Hallo,
Diese Filme musste man damals selbst entwickeln
die Negativentwicklung war nicht einfach, viel konnte schiefgehen. Zuerst musste man den Film aus der Patrone rauskriegen. Das ging nur in völliger Dunkelheit, man musste das vorher oft bei Tageslicht mit altem Material erstmal üben. Entweder entfernte man die seitlichen Metallringe der Patrone mit der Zange und bog sie auf, oder man zog den Film langsam aus der Patrone raus, was aber fast immer Kratzer erzeugte. Dazu durfte man den Film auch nicht ganz zurückspulen.
Dann spulte man den belichteten Film per Hand in die Aufnahmescheiben der Entwicklungsdose, erst jetzt konnte man die Dose zuschrauben und bei Licht weiterarbeiten. Die Entwicklungsdose hatte oben ein kleines Loch zum Eingießen. Entwickler, Wasser und Fixierer mussten dabei jeweils Raumtemperatur haben. Es gab dann zwei Methoden, um den Film zu entwickeln:
Kipptechnik: Während der Entwicklungszeit wurde die Dose immer wieder gekippt, damit stets frischer Entwickler an den Film kam. War einfach, aber mit dem großen Nachteil verbunden, dass sich zwischen Film und Spule kleine Luftbläschen bildeten.
Rotationstechnik: Eine elegante Lösung, für die es auch Apparate zum Drehen gab. Nachteil: Durch die schnellere Drehung der Spule am Rand wurde der Film dort auch stärker entwickelt als in der Nähe der Mitte der Dose.
Ich kippte die Dose immer, schlug sie dabei immer leicht an´s Waschbecken, damit sich die Luftblasen lösten. Das klappte ganz gut.
Anschließend hängte ich den Film dann an die Wäscheleine zum Trocknen. Davor musste man noch mit einer feinen Gummilippe die Wassertropfen abziehen. Man kann sich den Aufwand dazu heute kaum mehr vorstellen...
Hier noch ein alter Orion-Nebel...
salü+cs, volker 
