Erstlingswerk 13 Zöller Selbstschliff

  • Wenn man so nahe an der Parabel ist, sehe ich keinen Sinn darin, erst noch die Sphäre erreichen zu wollen.


    Ist der Spiegel inzwischen auspoliert? Auch der Randbereich?

    Wenn nein --> Weiter wie bisher.

    Wenn ja --> Parabel so korrigieren, dass die Berge zwischen 40 und 90% Zonenradius weiter eingeebnet werden. Vor allem sollte die Randzone nicht über 100% Korrektur haben. Wie das geht, hängt davon ab, welche Strichführung du bisher hattest. Dazu hast du wenig geschrieben. Wir wissen nicht genau, wie du zu dieser starken Überkorrektur gekommen bist und was du verändert hast, um sie wieder einzufangen.


    Du könntest z.B. mit deinem 300 mm = 91% subdiameter Tool für kurze Zeit auf MOT wechseln mit relativ kurzen Strichen, damit könnte das Zentralloch flacher und der Berg bei 40-80% flacher werden. Aber Vorsicht, maximal 5 Minuten davon. Dann wieder mit TOT probieren, wie die verschiedenen Strichführungen wirken, z.B. auch mit Kantendruck auf bestimmte Zonen. Immer nur kurze Sessions machen und engmaschig Messen.


    Hast du einen hohen Anspruch an die Genauigkeit? Wenn ja, rate ich auch zur fotografischen Messung mit mehr Zonen. Siehe Details unter Tipps und Tricks, parabolisieren. Dort ist auch der Link zu Foucault XL und eine Anleitung dazu.

  • Also, auf der Oberfläche finde ich hin und wieder Lufteinschlüsse anstatt Pits. Könnte aber auch Feuchtigkeit von der Hand sein. Am Rand sind im Grunde keine sichtbaren Pits mehr übrig. Kratzer sind vorhanden, wurden aber durch das Polieren gut geglättet. Das stimmt mich positiv ein.


    Zum Polieren. Die letzten 7 Stunden ausschließlich weite, breite W Striche TOT, damit der Rand mehr einbezogen wird.


    Bei der letzten Zone 6 habe ich etwas Probleme den richtigen Helligkeitspunkt im Foucault zu erwischen. Heute wurde dafür der Spiegelhalter mit Pappe ausgekleidet, damit die Spiegelfläche auch vollflächig ohne Durchsicht sichtbar wird.


    Werde mal am späten Abend testen, wenn es wirklich dunkel ist.


    Heute Vormittag wurden vier Durchgänge (jeweils ca. 2 Minuten) TOT enge W Striche mit wenig Überhang und zwei Durchgänge TOT weite W Striche mit viel Überhang (jeweils ca. 2 Minuten) poliert. Das Ergebnis im Anhang. Zwei Durchgänge, wegen der Messunsicherheit.


    Die Idee mal kurzfristig MOT zu arbeiten scheint mir sinnvoll. Wobei der Rand ja auch nicht "ohne" ist.


    Gruss Bengt

  • Abend. Irgendwie hatte ich heute Probleme mit dem Foucaulttester bzw. der vernünftigen Zonenbestimmung in der Mitte. Es leuchteten gefühlt Zone 1 bis 4 gleichzeitig auf und das trotz kurzer MOT Bearbeitungen und einem TOT Durchgang. Hatte mich aber vorbereitet. Konnte eine ganze Reihe Bilder schießen, die ich bereits in Foucault XL ausgewertet habe und nur noch eingepflegt werden müssen. Auswertung folgt noch. Gruss Bengt


    Guten Morgen. Nachtrag, Foucault XL Auswertung nun auch hochgeladen. Dieser vertraue ich aktuell mehr. Wie gesagt, dies waren vier Durchgänge MOT mit wenig Überhang und zwei Durchgänge TOT mit viel Überhang.


    Übrigens, für die zentrale Obstruktion nimmt man sicherlich die gewünschte FS Größe, oder sollte man doch einen deutlich kleineren FS Wert wählen, um die Auswertung in der Mitte nicht zu verfälschen?

  • Hallo Bengt,


    ich will Dir da nicht reinreden. Du machst es so, wie Du es für richtig hälst.


    Aber im ersten Foucault-Bild von oben sehe ich leider einen Astigmatismus. Der Schattenverlauf ist nicht spiegelbildlich zur horizontalen. Unten rechts sehe ich einen deutlichen Schatten, der oben rechts fehlt. Eine Luftverwirbelung, Klemmung des Spiegels oder mangelhafte Auskühlung schließe ich mal aus, sonst hättest Du das Bild bestimmt aussortiert. Ich würde das zunächst untersuchen, ehe es mit dem Parabolisieren weiter geht.


    Viele Grüße

    Gerhard

  • Hallo Gerhard, passt. Bin über jeden Einwand glücklich. Nein, habe einfach nur schlampig gearbeitet. Ist mir später auch aufgefallen. Weiteres Bild kommt noch. Werde heute nochmal einen Messdurchgang durchführen. So arbeite ich mich Schritt für Schritt in die richtige Richtung. Aktuell muss ich Fehler während des Testens eingestehen. Diese müssen zwingend behoben werden, sonst wird es nichts mit einer vernünftigen Aussagekraft. Foucault XL gefällt mir ausgesprochen gut. Nur der Weg bis zur Auswertung ist deutlich länger.


    Gruss Bengt

  • Mir ist der schlechte Rand sofort ins Auge gesprungen. Am Bild BEN_4618, links sehr helle Sichel mit gewisser Breite und rechts der entsprechende Randbereich sehr dunkel. Das heißt, dass der Rand eine viel zu lange Schnittweite hat, da braucht man eigentlich gar nichts großartig messen.


    Wäre das meiner, würde ich schon mal die Finger warm machen für die Finger- und Daumenpolitur gegen zurückgebliebenen bzw. abgesunkenen Rand.

  • Guten Morgen. Ja, ich habe gestern ca. zwei Stunden TOT mit max. Fokus auf den Rand gesetzt. Jeweils mit Couder und Foucault XL ausgewertet. Gruss Bengt


    Nachtrag, ohne jetzt gleich in die Daumenpolitur zu springen. Müsste ich den Daumen sozusagen beim Buckel ansetzen?

  • Hallo


    Ich frage mich ob es mit den Messungen nicht klappt oder beim polieren nur nicht das passiert was du geplant hattest.

    Da ist ja dann neben Strichlänge, Strichführung, ToT oder MoT auch noch interessant wo man Druck macht und eventuell Rotation während des Striches.

    Du musst auch mal drauf achten wieviel Glas abgetragen werden muss, zeigt das Programm an, entsprechend kurz sind bei Strehl 0.95 die Sessions bis man wieder kontrollieren muss. Aufpolieren hatte natürlich Vorrang.


    Gruß Frank

  • FRANK21 Könnte gut sein, dass das Tool nicht nach meinen Wünschen arbeitete. Heute habe ich den ganzen Morgen und Vormittag in kurzen Intervallen mit der Maske ausgewertet, einfach um sicher zu gehen, dass ich korrekt arbeite. Die notierten Werte stimmen gut überein.


    Möchte nochmal auf die allgemeine Auswertung eingehen. Alles was sozusagen hinter dem "Buckel" in der Auswertung zu sehen ist, wäre der besagte abgesunkene Rand, korrekt? Dieser sollte also möglichst nicht mehr poliert werden, sondern wenn, nur der Buckel selbst. Unabhängig der Methode Daumen, Mini Tool oder was auch immer.


    Wenn ich TOT lange Striche über den Spiegel fahre, dann solte ich im Idealfall den Buckel glätten können, mit dem Nachteil, dass zu viel von der Mitte abgetragen wird, oder ich auf Grund von zu viel Überhang den abfallenden Rand noch schlimmer poliere?


    Gruss Bengt

  • Hallo Bengt


    Nein lange Striche sind genau das Falsche

    Es poliert da am meisten wo das Tool die längste Zeit Kontakt hat,

    Das ist bei langen Strichen die Mitte... dazu kommt durch den Überhang in Strichrichtung durch das Toolgewicht erhöhter Druck auf die Kante, vor allem wenn das Pech dann wieder zurück auf die Fläche geschoben wird bekommt man die Kante auch noch rund.


    Also eher kurze Striche, du musst den Radius von Innen nach Außen verlängern, wenn du willst schieb den Wall nach Außen.

    Wenn du das Tool etwas seitlich versetzt, keine W Striche, poliert es ja da , meinetwegen rechts, den Rand weniger, links steht die Pechhaut aber gut über dem Rand und holt sich da vom tiefem Glas einen Berg aufs Pech der dann da du das Tool ja drehst anfängt an dem Berg vom Glas zu arbeiten,

    Man könnte das noch verstärken indem man des Pech in der Mitte Sternförmig absenkt, mit Kunststoffolie 0,3mm reinedrücken.


    Das wäre so wie man das Pech arbeiten lassen kann.

    Subtool wo man auch den Daumen mitzählt wenn das nicht mehr geht.

    Selbst wenn du den Daumen anwendest, dann musst du hinterher wieder mit Großem Tool glätten was nicht gelingt wenn du dir nicht vorher schon für jede Macke einen Strich erarbeitet hast.

    Warst eben zu schnell.


    Gruß Frank

  • Danke für die Hilfestellung. Nein, es sollte auch mit dem Tool klappen. Hier muss ich einfach mal ein paar Gänge zurückschalten und die Arbeitsweise je nach Strichführung/Überhang beobachten.


    In der Tat, W-Striche wirken doch recht intensiv auf die Mitte. Das musste ich bereits feststellen. Mit einer O-Bearbeitung kann man zumindest der Mitte etwas aus dem Weg, ist aber umständlich und anstrengend. Es scheint aber eine Möglichkeit zu sein.


    Die kurze Strichführung scheint hier wohl die "einfachere" Variante zu sein, zumal man nicht die Kante versehentlich abrundet.


    Gruss Bengt

  • Hallo Bengt,


    wenn ich das richtig sehe, hast Du einen überkorrigierten Spiegel. Typisch hier die 71% Zone ist zu hoch. Von dem abgesehen, ist der Spiegel soweit ich sagen kann sehr ok. Vor allem ist kein Anzeichen von Asti mehr im Foucault zu sehen.

    Jetzt kannst Du im Grunde mit einem großen Tool Richtung Spähre arbeiten, um dann einen zweiten Parabolisierungsanlauf zu starten, oder, und so würde ich das machen, mit einem Sub-Tool mit etwa 3 Zoll Durchmesser, etwas sternförmig eingeknabbertem Pech, und kreisenden Bewegungen vielleicht 20 Runden die 71% Zone traktieren. Nicht soviel Kraft, denn das Tool ist recht klein.

    Rand und Mitte nicht mehr machen.

    Markiere Dir auf der Rückseite des Spiegels mit Edding die 71% Zone und dann dort das Tool ansetzen und schöne, gleichmäßige Rosetten drehen. Die Rosetten sind so groß, dass Du den Rand des Spiegels nur noch etwas touchierst. Auf dem Tool machst Du Dir eine Markierung und die zeigt dann immer z.B. in die Mitte des Spiegels. Hast Du einen Drehteller? Das wäre wichtig. Den "Daumen" lässt besser weg, denn der sollte hinterher noch viel Pech sehen und den hättest Du daher schon viel früher einsetzen müssen, wenn Deine Kante Not leidet. Ginge immer noch, aber wie gesagt, dann musst Du im Grunde den Spiegel neu aufbauen, denn Du hast ja bei der F Zahl nur wenig zu parabolisieren.


    Viele Grüße

    Gerhard

  • Nachtrag, ohne jetzt gleich in die Daumenpolitur zu springen. Müsste ich den Daumen sozusagen beim Buckel ansetzen?

    Nein, sondern zunächst so weit außen wie möglich, ohne jedoch über Kante selbst zu fahren. Du hast in deiner 13zollfoucaultxl3-gif Auswertung in Beitrag #107 nicht bis zum äußersten Rand messen können, was normal ist, da am äußersten Rand die Beugung an der Kante die Messung erschwert. Würde man das können, würde der wahre Randbereich eher so aussehen:



    Erst nach hinreichend langer Zeigefinger und Daumenaktion mit einem Minitool von in deinem Fall ca. 30-40 mm Durchmesser die entstanden Rillen glätten und erst dann mit dem großen Tool großflächig glätten. Ich weise noch mal auf meinen Artikel hin: 50 cm f/5 Spiegel Rand korrigieren.

    erhöhter Druck auf die Kante, vor allem wenn das Pech dann wieder zurück auf die Fläche geschoben wird bekommt man die Kante auch noch rund.

    Du beschreibst hier das Thema abgesunkene bzw. rundgehobelte Kante. Das ist aber hier nicht der Fall. Hier liegt ein zurückgebliebener breiterer Randbereich vor.

    es sollte auch mit dem Tool klappen.... In der Tat, W-Striche wirken doch recht intensiv auf die Mitte.

    Dann musst du aber verstehen, warum dein 90% Tool die Mitte so stark ausgehöhlt hat und du in der schweren Überkorrektur gelandet bist. Normalerweise bleibt beim neutralen auspolieren die im Feinschliff erzeugte Sphäre zumindest annähernd erhalten. Mir ist noch nicht klar, warum das bei dir so anders ist. Zeig mal bitte ein aktuelles Bild deiner Pechhaut. Ich vermute, dass die Kanäle in der Mitte zu sehr zugelaufen sind und daher die Mitte immer tiefer gräbt. Von der Tendenz muss die Pechhaut so sein wie von Alois gezeigt, das heißt eher breitere Kanäle in der Mitte.

    Jetzt kannst Du im Grunde mit einem großen Tool Richtung Spähre arbeiten,

    Genau das ist aber sein Problem, er kriegt ja mit diesem Tool und dieser Strichart keine Sphäre zustande.

  • Guten Morgen.

    Die Pechhaut schaut aktuell so aus, Anhang. Müsste wieder mal mit der Bürste abgeschrubbt werden.


    Habe mal eine Gif Animation von gestern Vormittag erstellt, wie die Pechhaut arbeitet, in Form von Auswertungen mit der Maske. Kurze Intervalle, durchweg eher O-Bewegungen TOT, etwas weniger Überhang, dabei versucht die Mitte auszulassen.


    Gruss Bengt

  • Hallo Bengt,

    versuchs doch mal mit einem Ringtool mit ID Zone1 und OD Zone 4,

    Striche so, das der OD nur leichten Überhang hat ( 1 cm , über Mitte polieren)

    "Hier polieren" ist gut gemeint aber nicht zielführend.

    Beste Grüße, Joachim

  • Hallo


    na werden wohl alle Methoden direkt oder indirekt zum Ziel führen, die Daumenmethode wohl erst nach Glättung, da wird die große Pechhaut dann von innen und Außen auf den verbliebenen Wall einwirken.

    ist nur die Frage was wie schnell und was die beste Oberfläche hinterlässt.


    Gruß Frank

  • Hallo Bengt

    Dem Rand würde ich auch mit dem Daumen eine ordentliche Rille verpassen.

    Mit dem Volltool wirst du den Rand nicht richtig in den Griff bekommen.

    Wenn du jetzt eine ausreichend tiefe Rinne am Rand erzeugst kannst du mit deiner Strichführug so weiterarbeiten

    bis die Oberfläche auf das Randniveau runterkommt.

    Die Güte der Oberfläche wird dabei auch weiter an Qualität gewinnen.

    Nur aufpassen das du die Mitte nicht weiter vertiefst.

    Weiterhin frohes schaffen.

    Gruß

    Andreas

  • Hallo Kurt


    RANDPROBLEM? Gab es am Anfang nicht , aber wohl nicht den neutralen Strich gefunden der zur Sphäre führt, eigentlich sieht man am Fortschritt des Auspolierens ob es die ganze Fläche gleichmäßig bearbeitet, ist man da eilig und Unaufmerksam hat der Spiegel eben nach dem Ausponieren keine sphärische Form.

    Der Spiegel war fast schon perfekt, aber ohne zu wissen wie welcher Strich wirkt nicht zu Ende zu bringen, das ganze Form hin und her jetzt geht auf Erfahrung sammeln, hätte man vorher machen müssen? Aber wo dran?


    Gruß Frank

  • Vollkommen richtig. Im Nachhinein betrachtet, lag hier wohl genau mein Fehler, die Strichführung. Das erklärt nämlich auch das Verschwinden von Kratzern am Außenrand, wohingegen in der Mitte, oder besser, zur Mitte hin noch der eine oder andere Kratzer übrig blieb. Aber, es wird. Dazu später mehr.


    Gruss Bengt

  • Ein langer Tag geht dem Ende zu. Maximaler Fokus auf neutralen Strich TOT, nicht zu viel Überhang, die Mitte nur streifen, sofern möglich.

    Habe nicht alle Auswertungen angehängt, es bildete sich jedoch ein starker zentraler Berg, obwohl ich die letzten Durchgänge mich mehr auf die Mitte fixiert hatte! Hätte drauf wetten können, dass die Mitte dadurch begradigt wird, oder besser, die gesamte Höhe. Hmm, Pechhaut ggf. neu anpassen? "Kopfkratzen" Messfehler schließe ich aus. Spiegel durfte sich der Raumtemperatur anpassen.Die ersten drei Zonen leuchten fast gleichzeitig auf.


    Die Kante leuchtet nun von Zone 5 auf 6 zügiger auf. Der Randbereich wirkt nicht mehr hell, eher ein sanfter Übergang.


    Allgemein zufrieden mit der Arbeit. Leider "noch" nicht fertig.


    Gruss Bengt

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