Erstlingswerk 13 Zöller Selbstschliff

  • Nee, ganz so schnell wird es dann doch nicht gehen. Ja, tatsächlich, die Pits sind weg. Skeptisch war ich ja. Doch nach dem K320 waren meine Sorgen unbegründet. Zwar folgte mir noch ein Pit am Rande bis 15my, ist aber restlos Geschichte. Die Oberfläche schaut unter dem Okular bis zum Rand sehr homogen aus. Es wäre jedoch gelogen zu sagen es gäbe keine Pits mehr. Wenn man nämlich die ganze Fläche einschließlich der Mitte absucht, so kann man zumindest noch an einer Hand welche abzählen. Dann muss man aber wirklich genau hinsehen. Gruss, Bengt

  • Et voila! Lief ganz gut, die Sache mit der Pechhaut. Splittert ja ungemein, da kam jede Vorwarnung zum richtigen Zeitpunkt. Den Rand habe ich mit einem Messer angekratzt samt einer kleinen Fase. Der Rest wurde mit einem Föhn leicht angewärmt und angedrückt, damit nichts mehr splittert. Die Rillen wurden mit einem Alu Flachkant eingedrückt, den Spiegel hin und wieder angepasst, versteht sich. Einziger Wermutstropfen, habe mir auf der rückseitigen Außenkante einen winzig kleinen Muschelbruch eingefangen, warum auch immer. Kratzt eher am Ego. Wirklich sehen tut man diesen jedoch kaum. Gruss Bengt

  • Jetzt bin ich aber extrem genervt. Ist das Polieren wirklich so anstrengend? Muss schon mit viel Einsatz das Tool bewegen. Eine vernünftige Linienführung ist so kaum möglich. Das Tool wurde mehrfach warm angepasst und meiner Meinung nach liegt es satt auf. Habe gerade alles zusammengepackt und beiseite gelegt. Dann noch zwei Kratzer in die Oberfläche poliert. So fängt die Sache gut an. Irgendwo mache ich einen Fehler. Angemischt wurde das Poliermittel ca. 1 zu 4. Um mich zu beruhigen gibt es nun ein paar Versuche am Foucault.

  • Hallo Bengt,


    Ich lese zwischendurch gerne mit und finde es ganz toll, wie Du voran kommst. Das sieht ja schon sehr gut aus :thumbup:


    Du hast das Poliertool hergestellt und ich denke, dass passt so! Gehe ich recht in der Annahme, dass Du die Überhänge am Rand nach dem Anpressen noch entfernt hast? Falls nicht, würde ich an Deiner Stelle das noch machen.


    Die glatten Vierecke im Tool würde ich so wie Gordon Waite (ab 7:00 ``) noch mit der Rasierklinge bearbeiten. Siehe Toolbearbeitung nach Gordon Waite auf YouTube. Das habe ich immer gemacht und hilft ungemein.


    Eine Frage - hast Du nach 15mü mit 9mü, 5mü noch feiner poliert?


    Weiterhin gutes Gelingen - und viel Freude!


    Viele Grüße

    René

  • Hallo Bengt,


    gratuliere zur Pechhaut, sieht gut aus. So viele Rillen braucht es gar nicht, ca. alle 4 cm reicht.


    Der Polierwiderstand ist viel höher als der Widerstand beim Schleifen, das ist normal. Er sollte jedoch gleichmäßig und kontrollierbar bleiben und übermäßig hoch sein. Neigt die Pechhaut zum regelrechten Kleben, hilft das Fliegengitter, wie Frank schreibt. Statt Fliegengitter ritze ich zahlreiche Microkanäle in die warme Pechhaut. Einfach vor dem nächsten anpassen die Pechhaut kurz in weißes Wasser legen, und im Wasser liegend chaotisch kreuz und quer Rillen rein schneiden. Das sieht z.B. 40 cm Tool1 oder 40 cm Tool2 oder 40 cm Tool3 25cm Parabolisiertool. Sofort danach auf den Spiegel legen und ohne Druck anpassen lassen. Ab und zu bewegen, damit die Pechahut nicht festklebt. Das hilft bei mir IMMER gegen bockige Pechhaut!


    Die 1:4 Poliermittel : Wassersuspension finde ich nicht zu dick. Eigentlich finde ich ist es egal, wie dick sie ist. Man kann ja die Gesamtmenge mit dem Pinsel dosieren. Mit der Zeit muss man ja ohnehin das weglaufende und verdunstende Wasser nachspritzen, damit immer alles benetzt bleibt und die Mischung wird von alleine immer dünner. Neues Poliermittel pinselt man erst auf, wenn die Pechhaut anfängt wieder unregelmäßig mal zum kleben, mal zu Aquaplaning neigt.


    Siehe auch meine Tipps und Tricks, polieren unter Polierwiderstand.


    Dein Foucaultbild zeigt, dass das Polieren funktioniert. Kam der Glanz gleichmäßig? Da du ein Subdiameter Tool hast, musst du ausschließlich TOT polieren. Ich nehme an, dass du das gemacht hast, sonst würde der Rand weitestgehend unpoliert bleiben. Diese Schließen im Foucaultbild sind hoffentlich dynamisch wechselnde Luftturbulenzen und kein Rübenacker auf der Oberfläche?

  • Hallo


    Nur mal so, poliert wird mit den am Pech haftenden leicht eingesunkenen Körnern,

    Im Gegestz zum schle8fen hilft dicker Brei da nicht.

    Dann gibt es noch Aquaplaning , da poliert auch nichts bei,

    Erst wenn alles passt kann man beim polieren so ein feines zischen hören.

    Bei mir war das Poliermittel rosa, wird die Milch dann weiß, muss neu, Tool schön sauber bürsten , das verbrauchte stört, da hält kein neues Poliermittel mehr, wenn irgendwann nicht mehr tut nimm ruhig eine Drahtbürste.


    Gruß Frank

  • Guten Morgen.

    Die Idee mit dem Fliegengitter ist gut, hätte nämlich ein eben solches sogar neu vorrätig. Habe keine Körnung bis 3My ausgelassen. Konnte ja eine gute halbe Stunde polieren (nur TOT) und die Pechhaut saugt meiner Meinung sehr gut, nur halt eben zu gut. Etwas weniger bockig wäre daher zu bevorzugen.

    Den Rand des Tools habe ich tatsächlich nach dem Anpassen nicht nachbearbeitet. Wird aber heute nachgeholt. Die Oberfläche soll sowieso noch das Fliegengittermuster erhalten.


    Der Foucaulttest wurde wieder an falscher Stelle durchgeführt, daher die unendlich vielen Luftschlieren. Die Oberfläche sah aber sehr harmonisch und gleichmäßig aus, so auf den ersten Blick. Wollte lediglich testen, ob der Spiegel schon bei einer so kurzen Polierzeit anfängt zu glänzen. Ja, tut er. Neugier befriedigt.


    Gruss Bengt

  • Jawoll, Rand abgeknabbert, abgerundet, Spiegel neu angepresst samt Fliegengitter und die Oberfläche zusätzlich angeritzt. Nun läuft's.

    Erster und letzter Fehler, sollte noch ein weiterer Spiegel "kommen", die Granitplatte nicht zu versiegeln! Mir fiel nämlich vorhin auf, dass ich kurzfristig feine Steinchen in der Handfläche kleben hatte. Da braucht man sich nicht über Kratzer wundern. Ärgerlich, aber gut, hier kann ich etwas gegensteuern, denn die Hände reibe ich nach und nach einfach über den Boden sauber, auch wenn gefühlt nichts in den Handflächen klebt. Sicher ist sicher. So sollte zumindest nichts auf die Arbeitsplatte oder Spiegel fallen.


    Pits sind hier und da vorhanden. Offenes Sternfeld würde ich sagen. Das Polieren läuft deutlich besser.


    Kurzer Test am Foucault.


    Gruss, Bengt

  • Hammergeil :thumbup:

    bin schon voller Vorfreude wenn es bei mir mit dem Glasquälen losgeht

    Gruß Sergej :)


  • Hallo


    Das Granittool bröselt vermutlich auf der rauhen Seite, am Geschliffenen eher weniger,

    Hättest auf der rauhen Seite den Spiegel schleifen sollen.


    Mach mal was gegen runde Kante....oder hängt der Bereich im Poliergrad noch hinterher?


    Gruß Frank

  • FRANK21 Ja, volle Zustimmung. Hätte ich so machen sollen. Du musst mir bezüglich der runden Kante helfen, den Foucault kann ich "noch" nicht richtig interpretieren. Du meinst der sich verdunkelnde Außenrand, so ab ca. 80 Prozent?


    Das stimmt Kurt. Habe aktuell aber auch die Zeit übrig. Ändert sich wieder. Du wolltest mir aber jetzt nicht sagen, ich solle ein Spiegel für dich schleifen. *hehe*


    Gruss Bengt

  • Hallo


    ne meine das ganz Außen im BEN_4497 links Kannte hell rechts dunkel,

    müsstest du mal grob messen ob das 1mm oder 3mm oder 5mm sind, müsste ja nach länger gehen,

    dann vielleicht mehr Tool oben und keinen Druck auf die Spiegelkante, als ersten Versuch, dann siehst du ja ob es schmaler wird und weg geht.

    ich geh davon aus das auch noch nicht auspoliert ist und die Abweichung noch nicht groß.

    Kurt hat sich ja einen Spiegel geschliffen, in dem Marathonbeitrag findest du auch alles wie man Korrekturen macht schön bebildert, man muß aber auch sagen das ein und das Selbe bei verschiedenen Menschen nicht gleich wirkt.


    Gruß Frank

  • Ah, ok. Verstehe. Nun ich habe nach wie vor noch meine Probleme mit der Pechhaut. Nach 45 Minuten bin ich am Ende. Die saugt einfach zu stark. Ein Aquaplaning lässt sich nicht provozieren. Somit finde ich auch keine saubere Linienführung. Soll heißen, nur die Mitte oder den Rand gezielt zu bearbeiten ist kaum möglich. Alles versucht, Fliegengitter und einritzen. Heute versuche ich es mit einem kalten Anpressen, das Fliegengitter dazwischen gelegt.


    Meine Vermutung. Die Granitplatte speichert noch über eine längere Zeit zu viel Wärme, sodass die Pechhaut zu schnell einsinkt.


    Gruss Bengt

  • Hallo Bengt,


    . Die saugt einfach zu stark.

    Das wundert mich. Wenn die Pechhaut gemacht ist, habe ich nach jeder Poliersession folgende gemacht:

    • Tool abgewischt
    • In einem Eimer mit Wasser gelagert, so dass der Granit am Boden lag und das Pech mit Wasser bedeckt ist

    Vor jeder Polierrunde:

    • wenn zu viel altes Poliermittel auf dem Pech war, ggf. mit einerDrahtbürste entfernt
    • kurz kalt anpressen oder oft auf nicht (nur beim Auspolieren) - nicht beim Parabolisieren

    Das Pech hat sich dann nach kurzer Zeit optimiert und es lief immer lässig.


    Das Tool habe ich erst stundenlangem Polieren mit nachziehen der kleinen Ritze mit Rassierklinge verbessert.




    Meine Vermutung. Die Granitplatte speichert noch über eine längere Zeit zu viel Wärme, sodass die Pechhaut zu schnell einsinkt.

    Ganz ehrlich? Glaube ich nicht. Das ist mir nie passiert.


    Was hast Du vor der Polierrunde mit dem Tool gemacht?


    Viele Grüße

    René

  • Hmm. Interessanterweise könnte ich MOT stundenlang polieren. Auf diese Art und Weise könnte ich den Spiegel ganz easy bewegen, bei Vollkontakt. Allerdings wird davon ja in Kombination mit einem SUB-TOOL abgeraten, oder? Bisher versuche ich es durchweg TOT. Sobald ich aber auch MOT etwas mehr Druck ausübe, wird es richtig anstrengend.


    Vor dem Polieren ins warme Wasserbad, ggf. anritzen und Spiegel anpressen. Spiegel auf dem Tool lagernd zum Poliertisch bringen, hin und wieder den Spiegel drehen, um ein Festkleben zu verhindern. Danach geht das Polieren los, nach ca. 20 Minuten Wartezeit.


    Gelagert wird die gereinigte Pechhaut unter Frischhaltefolie, mit einer Plastiktüte umwickelt.


    Gruss, Bengt

  • Hallo


    Ich glaub nicht das das Paket aus Spiegel und Tool an der Luft in 20min abkühlt,

    Würde das so in Wasserbad mit Raumtemperatur legen.


    Das mit dem Fliegengitter hat wohl nicht funktioniert, sind ja keine durchgängigen Luftkanäle, bekommt man auch kaum noch hin wenn die Oberfläche der Pechhaut erst durch Zeri verhärtet ist.

    Dratbürste , bisschen kalt pressen, mit verdünntem Poliermittel einpolieren sollte aber helfen.


    Gruß Frank

  • Hallo Bengt,


    • Warmes Wasserbad ist zu viel - die Erwärmung des Pechs habe ich immer nur bei Neuüberarbeitung des Pechs durchgeführt - bei erwärmten Pech und dem anschließenden Polieren mit Druck, verändert das Pech und die feinen Kanäle - wenn es zu warm ist u.U. sogar die großen Kanäle - gehen wieder zu.
    • Eingewickelt in eine Plastiktüte - das habe ich einmal gemacht. Bei längerer Lagerung verändert sogar das superleichte Gewicht der Tüte das Pech. Bessere Lagerung ist im Wasser - bei längerer Pololierpause habe ich um die Verdunstung des Wassers zu vermeiden - einen Deckel auf den Eimer mit Wasser gelegt.

    Vielleicht hilft Dir das weiter.


    Viele Grüße

    René

  • In deinem Beitrag #52 sehe ich in diesem Bild und diesem Bild Seifenblasen. Verwendest du Spülmittel? Warum das? Bei mir kommt nur Wasser und Poliermittel zum Einsatz.


    20min Auskühlung an der Luft halte ich für ausreichend. Ich lege beim wiederholten anpassen vor jeder Session das Pechtool nur für ca. 30 s ins heiße Wasser, damit das Pech weicher wird, der Granit jedoch nicht zu sehr bis in den Kern durchwärmt. Ich poliere meist nach 10 Minuten los und das funktioniert bestens.

    Interessanterweise könnte ich MOT stundenlang polieren.

    Das würde aber die Sphäre komplett zerstören. Bei Subdiameter Tools würde bei MOT der Spiegelrand fast ständig frei überhängen. Die Mitte würde stark polieren und der Rand fast gar nicht. Die Folge wäre ein zurückgebliebener Randbereich mit zu langem Krümmungsradius.


    So wie Frank meine ich einen beginnenden zurückgebliebenen Rand (oft als abgesunkener Rand fehlinterpretiert) zu erkennen (Details dazu in meinen Tipps und Tricks). Die Bilder sind jedoch z.T. unscharf. Wie machst du deine Bilder? Kannst du genauer auf den Spiegelrand scharfstellen?

  • Mittlerweile arbeite ich nicht mehr mit Spülmittel. Hatte nur das Flachkantmaterial eingerieben, damit es nicht im Pech hängen bleibt. Das mache ich allerdings nicht mehr, da man das Spülmittel nicht zwangsläufig braucht. Davon kam natürlich etwas ins Wasser, daher die Blasen.


    Die Fotos waren mal mit dem Smartphone, mal mit der DSLR aufgenommen. Schärfere Bilder reiche ich noch nach. Visuell bekomme ich den rechten Rand nicht scharf. Dieser wird sozusagen dunkler und noch dunkler.


    Ein zurückgebliebener Rand hieße mehr Überhang bei TOT, korrekt?


    Gruss Bengt

  • Ein zurückgebliebener Rand hieße mehr Überhang bei TOT, korrekt?

    Ja, korrekt, und zwar sowohl vor und zurück (Strichlänge), wie auch hinreichend seitlichen Überhang. Das ist wichtig, damit der Rand hinreichend viel mitpoliert wird. Aber nicht gar so viel, dass das Tool zum kippen neigt.

  • Also, zum Foucault. Ich Stelle diesen so ein, dass ich weder einen Schatten von Links oder Rechts deuten kann und der Spiegel eine sanft graue Note erhält. Korrekt? Hintergrund meiner Frage, die aktuell rechte nicht aufleuchtende Kante kann ich zum Leuchten bringen, durch das Verschieben des Abstandes zum Spiegel hin bzw. zurück. (mit dem Mikrometer, versteht sich). Im Grunde spiele ich aber dann mit unterschiedlichen Schnittweiten, was aktuell nichts bringt, außer einer Fehlinterpretation, richtig? Habe sicherheitshalber ein paar mehr Fotos geschossen, da noch ein paar Luftturbulenzen vorhanden waren.


    Ah, übrigens, die Pechhaut arbeitet nun korrekt und ich kann schöne Striche durchführen! Der Fehler war wohl wirklich ein zu langes Erwärmen.


    Gruss, Bengt

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