Okularauszüge aus dem Drucker

  • Also nicht falsch verstehen ich bin auch ein Freund des bastelns aber wenns um so eine Genauigkeit geht?

    Naja, da geht es, wie ein Vorredner schon erwähnt hat, auch ums ausprobieren oder um das Retten sehr alter Geräte.

    Ein gedruckter OAZ kommt auf 5€ -10€ und wenn wir hier ein gutes Design erarbeiten, dann könnem das viele andere ohne Aufwand kopieren.

    Damit bekommt das ganze noch eine neue Dimension, wir machen damit evtl. den Import billiger China-Ware überflüssig und halten Wertschöpfung im Land.

    Zudem gibt es recylete Filament umd welche aus kompostierbaren Materialien, die lokal gefertigt werden, das ganze ist damit auch noch umweltschonender. Es wird nämlich kein, unter fragwürdigen Bedingungen hergestellter Aluklotz mit Schweröl aus China hier her geschifft.

  • Hallo zusammen,


    hier mal die Materialien von meinen Auszugäen:


    Schwarz - PLA

    Cremeweiß - Resin

    blauweiß - PETG


    OAZ_150_Resin_PLA_klein.jpg  OAZ_150_PETG_klein.jpg


    Im ersten Bild sieht man, wie sich das Gehäuse oval verformt hat.

    Es gibt jetzt noch einen Versuch mit Gehäuse und Rohr aus PETG, ansonsten ist das Ding zu kompliziert und nicht gut genug.

    Rollen plus Zahnstangentrieb mit weniger Druck dürfte das Mittel der Wahl sein, wenn man so etwas realistisch angehen will.


    40 bis 50 mm Bauhöhe für den Preis eines solvhen gedruckten Teils gibt es auf dem Markt nicht, auch nicht fürs dreifache Geld.

    Insofern schon interessant, nur noch nicht ausgereift.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo Chris,


    wenn Du die Version mit dem Blechkragen meinst, dann ja.

    Ansonsten habe ich den Okularauszug aus dem grünen 150er eben ausgebaut und den Skywatcher OAZ, der im Bild schon unten in der Box liegt, provisorisch eingepasst.

    150_900_Einsatz_klein.jpg

    Der Auszug war wieder durch die Hitze im Zelt unbrauchbar geworden und ließ sich nicht mehr einstellen, nun schleifen die Metallführungen des Rohrs am Gehäuse.

    Der Skywatcher Okularauszug hat auch schon eine Rohrkürzung und Versetzen der Laufrollen hinter sich, sodass er in dem Rohr mit 200 mm Durchmesser tief gesetzt werden kann. Er schaut jetzt nur 15 mm weiter raus sodass ich die Fokuslage durch Verschieben der Tubusteile anpassen muss und die Ausleuchtung wird etwas knapper. Aber wenn schon Teleskoptreffen, dann will man ja auch was sehen.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Ich meinte die Version mit den zusätzlichen, gedruckten Stützen (siehe Link oben)


    Wenn die aus ABS gedruckt ist, könnte es deutlich besser sein.


    PETG hat ja auch nur 70°C. Das ist zwar besser als PLA aber deutlich schlechter als ABS oder ASA. Außerdem ist das ursprüngliche Design tatsächlich etwas mager. Aber mit den beiden Stützen direkt an den Halteschrauben könnte es gehen.

  • Ich hab einige funktionale Teile gerade aus Polycarbonat gedruckt. Wenn der Drucker die Temperaturen erreicht und die Druckkammer konstant genug heizt, ist es einfach zu drucken. Die Teile daraus extrem belastbar, form- und temperaturstabil, besonders die Haftung zwischen den Schichten ist sehr gut. Die Entfernung von Stützstrukturen ist schwierig bis unmöglich - evtl. muss man schauen, ob man geeignetes lösliches Material findet.

    Torben


    http://astro.van-hees.name


    Fotographisch: 10Micron, Askar, Astrodon, Astronomik, Baader, Chroma, CFF, IDAS, Optec, Pegasus, Primalucelab, QHY, RainbowAstro, Skywatcher, Touptek, Starlight Instruments, Takahashi, TS, ZWO

    Visual: Baader, Bresser, ES, Orion, Skywatcher, Quark, Takahashi, TS, Televue

  • Arc Overhangs könnte die Lösung für das Problem mit dem Support sein:


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  • Das wäre die OAZ Version, die ich gedruckt habe. Die Wände vom Gehäuse sind schon gut dimensioniert. Gedruckt sind sie mit drei Perimetern.

    Momentan habe ich allerdings noch kein 2" Okular um zu testen ob sich was verzieht 🤣


    Vielleicht drucke ich da was :/


    Dann könnte ich erstmal den unbelasteten Tubus in den Klimaschrank stellen und schauen ob sich was tut.

    Evtl. Mit dem Messschieber? Oder hat jemand eine Bessere Idee?

    Wenn ich nur die Wandstärke messen würde könnte ich eine Mikrometerschraube nehmen aber eine die so groß wie das ganze Bauteil ist, habe ich nicht da 🤷‍♂️


    Die Fragen waren glaube ich Wärmeformbeständigkeit und Wärmeausdehnung, oder?


    Also Vorschläge für ein Testverfahren sind willkommen 👍

  • Moin Chris,


    Wärmedehnung ist für den OAZ an sich imho weniger kritisch, so lange die gepaarten Teile aus dem gleichen Material bestehen bzw. so lange sie in etwa die gleiche Wärmedehnung aufweisen oder wenn die Maßänderungen die relative Lage wenig(er) beeinflussen. (Z.B. beim Crayford von Starlight Instruments oder einem Konstrukt, bei dem die Schiene mit Abstand vom Auszugrohr befestigt ist und dann die Welle zwischen Auszugrohr und der reibschiene verläuft. Also ziehen, statt drücken.)


    Probleme mit dem Passmaß von Okularen können natürlich auftreten.

    wenn ich mich jetzt nicht vertan habe, ist die effektive Änderung bei 40°C Temperaturänderung bei der 2" Aufnahme unter 2/10mm. Die Teile, die ich hier habe, haben typisch ein größeres Spiel. Bei exakter Einstellung des Durchmessers sollte das kein Problem sein, so lange die Aufnahme rund bleibt. (Crayford mit dünner Wandung am Auszugrohr ist da sicher ungünstig.)


    Formänderungen außer lokalen Durchmesseränderungen durch Deformation zu messen ist vermutlich nicht ganz einfach.
    Mir kame im Moment nur so eine Anordnung in den Sinn:


    Eine formstabile Basis die beim Messen als Bezug genommen werden kann.

    Als Messmittel kämen Messchieber und eine Fühlerlehre in Betracht.


    Oder einfach anbauen, benutzen und sehen was sich ändert. Also: bleibt die Justage erhalten und lässt sich der Auszug auch nach einiger Zeit noch gut benutzen?


    Hinsichtlich der Führungen wären ggf. MGN-Linearführungen verwendbar. Die Noname-Versionen sind ja nicht allzu teuer. Bei Markenware muss man ggf. ein wenig bei Ebay und Co nach brauchbaren Angeboten schauen.


    Die Verstellung dann ggf. über Gewindestangen längs zur Bewegungsachse. Ritzel und ein großes Hohlrad zum synchronen Antrieb der Gewindestangen sollten mit 3D-Druck ja ordentlich gehen.


    Interessehalber: mit welchen Kosten rechnest du für den kompletten OAZ einschließlich Kugellagern, Verstellmechanismus, Okularklemme,... ?

    Mit welchen erhältlichen Okularauszügen soll das Konstrukt "konkurrieren"?


    CS

    Harold

  • Keine Ahnung 🤣

    Die Version von Printables ist recht günstig.

    Vier Lager a 0,8€ ein Eisenstab zu 2,25€ und Schrauben für vermutlich 1,5€ dazu das Filament.


    Was die Formbeständigkeit bei direkter Sonneneinstrahlung angeht bin ich mittlerweile etwas skeptisch, wenn das Material schwarz ist, dann reicht da 100°C im Sommer vermutlich nicht 😔


    Aber wenn man das Greentech Pro nimmt und es weiß lackiert, dann könnte es zumindest für kürzere Zeiträume schon passen.


    wenn ich mich jetzt nicht vertan habe, ist die effektive Änderung bei 40°C Temperaturänderung bei der 2" Aufnahme unter 2/10mm. Die Teile, die ich hier habe, haben typisch ein größeres Spiel.

    Ja, das ist ein guter Anhaltspunkt.

    👍

  • Die Verstellung dann ggf. über Gewindestangen längs zur Bewegungsachse. Ritzel und ein großes Hohlrad zum synchronen Antrieb der Gewindestangen sollten mit 3D-Druck ja ordentlich gehen.

    Damit ich das richtig verstanden habe.

    Drei gewindestangen, die am Teleskop gelagert sind, werden Synchron angetrieben und bewegen so den Tubus rauf und runter?


    Wenn dem so ist, könnte ein großer Verstellring gehen, um die drei Stangen synchron zu bewegen. Es könnte aber auch Haken, was man wiederum mit weichem Material wie dem von Igus beheben könnte. Allerdings wäre es vermutlich auch schwierig das Spiel gut hin zu bekommen. Daher würde ich dafür die im 3D Druck üblichen GT2 Ritzel und Riemen verwenden.

  • Moin Chris,


    bei den Gewindestangen /Schrauben) habe ich dieses Prinzip im Sinn:

    Gewindestangen fest am oberen Ende des inneren Auszugrohres, Ritzel in Ausschnitten im äußeren Auszugrohr.

    Das Auszugrohr braucht dann nicht einmal notwendiger Weise eine feste Führung. Kippmöglichkeiten sind durch das axiale Gewindespiel und Spiel an den Ritzel-Lagerungen begrenzt. Ggf. kann man , wie geschrieben, eine kleine Linearführung im Stile der "Monorail" ergänzen.


    CS

    Harold

  • die Maße variieren ...

    die wertigeren Teile haben am OAZ etwa 10 bis 15/100mm Übermaß (50,9 bis 50,95mm), die Okulare entsprechendes Untermaß (50,65 bis 50,7mm).
    Bei einfachen Teilen klappert es (teils deutlch) mehr.


    Das Rohr ist innen ohne Nachbearbeitung auf jeden Fall zu klein.


    CS

    Harold

  • Moin Chris,


    vermutlich ja.

    Die Profile sind in der Regel recht maßhaltig. Es gibt jedoch keine Angaben zu den Toleranzen (zumindest keine Angaben gesehen).

    Wirklich sicher ist das also nicht.


    Wenn man gängige Allgemeintoleranzen "m" "rät", könnte es am unteren Maßende zu eng werden.

    https://www.uhe.de/fileadmin/d/DIN-ISO2768-Allgemeintoleranzen.pdf


    Wenn du ein etwas größeres Rohr wählst, kannst du tatsächlich eine dünne Buchse einlegen. Die am Außen-Ø mit wenigen 1/10mm Übermaß, so dass sie sich garade noch in das Rohr einpressen lässt. Bezüglich Maßänderungen ist das unkritisch, da nur die Wand-Dicke der Buchse "arbeitet". Aufweiten kann sie sich ja nicht, da vom Alu umschlossen. Wieviel größer es sein muss hängt davon ab wie du eine maßhaltige Buchse herstellen kannst.

    Ggf. auch ein wenig dickwandiger, da eine Fläche für die Antriebswelle benötigt witrd, wenn es ein Crayford werden soll. Bei einem Auszug nachgemessen "kostet" das ca. 1mm Wandstärke bei einem Rohr Außen-Ø von 56mm.


    CS

    Harold

  • Crayford ist Reibantrieb => spielfrei und durch die dünne Antriebsachse sehr feinfühlig

    Zahnstange hat immer etwas Spiel und nicht so fein übersetzt, da Zahnraddurchmesser größer als Achse beim Crayford

    So hab ich das zumindest in Erinnerung🤔😇

    Denke aber der könig der oaz ist sowas : https://www.gerdneumann.net/de…fernrohrbau/heli-fok.html

    Wäre mir lieber als ein gedruckter😅

    Gruß,

    Martin

  • Hallo zusammen,


    Helical Fokussierer (zumindest einfacher und bezahlbarer) Bauart haben den entscheidenden Nachtel, dass das Okular oder z.B. auch der Binoansatz mitdrehen.

    Ich nutze z.B. auch noch gerne Okulare mit seitlicher Störlichtfahnen. Das ist beim Heli umständlich.


    Mit meinen gebogenen Spinnen, die an der OAZ-Basis angebracht sind, bietet sich z.B. für mich eher ein Schiebefokussierer an. Dahin gehen nun auch meine Überlegungen bezüglich 3D-Druck. Da wirken nur minimale Kräfte auf das Material. :!: :?:


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Ich hab gerade die 3D-gedruckte Aufnahme meines Komakorrektors (quasi Okularauszug ohne Verstellung) neu gebaut. Diesmal als Voll CFK Konstruktion.

    Obwohl ich schon HD-PLA (M4P) genutzt hab, hat sich das Material verzogen, bzw. ist gequollen. Sollte man im Hinterkopf behalten, bei den engen Toleranzen, die ein OAZ erfodert.

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