Erstlingswerk 13 Zöller Selbstschliff

  • Hallo Bengt,


    Ah, übrigens, die Pechhaut arbeitet nun korrekt und ich kann schöne Striche durchführen!

    das ist doch wunderbar - es klappt!!!


    Wenn Du jetzt noch die Tipps von Stathis bzgl. Strichführung beachtest, dann wird´s sicher ´ne wunderbare Sphäre werden. Übrigens, habe ich die Erfahrung - das Tool kippt bei TOT über - machen dürfen, ein bißchen Pech hing am Spiegelrand (nix Schlimmes war geschehen), aber ich wusste dann auch welche Strichführung definitiv zu lang ist - hihi :D :D :D


    weiterhin gutes Gelingen

    viele Grüße

    René

  • Also, bevor ich mit dem Polieren fortsetze, zum Foucault. Nach wie vor plagt mich ein Problem in der Handhabung, das dringend geklärt werden muss. Dazu habe ich eine Reihe Bilder geschossen. Wir starten mit dem "YinYang". Nun gibt es zwei Optionen das linke dunkle Feld heller werden zu lassen. Entweder arbeite ich mit dem Abstand zum Spiegel hin (Schnittweite, Bild: YinYangDurchSchnitt), oder ich verschiebe die Klinge. Welche Variante ist korrekt? Nun ist es so, egal ob ich mit dem Abstand arbeite oder mit der Klinge, wird auch der rechte dunkle Rand immer heller und füllt sich irgendwann komplett aus (Bild: Erzwungen). Wäre dies der richtige Punkt für die Aufnahme der "Sphäre"? Warum diese komische Frage? Nun, ich könnte auch das linke dunkle Feld des YinYangs so weit "erhellen", dass trotzdem auf der rechten Seite ein dunkler Rand erhalten bleibt (Bild: YinYangDurchSchnitt). Würde ich nun ein Foto herstellen, hätte ich einen Spiegel mit einem dunklen Rand von 12 bis 18 Uhr über die rechte Seite und würde mir "was auch immer" vorgaukeln. Alternativ kann ich die Schnittweite so verstellen, dass der Spiegel gleißend hell wird (Bild: SchneideÖffnen).


    Gruss, Bengt

  • Hallo Bengt,


    es gibt zwei Fälle mit der empfohlenen Reihenfolge:

    1. Polieren zur Sphäre

    2. Parabolisieren


    Fall 1:

    Wenn Du eine Sphäre poliert hast, dann graut der Spiegel im Foucault-Test mit "einem Schlag" aus. Du befindest Dich dann genau im ROC. Das ist zuerst Dein primäres Ziel. Solange Du noch irgendwelche Schatten hast - hast Du keine Sphäre.

    Auf dem Weg zur Sphäre ist wichtig, dass der Rand auspoliert ist - d.h. die ausgegrauten Stellen des Spiegelrandes sind gleich hell.

    Wie Du den Rand bearbeiten kannst - siehst Du am besten bei den Tipps von Stathis. Mit etwas Übung näherst Du Dich je nach Strichführung des Tools immer besser dem Ziel an.


    Fall 2:

    Beim Parabolisieren erzeugt Du eben unterschiedliche Brennweiten.

    Damit Du die Schattengrenze mittig hast, bewegst Du bei den unterschiedlichen Schrittweiten (vor und zurück) auch die Messerschneide (links und rechts). Damit erzeugst Du dann die Zonen, die entsprechend ausgrauen. Eine Couldermaske kann Dir hier helfen. Profis erkennen das auch ohne (ich kann es nicht ;) ).


    Ein kleiner Hinweis - kannst Du Deine Fotos so bearbeiten (zuschneiden), dass nur der Spiegel zu sehen ist. Das macht das Ganze ein wenig übersichtlicher ;) .


    viele Grüße

    René

  • Hallo Bengt

    Ja das mit dem deuten der Foucault-Bilder ist so eine Sache.

    (hat bei mir auch etwas gedauert)

    Das erste Bild ist schon mal das mit dem man den Zustand des Spiegels deuten kann.

    So weit so gut.

    Für die Einstellung des Testers mache ich es so das ich den Lichtpunkt den der Spiegel zurück wirft auf der Klinge sehen kann, und dann stelle ich den Tester im Abstand zum Spiegel so das der Punkt möglichst scharf abgebildet wird.

    Für die Deutung der Bilder habe ich mir immer einen Mondkrater vorgestellt der von der Sonne schräg angestrahlt wird.

    Das würde für dein erstes Bild folgendes bedeuten.

    Ausgangssituation....

    Deine Klinge ist am Tester rechts und das Licht links, (in Richtung Spiegel gesehen).

    Das Licht strahlt von links auf die linke Seite des Kraterrandes und erhellt diesen.

    Der rechte Kraterrand ist im dunklen.

    Der Kraterboden auf der linken Seite liegt im Schatten und die rechte Seite im Sonnenlicht.

    Also haben wir einen Krater mit einem erhöhtem Rand, und einer schönen Mulde.

    Du braucht quasi jetzt erst mal einen Krater ohne Rand... ;)

    Auf dein Spiegelbezogen....

    Du müsstest den Spiegelrand mehr in die Strichführung mit einbeziehen.

    In der Mitte ist er halt tiefer wie am Rand.

    Das kann sich im Laufe der Politur noch richtung Rand entwickeln, aber du musst auch aktiv darauf hin arbeiten.

    Nur nicht mit den Strichen zu kurz werden, ebenso im seitlichen Überhang.

    Das Tool einfach locker über den Rand gleiten lassen, ohne zu sehr zu drücken.

    ...

    Ich weiß, ist einfacher gesagt wie getan. 8)

    Weiterhin frohes schaffen

    Gruß

    Andreas

  • Hallo


    Zwischen Schwarz und Weiß gibt es eine graue ringförmige Zone, das ist der Bereich in dessen Schnittwete du gerade bist, der Bereich wird beim Schneide seitlich reinschwenken gleichmäßig hell und dunkler. Alles Andere hat andere Schnittweiten....Abstand vom Spiegel.

    Mess das mal mit Maske durch und guck dir die Form der Kurve an und Übertrage das auf das Schattenbild. Zur Not kannst du dir den Strahlengang auch aufmalen.


    Gruß Frank

  • Ha !! Der Mondkrater hat geholfen. Jetzt hat's klick gemacht ! Deswegen auch den Rand mit einbeziehen, damit sozusagen auch die Schattenwürfe verschwinden. Aber nur im Bezug auf die Sphäre.


    FRANK21 Die Maske funktioniert also grundsätzlich in jedem Spiegelformzustand? Nur nicht im Bezug auf die Sphäre, sofern diese perfekt ist, nehme ich an.


    Danke.

  • Hallo


    Bei Sphäre macht die Maske keinen Sinn.

    So wie es jetzt ist könntest du es mit Maske messen, in Auswertungsprogramm geben und das zeigt dir da Profil der Oberfläche, das kannst du mit dem Foto vergleichen und verstehen.


    Wenn du dann mal durchgelesen hast , kannst du auch auf finde beste konische Konstante klicken, ist es dann Topfeben und irgendwo zwischen 0 und -1 könnte man auch direkt parabolisieren..... auch wenn du dann die Effekte wie ein sphärischer Spiegel in Focault aussieht nicht erlebst.


    Gruß Frank

  • Hallo Bengt,


    Wir starten mit dem "YinYang". Nun gibt es zwei Optionen das linke dunkle Feld heller werden zu lassen. Entweder arbeite ich mit dem Abstand zum Spiegel hin (Schnittweite, Bild: YinYangDurchSchnitt), oder ich verschiebe die Klinge. Welche Variante ist korrekt?

    Hier liegt glaube ich ein Verständnisproblem vor. Du betrachtest nicht die rechte Seite isoliert, sondern vergleichst die Helligkeiten der linken Spiegelhälfte mit denen der rechten Hälfte und findest die Zone, bei der links und rechts gleich hell leuchtet. Das ist der Zonenradius für diese Schnittweite (= Abstand Klinge zu Spiegel). Siehe auch Beitrag #81 von Frank.


    Zur Verdeutlichung hier dein erstes Bild ausgeschnitten, vergrößert und von mir beschriftet. Die gelben Pfeile zeigen die eingestellte Zone mit Zonenradius r:



    Das seitliche Hineinschwenken der Klinge macht man so weit, bis sich die Schatten deutlich zeigen. Das ist bei dir in deinem 1. Bild perfekt und und im 2. Bild auch noch gut sichtbar. In deinem 4. Bild ("SchneideÖffnen") ist die Schneide zu wenig eingefahren. Hier siehst du nur noch die Ausleuchtung, nicht mehr jedoch den Schattenwurf mit der eingestellten Zone.


    Generelles zur Zonenmessung:

    Stellafane: Understanding Foucault Testing

    Stellafane: Reading Shadowgrams

    David Anthony Harbour: Understanding Foucault

    GeorgeL hier im Forum: Fotografische Foucault Messung und Auswertung mit Foucault XL (FXL)

    Horia: FoucaultXL (FXL) direkter Download von meiner Webseite


    Klingt erstmal alles etwas kompliziert, wenn der Groschen aber einmal gefallen ist, geht das wie von selbst.


    Zur Aufnahmetechnik:

    - Die Bilder sind jetzt alle scharf - sehr gut!

    - Falls vorhanden, Kamerabrennweite größer wählen, damit der Spiegel formatfüllender abgebildet wird.

    - Falls keine passende Kamerabrennweite vorhanden, Bilder ausschneiden (s. Hinweis von René).

    - Raum abdunkeln. Falls das nicht möglich ist, das vertikale Spiegelständer- Brett vergrößern oder sonstwie abschatten (z.B. dunkle Pappe hinter den Ständer). Der Spiegel sollte komplett im Schatten liegen. Bei dir scheint Licht an den Rändern von hinten durch. Du willst ja möglichst gut das Licht der Tester Lichtquelle sehen und nicht das Streulicht vom Fenster.

  • Ja, also eine bessere Hilfestellung kann man sich von einem Forum nicht erwarten. Nun ist er endgültig gefallen, der Groschen. Vielen vielen Dank.


    Heute mal ein polierfreier Tag. Dafür mich mit dem Vermessen beschäftigt. Eine Maske habe ich erstellt, für den Anfang jedoch nur 6 Zonen. Zwei Durchläufe, sprich vor und zurück. Da die Werte fast identisch waren, sollte ich das Prinzip der Vermessung verstanden haben. Sicherlich kein Meisterwerk, diese Maske, die Funktion ist jedoch gegeben.


    Gruss Bengt

  • Hallo Bengt

    Du bist doch noch auf dem Weg zur Sphäre.... oder habe ich etwas verpasst :/

    Bei dem Bild vom Testergebnisse hast du bei "desired Deformation"

    (konische Konstante) noch - 1stehen.

    Für den Test auf Sphäre musst du das auf 0 stellen.

    Ansonsten schlägst du einen falschen Weg bei der Politur ein.

    Die Coudermaske ist auf jeden Fall gut, und 6 Zonen sind föllig ausreichend.

    Gruß

    Andreas

  • Hallo Beisammen,


    Ich hab jetzt nicht den gesamten Text gelesen, aber bei den starken Korrekturwerten frage ich mich ob da was mit moving source / no moving source los ist. Hat das jemand für Bengt geprüft?


    Clear Skies,

    Getr

  • Hallo Bengt


    Du verwendestbeinen Slitles Tester wo die Klinge und die Lichquelle zusammen bewegt wird?


    Bei feststehenden Lichtquelle wäre die Korrektur nicht 400% sondern nur 200%,

    Ändert an dem was zu tuen ist von der Art wenig.


    Gruß Frank

  • Morgen. Nein nein, nicht missverstehen, will schon zur Sphäre. Es ging mir nur um das Verdeutlichen der aktuellen Oberflächen Situation. Gut, sagen einem ja im Grunde auch die Schattenwürfe. Die Lichtquelle wird bei mir mitbewegt. Aber ja, der "Berg" ist nicht zu übersehen!


    Gruss Bengt

  • Abend.

    Puh, es wird, wenn auch langsam. Vier Stunden poliert. Breite W-Striche mit Fokus auf den Rand. Zwei Messungen im Abstand von ca. 2 Stunden, damit ich auch sehe, ob meine Strichführungen sich überhaupt bemerkbar machen. Schaut soweit gut aus, aber noch ein weiter Weg. Pits sind fast restlos weg.


    Gruss Bengt

  • Hallo Bengt,


    verfolge deinen Thread seit dem Anfang, Hochachtung für deinen schnellen Fortschritt !


    In der angehängten Auswertung hast du „desired deformation“ -1 also Parabel stehen.


    Wolltest du nicht erst zur Sphäre schleifen?


    Grüße,

    Alex


    p.s. sehe gerade, das hast du weiter oben schon beantwortet. Würde aber trotzdem mal schauen, wie die Oberfläche bei desired deformation 0 aussieht.

  • DIe jetzige Aufgabe ist es, den Spiegel auszupolieren. Das geht am einfachsten, wenn er sphärisch ist und annähernd sphärisch bleibt. Die Sphäre ist jedoch nicht zwingend notwendig, man kann sich auch von der Überkorrektur (Hyperbel) in Richtung Parabel zurückarbeiten.


    Schaut gut aus, das Tempo ist sportlich! Da die jetztige Arbeitseeise in die richtige Richtung geht, würde ich noch mal 2 Stunden genau so weitermachen. Dann sollte er auch langsam auspoliert sein.


    Hast du den Knopf "Best fit conic constant" schon probiert? Er zeigt dir, welche durchschnittliche Korrektur du hast und wie gleichmäßig der Kurvenverlauf in Bezug auf diese CC ist.

  • Guten Morgen.

    Vollkommen richtig Alex, die Sphäre wird nach wie vor angepeilt. Werde aber noch mit den Einstellungen spielen "desired deformation" und "best fit c.c.". Letzteres wurde heute in der Früh getestet. Habe jetzt kein Bild angehängt. Wenn ich alles richtig interpretiere, könnte der Spiegel aus der jetzigen Ausgangslage einen Strehl von 0,93 erreichen, mal ganz abgesehen von den anderen Werten. Aber der/die Verlauf/Kurve schaut nicht wirklich harmonisch aus. Das geht sicherlich besser. Melde mich, die Arme werden schlapp. *hust*


    Gruss Bengt

  • Hallo


    Ich kommentiere es mal einfach nur so,

    Bei cC -1

    0.95 Strehl ist doch schon Chinafertig?

    Da siehst du wie das Programm die Menge der Oberfläche gerade rückt.

    Jetzt schiebe doch mal den RoC so das der tiefste Randpunkt die Nullinie berührt, dann siehst du die Kante erschreckend runter gehen.


    Edit

    Folgt man der Logik das die Sphäre von Innen nach Außen entwickelt , sich vergrößert, müsste die noch nicht integrierte Kante (bleibt ja zurück weil die Sphäre in der Mitte anderen RoC hat) schmaler werden bis sie verschwindet.


    Bei cC 0 dominiert anderer Fehler da sieht man die Randmacke nicht


    Eigentlich müsste man das alles auch ohne Maske am Schattenbild sehen,

    Ob man es immer in Zahlen haben muss? Aber es ist vermutlich einfacher als frei zu interpretieren.


    Gruß Frank

  • Wäre da auch skeptisch, dass der Spiegel plötzlich fertig ist.


    Du könntest statt einer Maske die Programme FoucaultXL oder Foucault Unmasked zur Zonenauswertung nutzen.


    Foucault Unmasked findet man auf GitHub, FoucaultXL bin ich gerade nicht sicher, wissen aber sicher die Kollegen hier.


    Statt Maske nimmst du eine Bildserie auf, wo du von Aufnahme zu Aufnahme den Schlitten in gleichmäßigen Abständen weiter bewegst (bspw. 0,2 mm). Die Programme werten die Aufnahmen aus und ermitteln die Zone. Die Werte kannst du dann nach FigureXP übertragen.


    Damit kann man meiner Meinung genauer messen als mit Maske. Mir hat das irgendwie nie gelegen, das gleichzeitige Verdunkeln einer Zone richtig zu erkennen.


    Alternative wäre ein PDI.


    Das nur als Tipps um den Spiegel nochmal und besser zu überprüfen.


    Aber hey, wenn es so ist und sich die Werte bestätigen, Glückwunsch!

    So schnell und easy hat das kaum jemand geschafft!


    Grüße,

    Alex

  • Hallo


    so lange es noch Richtung besser läuft würde ich auch nicht aufhören,

    Das Loch in der Mitte vertägt schon noch was,

    Es kommt ja von Überkorrigiert, dürfte bei Benutzung auch dahin zicken

    Ist davon auszugehen das der Rand vorm Interferometer noch schlechter aussieht.

    Da kommen ja auch noch nicht sphärische Fehler dazu, müsste man schon verzweifelt sein das so für fertig zu erklären.


    Gruß Frank

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!