Sichelnebel und Seifenblase (NGC 6888 und PN G75.5+1.7)

  • Hi GünterD

    Ich kann mir das nicht erklären, ob ich nun mehr oder weniger strecke erreiche ich diese Auflösung nicht.

    Strecken beeinflusst die Auflösung nicht. Diese ergibt sich durch Kamera, Teleskopöffnung und Seeing. Ich bin mir nicht sicher ob wir vom gleichen reden. Kann es sein dass du tiefe meinst?

    Es ist wirklich schwierig ohne die Daten zu sehen, darüber zu spekulieren.

    Wie wärs wenn du die Daten mal direkt mit Siril stackst und die Rohstacks mal veröffentlichst? Falls das eine Option für dich wäre, schreibe mir doch eine PN, ich helfe dir dabei sehr gerne. Ab ca. 21:30 habe ich Zeit.

    CS, Seraphin

  • hobbyknipser Andreas, ich bezog mich auf Beitrag #3, nicht #5, den du genannt hattest.Freud'sche Fehlleistung 😊

  • Hallo Seraphin,


    Strecken beeinflusst die Auflösung nicht. Diese ergibt sich durch Kamera, Teleskopöffnung und Seeing. Ich bin mir nicht sicher ob wir vom gleichen reden. Kann es sein dass du tiefe meinst?

    Ich rede vom Vergleich der Einzelbildaufnahmen #15 und #16 vs. #17. Ist es denn Einbildung, dass #17 viel weniger Details zeigt?


    Danke für das Angebot, mir geht es erst mal um obige Frage.


    Grüße

    Günter

  • Hi Günther

    Ist es denn Einbildung, dass #17 viel weniger Details zeigt?

    Nein, Einbildung nicht. War die Gründe dafür ist, das ist aber ohne Daten ziemlich spekulativ.

    PeterBez hat ein 10 Zoll Teleskop an einer Monokamera. Du eine OSC und ein Teleskop mit weniger Brennweite. Beides beeinflusst die Auflösung. Bei einer OSC, wenn du nur Rot anzeigst (was ich bei deinem Einzelframe mal annehme) hast du eigentlich auch nur jedes Vierte Pixel des Sensors, während bei einer Monokamera halt die Volle Auflösung des Sensors genutzt wird. Der Vergleich ist halt einfach etwas Äpfel mit Birnen vergleichen, da müsstest du eher mit meinem Einzelframe mit der Canon vergleichen.


    CS, Seraphin

  • Hallo Günter,

    Was ist denn #17 eigentlich für ein Frame? Du hast doch eine OSC Kamera und geschrieben, du hättest mit DSS gesteckt. Das kann doch kein einzelner OIII- oder Ha- Frame sein.

    CS Peter

  • Hallo Seraphin,


    aah! Ich merke bei diesem Thread wieder mal wie wenig ich noch von dieser ganzen Materie verstehe. :rolleyes:


    Danke für die Erklärung, dann relativiert sich das. ja der Vergleich mit Deinem Canon Bild fällt schon besser aus.


    Grüße

    Günter

  • Hallo Peter

    Was ist denn #17 eigentlich für ein Frame? Du hast doch eine OSC Kamera und geschrieben, du hättest mit DSS gesteckt. Das kann doch kein einzelner OIII- oder Ha- Frame sein.

    CS Peter

    Das ist ein mit meiner Sony aufgenommenes 300s belichtetes Bild mit Filter L-Ultimate.


    Grüße

    Günter

  • Hallo Peter

    Das ist ein mit meiner Sony aufgenommenes 300s belichtetes Bild mit Filter L-Ultimate.


    Grüße

    Günter

    Hallo Günter,

    …dann ist es ein Bild, das normal debayert wurde. Wenn du diese Einzelaufnahmen einfach so in DSS stackst, verschenkst du viel von dem Potenzial des Filters. Ich kann das nicht aus eigener Erfahrung sagen, weil ich keine OSC habe. Aber effektiver sollte es sein, das Schmalbandsignal beim bzw. vor dem Stacken/Debayern zu extrahieren und die Kanäle einzeln zu stacken. Das geht nicht in DSS, aber in APP, PI und wohl auch in Siril.


    CS Peter

  • Hi Günther

    Hallo Peter

    Das ist ein mit meiner Sony aufgenommenes 300s belichtetes Bild mit Filter L-Ultimate.


    Grüße

    Günter

    Welchen Kanal zeigt es denn? Rot Grün oder Blau? Darauf zielt glauche ich die Frage von Peter ab.

    CS, Seraphin

  • Hallo Bubble-Freunde,

    ich finde diese Diskussion sehr schön und fruchtbar, Danke dafür.


    Nach der Ankündigung von Seraphin, nochmal nach alten Aufnahmen suchen zu wollen, habe ich mich jetzt auch erinnert und nochmal in meinem Fundus gegraben. Eine Aufnahme vom 25.08.2022 mit einem 6'' f4 Newton (150/600 mm), einer Canon 6Da und einem 2'' L-extreme Filter (71x180s, iso 3200).


    Die Frames habe ich damls versuchsweise (seither nie wieder) in APP im Ha-OIII Extractions-Modus getrennt nach Ha und OIII gestackt und dann in combine-RGB nach dem Model "HOO-1" rekombiniert und dann weiter prozessiert. In einer Version davon in meiner Galerie hätte ich ihn in der Auswertung sehen können, habe ihn aber nicht wahrgenommen und unbewußt verschwinden lassen.


    Jetzt in einer schnellen neuen Bildauswertung mit APP, Starnett++ und Affinity Photo 2 meine ich ihn ganz schwach sehen zu können (Dank an Peters Pfeil), oder sehe ich jetzt schon überall Bubbles???

    Man sieht ihn nur in der Kombination von Ha und OIII (aus L-extreme), nicht in den getrennten stacks von Ha oder OIII stacks und auch nicht in normalen L-extreme Farbstacks dieser Serie.


    Also man kann den Bubble auch mit einer DSLR sichtbar machen, Ha OIII Extraktion hilft dabei, wie hier in der Diskussion schon vermutet.


    CS Peter (PeterBEZ)









    _________________________________________________________________________________________________________________

    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

    Einmal editiert, zuletzt von PeterBez ()

  • Guten Abend Zusammen


    So, nun schaffe ich es doch endlich noch...


    Zuerst mal die Bilddaten:

    Canon 1100da / ISO 800

    87x300s L-Ext

    90x 120s RGB

    6" Newton F5

    CEM40

    Nina, PHD2, Siril, PS


    Ich habe die RGB Daten ganz normal gestackt.

    Die L-Extreme Daten habe ich vor dem Stacken, in Ha und OIII zerlegt und dann jeweils separat gestackt. Ha entspricht den Roten Pixeln und wird gedrizzelt. OIII ist aus den grünen und blauen Pixeln zusammengestackt. OIII wird dann per Pixelmath an das Ha Bild angeglichen:

    $final OIII = OIII*mad(Ha)/mad($OIII$)-mad($Ha$)/mad($OIII$)*median($OIII$)+median($Ha$)$


    EDIT: das alles macht Siril automatisch wenn man das OSC Ha Oiii Extract Script verwendet. Pixelmath und so muss man also nicht selber machen oder verstehen. Das Stacken ist also nur ein klick 😉


    Ich habe danach alle stacks etwas entrauscht, geschärft und entsternt sowie den RGB Stack Farbkalibriert. Danach gestreckt und anschliessend in Photoshop zu einem Farbbild kombiniert. Um OIII etwas platz zu verschaffen, habe ich etwas OIII davon abgezogen.


    Hier mal die Rohstacks (Autostrech):

    Ha:


    OIII:


    Bei der Bearbeitung habe ich wieder einmal mehr festgestellt, dass nicht perfekte Flats so unglaublich viel Arbeit machen... Zum Glück sind diese Zeiten für mich vorbei!


    Hier nun die drei finalen Bilder im direkten Vergleich:

    OSC mit meinen Bearbeitungsskills von 2022:


    Gleiche Daten, neu Bearbeitet:


    Mono Kamera:


    In allen Bildern ist das Teleskop, die Montierung und der Himmel der selbe.

    Ja, Mono zeigt mehr Details (vor allem bei voller Auflösung), dennoch bin ich wieder einmal beeindruckt was mit einer uralten Canon 1100da geht! Und die wohl schönste Erkenntnis welche sehr deutlich wird: Am Schluss sind es doch auch unsere Fertigkeiten die Limitieren und nicht nur die Ausrüstung (auch wenn das hilft).


    CS, Seraphin

  • …dann ist es ein Bild, das normal debayert wurde. Wenn du diese Einzelaufnahmen einfach so in DSS stackst, verschenkst du viel von dem Potenzial des Filters. Ich kann das nicht aus eigener Erfahrung sagen, weil ich keine OSC habe. Aber effektiver sollte es sein, das Schmalbandsignal beim bzw. vor dem Stacken/Debayern zu extrahieren und die Kanäle einzeln zu stacken. Das geht nicht in DSS, aber in APP, PI und wohl auch in Siril.

    Wieder etwas dazu gelernt! Entfällt dieses Problem, wenn ich statt dual einen mono Filter nehme?



    Welchen Kanal zeigt es denn? Rot Grün oder Blau? Darauf zielt glauche ich die Frage von Peter ab.

    Öffnet man in Siril ein Bild, ist dieses immer nicht debayered also monochrom. Was es aber genau zeigt, weiss ich gerade auch nicht.

    Es zeigt wohl den Rot Kanal, aber das checke ich nochmal. Ich bin sehr gespannt, was Du mit Siril herausfindest.


    Grüße

    Günter

  • Guten Morgen astrophin,


    gratuliere, ein toller Erfolg, zeigt auch dass debayern mit Siril funktioniert.


    Aber ... was mit DSS für mich als Laien so einfach ist - Serie aus meinem Verzeichnis hochladen, registrieren und stacken - scheint nach dem was ich gerade gelesen und in einem Tutorial gesehen habe mit Siril sehr viel komplizierter zu sein. Offenbar können Serien nicht direkt hochgeladen werden, sondern müssen irgendwie in scripten angelegt werden. Andererseits klingt "wenn man das OSC Ha Oiii Extract Script verwendet" verlockend einfach.


    Falls es doch eine einfache Vorgehensweise gibt - auch wenn sie spartanisch ist - wäre ich Dir um Hinweise dankbar.


    Viele Grüße

    Günter


    P.S. schon in Deinem 2022 er Bild ist die Bubble auf Anhieb zu sehen.

  • Wieder etwas dazu gelernt! Entfällt dieses Problem, wenn ich statt dual einen mono Filter nehme?

    Hallo Günter,


    es ist ja eigentlich nicht ein "Problem". Es ist zwar möglich, aber nicht besser, Monofilter mit Farbsensoren zu verwenden. Es funktioniert, ist aber gegenüber Duo-Filtern eher uneffektiv. Wenn man aber z. B. SII- oder N- Schmalbanddaten verarbeiten will, macht es durchaus Sinn.


    Du müsstest dich aber vielleicht mit der Theorie des Aufbaus von Farbsensoren beschäftigen, um die Sache richtig zu verstehen. Ich versuche mal, das Prinzip kurz zu erklären. Ein Farbsensor ist im Prinzip ein Monosensor, auf dessen Pixeln Mikrofilter der Farben Rot, Grün und Blau angebracht sind. Die Mikrofilter sind in einer so genannten Bayer-Matrix angeordnet. Dabei sind doppelt so viele grüne wie blaue und rote Pixel vorhanden.



    Das Originale, nicht debayerte Rohbild hat also für jedes Pixel nur einen Helligkeitswert für die Luminanz von Rot, Grün oder Blau. Ein fertiges RGB Farbbild hat nun aber für jedes Pixel drei Helligkeitswerte (für R, G und B). Um aus einem Rohbild mit Bayer Matrix ein einheitliches Farbbild mit R-, G- und B-Werten für jedes Pixel zu erhalten, werden die Farbwerte für R, G und B beim "Debayern" zwischen den Pixeln interpoliert, also Helligkeits- und Farbwerte der einzelnen Pixel miteinander verrechnet, quasi "vermischt". Das macht für die normale Fotografie bei Tageslicht und Astroaufnahmen mit Klarfilter viel Sinn, ist aber für Schmalbanddaten suboptimal.


    Bei einem Duo-Filter für OSC Kameras dringt nahezu ausschließlich Licht von nur 2 unterschiedlichen, genau abgegrenzten Wellenlängenbereichen durch den Filter (Ha und OIII). Ha belichtet dabei die roten Pixel und OIII die grünen und blauen. Wenn man nun die Bilder eines Duo-Filters erst in einem im "normalen" Prozess debayert, also erst die Helligkeitswerte zwischen den Pixeln interpoliert und dann später in der Bearbeitung die "vermischte" Farbinformation von Ha und OIII wieder aus dem RGB herausziehen will, ist das ein wenig so, als wolle man die verrührte Milch wieder aus einem Kaffee herausbekommen (der Vergleich hinkt natürlich, soll ja nur das Prinzip verdeutlichen). Die Seifenblase ist ein gutes Beispiel dafür, denn hier gibt es Ha im Hintergrund, Ha in der Blase und OIII in der Blase. Wenn die Pixelwerte der Seifenblase beim Debayern miteinander verrechnet werden, dürfte das OIII ordentlich darunter leiden und in der Luminanz beim späteren Extrahieren deutlich schwächer/kontrastärmer sein als ursprünglich in den grünen und blauen Pixeln.


    Statt nun also die beiden von einander unabhängigen Farbinformationen durch "Debayern" miteinander zu verrechnen, gibt es Astroprogramme, welche die Luminanz der roten, blauen und grünen Pixel ohne Debayern jeweils getrennt auslesen und daraus separate Luminanzdaten für Ha und OIII berechnen. Diese Daten ähneln dann den Daten einer Monokamera mit Schmalbandfiltern, wenn sie auch nicht die gleiche Kontrastauflösung haben können. Diese Daten kann man dann aber einzeln weiter bearbeiten, optimieren und wieder zu einem RGB Bild zusammenrechnen, z. B. zu einem HOO-Komposit. Neben einem besseren Signal/Rausch-Verhältnis bringt dieses Vorgehen auch erhebliche methodische Vorteile und viele zusätzliche Freiheiten bei der Bildbearbeitung.


    Wie geht das Erstellen separater Ha- und OIII-Daten aus OSC Aufnahmen mit Duo-Filtern nun praktisch? In PixInsight und Siril werden die Kanäle (R, G und B) voneinander getrennt. Dann werden daraus die Luminanzdaten für Ha, und OIII mit empirisch ermittelten Formeln berechnet (z. B. Ha = 0.8*R + 0.15*G + 0.05*B, OIII = 0.95*G + 0.45*B). Diese "künstlichen" Schmalbandkanäle werden dann z. B. zu einem HOO-Komposit zusammengerechnet. Das Ganze klingt einigermaßen kompliziert, wenn man es nicht gewohnt ist bzw. die dahinter stehenden Prinzipien nicht verinnerlicht hat.


    Im Astro Pixel Processor gibt es bereits fertige Presets, die das Extrahieren der Schmalbandluminanz aus Farbkameras sehr vereinfachen bzw. automatisieren. Man wählt einfach beim Laden der Einzelbilder den passenden Prozess und lässt das Programm machen.



    Hier die Übersetzung eines Ausschnittes des Pop-Up Textes im Load Menü für die entsprechenden Funktionen:


    "- Wasserstoff Alpha/Beta, Schwefel II, Sauerstoff III, Stickstoff II

    Sie können Schmalbanddaten, die Sie mit Ihrer One Shot Colour (OSC)-Kamera aufgenommen haben, direkt debayern. Wenn Sie einen dieser Algorithmen wählen, erhalten Sie direkt die monochrome

    Schmalbandaufnahme. Eine vorherige Trennung der Kanäle ist nicht erforderlich. Diese Methode ist allen anderen Verfahren zur Verarbeitung von mit einem OSC aufgenommenen Schmalbandaufnahmen überlegen

    Die Auflösung bleibt erhalten, was auch den Vorteil hat, dass die Registrierung nicht beeinträchtigt wird. In anderen Arbeitsabläufen wird das Integrationsergebnis in der Regel durch die Verwendung von Drizzle Integration wieder hochskaliert, was natürlich zu einem verrauschten Endergebnis führen wird.


    - Ha-OIII Farb-/Mono extrakt Ha extrakt OIII

    Diese Demosaik-Algorithmen sind speziell für sogenannte Multiple Narrowband filters (STO Astro DUO. OPT TRIAD Tri-Band Narrowband filters). Diese Filter ermöglichen Ihnen die Erfassung von

    Schmalbanddaten von Hydrogen Alpha und Oxygen III gleichzeitig mit einer One-Shot-Farbkamera zu erfassen. Da Sie Daten, die mit diesen Filtern aufgenommen werden, mit Ihrer OSC Kamera

    in den Kanälen Rot, Grün und Blau aufnehmen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Daten zu verarbeiten. Sie können die Daten einfach direkt so interpretieren, wie sie in RGB (Ha-Dill-Farbe) aufgezeichnet wurden. Sie können die Daten als Luminanzdaten interpretieren, also monochrom (Ha-Oill mono). Sie können sogar die Wasserstoff-Alpha- (Ha-OIII-Extrakt Ha) und Sauerstoff-Lil- (Ha-Olli-Extrakt OIII) Daten direkt aus

    aus diesen Aufnahmen extrahieren, was Ihnen bei der Nachbearbeitung viel mehr Kontrolle gibt.


    Der Ha-OIII-Farbalgorithmus ist gegenüber dem Standard-Algorithmus Adaptive Airy Disc (AAD) eine Verbesserung bei der Verarbeitung von Daten, die mit Mehrfach-Schmalband-Filtern aufgenommen wurden. Die Qualität und Schärfe der Olll-Daten sind gleich, da der AAD-Algorithmus perfekt für die OIII-Daten geeignet ist, die sowohl im grünen als auch im blauen Kanal Daten enthalten. Für die Wasserstoff-Alpha-Daten hingegen ist der AAD Algorithmus nicht geeignet. Der HA-Olll-Farbalgorithmus behandelt die Wasserstoff-Alpha-Daten dagegen völlig getrennt von den Olll-Daten und liefert daher eine viel bessere Rekonstruktion der'

    Wasserstoff-Alpha-Daten im Vergleich zum AAD-Algorithmus. Das Rauschen in Ihren H-Alpha-Daten wird viel geringer sein, so dass bei Integrationen mehrerer Lightframes das Signal-Rausch-Verhältnis im Ergebnis viel höher sein wird."


    APP erzeugt beim Laden automatisch Luminanzaufnahmen je Schmalbandkanal. Die werden dann separat registriert, normalisiert und gestackt. Die fertigen Stacks werden anschließend wie Aufnahmen einer Monokamera weiter bearbeitet und am Ende zu einem HOO Komposit verrechnet.


    Ich hoffe, ich habe das einigermaßen verständlich (und hoffentlich auch richtig :/ ) erklärt.


    Viele Grüße

    Peter

  • Hi Günther

    Aber ... was mit DSS für mich als Laien so einfach ist - Serie aus meinem Verzeichnis hochladen, registrieren und stacken - scheint nach dem was ich gerade gelesen und in einem Tutorial gesehen habe mit Siril sehr viel komplizierter zu sein. Offenbar können Serien nicht direkt hochgeladen werden, sondern müssen irgendwie in scripten angelegt werden. Andererseits klingt "wenn man das OSC Ha Oiii Extract Script verwendet" verlockend einfach.

    Ich gebe zu, siril wirkt etwas kompliziert, weil es einfach etwas anders funktioniert, ist in der Bedienung aber eigentlich einfacher (sofern man mit skripten arbeitet) als DSS, arbeitet schneller und erzielt mMn das bessere Ergebnis.

    Um mit Skripten zu arbeiten müssen die Rohdaten sortiert in vorgegebenen ordnern abgelegt sein, zb so:

    <NGC6888> und die unterordner <light>, <flat>, <bias> und <dark>. In die unterordner legt man dann alle frames entsprechend ab.

    In siril legt man das Homeverzeichnis fest (Haussymbol) und klickt auf das Extract Ha und OIII skript. Siril macht nun genau das, was Peter so gut erklärt hat und wenn fertig gesteckt wurde hast du im Homeverzeichnis eine Ha und eine OII fits datei.

    Es sind also in Siril nur zwei drei klicks.

    Ich kann heute Abend auch gerne noch ein paar Screenshots posten.


    CS,Seraohin

  • Hallo Seraphin,


    vielen Dank für die Erklärung zu deinen Bearbeitungsschritten.

    Um OIII etwas platz zu verschaffen, habe ich etwas OIII davon abgezogen.

    Das hier habe ich allerdings nicht verstanden, wie das funktioniert.

    Kannst du es kurz erklären.


    Danke dir.


    Viele Grüße

    Sabine

    Meine Ausrüstung
    Montierung: ioptron CEM40, Skywatcher Star Adventurer Pro

    Kamera: Altair Hypercam 26C, Canon EOS700Da

    Teleskop: TS Photoline 80 mm f6 (380/480 mm)

    Objektive: Canon 200 mm, Samyang 135 mm, Sigma 18-35 mm, Canon 60 mm

    Guiding: MGEN3

  • Hi Sabine

    Das hier habe ich allerdings nicht verstanden, wie das funktioniert.

    Kannst du es kurz erklären.

    Eigentlich ist es ziemlich einfach, aber sehr effektiv. Ich lege das OIII Bild als Layer über den Ha Layer im Mischmodus (subtrahieren). Über die Deckkraft und ggf Einstellungsebenen kann man sehr dezent einstellen wie viel und welchen Signalteil abgezogen/abgeschwächt werden soll. So kommt dann das OIII besser zum vorschein und färbt nicht nur das oft dominante Ha ins Pinke. Besonders wenn Ha wie auch OIII Strukturen aufzeigen kann man so das ganze differenzierter darstellen.


    CS, Seraphin

  • Hallo Seraphin,


    alles klar :thumbup: , verstanden :) .

    Ich experimentiere noch an meinem NGC6914/Propeller-Bild herum, das werde ich dann mal ausprobieren.


    Dankeschön.


    Viele Grüße

    Sabine

    Meine Ausrüstung
    Montierung: ioptron CEM40, Skywatcher Star Adventurer Pro

    Kamera: Altair Hypercam 26C, Canon EOS700Da

    Teleskop: TS Photoline 80 mm f6 (380/480 mm)

    Objektive: Canon 200 mm, Samyang 135 mm, Sigma 18-35 mm, Canon 60 mm

    Guiding: MGEN3

  • Hallo Peter,


    vielen Dank für die investierte Mühe! Ich habe mich mit diesen Zusammenhängen bisher überhaupt nicht beschäftigt und verstehe diese dank Deiner klaren Darstellung nun besser. Sicherlich profitieren auch manche Mitlesenden davon.

    Bei einem Duo-Filter für OSC Kameras dringt nahezu ausschließlich Licht von nur 2 unterschiedlichen, genau abgegrenzten Wellenlängenbereichen durch den Filter (Ha und OIII). Ha belichtet dabei die roten Pixel und OIII die grünen und blauen. Wenn man nun die Bilder eines Duo-Filters erst in einem im "normalen" Prozess debayert, also erst die Helligkeitswerte zwischen den Pixeln interpoliert und dann später in der Bearbeitung die "vermischte" Farbinformation von Ha und OIII wieder aus dem RGB herausziehen will, ist das ein wenig so, als wolle man die verrührte Milch wieder aus einem Kaffee herausbekommen (der Vergleich hinkt natürlich, soll ja nur das Prinzip verdeutlichen). Die Seifenblase ist ein gutes Beispiel dafür, ...

    Der Vergleich ist schon hilfreich. Wenn ich es richtig verstehe, ist das interpolieren zwischen den Pixeln unproblematisch, wenn man keinen oder nur einen Filter verwendet., z.B. Optolong L-Enhance.


    Statt nun also die beiden von einander unabhängigen Farbinformationen durch "Debayern" miteinander zu verrechnen, gibt es Astroprogramme, welche die Luminanz der roten, blauen und grünen Pixel ohne Debayern jeweils getrennt auslesen und daraus separate Luminanzdaten für Ha und OIII berechnen. Diese Daten ähneln dann den Daten einer Monokamera mit Schmalbandfiltern, wenn sie auch nicht die gleiche Kontrastauflösung haben können. Diese Daten kann man dann aber einzeln weiter bearbeiten, optimieren und wieder zu einem RGB Bild zusammenrechnen, z. B. zu einem HOO-Komposit. Neben einem besseren Signal/Rausch-Verhältnis bringt dieses Vorgehen auch erhebliche methodische Vorteile und viele zusätzliche Freiheiten bei der Bildbearbeitung.


    Wie geht das Erstellen separater Ha- und OIII-Daten aus OSC Aufnahmen mit Duo-Filtern nun praktisch? In PixInsight und Siril werden die Kanäle (R, G und B) voneinander getrennt. Dann werden daraus die Luminanzdaten für Ha, und OIII mit empirisch ermittelten Formeln berechnet (z. B. Ha = 0.8*R + 0.15*G + 0.05*B, OIII = 0.95*G + 0.45*B). Diese "künstlichen" Schmalbandkanäle werden dann z. B. zu einem HOO-Komposit zusammengerechnet. Das Ganze klingt einigermaßen kompliziert, wenn man es nicht gewohnt ist bzw. die dahinter stehenden Prinzipien nicht verinnerlicht hat.

    Das wäre schon ein Grund, mich mit Siril in diesem Sinne zu beschäftigen. Damit kennst sich astrophin bestens aus. Mein Problem, ich tue mir im Umgang mit Software schwer und habe Bedenken zur Last zu fallen.


    Dir nochmal herzlichen Dank für Deine Ausführungen.


    Viele Grüße

    Günter

  • Hi Günther

    Mein Problem, ich tue mir im Umgang mit Software schwer und habe Bedenken zur Last zu fallen.

    Ich werde heute Abend eine kleine Anleitung schreiben und hier posten. Du wirst sehen, dass das stacken in Siril ziemlich einfach ist.


    Zur Last fallen tust du sicher nicht, ich denke viele hier geniessen solche Diskussionen und in der Regel lernen dabei alle etwas!


    CS, Seraphin

  • Hallo Serphin,


    danke für Deine Hilfe.

    Screenshots würden mir helfen. Wenn ich das Haussymbol anklicke, kann ich zwar meine Serien sehen, sie aber nicht aufrufen. " Extract Ha und OIII" sehe ich nicht, vermutlich braucht es dazu eine Voreinstellung.

    Letztlich muss ich aber doch wie bei DSS auch, eine gesamte Serie aus meinem Verzeichnis hochladen um sie am Ende im Siril skript zu haben. Helfen würde mir auch eine Click Liste mit jeweils einer kurzen Erläuterung.

    Nach Peter's (_xl) ausführlicher technischer Darstellung und Deinem #37 Beitrag möchte ich's jetzt gerne wissen.


    Viele Grüße

    Günter

  • Hi Günter

    Screenshots würden mir helfen. Wenn ich das Haussymbol anklicke, kann ich zwar meine Serien sehen, sie aber nicht aufrufen. " Extract Ha und OIII" sehe ich nicht, vermutlich braucht es dazu eine Voreinstellung.

    Letztlich muss ich aber doch wie bei DSS auch, eine gesamte Serie aus meinem Verzeichnis hochladen um sie am Ende im Siril skript zu haben. Helfen würde mir auch eine Click Liste mit jeweils einer kurzen Erläuterung.

    Nach Peter's (_xl) ausführlicher technischer Darstellung und Deinem #37 Beitrag möchte ich's jetzt gerne wissen

    Kein Thema!

    Ich werde, sobald die Kinder schlafen, ein paar screenshots machen und eine Schritt für Schritt anleitung machen. Nur soviel: in Siril muss man nichts laden (wenn man skripts nutzt). Nur das Homeverzeichnis auswählen in dem die files in den erwähnten unterordnern liegen. Siril nimmt dann einfach alle files daraus und verarbeitet diese.

    Man kann in Siril auch alles manuell machen, in den meisten Fällen funktionieren die Skripts jedoch sehr gut.


    CS und bis später, Seraphin

  • Guten Abend Zusammen


    Hier nun eine bebilderte Anleitung wie man einfach in Siril mit Scripts stacken kann.


    1.) Dateistruktur

    Um dem Script die Lights und Kalibrierframes zur Verfügung zu stellen, müssen diese in spezifischen Ordnern abgelegt sein. Ich erstelle also einen Ordner den ich mit dem Objekt benenne. Darin müssen sich die Ordner "lights", "darks", "flats" und "biases" befinden. Die Pfade sind in den Skripts so angegeben, müssen also genau so heissen, sonst findet Siril die Daten nicht (sonst müsste man die Scripts anpassen, was Sinn macht wenn man mit Nina aufnimmt). So sollte das dann aussehen:

    In das Verzeichnis "Lights" werden alle Lightframes reinkopiert, in "darks" die Darks, bei "flats" die flats und bei "biases" die Biases oder Darkflats.


    2.) Homeverzeichnis auswählen

    Siril braucht nun den Pfad zu den oben erstellten Unterordner. Unser Homeverzeichnis lautet in meinem Beispiel also "NGC6888" (rot markiert). Dazu öffnet man Siril und klickt, links oben, auf das Haussymbol:


    Es öffnet sich ein Dialogfenster "Verzeichnis auswählen". Darin navigiert man zu dem Homeverzeichnis- hier also "NGC6888":

    Und klickt auf Öffnen. Wichtig ist, dass wirklich "NGC6888" ausgewählt ist und nicht bereits einer der Unterordner. Auf der rechten Hälfte unter "Konsole" sieht man nun den Pfad zu dem soeben ausgewählten Verzeichnis.


    3.) Nun kann man bereits das gewünschte Skript starten. Links oben gibt es den Button "Skripts", es öffnet sich ein Dropdownmenu welches alle verfügbaren Skripte zeigt. In meinem Fall sind das ein paar mehr, als in der Standardinstallation, da ich ein paar noch selbst erstellt habe. In diesem Fall wollen wir das Skript "OSC_Extract_HaOIII" nutzen, ein Klick darauf starten auch gleich das Stacking.



    In der Konsole kann man sehen woran das Programm gerade arbeitet.


    4.) Wenn in der Konsole steht dass das stacking erfolgreich angeschlossen ist, befinden sich zwei fits Dateien im Homeverzeichnis ("NGC6888"), einmal für Ha und einmal fürs OIII, welche man nun getrennt bearbeiten kann.


    Es gibt ein viele verschiedene interessante Skripts, diese kann man hier herunterladen (inklusive einer Anleitung, wie man diese in Siril aktivieren muss).


    Zu den Bearbeitungsmöglichkeiten in Siril kann ich leider nicht viel sagen, da ich Siril nur zum Stacken und farbkalibration genutzt habe.


    So, das wars schon.


    CS, Seraphin

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