Binoansatz - optimale Okulare

  • Hallo zusammen,


    ich bitte euch höflichst mit mir euren wertvollen Erfahrungsschatz zu teilen… :)


    Ich nutze an meinem 5“ MAK einen Binoansatz von Lacerta. Dazu hab ich die „stinknormalen“ Skywatcher Plössl in 25 und 10mm die den Teleskopen oft beiliegen in doppelter Ausführung (bin ich mal über kleinanzeigen sehr günstig drangekommen). Ich finde die garnicht so schlecht. Der Umstieg auf Bino war für mich persönlich eine Offenbarung.

    Jetzt suche ich aber speziell im Bereich 8/9mm passende Okulare die für ein Bino optimal geeignet sind, konnte bisher aber nichts finden.

    Stattdessen hab ich mal 2 neu erworbene planetarys ausprobiert; jedoch ist der kidney bean effect dabei sowas von heftig gewesen, weil die Okularlinse nicht die kleinste war und mein Riechkolben hatte auch wenig Platz - die muss ich leider zurückschicken… (obwohl es immer hieß: „Binotauglich“ in der Beschreibung des Herstellers.)


    Ich durchforste schon seit geraumer Zeit das Forum/Internet nach Erfahrungsberichten zu passenden/optimalen Okularen für die Binobeobachtung - ich habe leider nicht viel dazu finden können…


    Über eure Ratschläge/Erfahrungsberichte zu Okularen für Binoansätze (speziell 5“er MAK falls möglich) würde ich mich sehr freuen….


    Habt ein schönes Wochenende miteinander. :)


    VG Janik

  • Hallo Janik,


    ich habe die 36mm Hyperion Aspheric und ansonsten Baader Morpheus im Einsatz (ED80/600) und bin mit denen zufrieden. Mit denen habe ich keine Platzprobleme, und im Verein haben wir die Morpheus auch am Bino (C14 und 150/2250-Refraktor, sowie 100mm Großfernglas) – aber wenn du mit den Planetary Probleme hast (welchen Durchmesser haben die), könnte es mit den Morpheus noch kniffliger werden... Oder heißt "wenig Platz" "geht noch"?


    Beste Grüße,

    Alex

  • Hi Alex,


    oh das ging schnell - danke !


    Die planetarys haben einen Durchmesser von 4cm, ja - es geht noch :) Die Linse 2cm. Das Platzproblem war das kleinere „Übel“… Der kidney bean effect war halt brutal - das störte mich mehr, konnte kaum was sehen. Das kannte ich so nicht weil dieses Phänomen mir bisher nie so aufgefallen ist (glücklicherweise).


    Liebe Grüße

    Janik

  • Hallo Janik,


    ich muß bei den Planetarys auch immer die Gummiaugenmuschel einklappen o. entfernen um den Abschattungseffekt zu umgehen.

    Also Augenabstand verkleinern ....

    ...dann funktionieren die bei mir auch ohne Abschattung.

  • Hallo Janik,


    am Mak, mit dem kleinen Öffnungsverhältnis, benötigst Du für ein scharfes Bild keine komplizierten Okulare.

    Ein gutes Plössl oder Ortho bildet da schon sehr gut ab und wenn Du zufrieden bist kannst Du eigentlich dabei bleiben.

    Ein Problem könnte der kurze Augenabstand bei kleinen Brennweiten sein, denn der beträgt etwa zwei Drittel der Brennweite in Millimetern.

    Wenn du mit dem 10er Skywatcher Plössl noch gut klar kommst, könntest Du z.B. die 8 mm Plössl der Fa. Vixen ausprobieren.


    Keine Probleme mit dem Augenabstand (9 mm, also etwas länger als beim 10 mm Plössl) und ein merklich größeres Eigengesichtsfeld könntest Du mit den 8 mm WA oder König Okular haben, die bei verschiedenen Händlern zu finden sind.


    Auch diese Okulare sind sehr klein und schlank, also sehr gut am Bino zu nutzen.


    Grundsätzlich bist Du mit 8 mm Okularen am 5" MAK mit 1500 mm Brennweite gut am Limit des Machbaren und am Mak mit 1900 mm Brennweite m.E. schon leicht darüber. Von daher wären eventuell auch zwei gute 12er bis 15er Plössl als Zwischenstufe zu 25/10 mm eine Idee.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Salve,


    es gibt bei diversen Händlern die Flatfield Okulare in 16-19-27mm.

    Bei deiner Brennweite solltest Du versuchen in diesem Okularbereich zu räubern ;)

    Es sind wirklich scharfe und kontrastreiche Okulare zu einem annehmbare Preis,

    Leider verkauft Skywatcher diese Serie nicht mehr.


    saluti Giovanni

  • Hallo Janik,

    die Kombinationen habe ich auch und zuletzt benutzt letzten September.

    Es waren 25mm Plössel. Jupiter war sehr gut zu beobachten, Saturn scharf ohne Auflösung der Teilung.

    Von Forenmitgliedern wurde ich auch ermutigt, es mal mit 32mm Plössel Okularen zu versuchen.

    Höherer Vergrößerungen sind mir zu dunkel.


    Im letzten Jahr habe ich eine ähnliche Frage bei den Reflektoren gestellt und nützliche Antworten erhalten.


    Teilweise habe ich im letzten Herbst auch stabile Doppelbilder gesehen und die Geräte nicht mehr benutzt.

    Dein Beitrag ist mir aber Anlass, es wieder zu benutzen.


    Am meisten Spechtelspaß habe ich zur Zeit mit einem TS 20x80T.

    Klare Nächte wünscht

    Klaus

  • Hallo Janik,

    ich nutze an meinen Maks ein Großfeldbino von Baader zusammen mit den Baader Eudiaskopischen Okularen und den Baader Genuine Orthos.

    Habe aus diesen Serien so ziemlich alle Brennweiten und bin extrem zufrieden damit.

    Zu Beginn reichen sicherlich Abstufungen beispielsweise 30-15-10mm. Von Baader gibt es Glaswegkorrektoren und damit erweitertest Du Dein Repertoire enorm.

    Viel Spaß und klare Nächte

    Thomas

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für eure Nachrichten - freue mich sehr, dass ihr euch Zeit genommen habt mal zu berichten.

    Ein gutes Plössl oder Ortho bildet da schon sehr gut ab und wenn Du zufrieden bist kannst Du eigentlich dabei bleiben.

    Leider habe ich bisher keine Orthos in 8mm gefunden. Die würde ich nämlich sehr spannend finden. Ich werde aber gezielt nochmal Ausschau halten. :) Danke!

    Bei deiner Brennweite solltest Du versuchen in diesem Okularbereich zu räubern ;)

    Vielen Dank, ja die habe ich auch schon in diversen Shops gesehen - ich hatte bisher im Forum noch nicht so häufig lesen können, dass die weit verbreitet sind, also viele Nutzer haben, deshalb hatte ich mich bisher immer zurückgehalten. :)

    Von Baader gibt es Glaswegkorrektoren und damit erweitertest Du Dein Repertoire enorm.

    Ich dachte die nutzt man nur für Newtons da der Backfocus nicht ausreicht? Am MAK hat man die Problematik ja nicht. Um die Brennweiten zu erweitern hab ich hin und wieder eine 2xBarlow vorgesetzt - macht nicht bei allen Kombinationen Sinn und ich komme am liebsten ohne aus (Da noch mehr Linsen im System). Danke :)

    Dein Beitrag ist mir aber Anlass, es wieder zu benutzen.

    Dann hatte mein Post ja doch einen positiven Nebeneffekt :) Danke!



    Ich hab jetzt gestern an der Venus nochmal die 8mm planetarys ausprobiert wo ich diesen tierischen kidney bean effect hatte - der Effekt war kaum wahrnehmbar und ich hatte tatsächlich ein tolles Bild hinbekommen.

    Wahrscheinlich hatte ich den Fehler gemacht, die Okulare nur an der Sonnenbeobachtung zu testen, da ist das Bild sehr hell und die Pupille zieht sich sehr zu - das hat den Effekt wahrscheinlich verstärkt. Bei der Venus wars jetzt deutlich besser, auch wenn ich mir einbilde, dass große Linsen an Okularen den Effekt begünstigen, gerade was das Bino angeht.


    Habt einen schönen Wochenstart alle miteinander!


    Viele Grüße


    Janik

  • Hi!


    Ein GWK erfüllt mehrere Funktionen:

    • Er beseitigt den Farbfehler, den die Prismen im Bino-Ansatz bei schnelleren Optiken als etwa f/10 einbringen
    • Er ermöglicht günstiger, weitere Vergrößerungen zu nutzen, wenn einen das Umschrauben nicht stört
    • Er verlagert den Fokuspunkt. Das bedeutet:
      • Du kommst an Newton und Refraktor eher in den Fokus
      • Du betreibst einen Katadiopter näher an seinem Optikdesign – wenn du den Hauptspiegel zu sehr verschiebst, ändert sich die Brennweite, und die Abbildungsqualität, und die Ausleuchtung
      • Die relativ kleine Eintrittsöffnung des Binos ist weiter hinten im schmalen Lichtbündel des Teleskops, als wenn du ohne GWK beobachtest. Je nach Öffnungsverhältnis sparst du dir so die Vignettierung des Lichtbündels vom Teleskop. Deshalb rate ich auch am SC immer gerne zumindest zum 1,25x GWK
    • Newton-GWKs bekämpfen nebenbei noch die Koma

    Daher macht ein GWK auch am Mak durchaus Sinn.


    Die Barlow vor dem Bino ist keine so gute Idee – der Vergrößerung einer Barlow hängt vom Abstand zum Okular ab; wenn du da 11cm Bino-Ansatz dazwischen hast, hast du eine ordentliche Nachvergrößerung.


    Beste Grüße,

    Alex

  • ........Die Barlow vor dem Bino ist keine so gute Idee – der Vergrößerung einer Barlow hängt vom Abstand zum Okular ab; wenn du da 11cm Bino-Ansatz dazwischen hast, hast du eine ordentliche Nachvergrößerung.......

    das ist sicher vielfach richtig, nur sollte in dem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben, dass es eine komakorrigierende 2,7fach Barlow mit ca. 10 cm Lichtweg gibt, die für den Einsatz vor Binoansätzen an komabehafteten Spiegelteleskopen geradezu als Ideallösung anzusehen ist, wenn man mit dem Verlängerungsfaktor klar kommt.

    Zwei Fliegen, eine Klappe.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo Günther,


    diese  Barlow wird dann ja im richtigen Abstand betrieben, stimmt :) Die meisten Barlow sind ja eher so ausgelegt, dass sie mit dem eingesteckten Okular den angegebenen Faktor haben.


    Baader selbst als Hersteller hat einiges an Infos bei seinen Glaswegkorrektoren und noch viel mehr in der Anleitung der Binos (z.B. MaxBright II als PDF hier). Wie gut sich die am Lacerta-Bino einbauen lassen, weiß ggf. Lacerta – Teleskop-Austria vertreibt ja auch die Baader-Sachen, ich kenne das Lacerta-Bino nicht.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Wie gut sich die am Lacerta-Bino einbauen lassen, weiß ggf. Lacerta – Teleskop-Austria vertreibt ja auch die Baader-Sachen, ich kenne das Lacerta-Bino nicht.

    Hi Alex,


    ja, es gibt auch die passenden Glaswegkorrektoren von Lacerta, inwieweit die jetzt den Mehrwert bringen, dass sich eine Anschaffung lohnt, ist die Frage. Falls sie allerdings die Abbildungsqualität verbessern, wäre es eine Überlegung wert. Ich werde Lacerta mal anschreiben, bin gespannt was die dazu sagen. Bisher antworten die immer sehr schnell.

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