Sonne im Weißlicht

  • Hallo zusammen,


    nachdem bei uns sowohl vorgestern als auch gestern ab den Vormittagsstunden starke Quellbewölkung und heftige Windböen die Sonnenbeobachtung verhinderten, war es heute wieder deutlich besser von den Bedingungen.

    Setup wie immer, nur, daß heute wegen des schlechten Seeings neben der 4xPowermate auch die 2xBarlow von TeleVue zum Einsatz kam.

    Der starke Pollenflug hat sich inzwischen bereits auf dem Schutzglas der Kamera bemerkbar gemacht.

    Flecken über Flecken, aber keine Sonnenflecken……ließ sich aber korrigieren.



    '

    3331



    3324 mit ausgedehnten Fackelgebieten



    3331



    3329 + 3326


    Viele Sternstunden

    Wolfram

  • Apofreund

    Hat den Titel des Themas von „Sonne im Weißlicht vom 11.Juni“ zu „Sonne im Weißlicht“ geändert.
  • Heute später Vormittag wieder Zeit für ein paar Sonnenaufnahmen gehabt;

    Setup Williams 81/7447GT + IR Filter + Powermate 4x + ZWO ASI224 und Astrozap Glassonnenfilter

    Die Aufnahmen sind mit PS nachbearbeitet.


    Selbstkritik: Nächstes Mal achte ich auf die richtige Ausrichtung des Chips relativ zum Sonnenäquator....wenn ich daran denke, aber ich glaube schon :/


    Grüße

    Wolfram











  • Hallo Weißlichtbeobachter,


    ich hatte mir heute Früh vor der Arbeit Zeit genommen, die aktuelle große Fleckengruppe 3354 zu beobachten und zu dokumentieren:


    astrotreff.de/index.php?attachment/52469/


    Setup wie bei den früheren Aufnahmen; so ganz zufrieden bin ich nicht, weil das seei ng die feinen Strukturen noch bei 10ms etwas in die Länge verschmiert hat und das bei allen Sequenzen


    Die Maßstabserde hoffe ich, bis nächste Woche hinzubekommen.


    Grüße

    Wolfram

  • Hallo zusammen,


    die gleiche Fleckengruppe vier Tage später bei wesentlich besserem seeing trotz starkem Wind;

    Setup wie in Beitrag #2 ergänzt mit IR-Filter vor dem Sensor; 35% aus 1000 Frames mit 5ms, gain 45


    Grüße

    Wolfram





    ergänzt mit Fleckengruppen 3358 +3359


  • Hallo Sonnenbeobachter,


    nachdem es gestern bei uns so bewölkt war, daß eine sinnvolle Beobachtung nicht gegangen ist, waren die Bedingung en heute wieder recht gut am späteren Vormittag. Als die Sonne schließlich ums Haus herumgekommen war, offenbarte ein erster Blick gewaltiges - nämlich den sehr großen Fleck 3363, auch sonst ist dieSonnenscheibe weiterhin gut bestückt mit Aktivitätsspuren.

    Die Nachbarn waren neugierig, was es denn am Tag da oben zu sehen gäbe und waren beeindruckt durch den Blick ins Teleskop. Wir haben uns dann noch eine Zeitlang auch über Fotografie allgemein unterhalten.


    Die Temperaturen waren bereits auf 28°C geklettert, als mein Aufnahmesetup einsatzbereit war. Ich schlüpfte unter meine neu erworbene “Astrodecke” als Licht- und Sonnenschutz, unter der es dann schnell recht “muggelich” wurde, um mit Dittsche zu sprechen.


    Das Seeing war sehr wechselhaft. Heute kam wieder der wiedergefundene IR-Cut-Filter zum Einsatz.

    Das Setup ansonsten wie ihm den vorangegangenen Beiträgen; Belichtung 2000 Frames mit 4 ms und gain bei 45;

    30 % gestackt und mit LR weiterbearbeitet.


    Ach ja, die Maßstabserde ist immer noch nicht fertig. Schlamperei!


    Grüße

    Wolfram


    Fleck # 3363



    Fleckengruppe 3361



    Fleckengruppe 3366

  • Hallo Udo,


    freut mich, daß Dir die Aufnahmen gefallen, Danke!


    Das Setup für die Aufnahmen sieht im Detail so aus:

    Optik Apodreilinser von Williams 81/478GT + TeleVuePowermate 4x ;damit ergibt sich eine effektive Aufnahmebrennweite von 1.912mm.


    Als Montierung verwende ich die iOptron AZ Pro GoTo; die ist für den mobilen Einsatz schön kompakt und in ein paar Minuten einsatzbereit. die Zuladung ist so ausreichend, daß an der Gegengewichtsstange noch ein vergleichbar großes H-Alpha-Instrument montiert werden kann….das sollte bald möglich sein, sobald wieder sehr gute Etalonfilter lieferbar sind.


    Als Kamera verwende ich eine ZWO ASI224 MC mit IR-Filter;


    Der Glassonnenfilter ist von Astrozap und sowohl visuell als auch für Sensoren einsetzbar. Mir sind Glasfilter hinsichtlich Beständigkeit und der farblichen Abbildung sympathischer. Aber das ist Ansichtssache.


    Die Belichtungszeiten liegen je nach seeing zwischen 10 und 35 ms; entsprechend stelle ich das/den gain (wie ist das grammatikalisch jetzt eigentlich richtig?) zwischen 30 und 65 ein; ich hab’s: wenn ich “Gainwerte” schreibe, liege ich immer richtig :grinning_face_with_big_eyes:;


    Für visuelle Beobachtung kommt noch ein UV/IR-Cutfilter dazu, der morgen geliefert wird. Da sind momentan längere Wartezeiten drauf.


    So schaut das Ganze dann im Betrieb aus:



    Zum Aufnehmen verwende ich momentan die für die Kamera als download verfügbare Software ASICap auf Windows 11; Stacking der Videoeinzelbilder erfolgt dann mit ASIStack; damit läßt sich sogar ein wenig Bildbearbeitung der fertigen jpg-Dateien machen; ich möchte aber noch andere Programme ausprobieren wie ICCapture oder Autostakkert. Für die Videos wähle ich immer Sequenzen zwischen 1000 und 2000 Frames. Bei schlechtem Seeing gehe ich beim Stacken mit der Verwertungsrate manchmal auf 70%, bei guten Bedingungen reichen manchmal auch 20% der Frames.


    Die endgültige Bearbeitung mache ich anschließend noch mit Lightroom auf meinem Macbook.


    Ausblick:

    Ich liebäugle mit einer Planetenkamera mit größerem Sensor und noch besserer Auflösung; mit einem 1 1/2” Sensor bekomme ich Sonne oder Mond im Primärfokus ohne Verlängerung ohne Randbeschnitt abgebildet.


    Viele Grüße

    Wolfram

  • Hallo Wolfram !

    Wunderbare Sache ! Ja, das passt ja mal wieder.

    Du hast zumindest mal gescheite Sichtverhältnisse. Ich dagegen darf das Teleskop entweder auf den "Südbalkon" tragen, oder auf den "Nordbalkon", wobei aber dann Polaris durch ein Hochhaus verdeckt ist. Was für ein Theater :D

    Aber ich trage es mit Fassung. Alles gut, dann wünsche ich weiterhin viel Erfolg und bin auf die nächsten Aufnahmen gespannt.

    Bei mir muss ich noch etwas warten. Wenn morgens die Sonne aufgeht, dann steht natürlich ein dicker Baum direkt davor ! Und mittags steht sie so steil, dass ich sie nicht kriege. (Balkondach im Weg) Aber es kommen auch wieder bessere Tage. Das Stackingprogramm "ASIStack" kenne ich noch nicht. Lässt sich da AVI einladen ?

    Meine Kamera hat hier folgende Ausgabeformate. Einzelbild, nur FITS und Video, AVI, SER, MP-4. Aber das sind ja eigentlich die gängigen Formate für Stackingprogramme.

    Gut, dann schaue ich mir mal "ASIStack" an. Ich bin immer erfreut, wenn ich was neues höre, vor allen Dingen dann wenn nicht zu viel "Schnik - Schnak" dran ist.

    OK, dann laufen wir uns demnächst sicherlich wieder über den Weg.

    In diesem Sinne dann beste Grüße von Haus zu Haus !

    Udo

  • Hallo Udo,


    Du findest hier entsprechende Software:

    Download | ZWO

    Das ist keine Reklame, sondern resultiert aus der Tatsache, daß ich eine ZWO-Kamera einsetze und Komponenten aus einer Hand erfahrungsgemäß gut funktionieren.


    Das Programm kommt mit den gängigen Videoformaten klar; AVI ist also kein Problem.


    Grüße

    Wolfram

  • Hallo Wolfram !

    Danke für den Link. Habe es gerade runtergezogen und werde es dann später istallieren.

    In der Software meiner Kamera befindet sich auch ein integriertes Stackingprogramm. Habe ich aber noch nicht ausprobiert, da die Kamera ein Geschenk zum Geburtstag war. Da hat die ganze Family zusammen geschmissen. Und ab da hatte ich hier keine guten Sichtverhältnisse. Auch abends habe ich teilweise mit Lichtdunst zu kämpfen aber auf der Südseite geht es. Wenn nicht kommt ein UHC-Filter zum Einsatz und das bringt schon was.

    Für unseren Fixstern das normale Weißlichtfilter und mal sehen, ich plane noch den Kauf eines "K-Filter" (385 nm). Dort sieht man dann auch Protuberanzen. Jedenfalls habe ich diese Bilder davon gesehen. Und das K-Filter ist um einiges preisgünstiger als wie diese (äußerst engen) H-Alpha-Filter.

    Na ja, gucken wir mal wie es weiter geht.

    Gruß, Udo

  • Guten Morgen Udo,

    mit einem Kalziumfilter kannst Du die hellen Fackelgebiete auf der gesamten Sonnenoberfläche kontrastreich sehen und nicht erst im Bereich der Randabschattung wie durch einen Weißlichtfilter.

    Für Protuberanzen,Flares, usw. führt nichts an einem H-Alpha-Filter vorbei!

    Nicht daß Du von dem K-Filter enttäuscht bist.

    Grüße

    Wolfram

  • Hallo Udo,


    beide Wellenlängen gleichzeitig zu beobachten geht definitiv nicht! Das schließt sich alleine schon deswegen aus, weil der Filterdurchlaß für Kalzium bei 393,4 nm und für die H-Alpha-Linie bei 656,3 nm liegt. Beide Filter zusammen eingesetzt blockieren sich gegenseitig und Du siehst gar nix!

    Es gibt bei Lunt tatsächlich okularseitig Umrüstmöglichkeiten für H-Alpha-Teleskope auf die Kalzium-Linie. Dafür wird aber der Blockingfilter mit dem Ethalon gegen die andere Filtereinheit ausgetauscht. Nochmal: Beides gleichzeitig geht rein physikalisch nicht.

    Und! Du benötigst objektivseitig immer einen Schutzfilter als erstes und wichtigstes Element im Strahlengang. Sonst war es das für Augen und Sensor.


    Das ganze wird bei LUNT so beworben, daß Du keine zwei eigenen Instrumente benötigst, sondern im Luntsystem umbauen kannst.


    Laß Dich Dich am besten auch einmal von Fachhändlern beraten.


    Die Aufnahmen, die Du unter dem obigen Link gesehen hast, sind m.M. mit den jeweiligen Filtern getrennt angefertigt und dann übereinander gelegt worden. So etwas geht natürlich schon.


    Grüße

    Wolfram

  • Hi!

    Um Flares und Protuberanzen im Kalziumlicht beobachten zu können, ist die Halbwertsbreite des Baader K-Line Filter mit 80 Angstroem nicht schmal genug. Hier muss man auf SolarSpectrum Filter oder Lunt Filtern mit Halbwertsbreiten und die 2- bis 3 Angstroem zurück greifen. Die hier gezeigten Beispiele wurden mit einem denSolarSpectrum baugleichen Filter der Firma DayStar (Halbwertsbreite ca. 2 Angstroem) aufgenommen

    Es gibt die breitbandigen, bezahlbaren K-Line-/Ca-II Filter für die Sonnenoberfläche, und es gibt eher selten engbandige Kalzium-Filter, die vergleichbare Durchlassbreiten haben wir die H-alpha-Filter, und mindestens so teuer sind. Mit einem K-Line-Filter kann man Protuberanzen... ich sag mal, nachweisen. Wirklich fotografieren ist was anderes.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Hallo Leute !

    OK, gut alles verstanden ! Dann bin ich irrtümlich von der Abbildung ausgegangen. H-Alpha war mir klar. (dachte es könnte auch im K-Licht klappen)

    OK, Fehler von mir !

    Gruß, Udo

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