Auslegung Fangspiegelspinne für 14" f3,8 - 100 mm Fangspiegel

  • Hallo zusammen,


    wie bekannt, ist das Bessere der Feind des Guten. Ich bin mit meiner wasserstrahlgeschnittenen FS-Spinne nicht 100% zufrieden. Nur 2 mm breite Alustreben auf die Länge (390 mm Tubus-ID) sind nicht optimal und jetzt auf 3-4 mm breite Streben hoch gehen möchte ich verständlicherweise nicht.


    Der FS hat 100 mm kleine Achse und ist tatsächlich 25 mm dick (Antares Optics).


    Eine exzentrische Spinne ist, so weit ich weiß, Goldstandard geht aber leider nicht, aufgrund der vorhandenen Tubusbohrungen.


    Aktueller Stand ist eine Doppelspinne auf 0,5 mm starkem Carbon mit 30 mm breiten Streben die sich bis auf 50 mm am FS Halter aufweiten.


    So sieht das ganze aktuell aus (auf Bild klicken für größere Ansicht).



    Wenn man die Krafteinwirkung simuliert, kommen meiner Meinung akzeptable bzw. unwesentliche Verformungswerte raus. Viel schmaler oder dünner können/sollten die Streben aber nicht werden.



    Gibt es bessere, aktuellere Lösungen für die Auslegung der FS-Spinne, die mir möglicherweise (noch) nicht bekannt sind?


    Gerne hätte ich zwar eine Drahtspinne wie bei meinem Dobson, kann ich aufgrund des Tubus aber leider nicht umsetzen.


    Aktuell habe ich Justage und FS Spinne getrennt wie zu sehen und die Justageplatte wird mit einer M10 Schraube mit dem Grundkörper der FS-Spinne verbunden.

    Ist es hier vielleicht besser stattdessen auf eine Mittenschraube umzuschwenken und die 3 Justageschrauben in den FS-Grundkörper zu integrieren, jetzt wo ich das eh schon plane umzukonstruieren?

    (braucht dann natürlich auch einen neuen FS-Halter)


    Danke für Euren Input.


    Viele Grüße,
    Alexander


    p.s. hier noch die aktuelle mit Wasserstrahl geschnittene FS Spinne, mittlerweile natürlich schwarz.


  • Hallo Alexander, ich verschiebe das mal in das Selbstbau Forum, da mir solche Themen um Mechanik, Steifigkeit und Auslegung hier besser platziert erscheinen. Du gehst ja sehr struktiriert an die Sache heran, wow! Das ist ausgeklügelter Selbstbau, auch wenn man hinterher fertigen lässt.


    Aktuell habe ich Justage und FS Spinne getrennt wie zu sehen und die Justageplatte wird mit einer M10 Schraube mit dem Grundkörper der FS-Spinne verbunden.


    Ist es hier vielleicht besser stattdessen auf eine Mittenschraube umzuschwenken und die 3 Justageschrauben in den FS-Grundkörper zu integrieren, jetzt wo ich das eh schon plane umzukonstruieren?

    Das würde ich auf jeden Fall machen! Bei deinem jetzigen Design "baumelt" ja der Fangspiegelhalter an der M10 Schraube und 10 mm Durchmesser sind selbst bei Stahl nicht besonders verdrehsteif. Bei einer Integration mit der Spinnen- Nabe nutzt du deren vollen Querschnitt, das ist bei weitem steifer.


    Ich hatte vor kurzem so eine Karbon Doppelspinne für einen 10- Zoll Newton in den Fingern, wie es sie fertig zu kaufen gibt. Diese wirken durch den Abstand der Doppelarme ähnlich wie exzentrische Spinnen und sind verdrehsteifer als die normalen Einfacharm Versionen. Die Spinne war mit trotzdem viel zu wabbelig. Auch war es schwieriger, sie so auszurichten, dass sie keine Doppelspikes erzeugt. Weiterhin hatten wir hier die ausufernde Diskussion über Spinnenseeing. Ich denke zwar nicht, dass das eine sichtbare Rolle spielt, bei einer Doppelspinne aber vielleicht doch. Die strößemde Luft muss ja durch den schmale Lücke, hmmm.


    Schade, dass eine exzentrische Spinne nicht in Frage kommt, sie wäre in jeder Hinsicht überlegen. Du zeigst im letzten Bild deine wasserstrahlgeschnittene Spinne. Kannst du die nicht neu fertigen lassen in exzentrischer Abordnung? Die Bohrungen im Außenring für die Befestigung am Tubus können ja wieder symmetrisch sein um in das vorhandene Lochbild zu passen.

  • Danke Stathis, für's Verschieben in den richtigen Bereich ud deine Rückmeldung.


    Ja, ich könnte die Spinne in exzentrischer Auslegung neu ausschneiden lassen, sehr guter Vorschlag. Aber trotz der dann besseren Auslegung glaube ich trotzdem, dass das Grundproblem, mangelnde Verdrehsteifigkeit bei einer so großen Spinne bestehen bleibt. Für eine 8" oder 10" sind meiner Meinung solche Spinnen aus dem Vollen ideal, wenns größer wird halt nur bedingt. Oder man müsste auf ein hochfestes Material umschwenken, was dann aber widerum zu Lasten des Gewichts geht.


    Was du beschreibst in Hinblick Ausrichtigung Spinnenbeine, etc. war eigentlich der Grund warum ich mich nicht schon anfänglich für eine Doppelspinne entschieden habe.


    Nun, ich kann theoretisch 4 weitere Löcher in den Tubus bohren und die aktuellen einfach mit Stopfen abdecken, um eine exzentrische (Einarm-) Spinne zu bauen. Oder ich mache ein mit 3 Beinen, dann kann ich mindestens eine Bohrung weiter verwenden und es gibt keine Probleme mit der Ausrichtung der Beine.


    Bei Einarmspinnen fällt mir die Auslegung der Tubusverbindung etwas schwer.


    Vielleicht so?


  • Moin,


    zur Aufhängung kann ich ein Bsp. beisteuern, dei dem die Justierschrauben direkt im "Zentrum" der Spinne sitzen:





    Alles separat einstellbar. Für die Drehung des FSp wird ein Schraubenschlüssel benötigt. (Mutter im untersten Bild leicht lösen. Der Halter mit der Schwalbenschwanzaufnahme für den FSP lässt sich dann gegen die Platte drehen. Diese hat Senkungen, in denen die gerundeten Justierschaubenspitzen sitzen.)

    (Edit 2:) Der FSP-Tausch oder die Einstellung des Offset braucht einen Inbus: Schwalbenschwanzklemmung lösen und FSP verschieben (Diagonal). Die Schraube dient als Anschlag. (Im Bild ist noch kein "Fangleine". Der FSP könnte theoretisch herausfallen, wenn man vergessen hat die Schwalbenschwanzklemmung festzuziehen oder wenn man bei Einstellen des Offset niesen muss.)


    Bei der Steifigkeit ist Stahl bei gleichen Abmessungen 3x besser als Alu. Die Festigkeit spielt im elastischen Bereich keine Rolle.


    Die gezeigte Spinne hat einen Ø von ca 380mm. Die Spinnenarme sind aus Stahl. 1mm dick und innen 25mm hoch. Die Klemmung liegt nicht in Richtung der Schrauben sondern auf den Flanken der Spinnenarme. (Kann man im Bild nicht sehen)


    Ich bin beim "verdrehen" immer verunsichert, weil ich das mit einer Drehung um die Tubus-Länsgachse assoziiere. Wenn der Schwerpunkt des FSP mit Halter im Spinnenzentrum sitzt, übt die Schwerkraft kein Drehmoment aus.


    Wenn es um Biegung geht, wie in der FEM-Berechnung, hilft es, den Halter leicht und den Hebel kurz zu halten. Da kann eine stark exzentrische Anbringung der Spinnenarme (mein Konstrukt ist da zu "eng") Platz schaffen, um mit dem Fangspiegel mindestens teilweise zwischen die Spinnenarme eintauchen zu können.


    Viel Erfolg.


    vG

    Harold


    PS:

    Die Feder hat nur die Funktion, dass der FSP am Platz bleibt, wenn die zentrale Haltemutter gelöst wird. Beim Festschrauben geht das auf "Block". Die Unterlegscheibe im Bild unten links sitzt im Zentralkörper innerhalb der Feder auf. Die "Mutter" stützt sich darauf ab. Via Hutmuttern-Kopf gegen Kegepfanne, damit sich da möglichst nichts verbiegt/verkantet.

    2 Mal editiert, zuletzt von AQR66 () aus folgendem Grund: PS / Korrektur (erst Korrekturlesen, dann senden :-) )

  • Hallo


    Du kannst die exzentrische Spinne doch genauso an den vorhandenen Löchern aufhängen wie eine Doppelte, muss eben ein Blech vieleicht 4mm Stahl mit Gewinde für die Spannschrauben rein, die Spinnenbeine vielleicht 1‐2mm zu kurz abgekanntet so das sie gut spannbar ist.

    Von nicht parallel verlaufenden Doppelspinnenbeinen muss man abraten.


    Gruß Frank

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