Gibt es eigentlich Flächensensoren für Radiowellen und wie werden Radiowellenbilder gemacht?

  • Hallo,


    die Frage steht schon im Titel :)

    Ich habe jetzt keine Kamera gefunden die ein 1000px mal 1000px fits Bild ausspuckt ^^

    Meine Frage bezieht sich auf die Methodik.

    Wie entsteht so ein Bild

    800px-Black_hole_-_Messier_87_crop_max_res.jpg

    Wird tatsächlich immer nur ein Pixel am Stück aufgenommen, dann die Schüssel ein wenig weitergeschwenkt für das nächste Pixel?

    Liefert die Interferometrie so ein Flächenbild oder nehmen auch da alle beteiligten Teleskope gemeinsam nur ein Pixel auf?

    Gruß Sergej :)


  • Servus Anonymer,


    generell ist ein Radioteleskop gewissermaßen mit einer "Ein-Pixel-Kamera" ausgestattet. Dadurch, daß im Radiowellebereich das Auflösungsvermögen (in Abhängigkeit von der Öffnung) ganz erheblich geringer als im optischen Bereich ist, würden mehrere Empfänger in einer Antenne wenig Sinn machen. In der Tat wird dann der Himmel durch Teleskopbewegungen oder durch Verfahren des Empfängers (i.d.R. ein sogenannter Hornstrahler) in der Parabolantenne abgescannt.

    Das von Dir eingestellte Bild ist recht aufwändig erstellt worden, nähere Infos gibt es hier:


    Ciao,

    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,


    so anonym bin ich jetzt nicht :)

    Bildgebende Radioastronomie scheint echt anstrengend zu sein wenn man immer nur ein Pixel aufnimmt.

    Gruß Sergej :)


  • Bildgebende Radioastronomie scheint echt anstrengend zu sein wenn man immer nur ein Pixel aufnimmt.

    Du darfst da nicht an "Pixel" denken. Bei Radioastronomie arbeitet man mit Antenne und dahinter sitzt ein Empfänger, vergleichbar Radio, TV oder Funk. Der Empfänger nimmt in dem Fall ein sehr schmales Frequenzband auf, vergleichbar mit einem Schmalbandfilter bei Astrofotos.


    Die Antennen haben eine Empfangskeule- https://de.wikipedia.org/wiki/Antennendiagramm, erfassen also die gewünschte Frequenz nicht nur aus einer Richtung, sondern entsprechend dem Öffnungswinkel dieser Empfangskeule. Kommt ein Signal aus einer einzigen Quelle, muss man also die Antenne bewegen und damit die Richtung mit dem maximalen Signalpegel bestimmen.


    Das Gute an Radioastronomie, man kann viele Antennen in größerer Entfernung zueinander positionieren und mit allen das gewünsche Signal aus der gewünschten Position empfangen lassen. Wenn man das empfangene Signal dann phasengleich anpasst, führt das zu dem Effekt, dass aus z.B. 10m großen Antennen eine einzige wird, deren, ich nenne es mal Summenöffnung", dem größten Abstand der genutzten Antennen entspricht.


    Erste deutsche LOFAR-Station
    www.mpifr-bonn.mpg.de


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