LED Umrüstung Straßenbeleuchtung - mögliche Einflußnahme als Bürger

  • Hallo Leute,


    ich brauche Eure Hilfe.

    Aktuell habe ich die Chance, unsere Gemeinde beim weiteren Ausbau der LED Straßenbeleuchtung zu beraten. Mitte September habe ich einen Termin bei den Ansprechpartnern der Gemeinde, die auch für die Lampen zuständig sind.


    Aber von Anfang an. Im April 2023 habe ich in der Sprechstunde bei unserem Ortsvorsteher das Thema angesprochen und bin auf offene Ohren gestoßen. Dann habe ich Infos von diversen Internetseiten zu dem Thema Lichtverschmutzung gesammelt und eine Mail mit Beispielen wie man richtig beleuchtet (voll abgeschirmte Leuchten, nur warmweißes Licht, Beleuchtung maßvoll einsetzen, usw.) ans Rathaus geschickt.

    Daraufhin hat der Bürgermeister intern drum gebeten, sich mit mir in Verbindung zu setzen. So bin ich also als interessierter Bürger nun „auffällig“ geworden und kann Ideen geben, wie die weitere LED Umrüstung laufen könnte und mit welchen Modellen.


    Aktuell sind in unserer Straße Kugelleuchten aus den 80er installiert:

    Aufnahmedaten: Xiaomi Poco X3 Pro, 1/7s, ISO3000


    Was mir aber aufgefallen ist, dass wenn eine der „alten“ Lampen ausfällt, folgendes Modell installiert wird (auch nicht besser):


    Nachts wirkt das dann so:

    Aufnahmedaten: Xiaomi Poco X3 Pro, 1/8s, ISO2000



    Meine Frage im Rathaus, warum immer nur dieser Typ installiert wird ergab, dass es vor ca. 6 Jahren eine Ausschreibung gab und die Fa. Hess mit diesem Lampentyp gewonnen hat.
    Es darf also nur dieser Typ verbaut werden, sonst verliert man Fördergelder für die Maßnahme. Leider wurden in der Ausschreibung keine Kriterien abgefragt, die die Lichtverschmutzung vermeiden.
    Ich versuche daher nun die Gemeinde zu beraten, was eigentlich möglich wäre.


    Meine Fragen an Euch:


    1.

    weiß jemand, ob man bei einer abgeschlossenen Ausschreibung den Lampentyp (z.B. Aufgrund neuer technischer Erkenntnisse) ändern kann? Die Fa. Hess hat nämlich auch „bessere“ Lampen im Programm (man würde also beim gleichen Hersteller bleiben)


    2.

    hat jemand ähnlich Erfahrungen gemacht und die eigene Gemeinde in der Hinsicht beraten und kann mir Unterlagen dazu liefern?, damit die Planer einfach auch andere Beleuchtungen überhaupt erstmal kennenlernen um zu sehen was möglich ist für zukünftige Vorhaben.


    Grüße

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    da bist Du jetzt einer von wenigen, der mal behördlich angehört wird in dieser Thematik, toll, daß Du die Chance nutzt.


    Ich würde beim Bürgermeister die Details der Ausschreibung prüfen lassen. Sechs Jahre sind ein langer Zeitraum. Eine Anpassung an neuere Standards ist üblich. Vorallem, weil ich denke, daß ein besserer Lampentyp nicht zwangsläufig mit Kostensteigerungen einhergehen muß. Hier sollte das Gespräch mit der Firma gesucht werden.


    Noch ein anderer Hinweis: LED Lampen kann man bedenkenlos abkleben, um nachträglich Streulicht zu verhindern. Im meinem Nachbarortsteil sind maximal ungünstige LED Spiegelreflektorleuchten vor zehn Jahren schon installiert worden, welche erhebliche Blendwirkung auf die Häuser hatten. Nach Anwohnerprotesten sind diese Leuchten teils über 50% mit schwarzer Folie überklebt worden. Die praktische Lösung hält bis heute.


    Viel Erfolg und berichte mal wie es weitergeht!


    Johannes

  • Hallo Johannes,


    vielen Dank für Deinen Input. Ich dachte auch an die Anpassung an neuere Standards anzubringen.


    Zusätzlich habe ich noch mit folgendem argumentiert:

    Als Nebeneffekt könnte man sich als "dunkle Gemeinde" ein weiteres Siegel erarbeiten: Sternengemeinde Königsfeld.


    Wie z.B. folgende Beispiele im Sternenpark Schwäbische Alb (http://www.sternenpark-schwaebische-alb.de), in der Sternenstadt Fulda (http://www.sternenstadt-fulda.de) oder der Sternenpark Rhön (http://www.biosphaerenreservat-rhoen.de).


    Man könnte dadurch einen weiteren touristischen Zweig etablieren und einen Zustrom mit Übernachtungen an Hobbyastronomen bewirken, die extra aus den Großstädten rausfahren um in einer dunklen Umgebung astronomische Aufnahmen machen oder beobachten.


    Mal sehen wie es dann weiter geht, nach dem Gespräch.

    Aber erstmal ein Fuß in der Türe haben.


    Grüße

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    im Frühjahr hat meine Gemeinde gegonnen, die Straßenlampen gegen LED zu tauschen. Die Lampen leuchten nur nach unten. Was schon mal besser ist, aber noch nicht gut. Allerdings werden die Lampen um 22:30 ausgeschaltet. Das ist auch gut. Leider bleiben die Lampen an Straßenkreuzungen an. Natürlich auch die vor meinem Haus.


    Gruß

    Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    nach unten ist ja schonmal was und wenigstens wurde bei Dir die Nachtabschaltung beibehalten.
    Das werde ich auch ansprechen, dass wenn umgestellt wird, die Nachtabschaltung aber bestehen bleibt.

    Grüße

    Andreas

  • Hallo Leute,


    heute war sie nun da, meine Chance beim Gemeindeauschuß für Technik und Umwelt meine Argumente für eine Umwelt- und Bedarfsgerechte (zum Schutz der Nacht) weitere LED-Umrüstung zu werben.

    Denn heute wurde entschieden wie der Rest (10%) der Leuchten umgerüstet wird. 90% sind hier schon auf LED umgerüstet.

    Man hat ja als Bürger die Chance bei den Auschüssen Fragen und Anregungen am Anfang zu den Tagungspunkten zu äußern.

    Ich habe mich dann auf 2 Punkte konzentriert (warm weiße Leuchtmittel und voll abgeschirmte Leuchten).

    Denn wie mein 2. Bild bei meinem Artikel #1 zeigt, sind die neuen Leuchten schlecht abgeschirmt (Rundumstrahler) und es wird ein kalt weißes Leuchtmittel eingesetzt.


    Ich mußte dann, als der Punkt zur Abstimmung diskutiert wurde hören, das man sich 2012 bereits mit der LED Umrüstung befaßt hat.

    Dabei wurden 18 Lampentypen und sämtliche Leuchfarben (von warm bis kalt) begutachtet.

    Die beratenden Fachplaner haben dann tatsächlich zu o.g. Leuchte der Fa. Hess geraten, weil sie die geringste Lichtverschmutzung verursacht. Verkehrte Welt :/.


    Im Endeffekt war aber der Hauptpunkt:

    unsere Stadt hatte vor der Umrüstung einen verstaubten Charakter und nun "erstrahlt" Sie in neuem hellen Licht. Es geht hier ganz klar um Ästhetik und nicht um die Nachteile dieser Beleuchtungsart.

    Zusätzlich war die Verkehrssicherheit ein ganz wichtiger Punkt und das wird nur mit massiver Leuchtkraft erreicht.


    Also, die Meinung vom Rat war ganz klar, dass hier nicht vom Weg abgewichen wird und mein Einwand wurde zur Kenntnis genommen für etwaige Zukunftsprojekte.

    Naja, zumindest stehe ich mit meinem Einwand dann im Protokoll und vielleicht wird sich irgendwann mal jemand daran erinnern und das Thema wieder aufrollen.


    Wenigestens ist die Nachtabschaltung ab 22.30 Uhr geblieben. Ein schwacher Trost. :rolleyes:


    PS: die Paten der Nacht konnten mir super weiterhelfen mein Wissen zu erweitern, allerdings hatte ich keine Chance das in diesem Format anzubringen.

    2012 hätte es noch geklappt (aber da habe ich noch nicht hier gewohnt).

    Daher mein Rat an die, die vor der Umrüstung stehen: bringt Euch so früh wie möglich ein, denn im laufenden Verfahren und gegen Ende (wie bei mir) habt Ihr wenig bis keine Chancen was zu erreichen.


    Grüße

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    immerhin hast es probiert und weißt nun um die interne Stimmung.

    Ich vermute es ist schlicht die Scheu vor Aufwand an bestehenden Verträgen und Abläufen etwas zu ändern. Eine Folgebeauftragung nach Schema F ist schnell ausgelöst.

    Es bleibt dann nur noch die Möglichkeit über das Thema Anwohnerblendung als unmittelbar Betroffener Beschwerde einzulegen. Damit ließe sich zumindest die Leuchten vor Deinem Haus etwas entschärfen.


    Viele Grüße

    Johannes

  • Hallo Andreas,


    diese leidvolle Erfahrung musste ich auch schon machen. Grundsätzlich geht es darum, den Bürgern die Motivation zum MitdenkenMitgestalten im Keim zu ersticken. Deswegen ging ich letztes Jahr einen anderen Weg, hab die örtliche Earthnight veranstaltet bzw. initiiert um einfach Gleichgesinnte zu finden/schaffen. Dieses Jahr sieht es schon anders aus, mit Unterstützung einiger Dorf-/Stadtoffizieller. Wir sind ja nun am Sternguckerplatz dran und nun auch an unserer Beleuchtung. Da ist fast nichts in Stein gemeißelt, siehe die willkürlich erdachte Abschaltzeit und damit das völlige Wegfallen der nächtlichen Verkehrssicherung.

    Also weiter dran bleiben, notfalls kleinklein, mit lauter Einzelumrüstungen.


    CS,

    Henning

  • Grüß Dich Andreas,

    mir fällt folgender Satz auf: "Es darf also nur dieser Typ verbaut werden, sonst verliert man Fördergelder für die Maßnahme. Leider wurden in der Ausschreibung keine Kriterien abgefragt, die die Lichtverschmutzung vermeiden."

    Das sollte überprüft werden. Ich bin sicher, dass auch bessere Lampen, die nur nach unten auf die Straßen leuchtet, mit Fördergelder unterstützt wird. Es könnte bei einer neuen Übrprüfung eventuell eine Gemeinde Fördergelder auch verlieren, wenn man nicht nach besseren Lösungen sucht. Tatsächlich sind die Lampen für die Verkehrssicherheit und für das Erkennen auf der Straße auch besser, die ihr Licht nur die Straßen scheinen lassen. Abgesehen davon haben Autos und Fahrräder auch Scheinwerfer um selbständig die Straßen zu beleuchten. Viele Straßenlampen sind eher für die Fußgänger nett. Auch für den Fußgänger bringen die rundum Lampen, die die Fassaden anstrahlen keinen Zugewinn gegenüber Lampen, die nach unten die Straße beleuchten. Es ist auf jeden Fall gut, dass es bei Euch um 22.30 Uhr die Nachtabschaltung gibt. Was bei Euren Lampen schon einmal besser wie bei den Kugellampen ist, dass sie nicht direkt in den Himmel leuchten (der obere Teil ist soweit ich das erkennen kann, mit einem Metalldeckel geschlossen, aber natürlich geht es deutlich besser). Hier in meinem Ort im Raum FFB bei München gibt es bessere Lampen, aber leider noch keine Nachtabschaltung.

    Servus,

    Roland

  • Hallo Johannes,

    ja, es war die letzte Umrüstmaßnahme und da wollte keiner vom installierten Bestand mehr abweichen. Einerseits war es für alle Beteiligten einfacher, andererseits sollte das Straßenbild nicht geändert werden. Also ging es hier stark um Schönheit in der Nacht als um das Thema Lichtverschmutzung.

    Ich bleibe aber dran.

    Hallo Henning,

    genau, wir müssen da einfach dran bleiben und uns einbringen. Die Gemeinden wissen schlicht einfach nicht immer, das man mit einer effizienten Beleuchtung Mensch, Umwelt und die Nacht schützen kann und sogar damit werben kann (s. #3), das man Gutes tut.

    Grüß Dich Andreas,

    mir fällt folgender Satz auf: "Es darf also nur dieser Typ verbaut werden, sonst verliert man Fördergelder für die Maßnahme. Leider wurden in der Ausschreibung keine Kriterien abgefragt, die die Lichtverschmutzung vermeiden."

    Das sollte überprüft werden. Ich bin sicher, dass auch bessere Lampen, die nur nach unten auf die Straßen leuchtet, mit Fördergelder unterstützt wird. Es könnte bei einer neuen Übrprüfung eventuell eine Gemeinde Fördergelder auch verlieren, wenn man nicht nach besseren Lösungen sucht. Tatsächlich sind die Lampen für die Verkehrssicherheit und für das Erkennen auf der Straße auch besser, die ihr Licht nur die Straßen scheinen lassen. Abgesehen davon haben Autos und Fahrräder auch Scheinwerfer um selbständig die Straßen zu beleuchten. Viele Straßenlampen sind eher für die Fußgänger nett. Auch für den Fußgänger bringen die rundum Lampen, die die Fassaden anstrahlen keinen Zugewinn gegenüber Lampen, die nach unten die Straße beleuchten. Es ist auf jeden Fall gut, dass es bei Euch um 22.30 Uhr die Nachtabschaltung gibt. Was bei Euren Lampen schon einmal besser wie bei den Kugellampen ist, dass sie nicht direkt in den Himmel leuchten (der obere Teil ist soweit ich das erkennen kann, mit einem Metalldeckel geschlossen, aber natürlich geht es deutlich besser). Hier in meinem Ort im Raum FFB bei München gibt es bessere Lampen, aber leider noch keine Nachtabschaltung.

    Servus,

    Roland

    Hallo Roland,

    der Zug ist abgefahren. Gestern wurde der Umrüstung zugestimmt. Ich war einfach Jahre zu spät dran.

    Ich bin auch froh um die Nachtabschaltung hier (und gehe gleich wieder raus, ist ja jetzt dunkel ^^).


    Grüße an Euch

    Andreas

  • Hallo Leute,


    eben habe ich noch etwas Interessantes bei den Paten der Nacht gefunden (Mist, zu spät für mich).

    Folgendes ging 2021 vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg

    an die

    Kommunen in Baden-Württemberg Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister:


    Erläuterungen zu den neuen gesetzlichen Regelungen zur insektenfreundlichen Beleuchtung in § 21 Absatz 1 bis 3 Naturschutzgesetz


    2 wichtige Punkte daraus:


    1.

    Die Sätze 1 und 2 des § 21 Abs. 1 NatSchG enthalten ein allgemeines Vermeidungsgebot. 

    Die Grundaussage lässt sich wie folgt zusammenfassen: Im Außenbereich soll es so wenig künstliche Beleuchtung wie möglich geben.

    Und dort, wo sie wirklich notwendig ist, soll sie so insektenfreundlich wie möglich sein.


    2.

    auf S. 6:

    Demnach entspricht eine insektenfreundliche Beleuchtung nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand den allgemein anerkannten Regeln der Technik,
    wenn insbesondere die nachfolgenden Aspekte berücksichtigt werden:


    • Anstrahlung des zu beleuchtenden Objekts nur in notwendigem Umfang und Intensität,

    • Verwendung von Leuchtmitteln, die warmweißes Licht (bis max. 3000 Kelvin) mit möglichst geringen Blauanteilen ausstrahlen,

    • Verwendung von Leuchtmitteln mit keiner höheren Leuchtstärke als erforderlich,

    • Einsatz von Leuchten mit zeit- oder sensorengesteuerten Abschaltungsvorrichtungen oder Dimmfunktion,

    • Einbau von Vorrichtungen wie Abschirmungen, Bewegungsmelder, Zeitschaltuhren,

    • Verwendung von Natriumdampflampen und warmweißen LED-Lampen statt Metallhalogen- und Quecksilberdampflampen,

    • Verwendung von Leuchtengehäusen, die kein Licht über in oder über die Horizontale abstrahlen,

    • Anstrahlung der zu beleuchtenden Flächen grundsätzlich von oben nach unten,

    • Einsatz von UV-absorbierenden Leuchtenabdeckungen,

    • Staubdichte Konstruktion des Leuchtengehäuses, um das Eindringen von Insekten zu verhindern,

    • Oberflächentemperatur des Leuchtengehäuses max. 40° C, um einen Hitzetodanfliegender Insekten zu vermeiden (sofern leuchtenbedingte Erhitzung stattfindet).


    Diesen Katalog empfehle ich Ihnen, für Ausschreibungen im Zusammenhang mit der Neuerrichtung oder Umrüstung von Straßenbeleuchtungen zu nutzen


    ____________________

    Oh Mann, hier steht es doch und das ging an alle Bürgermeister raus.

    Damit kann man formal eine "insektenfreundliche" (und damit astrofreundliche) Beleuchtung einfordern.


    Und dann steht da noch:

    Dies gilt sowohl für neue Straßenbeleuchtung als auch für erforderlich werdende Um- und Nachrüstungen, etwa, wenn ein Leuchtmittel ausfällt und ersetzt werden muss. 


    und jetzt kommt es (s. 5):

    -> Bis zum Jahr 2030 muss die gesamte Straßenbeleuchtung im Land auf insektenfreundliche Beleuchtung umgestellt sein.


    D.h., dass alle Kommunen bis 2030 die Straßenbeleuchtung dann wieder neu planen/prüfen müssen. 8|



    Also ist das vielleicht für die Interessant, die noch vor der Umrüstung stehen.


    Grüße

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    das ist mal eine gute Grundlage, danke fürs posten.

    An eine solche Regelung im Naturschutzgesetz hätte ich gar nicht gedacht. Zumal hier das Thema direkt formuliert im Gesetz verankert ist, und nicht nur abgeleitet in unteren Verordnungen oder Richtlinien.

    Die Vorgaben an die oberen Behörden der Länder sind ja mal knallhart formuliert mit den Jahreszahlen 2021 und 2030. Die Erläuterungen von BW sind natürlich erstmal nur dort gültig, aber meistens wird eine ausgearbeitete Erläuterung gern von anderen Ländern übernommen im Inhalt.


    Edit: ich habe gerade mal beim Bayerischen Ministerum geguckt. Dort verweist man in dem Thema zuerst auf bayerische Gesetze (klar :whistling: ) , eine 2020 veröffentlicher Leitfaden dazu geht in die selben Themen ein.


    Leitfaden zur Eindämmung der Lichtverschmutzung - Handlungsempfehlungen für Kommunen - Publikationsshop der Bayerischen Staatsregierung


    Einige Themen sind abgeschwächt auf öffentliche Gebäude oder nur Empfehlungen. Dennoch nicht schlecht. Der Leitfaden zusammen mit dem Naturschutzgesetzt sollte ordentlich Argumente bei Diskussionen mit Behörden haben.


    Ich bin das Thema immer nur von der Lichtleitlinie, also dem baulichen Immissionsschutz aus angegangen.


    Beste Grüße


    Johannes

  • Hallo Johannes,


    das hört sich doch dann für BY auch gar nicht so schlecht an.

    Das scheint jetzt wirklich der einzige feste Angriffspunkt in unseren Kommunen zu sein.

    Ich glaube das auf solche vom jeweiligen Ministerium abgeleitete Entscheidungen eher gehört wird, als irgendwelche Zusammenstellungen von Leitlinien und Anmerkungen von uns Bürgern.


    Vielleicht gibt es hier im Astrotreff ja "Bürgermeister, Ortsvorsteher, Bauleiter" die rückmelden können wie solche Grundastzentscheidungen im Amt ankommen oder ob erst dann reagiert wird, wenn man etwas aktiv ändern muß. Bis 2030 ist ja noch etwas Zeit... ;)


    Grüße

    Andreas

  • Hallo Leute,


    ein kurzes Update.

    Mein Einwand bei der Gemeinderatssitzung hat zu einem Zeitungsartikel geführt 8), da die Presse auch bei der Sitzung anwesend ist.

    Das LED-Umrüstungsprojekt ist jetzt zwar beschlossen aber mir war wichtig die Hand zu heben.


    Nun werden bei uns in den nächsten Jahren 2 Neubaugebiete entstehen.

    Man ist gerade in der Planungsphase und bei Durchsicht der Planungsunterlagen, gibt es immerhin bereits einen Passus der die "insektenfreundliche Straßenbeleuchtung" aufführt.

    Allerdings sehr Allgemein gehalten.

    Ich werde nun Anfragen, was damit genau gemeint, bevor es in die Ausführungsplanung geht.


    Damit möchte ich Euch ermutigen, bei jeder Gelegenheit euch einzumischen.

    Setzt Euch in die Ratssitzungen, wenn es Eure Zeit erlaubt und die Agenda Interessant ist.
    Man hört auch viele andere Interessante Inhalte, Beschlüssen und lernt so den eigenen Ort besser kennen.

    Denn jeder Bürgereinwand muß protokolliert, gehört und begründet werden.


    Daher,

    nicht nur CS sondern auch eine wieder dunkle Nacht


    Grüße

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    der Zeitungsartikel, bzw. die dort wiedergegebenen Äußerungen von Gemeindevertretern sind schon recht aufschlußreich über die dortige Denke:


    "Das weiße Licht wirke frischer"

    "Zudem sei die Ausschreibung durch, da könne man ohnehin nichts mehr ändern"

    "Gewünscht worden sei keine technische, sondern eine vom Design her moderne Leuchte. Zwar sei die Lampe nach oben offen..."


    Da rollen sich mir so einige Haare auf, bin aber ähnliches aus anderen Bereichen der öffentlichen Hand schön länger gewohnt.


    Viel Erfolg weiterhin. Gut, daß Du nun dort etwas Druck aufbauen kannst.


    Gruß

    Johannes

  • Hallo Speedy ,


    eventuell hast du noch eine Chance über die Firma mit der der Vertrag für die Lieferung der Leuchten besteht.

    Nach meinem Verständnis seid ihr an die Firma gebunden, nicht an das konkrete Leutendesign oder Leuchtmittel.


    Tenor.......6 Jahre nach Ausschreibung hat sich auf dem Sektor der Straßernbeleuchtung einiges getan, z.B. auch gesetzliche Neuregelungen. Wir, die Firma ......freuen uns also, der Gemeinde ......wenn dies gewünscht wird, anbieten zu können, für die ursprünglich vorgesehenen Leuchtkörper und Leuchtmittel KOSTENNEUTRAL auch künftig gesetzeskonforme, umweltfreundliche und zukunftsichere Einheiten liefern zu können.


    Das einzig entscheidende Schlüsselwort für die Entscheidungsträger ist nach meiner Erfahrung weder Gesundheit, noch Tierwohl, noch Ökologie, sondern einzig und allein Geld.

    Wenn also aus KOSTENNEUTRAL eventuell sogar KOSTENGÜNSTIGER würde, hast Du gute Chancen.



    Ich habe vor vielen Jahren, allein mit dem Argument Geld, hier diese etwas anrüchig orangen Leuchten mit ordentlicher oberer Abschirmung und gutem Abstrahlungskegel nach unten durchsetzen können. Geholfen hat mir, dass die Lebensdauer der Leuchten doppelt so lang ist wie bei den zunächst vorgesehenen Leuchtmitteln (Wartungsintervall), dass sie weniger Strom (laufende Kosten) verbrauchten und trotzdem die in der Satzung vorgesehene Ausleuchtung erreicht wurde.

    Insekten, Abstrahlwinkel, Beleuchtung von Anwohnerfenstern (Schlafstörung).....alles Quatsch. X(


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo Leute,


    komme grade aus der Nachfolgeratssitzung und als 1. Punkt wird immer das Protokoll vom letzten Mal (hier hatte ich das Thema oben als Bürger eingebracht) durchgesprochen. Änderungen werden eingearbeitet und dann verabschiedet.
    Und was soll ich sagen, mein Einwand (warm-weiße Leuchtmittel und voll abgeschirmte Leuchte) wurde im Protokoll auch so übernommen :thumbup:.

    Zusätzlich (was mich am meisten freut), wurde beschlossen sich vor der Bestellung vorab mit dem Lampenhersteller (Hess) zu treffen um die Insektenfreundlichkeit zu prüfen.


    Also immerhin kommt hier ein Dialog zustande und das soll Euch da draußen motivieren Euch auch bei solchen Sitzungen einzubringen.
    Ich berichte weiter.

    Grüße
    Andreas

  • Toll Andreas!


    Berichte mal was vom Leuchtenhersteller so angeführt wird in dieser Thematik.


    Ich frage mich, wo und wann man denn von Leuchtenänderungen in der Gemeinde oder Stadtteil erfährt und sich rechtzeitig einschalten kann ?


    Anerkennende Grüße

    Johannes

  • Ich drück mal die Daumen, dass das ordentlich abgeschirmt wird. Als man vor etwa 15 Jahren die Strassenlampen bei uns installierte, wurden sie mit leicht rötlichem Leuchtmittel betrieben. Eine dieser Lampen kam direkt neben die Hofeinfahrt und ich brauchte ab da keine Beleuchtung mehr für mein Grundstück. Ich habe danach bei der Stadtverwaltung nachgefragt, ob man die Lampe etwas nach hinten versetzen könnte (wir wohnen in einer Stichtrasse), wo sie nicht so stark in den Garten leuchtet. Leider nein, wurde mir gesagt, weil der Lichtkegel 25m ausleuchten muss und eine Abschirmung käme dafür nicht in Frage. Dieses Rotlicht war über die Jahre schon nervig, bis man vor ein paar Jahren dieses durch weiße LED austauschte. Seitdem hab ich jeden Abend Vollmond - der mittlerweile von den vielen als Bewegungsmelder getarnten Flakscheinwerfern an den Nachbarhäusern verdunkelt wird, wenn nur schon eine Katze da entlangschleicht...


    Grüße


    RalfD

  • Bei uns im Kölner Westen wurden die Laternen nun auch durch LED ersetzt. Ich finde diese neuen Laternen für meinen Beobachtungsplatz besser, da sie niedriger sind und weniger hell. Zumindest nehme ich es so wahr.


    Ich habe mich mit den städtischen Laternen-Bauern unterhalten. Sie haben mir erzählt (was man auch an den Antennen oben drauf sieht) das diese Laternen wohl vernetzt sind und wohl sogar durch eine Zentrale direkt ansprechbar. Man sagt mir, im Falle eines Feuerwehr- oder Polizei-Einsatzes in der Straße könnte man die Laternen auch temporär auf viel höhere Leuchtkraft hochregeln.


    Ich habe mir prompt überlegt, ob ich nicht die Stadt anschreiben kann, dass ich Beobachtungsabende anmelde und sie dann diese eine Laterne ganz abstellen oder runter-dimmen... hihihi...


    Wombat

  • Hi Johannes,


    ich antworte mal direkt unter Deine Fragen:

  • Ich drück mal die Daumen, dass das ordentlich abgeschirmt wird. Als man vor etwa 15 Jahren die Strassenlampen bei uns installierte, wurden sie mit leicht rötlichem Leuchtmittel betrieben. Eine dieser Lampen kam direkt neben die Hofeinfahrt und ich brauchte ab da keine Beleuchtung mehr für mein Grundstück. Ich habe danach bei der Stadtverwaltung nachgefragt, ob man die Lampe etwas nach hinten versetzen könnte (wir wohnen in einer Stichtrasse), wo sie nicht so stark in den Garten leuchtet. Leider nein, wurde mir gesagt, weil der Lichtkegel 25m ausleuchten muss und eine Abschirmung käme dafür nicht in Frage. Dieses Rotlicht war über die Jahre schon nervig, bis man vor ein paar Jahren dieses durch weiße LED austauschte. Seitdem hab ich jeden Abend Vollmond - der mittlerweile von den vielen als Bewegungsmelder getarnten Flakscheinwerfern an den Nachbarhäusern verdunkelt wird, wenn nur schon eine Katze da entlangschleicht...


    Grüße


    RalfD

    Hi Ralf,


    du kannst Dich wehren, denn es gibt keine allgemeine Beleuchtungspflicht! sondern "nur" eine Verkehrssicherungspflicht.
    Versuch dich mal zu beschweren.


    Wenn bei uns vorm Haus die LED dann kommt, bin ich der erste der direkt an das Rathaus schreiben wird, dass ich nicht möchte, dass unser Rasen, Gebüsche und die Hauswand angestrahlt werden, da dies keinem Beleuchtungszweck dient.
    Bei der kommenden Lampe (Fa. Hess, Modell Residenza) gibt es ein Abschirmblech, welches angebracht werden kann (habe ich sogar schon bei einigen Nachbarn gesehen (geht also).


    Also wehren.


    Grüße

    Andreas

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