Grosse Protuberanzen.

  • Hallo CorCaroli,

    danke für den Tipp. Als Einsteiger bin ich aber scheinbar noch nicht versiert mit diesen Beobachtungen weil:

    Ich habe einen Refraktor mit Sonnenfilter und beobachte Sonnenflecken immer wieder mal.

    Natürlich bin ich dann auch auf der Suche nach Protuberanzen, habe aber bisher nie eine gesichtet.

    An der Vergrößerung liegt es wahrscheinlich nicht da ich bis 280-fach hochziehen kann.

    Brauche ich einen extra Filter oder habe ich bisher einfach nur Pech gehabt?

    Zum Glück steigert sich das Maximum noch bis 2025 so dass noch Zeit bleiben sollte.......

    Gruß und CS

    Roland

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Sorry, bin halt Anfänger. Ich habe mich gerade mal ein wenig schlauer gemacht...

    "H-alpha Linie" ist des Rätsels Lösung, wird wohl nix mit meinem Refraktor.

    Den Filter kaufe ich dann lieber für mein Dobson.........

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hallo,

    Ich habe einen Refraktor mit Sonnenfilter und beobachte Sonnenflecken immer wieder mal.

    Das geht so nicht. Zwischen der Beobachtung im Weißlicht, bei der die Photosphäre der Sonne beobachtet wird und der Beobachtung der Protuberanzen, eine Erscheinung der Chromosphäre, einer Schicht die ein bis zweitausend Kilometer dick ist und die über der Photosphäre liegt, gibt es erhebliche physikalische Unterschiede die sich in der Beobachtung niederschlagen.


    Um Protuberanzen und die weiteren Erscheinungen der Chromosphäre sichtbar zu machen, muss das Licht der darunterliegenden Photosphäre nahezu vollständig weggefiltert werden. Protuberanzen leuchten nur in einem sehr engen Bereich bei 656,281nm. Dieser Bereich muss auf kleiner als einem nm genau aus der Lichtfülle der Sonne herausgefiltert werden. Dazu werden entweder spezielle Teleskope oder auch H-alpha Ansätze für schon vorhandene Teleskope benötigt.

    Für Einsteiger würde ich komplette H-alpha Teleskope empfehlen. Mit denen kann dann sofort mit der Beobachtung der Chromosphäre und der Protuberanzen begonnen werden. Diese Teleskope sind aber nicht sehr günstig...

    Komplette Sonnenteleskope für diesem Zweck gibt es unter anderem von Lunt:

    Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit einem Lunt Teleskop und dem Drucktuner gemacht:



    Vergiss es aber, einem fotografischen H-alpha Filter mit einer Sonnenfilterfolie kombinieren zu wollen. Das klappt nicht.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo,

    "H-alpha Linie" ist des Rätsels Lösung, wird wohl nix mit meinem Refraktor.

    Das ist nicht ausgeschlossen. Es gibt das "QUARK" → Daystar Instruments QUARK.

    Dazu kann ich dich zwar nicht beraten, hier im Forum gibt es aber sicher genug Leute die sich damit auskennen und dich beraten können. Es wäre eine Option für einem schon vorhandenen Refraktor die Sonne in der H-alpha Linie beobachten zu können.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo


    Mit dem Quark geht ganz gut. Bei Refraktoren bis 80mm Öffnung braucht es keine weiteren Filter, sollte aber kein verkittetes Objektiv sein , ein einfacher UV IR vors Teleskop wird empfohlen, ist aber im Fotozubehör günstig zu bekommen.

    Öffnungsverhältnis F/7 oder langsamer wäre optimal.


    Gruß Frank

  • Dass es dafür spezielle Filter gibt ist gut weil günstiger als ein komplett neues Teleskop; als Anfänger suche ich natürlich noch nach erschwinglichen Möglichkeiten zum experimentieren. Mein Dobson ist aber leider schnell (F5). Da ich mit dem Gedanken schwanger gehe ein weiteres Teleskop zu erwerben, kommt dieser Punkt als bedenkenswert in die Abwägung für das Nächste.

    Eine Neuanschaffung wird aber erstmal etwas warten müssen da ich mir den/das Dobson gerade erst zugelegt habe und mein nächstes deutlich größer werden soll!

    Trotz allem, vielen Dank für die Antworten. Habe definitiv ein neues Hobby ;)


    Allzeit CS

    Roland

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hallo,


    Mein Dobson ist aber leider schnell (F5).

    Weiter oben schreibst du von einem:


    Ich habe einen Refraktor mit Sonnenfilter und beobachte Sonnenflecken immer wieder mal.

    Ich bin jetzt davon ausgegangen, das du schon ein Linsenteleskop, einen Refraktor besitzt. Da könnte ein QUARK angebaut werden.

    Dein Dobson wäre ein Reflektor. Ob es da mit einem QUARK funktionieren würde und ob das sinnvoll wäre, das weis ich nicht.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Habe verstanden, ich versuche mal was über Reflektor/QUARK rauszufinden.

    Ja, ich habe einen Refraktor, mein ALTES! Das Ding hat eine 6cm Linse und ist ungefähr 20.000 Jahre alt und noch nicht mal 1.25" Okular. Deshalb habe ich mir dann das Dobson zugelegt!

    Muß mich wohl genauer ausdrücken.... Sorry

    Gruß Roland

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hi, hier die Findung:

    Ja, man kann einen Quark AH-Filter (1.500-1.700 Euro) auch in einen Reflektor einbauen. Allerdings muss man einen Energieschutzfilter ERF (1.000-1.300 Euro) vor der Eintrittsöffnung des Reflektors installieren. Ääääääääääääh, ich glaube, für dieses Geld kaufe ich mir dann doch lieber erst mal ein neues Teleskop und gucke mir FOTOS von Protuberanzen an..... :confounded_face:

    Gruß und CS

    Roland

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hallo


    Dein 60mm würde Reichen, da wird auch das Öffnungsverhältnis passen.

    Bei mehr Öffnung als 80mm benötigst du einen Erf Filter der ist sehr teuer.

    Das Öffnungsverhältnis wäre nicht das Problem, würde mit 1.5x Barlow wieder passen, ist allerdings im Quark noch eine 4.3x Barlow drin, die viele Brennweite hilft nicht wirklich.....es gibt da auch eine Version ohne eingebaute Barlow damit man es mit einer Telezentrischen Barlow selbst anpassen kann, es soll am Filter auf F/30 kommen.

    Ach ja , das Quark hat nur 1.25" lässt sich zwar in 2" Klemmen aber ohne Gewinn an Bildfeld.

    Ein einfacher 80/600 Fraunhofer würde genügen wenn der OAZ gut ist.

    Die F/30 und nur 12 mm Bildfeld sorgen dafür das seeingbedingt viel Öffnung selten Sinn macht, bei 150mm ist man ja schon bei 4500mm Brennweite.

    Wie man mit Bastellösungen den Erf Filter umgeht oder den in woanders in den Strahlengang bringt kann ich dir nicht bei helfen, gehen ja auch unverspiegelte Spigel plus noch was, muss man aber selbst verantworten, kann auch böse ausgehen.


    Gruß Frank

  • ^^ Nööö, das lassen wir mal lieber sein, das mit "böse ausgehen". Bin wie gesagt Einsteiger und will`s auch noch länger bleiben. Aber danke nochmal für die Kommentare. Habe wieder was gelernt......


    Gruß und CS

    Roland

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Die großen Protuberanzen habe ich bestellt.

    Heute war nämlich Firstlight von meinem 60mm Lunt. Habe extra früher Feierabend gemacht um am Balkon die Sonnenlücke zwischen den Bäumen zu erwischen. Um 5 Minuten verfehlt... Also doch auf den Acker durch den märkischen Sand mit dem Crossbike.

    Ein halbes Dutzend sehenswerte Filamente waren um 18 Uhr noch zu sehen. Das erste BOAH an dem Gerät ist mir dabei entfleucht,ein tolles Firstlight bis die Wolken dann schnell wieder übernahmen,auf welche die Protuberanzen sehr empfindlich reagieren.


    Anbei ein Fotoversuch in Okularprojektion auf die Schnelle...







    CS

    Norman

  • Hallo Norman,


    Meinem Glückwunsch zum neuem Teleskop und willkommen im Kreis der H-alpha Beobachter. Mit diesem Teleskop wirst bestimmt so einiges auf der Sonne zu sehen bekommen.

    Mein Tipp für ein H-alpha Teleskop:

    Lagere es unbedingt trocken. Das Blauglas und der Blockfilter können durch Feuchtigkeit mit der Zeit Schaden nehmen. Ich lagere meines mit einem 1kg Beutel Kieselgel im Transportkoffer.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo Gerd,

    Vielen Dank für deine nette Rückmeldung/ Begrüßung und den Tipp.


    Hab neben den Protuberanzen selbst auch das Ziel,eine fette Protuberanz zu beobachten, und später die dazugehörigen Polarlichter,sofern man das zuordnen kann. Die seitlichen am Rand kommen zwar eher weniger bei uns an... Aber gab schon Gegenbeispiele. Mal schauen,spannendes neues Feld, perfekte Zeit gerade dafür.


    Schöne Grüße und CS

    Norman

  • Hallo,


    Heute, 18. August 2023, 10 Uhr MESZ, stehen am Westrand der Sonne, von Nord bis Süd, eine grosse Anzahl heller und großer Protuberanzen.

    Das Beobachten lohnt sich.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo Henning,


    Diese sehr flache Protuberanz ist mir auch aufgefallen. Wahrscheinlich steht diese Protuberanz ein Stück weit hinter dem Sonnenrand, so das wir nur noch den oberen Teil dieser Protuberanz sehen können.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo,

    Hab neben den Protuberanzen selbst auch das Ziel,eine fette Protuberanz zu beobachten, und später die dazugehörigen Polarlichter,sofern man das zuordnen kann.

    Die Protuberanzen oder Filamente (Protuberanzen in Draufsicht) haben nicht unbedingt etwas mit Polarlichtern zu tun. Für Polarlichter werden eigentlich starke Flares in den Aktiven Regionen oder auch erdgerichtete CMEs (Coronal mass ejection/Koronaler Massenauswurf) benötigt.

    In letzter Zeit gab es nicht sehr helle Flares, die meisten erreichten "C", wenige kamen bis an "M" heran. Der X1.63 Ausbruch in der Gruppe 3386 war am 5. August am Sonnenrand, der X1.51, ebenfalls in der Gruppe 3386 war zwei Tage später noch näher am Westrand der Sonne.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo Gerd,

    tatsächlich tu ich mich noch schwer mit der Differenzierung von Protuberanzen und Flare etc... Den Unterschied hab ich noch nicht begriffen :)


    Es gab dieses Jahr schon einige Polarlichter zu sehen, wo es im Vorfeld lediglich eine Latte von kleineren M-Flares gab. Habe ja eine App, die mir das gut zeigt. Da gab es Tage, da hatte ich ein halbes dutzend M-Flare-Warnungen... und tatsächlich war in den nächsten 1-2 Tagen Polarlicht (fotografisch) in Deutschland zu sehen. Stimmt, nur 1-2 X-Flares sind mir aus den letzten Monaten da in Erinnerung.

    Gleich gehts wieder raus mit dem neuen Spielzeug :)


    Beste Grüße

    Norman

  • Hallo Sonnenbeobachter,


    Über dem Westrand der Sonne schwebt derzeit (7. September 2023, 10:30 Uhr MESZ) eine lange und schmale Protuberanz. Über dem Ostrand steht eine schwache schwebende Protuberanz.

    Die H-alpha Linie ist heute sehr interessant. Es stehen viele Filamente vor der Sonne und helle Protuberanzen am Sonnenrand.

    Die ARs sind ebenfalls teilweise sehr hell.


    Viel Spaß beim Beobachten

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

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