Askar FMA230 Qualität, Filteradaption, Preise

  • Hallo Leute,


    ich überlege, mir einen Askar FMA 50/230 mm zu besorgen und will mir zuvor eure Erfahrungen dazu einholen.

    Er soll zum einen als schärferes Guidescope dienen, um für das PHD2 Multistar Guiding mehr Sterne auch unter lichtverseuchtem Himmel zu finden. Zum anderen will ich ihn unter dunklem Landhimmel als hochtransportablen Foto-Apo mit der Star-Adventurer nutzen für tiefe Übersichtsaufnahmen. Ich träume von Plejaden voller Staub, Spagettinebel, Orion Molekülwolken, galaktischen Zirrus um M81/82 usw. Als Kameras sollen vorerst die Olympus EM10 und ASI294 zum Einsatz kommen (beide 19x13 mm MFT-Format), später auch APSC Format.

    Wie sind eure Erfahrungen mit dem Kleinen? Die Bilder in Astrobin gefallen mir, sie sind viel schärfer als meine Versuche mit dem Canon 200 mm f/2,8 Objektiv, auch wenn die f/4,6 gut 2,5x längere Belichtungszeiten erfordern dürften.


    Was wiegt das Gerät? In der Spec. sind 1.045 g angegeben, ist das mit oder ohne die Rohrschellen + Adapterschienen? Wenn mit, was wiegt der Tubus solo?

    Wie präzise und gängig ist der Fokusierer? Habt ihr Fokusdrift während der Nacht? Wie stellt ihr scharf? Fertig zu kaufende Bahtinov Maske dafür finde ich nur bei Aliexpress mit verwirrenden Gewindeangaben.

    Was ist der beste Backfokus? Einfach die 55 mm laut Spec., oder muss man +/- optimieren?

    Wie kann man einen 2" Filter adaptieren, ohne gleich eine Filterschublade kaufen zu müssen?

    Sonstige Erfahrungen? Plug and Play, oder muss man auch hier wieder rumoptimieren (Tilt, CA mit Software behandeln, Backfokus Optimierung + Adapterschlacht...)?


    Mir fällt auf, dass der Preis in D mit knapp 900,- Euro Liste vergleichsweise hoch ist, während der kleinere FMA180 mm nur halb so viel kostet. Ich zögere etwas, weil ich das Teil als Fotoobjektiv vermutlich nicht so häufig einsetzten werde und für ein reines Guidescope ist es mir viel zu teuer. Bei Aliexpress finde den 230-er für ab 575,- Euro incl. Steuer und Versand. Kann man einigermaßen gefahrlos dort direkt bestellen?


    Bin gespannt auf eure Einschätzungen.

  • Hallo Stathis,


    Ich antworte nur mal auf den Absatz direkt in CN bestellen, da ich das Teleskop als solches nicht kenne. Ich habe bis jetzt sehr gute Erfahrungen mit AliExpress als auch der Industrie-/Herstellerplattform Alibaba gemacht. Von Passschrauben angefangen, über Servos, Carbonteile, etc. sehr gute Qualität und schnelle Lieferung. Am Ende, die hiesigen Händler beziehen es ja auch von dort. Es kommen halt 19% Einfuhrumsatzsteuer auf Warenwert inkl. Versandkosten und eine Gebühr vom Versandunternehmen (6-8€) hinzu und ggf. Zoll. Auf Teleskope fällt aber, glaube ich, kein Zoll an, müsste man nachschauen. Trotz dessen ist das Ganze aber zumeist immer noch deutlich günstiger. Bei Zahlung mit Paypal geht man meiner Meinung auch kein Risiko bei eventuellen Problemen ein.


    Grüße,

    Alex

  • Hallo Stathis


    Astronomicum - Supernova-Überrest W63 im Schwan

    schick ich dich lesen und gucken weil Filter Kamera dort aktuell in Diskursion


    Astronomicum - NGC6914 mit Triband Filter aus einer lauen Sommernacht

    Und ganz gemein, aber prompt mit 3 verschieden gleichzeitig

    Astronomicum - SH2-129 mit Outers 4


    Mein Fazit wäre Asi294Farbe mit dem passendstem Dual oder Tribandfilter, auch die sind von den Linien und Durchlassen unter den Herstellern verschieden und verschoben


    Habe da mal was bestellt ging bis zum deutschen Zoll, die haben es kaputt gemacht oder sonstwas dann war es wieder in China, musst das Paket verfolgen, von Paypal gab es das Geld wieder.


    Gruß Frank

  • Hallo Stathis,


    Mit dem Canon 200mm Habe ich auch mal Rho-Oph aufgenommen.

    Image Rho Ophiuchi


    Wenn ich in die Ecken gucke sind da auch Aberrationen. Aber das Canon ist immerhin F2.8 und die Askaroptik F5.5. Wenn Du das Canon bis F5.6 abblendest ist der Unterschied wohl nicht so groß. Und Du muss nicht neu investieren. Statt 900EUR für Askar lieber $100 für Russ Croman BlurXT ausgeben und die Sterne beim Canon sind auch gut. (Wahrscheinlich sogar bei < F4). Und das Canon hat Dual-Use für normale Fotografie. Nimmst Du den Canon ASCOM Fokussierer von Astromechanics? (Der ist prima)

    Astromechanics


    Clear Skies,

    Gert

  • Ich habe vor wenigen Monaten einen gebrauchten Askar FMA230 gekauft und hab damit ein paar kurze Fotografiesessions absolviert.


    Die Idee von einem Teleskop mit ca. 250mm Brennweite (in Kombination mit einem APS-C Sensor) fand ich recht interessant, allerdings war ich nicht bereit den Preis des roten Standardgeräts in diesem Segment zu bezahlen. Durch Zufall habe ich dann ein Inserat eines FMA230 (Originalrechnung vom März 2022) gefunden und gleich zugeschlagen.


    Zum Gewicht meines Exemplars (lt. meiner Küchenwaage):

    • 997 Gramm (Teleskop mit Reducer und "Photographic Extension"; ohne Rohrschellen/Vixenplate/Staubkappen/"Handgriff")
    • 1371 Gramm (Teleskop mit Reducer, "Photographic Extension", Rohrschellen und Vixenplate; ohne Staubkappen/"Handgriff")
    • 1507 Gramm mit allen genannten Teilen

    Der Helikal-Fokussierer kann mit einer kleinen Schraube fixiert werden und ist etwas schwergängiger als übliche butterweiche Fokussierer. Weder ich noch ein Zwo EAF hatten jedoch Probleme beim Fokussieren, was wohl auch daran liegt, dass der Fokusweg relativ lange ist (relativ viel Drehung für wenig Fokusverschiebung). Als Grobmotoriker fluche übrigens regelmäßig beim Fokussieren meiner Fotoobjektive (Samyang 85mm oder Nikkor 180mm). Zur Langzeitstabilität vom Fokus kann ich wenig sagen, da ich lediglich vier Stunden am Stück (bei geringer Temperaturänderung) fotografiert habe (die Nächte sind auch bei uns in Österreich im Moment kurz).


    Was ich mir zusätzlich angeschafft habe: einen Wega EAF Adapter. Dessen 3D-gedruckte Zahnriemenscheibe (eher eine viel zu lange Zahnriemenwelle) ist gleich beim ersten Einsatz gebrochen. Ich hatte zunächst das Problem, dass der Zahnriemen nicht straff genug gespannt war, weshalb das Fokussieren mit dem EAF nicht zuverlässig funktioniert hat. Ich habe dann den Abstand vom EAF zum Tubus mit einer Scheckkarte vergrößert, was zu dem Bruch geführt hat. Die Zahnriemenscheibe habe ich dann durch eine aus Metall ersetzt. Seitdem funktioniert das Fokussieren mit dem EAF 100% zuverlässig.


    Ggf. willst dir auch einen Rotator zulegen. Zwar kann man das Teleskop an den Rohrschellen drehen, jedoch kann das bei einem Autofokus-Anbau den Fokus verstellen.


    Hier eine meiner Aufnahmen von Ende Mai (manuell fokussiert): https://www.astrobin.com/7cwdm3/

    Bei der Aufnahme wurde mit 56mm Backfokus (hatte nichts anderes) und einem APS-C Sensor (ASI2600MM) gearbeitet:

    FMA230 <M48> Zwo 16.5mm Adapter <M42> Zwo EFW (mit 20mm optischer länge) <M42> Zwo M2M Adapter (mit 2mm optischer Länge) <M42> ASI2600MM (inkl. Tiltadapter mit 17.5mm Sensorabstand)


    Bezüglich Tilt- und Backfokusoptimierung kann ich nicht viel kommentieren, da ich relativ neu in diesem Hobby bin und mir dazu Erfahrungswerte (und eine KB-Kamera) fehlen. Für meine derzeitigen Ansprüche hat es jedenfalls gepasst.


    Das FMA230 hat eine Möglichkeit einen verschraubbaren 2" Filter im Tubus (hinter dem Reducer) zu installieren. Bei geplanten Filterwechsel im Feld würde ich aber auf Schubladen oder EFW nicht verzichten wollen. Für eine Filterinstallation im Zuge der Vorbereitung ist das aber ausreichend.


    Ich verkaufe mein FMA230 übrigens wieder. Nicht weil es mich enttäuscht hat, aber ich bin nicht ganz zufrieden mit einem 50mm/f5 Refraktor in Kombination mit meiner restlichen Ausrüstung. Für das größere Set (AM5, 100mm/f5 Refraktor, EFW, ASI2600MM) ist es mir zu "klein" und zu "kurz". Für das kleine Set (SkyGuider, 85mm Samyang, Clip-In Duo-NB Filter, D5600(a)) ist es mir zu "groß" und zu "lang". Und für alles dazwischen will ich mir Mosaic-Skills aneignen.

  • Hallo nochmal,


    Ich hatte ja vorgeschlagen, die Aberrationen mit BlurXT zu reduzieren. Dazu wollte ich bei dem Rho-Oph Bild noch mal ein eigenes Beispiel zeigen.


    Gezeigt jeweils die Bildecken aus PixInsight. Rohstack 40x5min. ohne Filter, leidlich dunkler Himmel. (nur Hintergrund flach geklopft). Also lineares Bild, da arbeitet BlurXT am besten. Man sieht die vielen Fehler im Canon 200mm F2.8. Ist auch noch die alte Version. Noch nicht die Version II mit IS. Nun muss IS bei Astro-Objektiven auch nicht sein. Ist extra Glas, was nur weitere Aberrationen bringt. Dazu kommt im Canon Verkippung, die man mal justieren muss. Dazu sind die kleinen Schrauben am ZWO Canon Adapter ja da. Ist halt eine langweilige Prozedur, die ich noch nicht gemacht hab. Vielleicht jetzt im Urlaub, aber da moechte man lieber klaren Himmel nutzen wenn der vorhanden ist. Also bleibt die Justage erstmal so wie sie ist und das Heavy-Lifting macht BlurXT.


    Clear Skies,

    Gert

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!