Sichelnebel und Seifenblase (NGC 6888 und PN G75.5+1.7)

  • Hallo allerseits


    gestern konnte ich endlich mein TS Photoline 130/910 wieder einrichten. Zum Testen habe ich nach ein paar Messungen etwa 2 1/4 Stunden auf NGC 6888 und den PN G75.5+1.7 gehalten, der allgemein als Soap Bubble bekannt ist. Angebaut war der TSRED379 und die ASI2600mm-pro. Ha lief mit Astronomik 6nm und OIII mit Chroma 3nm Filter.


    Ich liebe diese Kombination aus Teleskop, Reducer, Kamera und Filtern. Ich habe unter einem 20,2 mag/arcsec2 Himmel (Bortle 5) mit je 200s belichtet und, glaubt es oder nicht, die Soap Bubble war sowohl in den einzelnen Ha Subs als auch den OIII Subs im bereits Aufnahmefenster von NINA zu erkennen!


    Eigentlich verträgt das Objekt viel mehr als 2 Stunden Belichtungszeit. Das Ergebnis gefällt mir aber ganz gut, so dass ich es hier zeigen möchte.


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    Volle Auflösung und Daten: https://astrob.in/y9xib5/0/


    Viele Grüße

    Peter

  • Hallo Peter,

    saustark - gefällt mir richtig gut! :thumbup: :)


    CS, Jochen

  • Servus Peter,


    wieder ein starkes Foto von dir. Die Seifenblase sieht hier einfach genial aus. Der Name ist Programm!


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Piotr, Christoph und Jochen, vielen Dank euch für das nette Lob und allen für die vielen Likes!


    Auch wenn NGC6888 eine Standardkerze ist, macht die Bearbeitung immer wieder Spaß. Und an der Tatsache, dass es - ganz im Gegensatz zu früheren Versuchen - diesmal möglich war, die Seifenblase schon während der Aufnahme in den Einzelaufnahmen wahrnehmen zu können zeigt, dass es sich mit rasch fortschreitender Entwicklung der Technik lohnt, auch alte Bekannte öfters mal wieder zu besuchen ;)


    CS

  • Hallo Peter,


    mein am Tag danach von NGC 6888 aufgenommenes Bild ist verglichen mit Deinem für die Tonne.

    Aufgenommen mit dem Filter Optolong L-Ultimate Dualband HA/OIII je 3 nm und ähnlicher Belichtungszeit. Am Tag zuvor hatte ich den Optolong L-Extreme verwendet (2x6 nm) auch nicht besser. Beide Serien zusammen gesteckt einen Tick besser, aber mit Deinem Bild nicht annähernd vergleichbar.


    Es ist phänomenal, was Du mit relativ kurzer Belichtungszeit heraus holst. Die Auflösung ist viel besser, was eigentlich an der Öffnung nicht liegen kann. Dann die ausgedehnten roten HA Regionen und wunderschön OIII des Nebels. Wenn ich die Farbsättigung hochdrehe, blase ich den Sichelnebel gleichermaßen auf und erhalte rote Sterne. Es scheint, als könntest Du den Nebel und die HA Regionen separat behandeln.


    Ich werde das mit meinen beschränkten Möglichkeiten nicht viel besser machen können. Aber vielleicht kannst Du mir eine Ahnung davon vermitteln, worauf der Unterschied im Wesentlichen beruht.


    Viele Grüße

    Günter



    gestackt mit DSS, Bearbeitung mit Siril plus Kosmetik mit LightZone

    UNC200 mm Newton auf HEQ5, Kamera Sony A7III

    25.6.23 - 34x300 ISO 3200 - SQM 20,1

  • Hallo Günter,


    ist natürlich schwierig für mich, die tatsächlichen Gründe für die Unterschiede zu benennen, weil ich nicht weiß, wie du die Daten im Detail bearbeitest. Ich weiß natürlich auch nicht, ob das Rohmaterial tatsächlich vergleichbar ist. So, wie ich deinen Post verstehe, glaube ich, dass ein wesentlicher Unterschied in der grundsätzlichen Bearbeitungsstrategie liegt. Es liest sich für mich so, dass du die Daten als Farbaufnahme stackst und den Stack als RGB Datei mit Sternen weiter bearbeitest. Das könnte der wesentliche Unterschied sein.


    Ich trenne meine Daten über einen langen Abschnitt im Workflow konsequent in Luminanz, Farbe, Sterne und Hintergrund um jeden Part für sich optimal einzustellen. Dabei bearbeite ich die Farbkanäle (Schmalbandkanäle) getrennt voneinander sowie die Luminanz getrennt von der Farbe und trenne auch die Sterne vom Hintergrund. Deswegen stört mich beim Strecken kein Farbrauschen und beim Anheben der Sättigung leiden auch die Sterne nicht. Auch das Schärfen und Anheben von lokalen Kontrasten gelingt ohne Probleme mit Farbartefakten oder Farbstichen.


    Auch bei OSC-Duo-Schmalbanddaten kann man die Luminanz der Kanäle separieren, optimieren und wieder zusammenführen. Die Sterne lassen sich z. B. mit Starnet herausholen, so dass Sterne und Hintergrund getrennt bearbeitet werden. Aus dem sternlosen OSC-RGB kann man die Farbinformation separat bearbeiten.


    Ich glaube, dass ein solches getrenntes Bearbeiten von Farbe, Luminanz und Sternen aktuell sozusagen „State of the Art“ ist. Unter dem Strich bringen solche oder ähnliche Vorgehensweisen wesentliche Vorteile und - außer mehr Aufwand - keine Nachteile.


    CS Peter

  • Hallo Peter,


    vielen Dank für Deine Ausführungen.

    Es liest sich für mich so, dass du die Daten als Farbaufnahme stackst und den Stack als RGB Datei mit Sternen weiter bearbeitest. Das könnte der wesentliche Unterschied sein.

    Das ist er wohl. Ich habe stundenlang versucht noch kleine Verbesserungen heraus zu holen doch der Erfolg war marginal.


    Was Du beschreibst ist eine andere Welt die zu betreten ich vermutlich nicht mehr schaffen werde. Ich habe viel Freude mit Galaxien und es mag Nebel geben, die unkritischer sind. Aber Dein Bild ... was wäre das Ergebnis mit dieser Technik und 10 h + Belichtung?


    Für mich war das Zustandekommen Deines Bildes eine sehr spannende Erkenntnis, auch wenn ich im Detail nicht folgen kann.


    Dir einen schönen Abend


    Günter

  • Hallo Günter,


    man soll nie „nie“ sagen 😉. Es gibt ja heute wunderbare Software und Tools und jede Menge Erklärvideos im Netz.


    Es wäre schon interessant, mal die Daten zu sehen und zu schauen, wie die Unterschiede sind bzw. Ich was man daraus machen kann. Wenn du Lust hast, verlinke doch deinen Originalstack. Bei Interesse stelle ich auch gern mein Ha und OIII zur Verfügung.


    CS Peter

  • Hallo Günter,

    Ich habe stundenlang versucht noch kleine Verbesserungen heraus zu holen

    Was Du beschreibst ist eine andere Welt die zu betreten ich vermutlich nicht mehr schaffen werde.

    Ich kann dich sooo gut verstehen.
    Ich schaue mir Peter's Bilder auch immer wieder staunend an und frage mich, warum er mit kürzeren Belichtungszeiten so viel mehr rausholt, als ich mit doppelt und dreifacher Belichtungszeit.


    Aber wie Peter schon sagt:

    man soll nie „nie“ sagen 😉. Es gibt ja heute wunderbare Software und Tools und jede Menge Erklärvideos im Netz.

    Ich wünsche dir viel Erfolg :four_leaf_clover:


    Viele Grüße

    Sabine

    Meine Ausrüstung
    Montierung: ioptron CEM40, Skywatcher Star Adventurer Pro

    Kamera: Altair Hypercam 26C, Canon EOS700Da

    Teleskop: TS Photoline 80 mm f6 (380/480 mm)

    Objektive: Canon 200 mm, Samyang 135 mm, Sigma 18-35 mm, Canon 60 mm

    Guiding: MGEN3

  • Hallo Peter, GünterD und andere hier in dieser Diskussion,


    ich war einige Zeit inaktiv und habe heute ohne Kenntnis von dem neuen Meisterwerk von pete_XL ein ähnliches Motiv mit viel mehr Belichtungszeit eingestellt.

    Mein Ergebnis ist, ähnlich wie GüntherD von seinem Versuch meint, überhaupt nicht vergleichbar. Ich kann auch in Einzelframes (Ha, OIII 300s mit einem 10'' f4 Newton) den Bubble nicht sehen und frage mich, wie Peter das schafft. Nur im Stack kommt der bei mir jeweils raus.


    Mit meiner Software (APP, Starnet und Affinity Photo) versuche ich auch immer eine Trennung von Luminanz, RGB, Sternen und Hintergrund, gehe dabei aber wohl durch meine limitierten Bildauswerte-Kenntnisse zu grob vor und komme, gefühlt wie Günther, auch nicht so recht weiter.


    Ich glaube inzwischen auch, ein wesentlicher Unterschied ist Pixinsight mit der Möglichkeit, viele Korrekturprozesse am ungestretchten Bild machen zu können. Leider ist die Bedienung von Pixinsight für mich sehr spröde und erfordert wohl lange Einarbeitung, was mich bisher davon abhält. Dieses Motiv wäre aber vielleicht sehr geeignet, daran weiter zu arbeiten.


    Respekt an alle, die es besser können. Vielen Dank für diese schöne Diskussion.


    CS Peter







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    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

  • Hallo Peter,

    Es wäre schon interessant, mal die Daten zu sehen und zu schauen, wie die Unterschiede sind bzw. Ich was man daraus machen kann. Wenn du Lust hast, verlinke doch deinen Originalstack. Bei Interesse stelle ich auch gern mein Ha und OIII zur Verfügung.

    vielen Dank für das Angebot, der Autosave stack des DSS hat allerdings um die 200 MB und mir fehlt die Erfahrung ihn zu verlinken. Und konvertiert macht wohl keinen Sinn.

    Ich muss mich altersgemäß damit abfinden, diffizilere Techniken wie von Dir erwähnt nicht mehr lernen zu können.


    Einen kleinen Trippelschritt habe ich dank Deines Stichworts "Farbkanäle" vielleicht gemacht und mit Siril OIII im Sichelnebel ein wenig verstärkt. Die weiten HA Regionen im Umfeld anzuheben ist mir noch nicht gelungen.


    Viele Grüße

    Günter


    P.S. Den Versuch mir die Sternentfernung anzueignen werde ich noch machen.


  • Guten Abend Zusammen


    Eine interessante Diskussion hier und ein wunderschönes Bild eines meiner Lieblingsobjekte!! Auch ich habe kürzlich diese Region aufgenommen: NGC6888, auch ich habe deutlich länger belichtet (fast 16h). Die Seifenblase ist da natürlich auch zu sehen, allerdings auch nicht auf einem Einzelframe.

    Ich kann auch in Einzelframes (Ha, OIII 300s mit einem 10'' f4 Newton) den Bubble nicht sehen und frage mich, wie Peter das schafft.

    Ich denke das liegt in erster Linie an den Filtern. Ich nutze (noch) die ZWO Filter. Diese sind sicherlich nicht die besten Filter. Ein Astronomik oder Chroma wird bei schwachen Signalen sicher deutlich besser performen. Der zweite grosse Unterschied ist die Kamera. Meine ASI1600 hat gegen eine 2600 keine Chance.

    Die Kombination "High End" Filter mit aktuellster Kamera ist der Kombination "Okay" FIlter mit "alter" Kamerageneration einfach überlegen und das äussert sich an solch schwachen Objekten am deutlichsten.

    Wir dürfen nicht vergessen, dass der Seifenblasennebel erst 2008 von einem Amateur entdeckt wurde. Trotz der unmittelbarer Nähe zu einem Klassiker. Mit unserer mehr oder weniger aktueller Ausrüstung sehen alle diesen PN auf den eigenen Bildern. Auch mit DSLR und Duo Narrowband kann man ihn sichtbar machen: Canon 1100 und L-Extreme auch wenn hier in der Bearbeitung wohl mehr rauszuholen wäre. Daran wird der technologische fortschritt sehr deutlich, finde ich.


    CS, Seraphin

  • Hallo Peter,


    es liegt nicht an Pixinsight. Ich war selber überrascht, dass die Bubble ganz ohne mein Zutun schon bei der Aufnahme in der automatisch gestreckten Ansicht von NINA zu erkennen war.


    „Von Hand“ konventionell gestreckt sieht ein 200s OIII Frame so aus:



    Man kann die Bubble bereits gut erkennen. Der gelbe Pfad folgt der auffälligen Sternkonstellation, anhand derer ich sie immer finde. Wenn man sie einmal im Bild ausgemacht hat, sieht man sie danach recht einfach. Hier noch ein extrem gestrecktes, sternloses, nicht entrauschtes oder anderweitig optimiertes OIII Einzelbild:


    Das ist doch irre, oder? Mein Himmel ist es nicht (mittlerweile messe ich immer Bortle 5). Pixinsight ist es auch nicht. Das nutze ich meist nur für Kalibrierung und schnelles Entsternen mit Cuda, manchmal GHS und BXT. Das Meiste mache ich in APP und PS.


    Ich bin wie Seraphin der Meinung, dass die verwendete Technik bei solchen Zielen eine wesentliche Rolle spielt, hier waren es eine Mono Kamera mit IMX571 und gute Schmalbandfilter.


    EDIT: Ich muss mich korrigieren. Ich habe Crescent und Soap Bubble 2019 mit ähnlicheTechnik wie du aufgenommen und sie mir gerade nochmal angesehen und mit deiner Aufnahme verglichen. die Bearbeitung spielt wohl auch eine Rolle, besonders das OIII kommt bei dir viel schwächer durch. Hier der Link zu meiner alten Aufnahme mit ASI1600mmp Und ZWO Filtern: https://astrob.in/mb57so/0/


    Viele Grüße

    Peter

  • Hallo Peter,

    ich wohne in einem kleinen Dorf und habe Anspruch auf Bortle 3-4. Messen kann ich das z.Zt. direkt nicht.

    Die Aufnahmetage war es bei uns aber nicht optimal, nicht ganz klar mit Höhenschleiern, evtl. Feuchtigkeitsnebeln.

    Ich sehe in Ha Einzelframe mit 300s mit der Zwo1600mm Pro und einen Svbony 7 nm Filter bei starkem Stretchen doch was (Dein Auffindepfeil hilft dabei enorm).

    Bei den OIII Frames mit einem Astronomik 6 nm OIII Filter sehe ich aber nichts. Bei Nina auf dem Monitor ist ja nochmal eine Abschwächung, d.h. bei Dir fällt der Bubble ja fast aus dem Bild. Tolle Kamera, werde ich wohl nicht mehr schaffen.






    Danke auch für die Relativierung mit Pixinsight. Ich werde nochmal mit meinen Programmen in mich gehen und neu üben und evtl. bei OIII noch was zulegen.


    CS Peter







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    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

  • Hallo Peter und Peter,


    beim Betrachten Eurer Einzelbilder komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus.


    Bei diesem geringen Detailreichtum meines Einzelbildes von NGC688 erübrigt sich die Suche nach der Blase.


    Liegt es an der Kamera, am Filter an ... ?


    Ist es grundsätzlich besser 2 Filter zu verwenden als einen Dualband Filter? Vergleiche ich L-Ultimate mit L-Extrem sehe ich keinen großen Unterschied. Auch ISO 3200 statt 12800 ändert wenig. Im Histogramm sind die Bilder ganz links, sodass ich sie mit dem Regler in den steilen Bereich holen muss.


    Grüße

    Günter


    25.6.23 SQM 20,1

    Einzelbild 300s / ISO 12800 mit UNC200 - SonyA7III - L-Ultimate stark gestreckt mit Siril

  • Hallo Günther,

    wenn Du pete_xl`s gekrümmten Pfeil anwendest, müsst man den Bubble gerade noch auch Deinem Bildausschnitt am Rand sehen, aber halt auch klein. Bei meiner 1000 mm Brennweite und f4 kommt das durch die Größe wohl gerade noch sichtbar raus. Pete-xl Kamera ist einfach empfindlicher. Grundsätzlich sind Monokameras mit Einzelfiltern auch empfindlicher als Farbkameras mit ihrer Bayermatrix auf dem Chip.

    Ich glaube aber auch wie astrophin, dass es mit dem Ha-Anteil von Optolong L-extreme bei gutem seeing und langer Belichtungszeit auch mit Deiner Kamera grundsätzlich gehen müsste.


    Gruß

    Peter (PeterBEZ)







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    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

  • Hallo Zusammen


    Ich habe nun auch etwas in meinen Frames gestöbert. Hier mal ein paar Ausschnitte (alle Bilder nur per Autostretch gestreckt, ansonsten unbearbeitet):

    OIII Stack:

    Crop auf Sichelnebel OIII Stack:


    Der selbe Ausschnitt bei einem OIII 300s Einzelframe:


    Das selbe in Ha (ausgerechnet ein Ausschusslight erwischt..):


    Und hier 300s mit Canon 1100da und L Extreme:


    In den Einzelframes mit der ASI1600mm ist die Seifenblase tatsächlich etwas sichtbar, aber nur wenn man ganz genau weiss wo er ist. Absolut grenzwertig, aber da. Hingegen bei der OSC mit L Extreme, sehe ich im Einzelframe gar nichts.

    Bei diesem geringen Detailreichtum meines Einzelbildes von NGC688 erübrigt sich die Suche nach der Blase.

    Das glaube ich nicht. So sieht das ganze Feld meiner letztjährigen Aufnahme aus:

    (nur gestrecht per Autostretch). Da ist ebenfalls nichts mit Details. Trotzallem war die Seifenblase mit 10h Belichtungszeit doch deutlich sichtbar (ich bin mir auch sehr sicher, dass da noch ganz viel in meinem Bild möglich wäre, mit entsprechender Bearbeitung die ich vor einem Jahr noch nicht so gut konnte):

    NGC6888 - Wolf Rayet Stern


    Ist es grundsätzlich besser 2 Filter zu verwenden als einen Dualband Filter? Vergleiche ich L-Ultimate mit L-Extrem sehe ich keinen großen Unterschied. Auch ISO 3200 statt 12800 ändert wenig. Im Histogramm sind die Bilder ganz links, sodass ich sie mit dem Regler in den steilen Bereich holen muss.

    Bei einer Farbkamera macht der Dualband schon Sinn, die roten Pixel sind für den OIII anteil ja blind und die blauen und grünen sind blind für Ha. Abgesehen von mehr Zeitaufwand hättest du keinen Vorteil mit zwei Schmalbandfiltern.


    Der Unterschied zwischen L-Ext und L-Ultimate ist (soweit ich weiss) nur die Bandbreite des Filters. Diesen zu sehen, hängt von ,mehreren Faktoren ab. Unter einem dunklem Himmel und keinem Mondlicht wird der Unterschied zwischen 3nm und 6nm kaum sichtbar sein. Wenn der Himmel verschmutzt ist, künstlich oder durch Mondlicht, wird ein engbandiger Filter ein besseren Kontrast bieten. Gerade der OIII Anteil ist anfällig auf Mondlicht.


    CS, Seraphin

    P.S.: Vielleicht wäre es gut, diese ganze Diskussion in einen anderen Faden zu packen, da es hier ja eigentlich um das wunderschöne Bild von Peter gehen sollte? matss

  • Hallo Zusammen,


    ich hatte die Bubble vor einem Jahr auch einmal mit der IMX571-OSC mit 5h Integration und einem L-Extreme versucht (man möge mir die damalige krasse Bearbeitung verzeihen, das könnte ich heute besser...):



    Selbst mit den 30s Einzeframes und der OSC geht das also. Ich vermute, dass die 16bit Auflösung des IMX571 hier massiv helfen, das Funzerl aus dem Hintergrund zu schälen. Ein Einzelbild zum Vergleich müsste ich aber erst aus dem Archiv holen, da wird man vermutlich nur wenig erkennen können. In OIII kann die OSC noch halbwegs mit der Mono mithalten, weil OIII in B+G aufgenommen wird.

    Mit extrem schwachen Ha-Objekten wird die OSC der Mono aber ziemlich unterlegen sein, da eben nur 1/4 des Signals ankommt. Das wünsche ich mir immer mehr eine Mono.


    Grüße

    Erik

  • Hallo, in die Runde,


    zum Thema Seifenblasennebel und Equipment, Himmelsverhältnisse: siehe folgender link: hier der Beitrag # 5 ! im CN beginner forum


    Soap Bubble nebula - A Processing Challenge - Beginning Deep Sky Imaging - Cloudy Nights
    Soap Bubble nebula - A Processing Challenge - posted in Beginning Deep Sky Imaging: I recently acquired over 2 hours of data on the Crescent nebula (NGC 6888).…
    www.cloudynights.com


    d.h., mit relativ unempfindlicher DSLR ist das eine sehr langwierige und damit uneffiziente Angelegenheit, also eine Herausforderung ... ^^


    viele Grüße und häufig cs

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    mit dem Link bist du mir in einem wichtigen Punkt zuvor gekommen (Beitrag #5 im verlinkten Thread), der mir schon den ganzen Nachmittag durch den Kopf geht, aber ich war auf dem Wasser ( hier auf dem IJsselmeer sind 6 Windstärken 8) ^^ ). Das wichtigste für die Kollegen mit OSC ist nach meinem Verständnis, die Schmalbandsignale aus den Duo-Filtern schon beim Debayern zu isolieren. Wenn erst einmal ein RGB zusammenge-debayert wurde, ist es zu spät. Eine nachträgliche Trennung ist suboptimal, vor allem, wenn sich Ha und OIII an den gleichen Orten befinden. Da liege ich doch richtig, oder?


    Das hieße nach meinem Verständnis aber auch, dass sich Duo-Filter und DeepSkyStacker nicht vertragen. Oder hat DSS mittlerweile spezielle Debayer Algorithmen? Bei Siril und Affinity weiß ich es auch nicht. Vielleicht können die User von diesen Programmen dazu etwas sagen.


    CS Peter

  • Hallo Peter und Seraphin,

    wenn Du pete_xl`s gekrümmten Pfeil anwendest, müsst man den Bubble gerade noch auch Deinem Bildausschnitt am Rand sehen, aber halt auch klein. Bei meiner 1000 mm Brennweite und f4 kommt das durch die Größe wohl gerade noch sichtbar raus. Pete-xl Kamera ist einfach empfindlicher. Grundsätzlich sind Monokameras mit Einzelfiltern auch empfindlicher als Farbkameras mit ihrer Bayermatrix auf dem Chip.

    Ich glaube aber auch wie astrophin, dass es mit dem Ha-Anteil von Optolong L-extreme bei gutem seeing und langer Belichtungszeit auch mit Deiner Kamera grundsätzlich gehen müsste.

    Danke, dann mache ich damit mal weiter. Wie diese für mich sehr interessante Diskussion zeigt, sind andere Faktoren wohl entscheidender.


    Das glaube ich nicht. So sieht das ganze Feld meiner letztjährigen Aufnahme aus:

    Aber wenn ich die Einzelbilder #15 und #16 mit meinem #17 vergleiche, sieht meines doch viel verwaschener aus. Dabei hatte ich mit SQM gut 20 einen halbwegs dunklen Himmel.


    Mein Punkt ist, bei diesem Vergleich fällt PeterBez' hochkompetente Bildbearbeitung noch nicht ins Gewicht.


    Ich kann mir das nicht erklären, ob ich nun mehr oder weniger strecke erreiche ich diese Auflösung nicht. Was dann? Mangelnder Fokus ist's nicht. Kann das am seeing gelegen haben. Ich habe dafür noch keinen guten Blick. Orientiert man sich da an der Sichtbarkeit von schwachen Sternen?


    Grüße

    Günter


    P.S.

    mit dem Link bist du mir in einem wichtigen Punkt zuvor gekommen (Beitrag #5 im verlinkten Thread), der mir schon den ganzen Nachmittag durch den Kopf geht, aber ich war auf dem Wasser ( hier auf dem IJsselmeer sind 6 Windstärken 8) ^^ ). Das wichtigste für die Kollegen mit OSC ist nach meinem Verständnis, die Schmalbandsignale aus den Duo-Filtern schon beim Debayern zu isolieren. Wenn erst einmal ein RGB zusammenge-debayert wurde, ist es zu spät. Eine nachträgliche Trennung ist suboptimal, vor allem, wenn sich Ha und OIII an den gleichen Orten befinden. Da liege ich doch richtig, oder?


    Das hieße nach meinem Verständnis aber auch, dass sich Duo-Filter und DeepSkyStacker nicht vertragen. Oder hat DSS mittlerweile spezielle Debayer Algorithmen? Bei Siril und Affinity weiß ich es auch nicht. Vielleicht können die User von diesen Programmen dazu etwas sagen.

    Das ist ein interessanter Aspekt und wäre eine Erklärung für mein mieses 300s Einzelbild #17.

    Soweit ich weiß, kennt sich Stathis mit dem DSS gut aus, wer noch? Ich bin in dieser Frage überfordert.

  • Guten Abend


    Sehr schön, es wird immer interessanter! Eine wirklich tolle Diskussion hat sich hier ergeben!


    Da liege ich doch richtig, oder?

    Das sehe ich auch so.

    Bei Siril und Affinity weiß ich es auch nicht. Vielleicht können die User von diesen Programmen dazu etwas sagen.

    Ich kann nur für Siril sprechen: hier ist es tatsächlich so, dass die kalibrierten lights aufgetrennt werden in Ha und OIII. (Für OIII wird da noch eine Pixelmath Funktion beigezogen, die weiss ich nicht auswendig, dafür sind meine OSC und Siril zeiten schon zeit weg 😉). Am Ende kriegt man dann die gestackten Ha- OIII Lights in einem mono fits. Ich kann mir gut vorstellen dass DSS das nicht direkt kann, weiss es aber auch nicht.


    Jedenfalls bin ich nun so weit angefixt, dass ich meine Canon Aufnahme hervor genommen habe und heute Abend mal neu bearbeiten will.


    CS, Seraphin

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