Genial einfaches Tuning für 8 Zoll f/6 Dobsons

  • Kürzlich fiel mir auf, dass Skywatcher am 8 Zoll f/6 Einsteiger Dobson inzwischen einen Fangspiegel mit 47 mm kleine Achse verwendet, während GSO und Co bei 50 mm und mehr bleiben, Spitzenreiter ist derzeit Bresser Messier mit 57 mm.


    Für visuelle Zwecke bringt so eine Verkleinerung des Fangspiegels, auf einen sehr guten Wert für die Obstruktion von nur noch 23,5 % linear, prinzipielle Vorteile.

    Erst mal Klasse, oder?


    Die durchweg foto-/visuelle Auslegung dieser Newtons, auch als Dobson, bringt aber mit sich, dass der visuelle Fokus sehr hoch über dem Tubus liegt, man benötigt an allen Geräten eine Verlängerungshülse um mit Okularen in den Fokus zu kommen. Die liegt in der Regel bei oder ist gleich am Okularauszug vorhanden, aber abnehmbar.

    Das erfordert mit jedem Millimeter auch einen entsprechend größeren Hauptspiegel für gute Ausleuchtung und das bekommt dann eben nur der größte Fangspiegel mit visuell wenig erstrebenswerten 28,5 % Obstruktion gut hin.

    Nicht dass Skywatcher und Co schon als unbrauchbar zu bezeichnen wären, aber es geht halt besser. Wenn man auf diese Hülse verzichtet und damit die Fotooptionen keineswegs unmöglich macht, aber eben etwas einschränken würde, hat man besser Optionen.

    Das alte leidige Thema, die Hersteller tun es nicht und ich habe schon viele solcher Tuben modifiziert, Okularauszüge und Fangspiegel getauscht.


    Die folgenden Maßnahmen lohnen schon mit 50 mm Fangspiegelgröße beim 8“ f/6.

    Aber gerade mit dem 47er FS von Skywatcher schlägt das Herz des Bastlers wieder höher, das ist locker und genial einfach zu machen. Man braucht nicht mal großes Geschick und kann eigentlich nichts kaputt machen.


    Diese ohnehin nicht eben genialen 2“ und 1 1/4“ Adapter von Skywatcher fliegen einfach raus.

    OAZ_Adapter.jpg

    Der Okularauszug bietet, auch ohne die Verlängerungsteile, eine sichere Aufnahme für 2 Zoll Steckdurchmesser mit zwei Feststellschrauben. Es gibt sogar ein Ersatzteil mit Ringklemmung dafür und 0-Weg Adapter, oder solche mit wenigen Millimeter Aufbau für die 1 ¼ Zoll Reduzierung gibt es ebenfalls für schmales Geld zu kaufen.


    Die nun erforderliche Verlängerung des Tubus um eben den eingesparten Weg erreicht man mit einem Abschnitt von in Baumärkten erhältlichem KG-Rohr DN250, ja in der Tat, das sind die braunen oder grünen Abwasserrohre für den Außenbereich.

    klein_Rohrabschnitt-din-250.jpg

    Mit einer Lage Veloursfolie innen passt bei mir so ein 200 mm langer Rohrabschnitt

    KG_Rohr_sgen_2_klein.jpg

    satt auf den Tubus und bräuchte eigentlich nicht mal verschraubt werden. Ich habe trotzdem Löcher gebohrt und Gewinde geschnitten, wie auch für die Spiegelzelle, die hinten einfach in die Verlängerung geschoben wird.

    Tubusverlngerung-und-HS-8-zoll.jpg

    Sehr gut eigenen sich Madenschrauben, die tragen nicht auf. Etwas mehr Überstand als unbedingt nötig, um Spielräume für die Fokussierung zu haben und eventuell noch einen Lüfter integrieren zu können ist durchaus ratsam, solang man beim Schwenk in den Zenit nicht mit dem Boden der Rockerbox kollidiert. Auch kann man den Fokus für alle Okulare so legen, dass das zu lange OAZ-Rohr so wenig wie möglich in den Tubus ragt. Einfach so lange schieben, bis es passt und dann erst die Verlängerung mit den „Maden“ am Tubus fixieren.

    Tubusverlngerung-8-zoll--012.jpg

    KG Rohr lässt sich nur mit einigem Aufwand gut lackieren, vor allem, wenn es schön und dauerhaft sein soll. Entweder man nimmt Folie oder lässt es unbehandelt Braun und grün ist erhältlich. Natürlich kann man sich auch Hartpapier/Krüpax in passendan Maßen besorgen.Das ist genau so leicht zu bearbeiten und gut zu lackieren.


    Lohn der geringen Mühe ist ein für visuelle Zwecke sehr gut konfigurierter Newton/Dobson.

    Da spielt endlich mal ein Hersteller aus dem günstigen Preissegment dem visuellen Beobachter in die Karten, wenn auch ungewollt. Man muss nur noch selbst ein klein wenig nachhelfen.


    Die geringe Obstruktion bietet im Hochvergrößerungsbereich einen hervorragenden Kontrast.


    Die Ausleuchtung, selbst von weitwinkligen Übersichtsokularen kleiner Brennweite für große AP und viel Übersicht ist sehr gut.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo,


    ich habe mir kürzlich einen gebrauchten Dobson Galaxy D8 gekauft. Er ist schon ziemlich alt und auch schmutzig, darum werde ich ihn demnächst zerlegen. Der Hauptspiegel sah noch recht gut aus aber der Sekundärspiegel hat vom Rand her stark trübe Bereiche.

    Er ist wohl so ähnlich wie dieser hier:

    Beschreibung | Galaxy Dobson | Teleskope | Beratung | Intercon Spacetec - Alles für die Astronomie

    Der Hauptspiegelhalter sieht aber anders aus und es ist auch ein Telrad Sucher montiert. Ich würde jetzt trotzdem mal davon ausgehen, dass ein 50 mm Spiegel wie in der List montiert ist. Ich will eigentlich keine Fotos machen, sondern nur selbst durch schauen.


    D.h. wenn ich mir jetzt einen neuen Sekundärspiegel besorge, dann würdest du mir empfehlen, dass ich einen 47 mm Spiegel nehme, richtig?

  • Hallo MuellerC,


    ganz so einfach ist es nicht.

    Die Galaxy von ICs sind ja GSO, aber zumindest früher, vor einigen Jahren, (aktuell weiß ich es nicht) hatten die den Vorteil, dass man visuell, also mit allen Okularen, ohne diese elenden Verlängerungshülsen in den Fokus kam. Das müsstest Du zunächst ausprobieren.

    Am Besten wäre dann, wenn Du die Maße mal in das Programm MyNewton (Freeware) eingibst und Dir das selbst anschaust oder ich brauche halt alle Maße, Tubusdurchmesser, OAZ-Höhe , gegebenenfalls Verlängerungshülsenlänge, FS-Durchmesser (per PN).


    Nur für den Skywatcher weiß ich es definitiv, dass der 47er FS mit der hier vorgerstellten Tubusverlängerung sehr gut funktioniert.

    Bei GSO mehme ich stark an, dass es sehr ähnlich ist. Wenn der ICS aber mit dem 50er FS und ohne Verlängerungshülse funktioniert, würde ich daran nichts ändern wollen, ohne alle Maße genau zu kennen. Ich schätze, der Unterschied von 50 zu 47 mm wird sich visuell kaum bemerkbar machen. Wenn Du aber ohnehin einen neuen Fangspiegel brauchst, dann nimm einen von guter Qualität, auch wenn der deutlich mehr kostet.

    Den Unterschied eines guten Planspiegels zur Billigware mit oft abfallendem Rand und anderen Macken kann man in aller Regel sehen.

    Solltest Du aktuell eine Verlängerungshülse brauchen, auf jeden Fall raus damit und die Tubusverlängerung dran. Ganz egal ob es nun ein 47er oder 50er FS wird, das hilft dem Newton auf jeden Fall.

    Lass mich bitte wissen, wie das ausgeht, so was interessiert mich immer.


    Gruß

    Günther

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  • Ähhhh ja,


    das ist dann so eine Sache.

    Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Konfiguration der von Skywatcher recht ähnlich ist, also ca 230 mm -Tubusdurchmesser, ca. 70 mm Okularauszugshöhe eingefahren und 40 mm Weg, außerdem ein Spiegel mit 203 bis 200 mm Durchmesser und ziemlich genau 1200 mm Brennweite. Kommst du mit dem 70 mm hohen Auszug mit den Okularen in den Fokus brauchst Du keine Verlängerung des Tubus, musst Du die Verlängerungshülse benutzen, passt das, was ich nun schreibe, nur mit der Tubusverlängerung und die Hülse fällt weg.


    Dann hätte Dein Newton mit dem 45er Fangspiegel merklich weniger voll ausgeleuchtetes Feld als mit einem 47mm Fangspiegel, man könnte aber noch damit klar kommen, so etwas nennt sich dann "planetenlastige Auslegung", weil man am Planeten ein weing gewinnt und bei der Ausleuchtung von langbrennweitigen Übersichtsokularen für Deepsky eim weing verliert.


    Ein Billigspiegel ungewisser Qualität passt allerdings absolut nicht zu einer planetenlastigen Auslegung des Newtons.

    Damit kann man viel verlieren.

    Von der Sorte Spiegel würde ich Abstand nehmen und wenn ich einen einbauen müsste, eher einen 55er nehmen, in der Hoffnung auf das Glück, dass wenigstens die Mitte plan ist.


    Gruß

    Günther

  • Also eine 45 mm Spiegel gäbe es für 30€

    Oh ja, das Dingens hat bestimmt eine tolle Qualität :evil1:


    Bei IC bekommst du einen in Standardqualität für 109€, die bessere Premiumversion für 159€ - https://www.intercon-spacetec.…cs-newton-optik/?p=2&n=12


    Aber du musst auch mal schauen, ob der kleinere FS in die vorhandene Halterung passt bzw. von dieser gehalten werden kann. Bei den älteren Galaxy/GSO war das eine Kunststoffhalterung, in der der FS eingelegt wurde. Ein kleinerer FS würde darin nicht halten. Du müsstest also die Halterung ändern und den FS aufkleben.


    In deinem alten Galaxy steckt mit ziemlicher Sicherheit ein FS mit 50mm, original GSO in deren Qualität TS-Optics Newton Fangspiegel elliptisch - D=50 mm gibt es hier für 70€, alternativ bei TS auch incl. der neuen Halterung

  • Hallo zusammen,


    ich bringe hier mal einen Nachschlag zum möglichen Tuning eines Bresser Messier Dobsons N150/750.

    Anlass ist diese Diskussion

    um ein empfehlenswertes Einsteigerteleskop mit solchen Eckdaten.

    Da hänge ich mit guten Grndem an dem Skywatcher Heritage Dobson, weil er eben diesen kurzen 1 1/4 Zoll Okularauszug hat, der trotz herber Kritik daran eben ermöglicht, dass man mit leichten Okularen die volle Öffnung bei sehr geringer Obstruktion nutzt.


    Der 2" Okularauszug des Bresser hat, neben seinen durch die schiere Länge erzwungenen Nachteilen, auch Vorteile, daher habe ich mich mal näher mit dem Teleskop befasst, die nötigen Daten zusammengesucht und dabei fiel mir etwas auf. Da gibt es ein Gewinde.......


    Bresser_OAZ_II_klein.png



    .......und ohne den Aufbau ist das Ding schon wesentlich kürzer, aber der Reihe nach:


    Im Originalzustand haben wir einen 55er Fangspiegel drin, damit üppige 37% Obstruktion und doch eine magere Feldausleuchtung von rund 7 mm für 100% FOV. Es findet hier keine Öffnungsbeschneidung statt, die Ausleuchtung zum Feldrand hin wird hat bei langbrennweitigen Okularen mau.


    Okay, damit kann man für den Anfang, besonders mit 1 1/4 Zoll Okularen leben und die Kontrastbremse im im Hochvergrößerungsbereich kann man akzeptieren oder man lässt es. Wenn Schwerpunkt auf Weitfeld und geringen bis mittleren Vergrößerungen liegt, zieht das Potenzial der 2 Zoll Option eventuell etwas mehr.


    Schraubt man den Teil oberhalb des Gewindes im rechten Bild ab, kommt man erheblich tiefer. Der Schraubring von der Verlängerung sollte da als Okularaufnahme passen. Entsprechende Adapter gibt es, auch 0-Weg Reduzierungen auf 1 1/4 Zoll.


    Wenn man dann noch mit einer passenden Rohradaption, so wie oben vorgestellt, den Tubus verlängert, kommt man visuell auch wieder in den Fokus und hat üppige Ausleuchtung. Sogar der Austausch des 55er Fangspiegels gegen einen guten 50 mm Fangspiegel ist möglich, das wäre schon eine merkliche Verbesserung auch für den höheren Vergrößerungsbereich.

    Kritisch dürfte nach wie vor die mangelnde Tubusstabilität sein, da die Plastikabschlussringe und die dicke Plastikfangspiegelspinne den Tubus kaum genügend aussteifen können. Wie weit der Okularauszug nach innen in den Tubus ragt, habe ich nicht genau herausfinden könne, bei diesen Auszügen sind aber Gleitlager verbaut die Führung brauchen, sodaß man von etwa 30-40 mm ausgehen kann.


    Perfektion sieht anders aus und ist sehr deutlich teurer, aber auch bei diesem Dobson geht was.


    Gruß

    Günther

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  • Moin C,


    ich würde das per Sterntest prüfen. Wenn der bei wechselnder Tubuslage und wechselnder Last am OAZ (Gewichte oder leichtes drücken/ziehen), kein merklich anderes Bild zeigt, ist imho alles im grünen Bereich.

    Ansonsten ggf. mit einem Justierlaser. Wenn sich bei Laständerungen etwas deutlich verformt, sollte man das erkennen können.


    (Sehr) Schwierig wird es, wenn es sich so ändert , dass man Handlungsbedarf sieht. Dann muss lokalisiert werden, wo die störenden Verlagerungen herkommen, was nicht trivial ist.

    Eines der Probleme ist eine definierte Einspannung. Ich kann die nirgends gewährleisten. Bei mir bewegt sich der Fußboden (Beton) schon um einige 1/100mm je m, wenn ich das Gewicht von einem auf den anderen Fuß verlagere. Das ist per Maschinenwasserwage leicht messbar. Daher würde ich, wenn ich es messen müsste, mit zwei Messuhren an das Problem herangehen. Messstative am gleichen Punkt befestigt. Dann Punkte antasten, deren relative Verlagerung bei Änderung der Tubuslage und/oder Last am OAZ interessiert. Bei Lageänderung muss ggf. die Durchbiegung der Messapparatur unter dem eigenen Gewicht beachtet werden. Ebenso eine Verkippung der Einspannstelle unter Berücksichtigung der jeweiligen Hebel.)


    Ich denke der apparative Aufwand für eine korrekte Messung ist unsinnig hoch, da so eine Messung an der Konstruktion nichts ändert.

    Auch bedeuten messbare Verlagerungen noch nicht, dass die auch stören (siehe Serrurier-Tubus)


    Also würde man sich vermutlich zunächst gängigen bekannten Schwachstellen zuwenden. Wenn das nicht reicht, ist ein Tausch vermutlich sinnvoller als weitere "Pflaster".


    CS

    Harold

  • wie genau kann man feststellen ob ein Tubus steif ist oder nicht?

    Gibt es da nen empfehlenswerten Test?

    Hallo,


    wenn du ein Justiertool hast, sehr gut geht das mit einem Koncenter-Justierokular oder einem Laser. Dann justierst Du bei halbwegs waagrecht stehendem Tubus und waagrecht stehendem Okularauszug mit dem Tool darin genau in die Mittenmarkierung des Hauptspiegels. In dem Fall zeihst Du auch die Feststellschrauben am Okularauszug fest an, damit das Teil nicht selbst wackelt. Dann kannst Du mal sachte am oberen Rand vom Okularauszug oder am Justiertool einen Finger auflegen und leicht drücken und /oder wackeln, ob da was passiert. Die meisten Okularauszüge haben da schon in der Führung des Rohrs etwas Spiel. Dann hängst Du einfach mal das Gewicht des vorgesehenen Okulare in einem Säckchen an das Tool und schaust, was da an Abweichung bei eingefahrenem und bei ausgefahrenem Okularauszug passiert.

    Gute, flache Auszüge, gut ausgesteifte oder dickwandige Tuben werden da deutlich besser abschneiden als lange Okularauszugstürme, schlimmstenfalls aus Plastik, und Tuben mit Plastikzierringen mit Plastikspinnen als Abschluss.


    Am Stern, wie Harold das vorschlägt, ist das natürlich sehr gut zu sehen, da hier schon kleinste Abweichungen erkennbar sind.


    Gruß

    Günther

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    Einmal editiert, zuletzt von Cateye () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • also ich hab einen Justierlaser in den OAZ gesteckt und den Tubus rauf und runter bewegt und tatsächlich hat sich der Punkt bewegt...

    Das lag aber daran, dass der OAZ ID großzügig dimensioniert ist und er nur eine fixierschraube hat. Der Laser wackelt also herum ||

    Wenn der Tubus waagrecht steht und ich ein Gewicht dran hänge oder drauf drücke, dann tut sich gar nichts.

  • Moin C,


    ein größerer Fangspiegel

    - sorgt für eine größereres ausgeleuchtetes Feld bzw. einen weniger abgeschatteten Rand (gut, aber meist nur bei den niedrigsten Vergrößerungen oder großen Kamerasensoren relevant.)

    - verringert den Bildkontrast (schlecht)

    - ist teurer


    Effects of the telescope central obstruction


    Also: nur so groß wie nötig.

    Visuell ist ein Anhalt: 10mm zu 100% ausgeleuchtetes Bildfeld. Randausleuchtung nicht unter ca 70%.

    Ein 54mm Fangspiegel ist bei einem 8" F/6 hierfür ausreichend, wenn der OAZ nicht übermäßig hoch ist.


    Ggf. mal nach Auslegungsprogrammen für einen Newton wie "MyNewton" schauen.


    CS

    Harold

  • Hallo zusammen,


    der Hinweis auf das Programm MyNewton ist hier sehr sinnnvoll und man sollte, wenn man es genau wissen will, seione Komponenten nachmessen.

    Es sind, um mal beim Beispiel 8 Zoll f/6 zu bleiben, Hauptspiegel mit 195 mm bis 205 mm wirksamer optischer Fläche (verspiegelung) im Umlauf.

    Die Tubusdurchmersser varieren um das Mittel von 230 mm herum, die Okularauszüge sind gängiger Weise eingefahren 70 mm hoch und wenn man einen bezahlbaren Okularauszug kaufen will, landet man ebenfalls bei dieser Höhe und findet nur mit Glück einen mit 55 mm.

    Da setzt sich dann die Verlängerungshülse mit 30 bis übe 50 mm drauf mit der man den visuellen Fokus erreicht.


    Lässt man die weg, verlängert den Tubus, bleibt bei einem 70er OAZ und hat einen 230er Tubus kommt man mit einem 46er Fangspiegel hin, bleibt man bei der Verlängerungshülse benötigt man je nach Länge einen Fangspiegel mit 50 bis 54 mm und es gibt auch noch höher bauende Okularauszüge die dann einen noch größeren Fangspiegel erfordern.


    Gruß

    Günther

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    2 Mal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Einen neu ausgebauten 63mm Spiegel würde ich für 15€ statt Neupreis 75€ vom Händler in DE bekommen.


    Mein 50mm Fangspiegel sieht so aus.


    Eine neue Halterung wäre kein Problem, die drucke ich. Gemessen habe ich nicht aber der Halter steht min 1mm über, eher mehr.

    Der Spiegel hat schon nicht wegputzbare dunkle Flecken am Rand.


    Was würdet ihr schätzen, habe ich mit dem 63mm mehr Kontrast oder weniger?

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  • Hallo MuellerC,


    Deine Frage ist so nicht zu beantworten, da über Deinen Newton so gut wie nichts bekannt ist.

    Wenn der 50er FS in einem 8 Zoll f/6 Dobson mit Fokuslage 20 cm über dem Tubus ist er Mist, auch ohne die Schäden, wenn die Fokuslage 50 bis 90 mm über Tubus ist, kann er trotz der Schäden besser sein als ein 63er von dem man auch keine Qualitäten weiß und der immerhin stattliche 31 bis 32% Obstruktion bringt, während der 50er bei 25% liegt.



    Gruß

    Günther

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  • Hallo MüllerC,


    gib mir mal einen Vornamen, Nickname, ist irgendwie angenehmer.


    Wenn Du jetzt noch die Höhe des Okularauszuges über Tubus eingefahren und ausgefahren sowie die Länge einer eventuell benötigten Verlängerungshülse misst, dann kann man damit grob rechnen.


    Gruß

    Günther

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    Einmal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Moin C,


    Relevant sind

    A) - der optische Durchmesser des Hauptspiegels

    B) - die tatsächliche Brennweite des Hauptspiegels

    C) - Der Abstand der Brennebene von der Mittelachse des Teleskopes (Oberkante des Okularauszugrohres an dem Punkt, an den ein Plössl Okular (ohne Barlow, ...) auf unendlich fokussiert ist)

    D) - Die Länge des beweglichen Innenrohres vom Okularauszug

    E) - Der innendurchmesser des Okularauszuges

    F) - Der Tubus (innen) durchmesser

    G) - Der Abstad der Mittelachse des Okularauszuges bis zur Tubusöffnung


    Geratene Beispiele:

    kleiner , imho ausreichender Fangspiegel mit relativ hohem Okularauszug und Fokuslage (imho zu) weit über dem voll eingefahrenen Okularauszug:

    mit dem größeren Fangspiegel:


    Dass du unmittelbar einen auffälligen Unterschied siehst, wenn du zwischen den unterschiedlich großen Spiegeln wechselst (54mm zu 63mm) halte ich für wenig wahrscheinlich.

    Bei 15€ ist das Risiko ja sehr überschaubar. Nimm den und probier es aus. Der aktuelle Fangspiegel sieht ja nicht mehr so gut aus, so weit man das den Fotos entnehmen kann.


    (ein bekannnt guter, nicht überdimensionierter Fangspiegel wäre imho besser. Auch da werden einen die Unterschiede vermutlich nicht "anspringen", wenn das einfache Teil keine "Gurke" ist. Ob es den Mehrpreis wert ist, hangt vom ganzen Rest und auch deinen Ansprüchen ab ...)


    CS

    Harold

  • Hallo Harold,



    Das ist sicher eine legitime und eventuell sogar angemessene Position, die man vertreten kann.


    Im Selbstbauboard, wo es um ein simples Tuning geht bei dem eventuell sogar die Möglichkeit gegeben ist, vom langsam erblindenden 50er Fangspiegel auf guten einen 47 mm Fangspiegel zu wechseln, würde ich die Kaufempfehlung für einen 63er Fangspiegel etwas kritischer sehen wollen, egal ob die dahinter stehenden Annahmen und auf diesen Annahmen beruhenden Berechnungen nun stimmen oder nicht.


    23,5% zu 31,5% Obstruktion sind ein nicht unerheblicher Unterschied und wenn der, oder auch nur die Hälfte davon, keine Rolle spielt, dann braucht man auch keine Programme wie MyNewton bemühen.

    Waste of time.


    Gruß

    Günther

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  • Hallo Günther,


    war mein Beitrag als Empfehlung für einen 63mm Fangspiegel zu verstehen?


    Ich meine aus den Beiträgen eine gewisse Notwendigeit, mindestens aber den Wunsch, herauszulesen, mit geringem Budget klarzukommen. Unter diesem Gesichtspunkt finde ich den eigentlich unnötig großen Fangspiegel als Ersatz für den augenschlich nicht mehr taufrischen i.O.. (Wenn es kein "Gurke" ist, die wegen gravierender Mängel ausgetauscht wurde.)


    Natürlich verschlechtert ein unnötig großer Fangspiegel den Kontrast.

    (Mein Fangspiegel ist auch unnötig groß. Ausgelegt war das Teleskop für einen 66mm Fangspiegel. Drin ist ein 70er, weil ich ihn günstig bekam. Da er i.O. ist. habe ich das nicht noch einmal geändert. Gut das ist ein 13"er.)

    Ich halte den Effekt im Vergleich zu anderen Störstellen, wie einem schlecht geschwärzten Tubus, einem nicht geschwärzten Fangspiegelrand, einer schlechten Justage des Teleskopes, schlechter Temperaturanpassung ... für "überschaubar". Wenn ich mal zwecks "Spaß", die Hand in den Strahlengang des Newtons halte, sehe ich das (ohne nach Effekten zu suchen) nicht,
    Weiter oben hatte ich zu Telescope-optics verlinkt, wo verschiedene Beispiele zu den Auswirkungen wiedergegeben sind.


    Man kann sich auch mal Aberrator herunterladen und selber herumprobieren, welche Unterschiede in etwa zu erwarten sind.

    Oder am Teleskop wie es ist eine Pappblende in Größe des angedachten Fangspiegels auflegen und sehen, wie sich das Bild und die Erkennbarkeit feiner Details verschlechtern.


    CS

    Harold

  • A) - der optische Durchmesser des Hauptspiegels

    Da muss ich ihn erst ausbauen, dass dauert ein bisschen



    B) - die tatsächliche Brennweite des Hauptspiegels

    Wie kann ich das am einfachsten messen


    C) - Der Abstand der Brennebene von der Mittelachse des Teleskopes (Oberkante des Okularauszugrohres an dem Punkt, an den ein Plössl Okular (ohne Barlow, ...) auf unendlich fokussiert ist)

    unendlich ist, wenn es scharf gestellt ist?



    D) - Die Länge des beweglichen Innenrohres vom Okularauszug

    128 mm

  • Hallo Harold,


    ich will das hier nicht ausufern lassen, aber ja, ein größerer Fangspiegel verschlechtert den Kontrast und normaler Weise erhöht sich auch der Preis deutlich.


    Du sprichst es an, das Teleskop ist nicht mehr taufrisch. Warum also nicht warten, bis mal eine ungefähr passende Größe ermittelt ist und dann danach bei den Schnäppchen suchen? Günstig kaufen unterscheidet sich von billig mitnehmen was gerade da ist.


    In der Zwischenzeit könnte man tatsächlich die 15 vorerst gesparten Euros in eine Rolle Veloursfolie (7,50 Euro) investieren, den Tubus innen velourieren und dem Teleskop noch eine Tau-/Streilichtkappe basteln.

    Ich bin mir fast sicher, dass der Fangspiegel gar nicht so schlimm angelaufen ist, sondern nur die durch Streiflicht glänzende Tubuswand zeigt.

    Wenn das so ist, dann wären die 15 Euro für das Teleskop, die Abbildung und damit den Besitzer, deutlich gewinnbringender, weil unter anderem extrem kontrastfördernd, Investiert als in einen 63er Fangspiegel. Dann kann man schön beobachten und ruhig abwarten, bis mal ein guter Fangspiegel für günstig drin ist.


    Natürlich kann man sagen, was soll man in so ein altes Ding noch investieren, das lohnt nicht, billig ist gut genug dafür, auch wenns micht gut passt.

    Ich sehe das anders denn allein in den drei Bildern zeigt sich, über die Pflichtübung von Velours und Taukappe hinaus Potenzial ohne Ende.

    Letztlich sollte auch ein Fangspiegelhalter ohne Fassung her, die Kante braucht eine Schwärzung und man könnte über eine Blechspinne anstatt der dicken Streben nachdenken oder sogar eine gebogene Spinne.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Cateye ()

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