde hindurch erreichbar ist, meine ich in meinem Beitrag #4.

    Da liegt das Problem. Die kann man in jeder Stellung festziehen, auch mit total verstellter Okularbrücke.


    Gruß

    Günther

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  • Hallöle nochmal,

    ich habe gestern mal versucht was ging, um irgend eine Schraube zu finden.

    Genau diese Schraube gibt es dort leider nicht...

    Und wie man sieht: jede Menge Dreck!


    Auch okularseitig keine Schraube. Ich werde mal an dieser "Spezielles Tool" - Stelle rumbasteln, mal sehen ob ich dort was lösen kann


    Ich werde euch aber informieren, egal was passiert. Nochmal danke an alle....


    CS & noclouds

    Roland

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    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hallo Roland,


    so ein Bresser habe ich aktuell nicht hier.

    Ich kenne es von Ferngläsern nur so, dass unter dieser Schraube die Mechanik des Mitteltriebes mit Einstell-/Fixierschraube ist, selbst dann, wenn da kein Stativgewindeloch ist, wo man durchkommt. Dann muss man die große Schraube lösen und abnehmen.

    Besteht die Möglichkeit, dass Du einen Schlitzschraube gesucht und ein eventuell vorhandenes, aber verfettetes Innensechskantloch übersehen hast?

    Ist es möglich, dass die große Schraube alle Funktionen vereint?

    Hast Du sie mal ganz rausgeschraubt und dann den Mitteltrieb ausprobiert?

    Bewegt sich die komplette Welle, auf die der rote Pfeil zeigt, nach oben und unten oder nur ein äußerer Ring?

    Wenn man keine so großen, breiten Schlitzbits findet, bietet es sich an, sich selbst ein passendes Werkzeug aus Blech zu schneiden.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Du beschreibst meine Gedanken! Muss jetzt aber "leider" Feierabend machen. Ich melde mich nach der Operation...


    Gruß & CS Roland

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hier noch ein Nachtrag:

    Operation gelungen, Patient tot! Leider war an diesem Fernglas nichts, aber auch gar nichts mehr zu machen. Nachdem ich unter Mühen den Mitteltrieb freilegen konnte habe ich gesehen, dass sie die Zahnung völlig im Eimer war, weshalb das Gewinde auch nur noch im oberen Teil greifen konnte. Das hat auch gereicht für Erdbeobachtung, aber Himmelsbeobachtung war nicht mehr möglich (ließ sich nicht scharf stellen). Ich habe dann noch versucht die Brennweite mit einer Unterlegscheibe zu verlängern, was dazu geführt hat, dass ich 2 verschiedene Fokuspunkte bekam. Nun ja, ich lege jetzt alle Linsen frei und werde mal mit denen versuchen, ein Fernrohr zu bauen....


    Gruß und CS

    Roland

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hallo Roland,


    Das war auch mein Gedanke, als ich Dein Posting gelesen habe. Das Glas halbieren und aus einer Hälfte ein Monokular oder einen Gradsichtsucher bauen.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

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