Fotos vergangener SoFis

  • Hallo,


    von meinen bisher zehn beobachteten SoFis habe ich von sechs Fotos gemacht.


         

    11.08.1999, 31.05.2003, 03.10.2005


        

    29.03.2006, 10.06.2021, 25.10.2022


    Die totale Finsternis 1999 war tragisch, da die Totalitätslinie genau durch das Saarland lief. Kurz vor der Totalität kam dann eine gnadenlose, dicke Wolkenbank, aber zumindest wurde es dunkel. Die Aufnahmeoptiken waren ein Beroflex 5.6/300mm (1999), ein Minolta 1:4.5 300mm (2003-2006), ein Spiegeltele 1:8 500mm (2021) und ein Sigma 135-400mm (2022). Alle Aufnahmen wurden in Saarbrücken Scheidt gemacht, bei der Sonnenfinsternis 2005 fuhr ich wegen dichter Bewölkung nach Norden Richtung Hunsrück. Und prompt lockerten die Wolken auf, die Aufnahme von 2005 entstand dann auf einem Autobahnrastplatz bei Kastel. Die Fotos vor 2021 sind noch analog gemacht, da benutzte ich bei vielen Schnappschüssen auch einen Telekonverter 2x.


    salü+cs, volker :hot_beverage:

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Das hatte ich mit einem Sternfreund leider auch, wir waren auch im Saarland und es kam eine der berüchtigten "Finsternisschauer". Bis kurz davor und gleich wieder kurz danach beste Sicht. ;( Bilder habe ich daher keine gemacht. :(

  • Ja, genauso war es. Auf dem Scheidter Berg bei Saarbrücken hatten sich Sternfreunde aus ganz Deutschland (und darüber hinaus) versammelt. Neben der kleinen Straße über den Berg stand so alle 5 bis 10 Meter ein Teleskop, die unterschiedlichsten Bauarten! Und vom Wetter her sah es zunächst so gut aus...


    salü+cs, volker :hot_beverage:

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo,


    Bei mir ist es eine totale, die von 1999, und acht partielle Sonnenfinsternisse die ich bisher beobachten konnte. Ich habe von den meisten keine Fotos gemacht, sondern diese beschrieben. Fotos machte ich erst später mit dem aufkommen digitaler Kameras.

    Die totale Sonnenfinsternis von 1999 konnte ich nahezu in ihrer gesamten Länge bei guten Bedingungen beobachten. ich hatte diese Sonnenfinsternis irgendwo bei Augsburg beobachtet.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Zwischen 1995 und 2010 habe ich Totale Sonnenfinsternisse zum Anlaß genommen, die Länder, die ich mal besuchen wollte, aufzusuchen. Immer mehrere Wochen lang zu bereisen. Besonders eindrucksvoll war Madagaskar, dann natürlich Tahiti und Guadeloupe. Indien war auch schön zu sehen, wie es sich auf den Weg ins

    Wirtschaftswunderliche begibt . Tolle Bauwerke dort - aber die Leute 🥴. Da kam ein Abstecher zum Dalai Lama als Abschluß wieder versöhnlich. '99 hatte ich wirklich Glück und konnte im Anschluß an den jährlichen Frankreich-Urlaub in der Normandie die Finsternis über die volle Dauer beobachten und mit vielen Kameras auch aufnehmen.

    Über die 15 Jahre konnte ich einen vollen Aktivitätszyklus der Sonne anhand der Koronaformen beobachten.

    Und jetzt beginne ich, die Eindrücke, die ich dabei eingesammelt habe, in Form neuer Bearbeitungen des Bildmaterial darzustellen.

    Nicht nur auf Sonnenfinsternisse bezogen.

    Grüße

    Dietrich

  • Hallo,

    ein Bild der Sonnenfinsternis vom 11.7.2010 habe ich nach meinen Empfindungen bearbeitet:

    Es wurden keine künstlichen Farbstoffe zugesetzt, wohl aber schon vorhandene deutlich verstärkt! Und Texturen ebenso .

    Ich war damals einige wenige km außerhalb der Totalitätszone und konnte mich an einer über 99,x%igen partiellen Finsternis erfreuen, einem hochdynamischen Vorgang. Der blasse Ring der inneren Korona erschien und ein vornehmlich rot brennender Diamantring erstrahlte für kurze Zeit. Während der ganz schmalen Sichelphasen der Finsternis leuchteten die vorüberziehenden dünnen Woken in bunten Regenbogenfarben. Dazu erklangen die melodiösen Gesänge der polynesischen Christen aus zwei Kirchen, in deren Nähe mein Beobachtungsplatz lag.

    Ein wunderschöner Abschluß meiner Sonnenfinsternis-Reisen.



    Grüße

    Dietrich

  • Die dritte von mir beobachtete Totale Sonnenfinsternis war die von 1999, die ich in der Normandie sehen konnte.

    Da sie im Anschluß an meine Urlaubsreise lag, konnte ich mit mehreren Kameras und vielen Optiken, noch auf richtigem Filmmaterial, viele Fotos aufnehmen. Eine geschlossene Wolkendecke aus der es am frühen Morgen noch deutlich regnete, riss pünktlich zu Beginn der partiellen Phasen auf und schloss sich genauso pünktlich nach dem Ende der partiellen Phasen, minutengenau.


    Ich schrieb damals einen Reisebericht, aus dem ich zitiere:

    "Heute aber ist die Korona ein Garten,
    in dem die Protuberanzen blühen. Mächtige Eruptionen aus glühendem
    Wasserstoff. Ihre Farbe tanzt auf dem Grat zwischen pink und
    feuerrot. Flammend aus der abgedeckten Sonnenscheibe und schwebend
    darüber. Hier wird die elektromagnetische Kraft der Sonne
    demonstriert. Rund um die Scheibe Ausbrüche in Wasserstoff-Rot.

    Und diese eine Protuberanz!

    Völlig abgelöst schwebt sie über der Sonnenoberfläche!"



    Grüße

    Dietrich

  • Schade, daß nicht so viele verschiedene Beiträge hier kommen. Na, dann mach ich mal weiter.

    Eine ringförmige Sonnenfinsternis wollte ich ja schon 2003 in Schottland beobachten. Leider war das Wetter störend (ich berichtete hier schon).

    Erfolgreich dagegen war der Versuch 2005:



    Ein Sonnenring im Wolkenmeer

    Der 3.Oktober auf Ibiza




    Ein wenig fröstelnd verfolgten wir am 31.Mai 2003 die Morgendämmerung
    im nordschottischen Thurso. Über Nacht war See-Nebel aufgezogen, der
    sich erst am späten Vormittag wieder auflöste. Die ringförmige
    Sonnenfinsternis war da aber schon vorbei.

    Es war wohl ein zu gewagtes Unternehmen, einen Sonnenring bei
    Sonnenaufgang an der nördlichen Küste von Schottland beobachten zu
    wollen.

    Bald darauf kamen wir auf die Idee, die nächste ringförmige
    Sonnenfinsternis in Europa mit einer Reise nach Ibiza zu verbinden.


    Es gab natürlich optimalere Zielorte für die Beobachtung, da wir aber
    den Aufenthalt auch für einen Kurzurlaub nutzen wollten und günstige
    Flugkosten möglich waren, erschien die Balearen-Insel attraktiv.

    In der Haupt-Feriensaison sind Hotels und Strände der Insel sicherlich ausgelastet, doch als wir am 26.September anreisten, war von
    touristischem Trubel so gut wie nichts mehr zu spüren. Die berühmten
    Discotheken feierten eine nach der anderen ihre Closing-Partys, viele
    Hotels schließen Ende Oktober für diese Saison. Gute
    Voraussetzungen die Insel per Mitwagen zu erkunden und
    Beobachtungsplätze, die in Frage kommen, aufzusuchen. Jetzt konnten
    wir schon einmal abzuschätzen ob und wie sie sich für die
    unterschiedlichen Wetterlagen, die sich am Tag der Sonnenfinsternis
    einstellen können, eigneten. Optimal wäre ein Ort im Südwesten der
    Insel.

    Nur zwei Drittel der Insel lagen überhaupt in der Zone der ringförmigen
    Sonnenfinsternis, im nordöstlichen Drittel war nur eine hochgradig
    partielle Finsternis zu sehen.

    Als wir auf der Insel ankamen, herrschte ein recht viel versprechendes
    Wetter, sonnig und angenehm warm, aber noch lagen acht Tage vor uns.


    Drei Beobachtungsplätze kamen in die Endauswahl, die am Morgen des 3.
    Oktober nach der Wetterlage zu entscheiden war:

    Für optimales Wetter ohne jede Wolke am Himmel Cabo Llistracia als
    äußerste Südwestspitze von Ibiza, über eine holprige
    Schotterpiste mit schweren Regenausspülungen erreichbar.

    Für stark wolkiges Wetter der höchste Berg der Insel , der 425 Meter
    hohe Sa Talaia. Auf seinem Gipfel stehen Sendeanlagen und eine
    Waldbrand-Beobachtungsstation. Er ist deshalb über eine Piste mit
    dem Auto zu erreichen. Schließlich kam auch noch das Dach unseres
    Hotels an der Cala Vadella in Betracht für den Fall, das wegen
    starken Regens die Pisten zu den beiden anderen Plätzen unpassierbar
    gewesen wären.

    An diesen Orten waren zentrale Bedeckungszeiten von 2,5 bis 3 Minuten
    möglich.


    Nach 5 herrlichen Sonnentagen näherte sich der Termin der
    Sonnenfinsternis und leider auch ein kleines Tiefdruckgebiet, das
    pünktlich zum 3.Oktober wolkenreich über Ibiza ankommen sollte.


    Ganz so schlimm wie befürchtet sah es am Morgen des mit Spannung
    erwarteten Tages dann aber doch nicht aus, einige Wolken zwar, aber
    eher durchscheinender , nur vereinzelt kompakterer Natur.

    Damit war die Entscheidung für den Beobachtungsplatz auf dem Sa Talaia
    gefallen. Sollte sich die Bewölkung noch verstärken und wir zur
    Beobachtung der Sonnenfinsternis auf Wolkenlücken angewiesen sein,
    erscheinen diese umso größer, je näher man den Wolken ist.

    Das schwere Stativ mit der Unitron-Montierung, das die Maksutov-Optik mit
    2000mm Brennweite tragen sollte, war schon am Vortag im Auto
    verstaut, weniger als eine halben Stunde brauchten wir vom Hotel an
    der Cala Vadella zum Gipfel des Sa Talaia .


    Dort fanden wir schon Schaulustige vor, die etwas ratlos zum Himmel
    guckten. Beim Aufbau der Gerätschaften, wurden wir dann gefragt, ob
    wir genaueres zur Sonnenfinsternis wüßten. Eine deutschsprachige
    Insel-Illustrierte hatte sie groß angekündigt, aber die wichtigen
    Zeitpunkte direkt aus in GMT angegebenen Berechnungen übernommen,
    ohne zu berücksichtigen, daß in Spanien und so auch auf Ibiza die
    Mitteleuropäische Sommerzeit gültig ist. Viele Beobachter werden
    daher zwei Stunden zu früh nach dem Beginn der Finsternis geschaut
    haben und da sich nichts tat, hoffentlich nicht an eine Falschmeldung
    geglaubt haben.


    Noch spielte das Wetter mit, sodaß wir den ersten Kontakt des Mondes mit
    der Sonnenscheibe beobachten konnten. Obwohl der Zeitpunkt
    sekundengenau festliegt, kommt er doch immer wieder völlig
    überraschend und im nächsten Moment sieht die Sonnenscheibe auch
    schon deutlich angebissen aus. Fast verwunderlich, daß es nun noch
    eine Stunde dauern soll, bis zu den spannendsten Minuten der
    zertralen Verfinsterung.

    Zei tgenug für ein Frühstück zwischendurch, aufmerksam verfolgt von
    neugierigen Eidechsen, die auf Krümel lauerten und mutig die
    Baguette-Tüte inspizieren wollten.


    Mancher sorgenvolle Blick ging zum Himmel.

    Nicht nur, daß die Sonne mehr und mehr vom Mond verdeckt wurde, das
    seltene Himmelsschauspiel, für das wir wieder rund 2000 km angereist
    waren, drohte zunehmend hinter Wolken im Verborgenen abzulaufen.
    Immer wieder gaben aber Wolkenlücken Gelegenheit den Fortgang der
    Finsternis mitzuerleben.


    Die Finsternis entwickelte sich sicht- und fühlbar: das schwindende
    Sonnenlicht und die Bewölkung verdichteten sich zu einer düsteren
    Zwielicht-Stimmung , die bedrohlicher wirkte als jede bisher von uns
    gesehene Sonnenfinsternis. Die Aussicht gerade die spannenden Momente
    der ringförmigen Phase wegen der Wolken zu verpassen, lastete
    zusätzlich auf unserer Stimmung.

    Es wurde deutlich kälter, unangenehm angesichts der ohnehin niedrigeren
    Temperatur auf der Bergeshöhe.

    In der von Nordost über Ibiza driftenden jetzt dichten Wolkendecke sind
    zwar einzelne zarte Lücken auszumachen, aber wird eine davon um
    11Uhr 02 den Blick zur Sonne, oder was bis dahin von ihr noch
    sichtbar ist, freigeben?

    In südlicher Richtung sehen wir die Nachbarinsel von Ibiza, Formentera,
    im silbrig schimmernden Meer. Dort war der Himmel fast wolkenfrei.

    Kurz vor 11 Uhr zeigte sich eine der begehrten Auflockerungen der Wolken
    direkt über uns. Wenn jetzt die Zugrichtung stimmt, könnte eine
    Wolkenlücke entstehen, die zur richtigen Zeit bis zur 33Grad über
    dem Horizont stehenden Sonne vorrückt. Aber noch ist die Sonne
    überhaupt nicht sichtbar.

    Spannende Momente aufkeimender Hoffnung bis exakt elf Uhr und zwei Minuten der
    Schatten des Mondes über uns erscheint und die unglaublich schmale
    Sichel der Sonne in einen strahlenden Ring übergeht. Die Wolken
    gaben für zweieinhalb Minuten den Blick auf das seltsame Schauspiel
    frei! Gut ließ sich beobachten, daß zu Beginn und am Ende der Ring
    durch die Mondrandgebirge in Lichtinseln aufgebrochen erschien.


    Kaum hatte der Mond den östlichen Sonnenrand von innen berührt, schloß
    sich auch schon die Wolkenlücke.


    Ein wenig verwundert bin ich immer wieder, daß die meisten Beobachter
    einer Sonnenfinsternis diese zwar von Beginn der partiellen Phase an
    verfolgen, hier wohl auch wegen der zu früh angegebenen
    Vorhersagedaten, aber sofort nachdem die zentrale Verfinsterung
    vorbei ist, abwandern. Die Sensation ist vorbei, was jetzt kommt ist
    eine Wiederholung. Fernsehgewohnheit? Sind partielle
    Sonnenfinsternisse denn so uninteressant?


    Aber nur noch selten erschien in der nächsten Stunde die Sonne zwischen
    den Wolken, die uns noch einige Regentropfen bescherten.Kurze Zeit
    vor dem Ende der partiellen Phase und unmittelbar an deren Ende war
    sie wieder sehen. Bald darauf lösten sich die Wolken auf und das
    gewohnt sonnige Wetter war wieder da!


    Ibiza war ein angenehmes Reiseziel im Frühherbst. Die nächsten
    interessanten Sonnenfinsternisse sind dort allerdings erst wieder am
    12.8.2026, total bei Sonnenuntergang, und am 26.1.2028, ringförmig
    bei Sonnenuntergang, beobachtbar.



    Bis zur nächsten also!

    Grüße

    Dietrich

  • Hallo,


    Ein paar Bilder von mir:


    Die partielle Sonnenfinsternis vom 20. März 2015.





    Diese Finsternis konnte ich in Mittelfranken bei besten Wetter in ihrer gesamten Länge beobachten. Die Sonnenfinsternis habe ich mit einem 80/400mm Refraktor und einem Herschelkeil beobachtet.







    Bei dieser Sonnenfinsternis habe ich die veränderte Helligkeit der Umgebung fotografiert. Mit einer Canon PowerShot SX120 IS Kompaktkamera habe ich im manuellen Modus, bei immer den gleichen Einstellungen und der gleichen Ausrichtung der Kamera diese Aufnahmen angefertigt:




    Die Daten zu den Aufnahmen:


    • 6mm Brennweite.
    • ƒ 4
    • 1/1600 Sek.
    • ISO 100
    • Automatischer Fokus.

    Die Zeiten zu den Aufnahmen:


    Links oben: 0915 Uhr MEZ.Rechts oben: 1010 Uhr MEZ.
    Mitte Links: 1041 Uhr MEZ.Mitte Rechts: 1109 Uhr MEZ.
    Links unten: 1135 Uhr MEZ.Rechts unten: 1154 Uhr MEZ.



    Die Partielle Sonnenfinsternis vom 10. Juni 2021.


    Diese Finsternis konnte ich in ihrer gesamten Länge bei nahezu sehr guten Bedingungen beobachten. Erst gegen Ende der Finsternis zogen Wolken auf, die die Sonne teilweise bedeckten.

    Diese Finsternis beobachtete ich am Kreuzberg in Nordheim mit einem Maksutov Cassegrain, ∅ 110mm, ƒ 9,4. und einem 80mm, ƒ 5 Refraktor.







    Die Partielle Sonnenfinsternis vom 25. Oktober 2022.


    Diese Finsternis konnte ich bei besten Bedingungen nördlich von Augsburg in ihrer vollen Länge beobachten.

    Zum Einsatz kamen der 152/1200mm Refraktor und der 80/400mm Refraktor.







    Die nächste partielle Sonnenfinsternis ist am 29. März 2025.

    Eventuell gibt es wieder schönes Wetter, um die Finsternis zu beobachten.





    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

    2 Mal editiert, zuletzt von CorCaroli ()

  • Hallo,


    meine erste SoFi sollte eigentlich am 30. Mai 1984 sein. Da hatte ich aber Pech, wettermäßig war da überhaupt nichts möglich. Wenn man mal von der minimalpartiellen SoFi vom 21. Mai 1993 absieht (maximal nur 1.8% ganz oben im Norden/Nordosten von D), fand die nächste SoFi in Deutschland erst 10 Jahre später am 10. Mai 1994 in den Abendstunden statt. Da hatte ich dann Glück mit den Wolken, beobachtete sie visuell mit dem Telementor. Wenn auch nur partiell, empfand ich das enorm beeindruckend, ein großes Schauspiel!


    lg, volker :hot_beverage:

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo,

    meine Sonnenfinsternis-Erinnerungen gehen recht weit zurück. Die erste, die ich beobachtet habe, war jene vom 30. Juni 1973. Zentral fand diese ja in Afrika statt, hier im Schwarzwald reichte es nur für bescheidene runde fünf Prozent Verfinsterung. Es war auch jene Finsternis, in der die damals noch junge Concorde dem Finsternisschatten in Überschallgeschwindigkeit folgte. War schon spät am Abend als ich diesen Text geschrieben habe und dabei glatt übersehen, dass meine astronomische Leidenschaft ja schon viel früher begann, mit der fast totalen Sonnenfinsternis vom 15. Februar 1961. Damals als zehnjähriger Schüler habe ich diese Finsternis miterlebt, die mit fast 95 Prozent Bedeckung bei besten Wetterbedingungen hier zu sehen war. Da gab es weder Sofi-Brillen oder gar Teleskope, man sah die Finsternis durch rußgeschwärzte Glasscheiben und im Gegensatz zu 2015 wurden in den Schulen auch keine Fenster und Rollläden geschlossen.

    Zwei Jahre nach der 73er Finsternis, am 11. Mai 1975 konnte ich die nächste Sofi beobachten, dieses Mal waren es um die 40 Prozent, die verfinstert wurden. Auch hier wieder wie schon 1973 gute Wetterbedingungen.

    Ein Jahr später, am 29. April 1976 folgte schon das nächste Finsternisevent. Bei besten Wetterbedingungen war der Finsternisgrad nochmals höher und erreichte mehr als 50 Prozent.

    Nach einer längeren Pause kam es am 10. Mai 1994 wieder zu einer partiellen Sofi, die aber wegen schlechtem Wetter nicht gesehen werden konnte.

    Besser waren die Wetterverhältnisse am 12. Oktober 1996, wo fast 50 Prozent durch den Mond verfinstert waren. Es war quasi die Generalprobe für 1999.

    Ja und dann war jenes Ereignis da, worauf man schon Jahre oder gar Jahrzehnte hin gefiebert hatte. Der 11. August 1999, sollte eigentlich sowas wie der Höhepunkt der astronomischen Leidenschaft werden, ja Leidenschaft dann aber nur im negativen Sinn. Was von dieser Finsternis blieb, waren ein paar Fotos von einer Sonnensichel, keine Corona, keine Protuberanzen, kein Diamantring - nix nix nix. Wenn Astronomie zu einem Trauma werden kann, dann hat es dieser Tag geschafft. Gespürt hat man es nicht gleich, aber es fraß sich in der Seele fest und immer wenn am 11. August die Sonne scheint, dann bricht die alte Wunde wieder auf, ja und der Wettergott ist gemein, viel zu oft ließ er in den 24 Jahren danach wieder die Sonne scheinen.

  • Hallo,


    meine erste Reise zu einer totalen Sonnenfinsternis führte nach Indien im Jahr 1995.

    Aber schon nach sehr kurzer Zeit (weniger als 60 Minuten) war ich von Land und Leuten derartig
    genervt, daß ich gar nicht erst angefangen habe, ein Reisetagebuch zu führen.


    Die Sonnenfinsternisbeobachtung war erfolgreich, obwohl die Dauer nur 55 Sekunden betrug und meine negative
    Einstellung milderte sich etwas, nachdem mich mein weiterer Weg durch das Land in den Norden nach Shimla und McLeod Ganj führte.

    Es war nicht meine erste Reise nach Indien, ich war dort 1973 schon einmal, aber 1995 war vieles anders.


    Viel harmonischer verlief dann die nächste Reise.

    Hiervon handelt der Bericht:


    REISEBERICHT ÜBER DIE SONNENFINSTERNIS
    AUF GUADELOUPE AM 26. 2. 1998


    Durch ein Filter sehen wir, wie der Mond beginnt die Sonne zu bedecken. Wir sind also
    nicht umsonst tausende Kilometer geflogen. Keiner ruft "April, April !" aus dem Gebüsch. Das aufregendste Naturschauspiel, das
    es auf der Erde zu sehen gibt, wird bald eintreten :


    Eine totale Sonnenfinsternis.

    Und mitten am Tage wird es Nacht werden.



    Wenn man gern reist, um fremde Kulturen und Landschaften zu erleben, kann
    man sich gelegentlich das Reiseziel vom Mondschatten weisen lassen.

    Am 26.2.1998 fand eine totale Sonnenfinsternis
    statt, die den Schatten des Erdtrabanten über einen äquatornahen
    Bereich des amerikanischen Kontinents führte. Getroffen wurden die
    Galapagos-Inseln, Teile Panamas,Kolumbiens und Venezuelas, sowie
    einige Antillen-Inseln.Obwohl eine totale Sonnenfinsternis
    allein schon ein spektakuläres Ereignis ist, wird eine Reise über
    viele tausend Kilometer erst recht sinnvoll, wenn weitere
    interessante Erlebnisse dazu kommen. Garantiert wären sie
    wahrscheinlich auf den Galapagos-Inseln. Eine weite und auch
    finanziell äußerst aufwendige Reise.

    Wir fanden in Guadeloupe, einer der Antillen-Inseln "über dem Winde"
    einen schönen Beobachtungsort, der gute Sichtbarkeit der
    Sonnenfinsternis mit einer
    reichhaltigen Palette an erwanderbaren Landschaften und günstiger
    Erreichbarkeit verband. Guadeloupe ist ein französisches
    Überseedepartement, dem Mutterland gleichgestellt, praktisch ein
    Stück Europa unter karibischer Sonne.

    Topografisch zerfällt
    die Insel in zwei Teile, die wie Schmetterlingsflügel angeordnet
    sind. Ein Flügel ist eine Korallenkalk-Ebene, der andere wird von
    einem vulkanischen Gebirgsmassiv dominiert. Karstlandschaften finden
    sich auf der östlichen Inselhälfte, während die westliche mit
    ihrem bis auf 1400 Meter aufragenden Gebirge als Passat-Barriere
    wirkt, die für ganzjährige Feuchtigkeit sorgt. Hier findet sich in
    Höhenlagen zwischen 400 und 800 Metern ein tropischer Regenwald,
    seit 1989 als Nationalpark geschützt. Auch der 1467 Meter hohe
    Soufriere, ein aktiver Vulkan befindet sich auf dem Gebiet des
    Nationalparks. Auf Wanderwegen erschließt sich der Artenreichtum des
    Regenwaldes und es kann auch ein Blick in den fauchenden Schlot des
    Vulkans geworfen werden. Etwas unheimlich ist das schon, wenn man die
    Nachbarinsel Montserrat von Guadeloupe aus mit dem Fernglas
    beobachtet. Der dortige Vulkan hat 1997 große Teile der Insel
    verwüstet und speit immer noch Rauch, Schlamm und Asche.


    Um uns ausreichend an die klimatischen Gegebenheiten anzupassen, haben
    wir uns schon am 20.2.1998 auf die 8000 km Reise begeben, die mit dem
    Flugzeug in rund 10 Stunden zu bewältigen ist. Zwar lag Guadeloupe
    nicht auf der Zentrallinie des Schattenlaufs, aber die nördlichen Teile der Insel bekamen rund 3 Minuten der bei dieser
    Sonnenfinsternis maximalen 4 Minuten 8 Sekunden zu sehen.


    Angekommen in Point-a-Pitre, fanden wir die Insel gut eingestimmt auf das bevorstehende himmlische
    Schauspiel. Auf Plakatwänden boten Händler ihre Sofi-Schutzbrillen
    an, in Supermarkt-Regalen stand der spezielle (und köstliche) Sonnenfinsternis-Rum und ein
    Mineralwasser-Hersteller befand füglich "Guadeloupe - Centre du Monde".


    Während unseres dreieinhalbwöchigen Aufenthalts wurde deutlich, was die Wetterstatistik bedeutet, die für
    Point-a-Pitre 16 Regentage, eine Sonnenschein-Wahrscheinlichkeit von
    67% und 7,8 Stunden Sonnenschein täglich verheißt: Keinen täglich
    grenzenlos blauen Himmel, aber auch keinen Grund anzunehmen, daß die Sonnenfinsternis hinter
    Regenwolken verborgen bleibt. Zudem befinden sich auf der Insel Gegenden, die weitgehend von Wolken und Regen verschont bleiben, und
    eben die Passat-Barriere von Basse-Terre im Westen der Insel, gegen die die hauptsächlich aus Nord-Ost herandriftenden Wolken auflaufen
    und sich stauen.

    Der Norden von Grande-Terre, der Ostteil der Insel, sollte deshalb unser Standort für die Sonnenfinsternis-Beobachtung werden.

    Zwei Tage vorher haben wir deshalb die Gegend vorsondiert. Der äußerste Norden sollte,wie wir aus der Presse
    erfuhren, für (zahlende) Besucher abgesperrt werden, um den zahlreich wegen der Sonnenfinsternis
    auf die Insel gekommenen Gästen eine optimale Beobachtung zu ermöglichen. Da wir daran auch interessiert waren, und den
    abgesperrten Bereich wegen der zu heftigen Winde (Inseln über dem Winde!) für nicht optimal befanden, plazierten wir uns in
    abgeschiedener Buschlandschaft knapp unterhalb des Sperrgebiets

    Wie richtig diese Entscheidung war, zeigte sich, als wir
    kurz nach der Totalitäts-Phase einen erheblichen Abreiseverkehr aus diesem Gebiet wahrnahmen.

    Zur Beobachtung der Sonnenfinsternis
    hatten wir in Papprahmen gefasste Sonnenfilter-Folie und ein Kompaktfernglas mit den gleichen Filtern ausgestattet.

    Die fotografische Ausrüstung bestand aus einer modifizierten KB-Kamera,
    die vollautomatisch eine Reihenaufnahme des Ablaufs der Finsternis auf einem einzigen Negativ des Filmmaterials
    aufnahm, und einer mit einer 1:8/ 500mm Maksutov-Optik ausgestatteten KB-Kamera.


    Das Wetter zeigte sich am Finsternis-Tag von seiner besten Seite, einige wenige Wolken segelten über den
    ansonsten klaren Himmel, blieben aber horizontnahe und gefährdeten den Blick zur Sonne nicht.

    Da die Sonnenfinsternis am frühen Nachmittag stattfand, war einige Vorsicht angezeigt, um
    keinen schweren Sonnenbrand davonzutragen. Gespannte Tücher und
    unser Auto dienten als Schattenspender in der Mittagshitze.

    Etwa 20 Minuten vor der totalen Phase wurden erste Wirkungen der
    Finsternis merkbar. Die Temperatur ging etwas zurück. Schattenspiele
    die wir auf einer weißen Fläche veranstalteten, machten die
    Sichelform der Sonne sichtbar.

    Um 14 Uhr 31.08 Minuten war es endlich soweit: Die Landschaft fiel plötzlich in eine kühle
    Dämmerung. Der Himmel verdunkelte sich von Westen her rasch. Letzte Sonnenstrahlen blinzelten durch Täler der Gebirge am Mondrand.

    Rot glühendes Chromosphärenlicht.


    Dann endlich eingerahmt von Jupiter und Merkur: die majestätische Korona. Bläulich-grünlich
    leuchtend, sehr strukturiert mit dynamischen Streamern vor samtblauem
    Himmel. Dazu das Zwitschern der Vogelwelt, die tagsüber normalerweise stumm bleibt.

    Ein friedlicher Augenblick großer Schönheit. Und ein flüchtiger.


    Nach drei Minuten bricht der erste Sonnenstrahl hinter dem Mond hervor, schneidend hell läßt
    er zuerst die Korona zur Hälfte verblassen, dann vollständig. Und wie wenn ein Tuch über dem Himmel fortgezogen würde, schwindet die
    Dunkelheit, der Schatten des Mondes, nach Osten zum Horizont und verliert sich über dem Meer.

    Die Sonnenfilter ließen den Fortgang des Geschehens verfolgen. Um 15 Uhr 50 Minuten
    verabschiedete sich der Mond endgültig von der Sonne. Die meisten
    touristischen Beobachter hatten sich zu dieser Zeit schon
    längst wieder zurück an die Pool-Bars und Traumstrände begeben.
    Als auch wir unseren Beobachtungsplatz verlassen, ist schon fast
    wieder Normalität in die umliegenden Ortschaften eingekehrt. In etwa
    zwei Stunden geht die Sonne unter und auch wir suchen unser Hotel auf Basse-Terre auf.

    Schon am nächsten Abend finden wir die äußerst schmale Sichel des Mondes wieder am Abendhimmel.

    Vor uns liegen nun noch zwei erlebnisreiche Wochen zwischen Palmenstränden undtropischem Regenwald.




    Grüße

    Dietrich

  • Hallo zusammen,

    Die meisten Bilder vergangener SoFis müsste ich erst von Diafilm einscannen, auch habe ich keine Liste der Beobachtungen. Ich kann hier spontan die partielle Sonnenfinsternis vom 12.10.1996 beitragen. Die Verfinsterung erreichte etwa 50% (Standort: Volkssternwarte Buchloe) und diente mir, wie wohl vielen anderen auch, als Vorbereitung für die totale Finsternis 1999. Aufgenommen wurde auf Diafilm (wahrscheinlich Fujichrome Sensia 200) durch ein Celestron 8 mit Glassonnenfilter ND5 am 12.10.1996 um 16.25 Uhr MESZ.






    Schöne Grüße

    Christian

  • Hallo,


    danke für eure schönen Beiträge! Die Finsternisse am 31. Mai 2003 und am 10. Juni 2021 waren die Nummern 22 und 23 des Saroszyklus 147. Beide konnte ich genau am selben Ort (Saarbrücken) beobachten, zuerst analog mit meiner alten Minolta, später dann digital mit der Canon EOS 350D.


    31. Mai 2003


    10. Juni 2021


    salü+cs, volker

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Die erste Sonnenfinsternis, die ich erinnere und auch selbst beobachtete, war am 15.2.1961. Meine Eltern hatten gerade einen Fernseher gekauft und es wurde schon am frühen Morgen, noch bevor ich in die Schule ging die totale Sonnenfinsternis aus Südfrankreich übertragen. In der Schule angekommen, konten wir die Sonnenfinsternis, die in Deutschland nicht total war, aber eindrucksvoll partiell, vom Schulhof aus beobachten. Auf Unterricht wurde an diesem Tag verzichtet. Damals benutzten wir selbst berußte Glasplatten und teilweise wohl auch alte Röntgenfilme. Undenkbar, sowas heute.

    Von da an war ich jedenfalls vom Astro-Virus befallen.


    Mein wohl ältestes erhaltenes Foto einer Sonnenfinsternis ist vom 11.5.1975. Damals gab es eine partielle Sonnenfinsternismit ca 40%iger Bedeckung in Berlin. Ich hatte schon ein 76mm/1200mm Unitron-Refraktor und habe damit Bilder mit meiner Konica SLR aufnehmen können. Eines der Bilder ist dieses hier:



    Grüße

    Dietrich

  • Moinsen,


    1999 gab es eine Stunde extra Pause und Schweißergläser zur Beobachtung am Ufer des Zeuthener Sees wo ich meine Lehre am DESY gemacht habe.

    2015 habe ich dann im März in der Wuhlheide ebenfalls eine extra Pause gemacht, diesmal aber mit Kamera und Stativ gemacht. 200mm Uraltglas aus Görlitz mit

    entsprechender Filterfolie davor gespannt mussten reichen.



    Das Bild sollte mal ein Poster werden, war mir dann aber doch zu leer. :)


    Grüße


    Andreas

  • Moin Dietrich,


    die Kurve hat keinen wissenschaftlich belegbaren Hintergrund.

    Es sollte ja ein Poster werden und eben nicht alle Bilder in Reihen und Spalten. Das war mir irgendwie zu dröge.

    Also habe ich erstmal den mehr oder weniger linear/diagonalen Weg durchs Bild genommen,

    da die Sonnen im Originalfile aber 100% Crops sind, ist das ganze Bild sehr groß geworden.

    Um nicht zu sagen für einige Rechner der damaligen Zeit zu groß, denn wie mir ein Steuerungstechniker

    auf Arbeit damals erklärte ist beim Einlesen zum Öffnen der Datei nicht die Dateigröße sondern numerische Pixelgröße interessant.

    Das Bild was ich am Ende mit der jetzigen Kurve erstellt habt ist unskaliert 17716*13056 Pixel (231 Megapixel) groß und selbst damit habe ich es geschafft

    einen XP-Rechner zum Stillstand zu bringen beim Versuch das Bild zu öffnen.

    Die Kurve war also einfach nur ein Kompromiss zwischen der Größe des Bildes beim Nutzen der tatsächlichen Bahn der Sonne und dem eben doch einfach in Reihe und Spalte anordnen.

    Sie sollte in etwa zeigen das die Sonne ja am Anfang des Tages für uns optisch schneller steigt während sie mittags ja quasi vorm Maximum in der Steigung auf 0 geht.

    Zwischendurch war ich schon bei Spiralen oder Kreisen aber das hat mich noch weniger überzeugt als mein Kompromiss.


    Grüße


    Andreas

  • Am 29.März 2006 traf sich ein umfangreiches Beobachter(innen)völkchen an der Mittelmeerküste bei Side in der Türkei.

    Das war die erste Totale Sonnenfinsternis, die ich auch digital fotografierte. Bisher hatte ich eine umgebaute SLR benutzt, die timergesteuert Bilder auf das selbe Stückchen Film belichtete. Wenn gerade eine Wolke die Sonne verdeckte, gab das eine Fehlstelle in der Reihenaufnahme.

    Deshalb konnte ich für die Digitalkamera einen optisch-akustischen Timer verwenden, der es mir ermöglichte auch manuell etwas vor oder nach der exakten Zeit zu belichten. Alles Einzelaufnahmen, die anschließend per Photoshop zu einer Reihe zusammengefügt werden konnten.

    Die Abbildung der Totalität war dann eine zusammengesetzte aus verschiedenen Belichtungen verarbeitete mit Larson-Sekanina Filterung. Einem Verfahren, das reichlich aufwändig ist und das ich eigendlich nur auf die 2006er Sonnenfinsternis angewendet habe. Die anderen Sonnenfinsternisse harren also noch immer ihrer Aufarbeitung.

    Aufnahmeoptik für die Reihenaufnahme und die Totalität war ein 4/300 mm L IS Canon-Objektiv. Ein Objektiv, das eine entspiegelte Planglasscheibe als Frontelement hat, Für Tageslichtfotografie ist das ohne Belang, die Sonne direkt fotografiert erzeugt jedoch eine zerstörerische Reflexion. Wahrscheinlich konnte ich sie etwas abmildern durch die Verwendung eines starken Graufilters (10000x), den es seinerzeit noch von B+W im Programm gab.



    Grüße

    Dietrich

  • Meine einzige totale war auch die von 1999. Ca. 30 Km südlich von Stuttgart (auf einem Feldweg) und war leider auch unter dicken Wolken und Regenschauer ||.

    Dafür war es stockdunkel und es ergab sich sogar ein Auffahrunfall neben an. Die waren am Tag ohne Licht unterwegs und haben die Dunkelheit unterschätzt. Aber offensichtlich auch gar nichts von der Sofi gewusst.

    Grüße

    Andreas

  • Hallo Leute,


    nachdem ich 1999 auf dem Grazer Hausberg Schöckl kein Glück mit der Sonnenfinsternis hatte, erlebte ich meine erste und einzige am 2006 März 29 in Side in der Türkei:


    Analoges Foto vom Hotelbalkon mit Nikon F4 + AF-Nikkor 2.8/20 auf Kodak Prof. Elite Color 200


    Zusammenstellung des Finsternisverlaufs, Digitalaufnahmen mit Vixen FL-S 80/640 + Nikon D2X


    CS

    Jörg

  • Hallo Leute,


    hab noch eine schöne partielle gefunden: 2003 Mai 31. Da ging die Sonne bereits verfinstert auf. Fotografiert wurde mit meiner ersten Digiknipse (Casio QV-5700) per afokaler Projektion am Vixen FL-S 80/640:




    Diese Finsternis hätte ich gern nochmal, vor allem wegen der erste Minuten mit der atmosphärisch deformierten Sonne.


    CD

    Jörg 

  • Hui, Jörg,

    da hast du ja schöne Bilder zusammengebaut!

    1996 hatte ich schon meine umgebaute Konica FS1m, die mir timergesteuert Reihenaufnahmen auf ein und dasselbe Filmstückchen belichten konnte. 1998 habe ich damit dann die Sonnenfinsternis auf Guadeloupe aufgenommen. Vorher aber mußte ich die Einrichtung austesten. Davon einige Bilder:



    Eindeutig zu geringer Abstand der Belichtungen.



    Mit einem 28mm-Weitwinkel am Mond. Immernoch zu knapper Aufnahmeabstand und noch nicht ganz zuverlässige Belichtungssteuerung.



    Partielle Sonnenfinsternis am 12. Oktober 1996 am späten Nachmittag mit 55%iger Bedeckung. Jetzt war ein brauchbarer Aufnahmeabstand gefunden

    aber die Schwäche des Verfahrens wurde auch sichtbar: Durchziehende Wolken konnten Bildlücken und schwankende Bildhelligkeiten hinterlassen.


    Ein Bild nahe der maximalen Phase mit meinem 3" Unitron-Refraktor:



    Grüße

    Dietrich

  • Hallo Dietrich,


    sehr schön. Solche analogen Reihenbelichtungen haben was Faszinierendes. Man selbst oder das Wetter durfte nur nicht schwächeln, und das Ergebnis war erst zu sehen, wenn der Film entwickelt war. Da haben wir es heute besser.


    Bei Mondfinsternissen habe ich schon mehrere solche (digitalen) Verlaufsbilder gebaut. Die richtigen Positionen im Gesamtbild festzulegen, ist einfache Mathematik. Und wenn man sie hat, sind die Einzelbilder leicht eingefügt. Wenn man will, kann man den Sonnendurchmesser sogar um beispielsweise Faktor 2 vergrößern. Das ist nur ein Vorteil des „künstlichen“ Verlaufsbildes. Ein anderer ist, dass die Sonne nicht in den Ecken des Bildfeldes aufgenommen werden muss, wo die Abbildungsfehler zunehmen, sondern immer schön in der Mitte. Und es geht auch problemlos mit verkleinerten Bildern, die mit dem Teleskop aufgenommen wurden.


    Weil der Himmelsanteil so groß ist, baue ich meist Gesamtbilder, bei denen statt der Postion am Himmel nur ein möglichst gleichmäßiger Zeitabstand zwischen den Einzelbildern besteht. Ich schaue nachher mal in die Abgründe meines „Datengrabs“, um noch ein paar Beispiele zu finden.


    CS

    Jörg

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