Komakorrektor nicht im korrekten Abstand?

  • Freunde, ich habe hier einen 8" f/4 Newton.
    Mit der Kamera dran habe ich die unten zu sehende Störung, in den Ecken des Bildes. Das ist links oben, der Ausschnitt ist stark vergrössert.


    Besonders ausgeprägt links oben und unten, etwas weniger rechts unten und noch weniger rechts oben.


    Gehe ich recht in der Annahme, dass das am Komakorrektor liegt und der vermutlich nicht den korrekten Abstand zum Kamerasensor hat?


    Danke!


  • ckr7


    Da ist auch noch was mit Justage oder Tilt nicht OK. Prüfe mal zuerst die Justage auf der Achse (Trick mit defokussiertem Stern in/out of focus) (mach das ohne den Korrektor). Dann Korrektor einsetzen und weiter testen. Kann dann Tilt sein. Hast Du da Justagemöglichkeiten? Beim Korrektor ist auch der angegebene Fokusabstand nicht immer optimal. Der Wert ist nur ein Anhaltspunkt, der ja nur für bestimmte Spiegelparameter genau gegeben ist. (Wenn in der Werbung steht, dass der Korrektor von F3 bis F5 geht ist das nur eine Näherung) Am besten mit Abstandsringen testen, bis die Abbildung sauber ist. Dabei aufpassen, dass sich nicht wieder Tilt einschleicht. Die Baader Abstandsringe für M48 habe ich nachgemessen. Der für 0.3mm hatte bösen Keil!


    Viel Erfolg & CLear Skies,

    Gert

  • Danke Gert, ich habe heute Abend versucht, das Problem "am Stern" zu verstehen. Aber das ist nun etwas frustrierend gelaufen.
    Ich habe mir für diesen Newton extra ein Ocal Pro zugelegt. Damit lässt sich alles perfekt kollimieren. Aber leider nützt das wenig, denn die Beugungsscheibchen sind dann trotzdem ganz anderer Meinung.
    Der Fokuser ist gut, von TS, zwar nicht ganz frei von Verkippung des Fokuserrohrs aber ob das die Ursache ist....ich glaube es nicht.

    Ich verstehe es im Moment nicht wirklich. Es ist auch nicht so, dass die Abweichungen irgendwie gleichmässig wären. Es gibt verschiedenen Formen von Asymmetrie über das Bildfeld verteilt.

    DIe Kamera selbst (also der Sensor) kann es nicht sein, denn mit einem Askar FRA 400 gibt es das Problem nicht. Was dann den Komakorrektor wieder ins Bild rückt, denn ich verwende, abgesehen von diesem, exakt denselben image train auch mit dem FRA 400.


    Ich kann Reflektoren einfach nicht mehr leiden. Immer nur Ärger mit den Dingern :(

  • ..denn die Beugungsscheibchen sind dann trotzdem ganz anderer Meinung.

    Welcher Meinung sind sie - sprich- wie sehen die intra- und extrafokalen Bilder im Bildzentrum aus? Kannst du Bilder davon nahe am Fokus und auch weiter defokusiert machen?

    Im Bild oben sehe ich auch in der Bildmitte längliche Sterne. Nachführfehler? Astigmatismus?


    Erst muss man in der Bildmitte die Justage sicherstellen und auf potentielle Bildfehler prüfen. Erst im zweiten Schritt in den Ecken nach Verkippung schauen.


    Welchen Komakektor nutzt du? Welcher Okularauszug ist verbaut? Alles verschraubt oder gesteckt? Wenn verschraubt und die Kamera selbst o.k. ist, würde ich, wie Gert verschlägt, auch die Distanzhülsen prüfen.

  • Wahrscheinlich habe ich mehrere Probleme derzeit, auch eines, an das ich gar nicht gedacht habe.


    Was die Beugungsscheibchen betrifft, Du hast ja den hellen Halo aussen und den schwarzen Kreis in der Mitte, dazu die Streben der Fangspiegelhalterung.
    Schon in der Bildmitte ist der dunkle Kreis nicht zentriert (nur wenig offset zwar), an den Bildrändern mehr, aber nicht konsistent. Mal so, mal so. Es ist ein merkwürdiges Durcheinander.
    Ich vermute ausserdem, dass die Halter des Hauptspiegels zu fest angeschraubt sind. Ich habe diesen Newton erst seit Kurzem und er wurde davor 2x per Post verschickt.
    Kann gut sein, dass da jemand "transportgesichert" hat. Ich werde das prüfen, sobald ich ohne zu ersaufen wieder in mein Obersvatorium kann.


    Ich habe den UNCN2-G2 von TS dran. Der Skywatcher-Auszug war unsäglicher Müll. Allerdings passt der TS erst mal nicht, die Basisplatte kann man nicht verwenden.
    Ich habe daher einen Adpater auf der Drehbank gemacht, das ist mechanisch 150%. Damit kann ich den TS auf die Skywatcher Basisplatte setzen.
    Aber ich würde nicht wetten, dass die Skywatcher Platte wirklich eben ist.
    Für meinen Adapterring lege ich die Hand ins Feuer, der ist im µm-Bereich korrekt. Aber das nützt für einen Tilt natürlich nichts, wenn die Basis drunter nicht sauber ist.


    Mit dem teuren UNCN2-G2 bin ich nicht glücklich, Fehlkauf. Das Auszugsrohr verkippt für einen f/4 viel zu stark, obwohl ich vom Gewicht her kaum was dran hängen habe.

  • Hallo,

    Ich sehe mit ziemlicher Sicherheit zwei Fehler.

    Dein Hauptspiegel ist völlig verspannt. Daher würde ich den Hauptspiegel samt Fassung ausbauen und den Spiegel mit dem berühmten Blatt Papier zwischen den Klammern und Spiegel wieder zentrisch im Tubus einbauen. Das Papier davor wieder entfernen ;)

    Zweitens liegt deine Bildebene schief zur Sensorebene. Ich schätze, der Fangspiegel sitzt nicht genau unter dem Fokussierer und müsste neu eingebaut und ordentlich im Offset ausgerichtet werden. Und auch ein Fangspiegel darf nicht verspannt eingebaut werden!

    Erst wenn das erledigt ist und ein Stern intra- und extrafokal in der Bildmitte keine Deformationen mehr zeigt, kannst du dich um den Abstand des Korrektors kümmern.

    Viel Erfolg!

    Grüße,

    Burkhard

  • ckr7


    Per Ferndiagnose ist das schwer zu beurteilen. Die unterschiedlich ausehenden defokussierten Sternscheibchen mit FS Schatten in der Mitte können auch durch Zentrierprobleme des FS kommen. Wie Stathis sagt. Erstmal die Abbildung auf der Achse perfekt machen. Dann sehen wir weiter.


    OK, das hilft Dir jetzt nicht viel, aber ich kann etwas Zuspruch geben, denn ich habe den selben Skywatcher in der 10zoll F4 Version. Ja, der Fokussierer ist Murks. Ich hab den bei mir durch einen FT ersetzt, bzw durch dessen Basisplatte. Der FT mit Motor wandert dann bei mir von Scope zu Scope, je nach Anwendung. Für jedes Scope kann ich mir so ein Teil nicht leisten.



    Ich habe die Justierung 'per Hand' gemacht mir Justierokular und einem Laser. Durch Drehung, Längsverschiebung und die drei üblichen Justierschrauben gibt es bei der Justage eklig viele freie Parameter. Hat mich eine Menge Notizzettel und einen Nachmittag Arbeit gekostet den FS hinzukriegen.


    Ich habe mehrere Komakorrektoren probiert, 'TS-Optics NEWTON Koma Korrektor 0.95x Maxfield 3-Element', Baader RCC und Baader MPC. Im Test unterschiedliche Abstandsringe eingesetzt. Erst so in 1mm Schritten. Dann 0.5mm. Bei jedem Abstand mit ASI Camera und NINA Autofokus laufen lassen. Dann im Fokus 3 Bilder machen und HFR messen. Der MPCC wurde gleich aus dem Test gestrichen, weil der Fokus in der Mitte schlecht war. Der TS hat dann auch den Baader RCC abgehängt. Besseres HFR und weniger Abhängigkeit vom 'perfekten' Abstand.



    OK, noch was Positives zum Skywatcher. Ich habe die ganze Optik HS+FS gegen einen Referenz-Planspiegel in Autokollimation getestet und war positiv überrascht. Absolut gerade Ronchistreifen und gute 'Null' im Fokus. Ich würde das Gesamtsystem deutlich besser als 1/4lambda einstufen.



    Nach all der Arbeit ist der Skywatcher doch ganz brauchbar. Hier z.B. ein M16 damit (unter Stadlicht Bedingungen)

    (Mehr zum Bild: https://www.skywatcher.space/C…y/ngc6611_asi2600_v1.html)



    Clear Skies,

    Gert

  • Ich habe (leider) auch den Baader MPCC. Damit war ich noch nie zufrieden, aber ich scheue die Ausgabe für einen anderen Korrektor.
    Bei mir sieht das so aus:



    Wie gesagt, mechanisch ist das über jeden Zweifel erhaben. Allerdings habe ich bei diesem Adapter keine Möglichkeit einer Verkippung gegenüber der Basis vorgesehen.
    Ich habe mich drauf verlassen, dass die eben ist. War wohl ein Fehler.

    Es ist nicht so, dass das jetzt alles totaler Schrott wäre. Ich habe bei den Tests mal die Kamera mitlaufen lassen, für total 1.5 Stunden (30min RGB, 60min Schmalband) ist das nicht sooo übel.
    Aber da geht noch was...sobald ich weiss, was das eigentlch Problem ist....


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