Was wurde aus dem ausgepackten Sonnenfilter???

  • Hallo Zusammen,


    in einem anderen sehr populären Faden hatte ich im April kurz über das Eintreffen eines teleskopischen Glassonnenfilters berichtet.


    Die aktive Beschäftigung mit der Astronomie und Beobachtung hat bei mir ein paar Jahre weitgehend geruht, bis es mich vergangenes Jahr wieder gepackt hat.


    Nach längerer wetter- und zeitbedingter Durststrecke hatte ich vergangenes Wochenende die Zeit, meinen Williams 81/447 GT, eine. ASI224 und den Filter zu einer funktionierenden Einheit zusammenzufügen und mich mit ASIStudio zu beschäftigen. Jetzt läuft alles!


    Heute hatte ich einen Tag Tretmühlenfreiheit, um das Setup um die Mittagsstunde an der Sonne einzusetzen:

    - Williams 81/447 GT

    - iOptron AZ Pro GoTo

    - ZWO ASI224

    - AstroZap Glassonnenfilter

    - TeleVue Powermate 4x


    Die Monti habe ich mir für schnelles Beobachten ohne großen Aufwand angeschafft und arbeitet zu meiner vollen Zufriedenheit. Die Initialisierung geht fix und die Positionierung von Objekten ist sehr präzise.

    Für die Sonne ist natürlich der passende Nachführmodus auszuwählen. Für das Videostacking ist das kein grundsätzliches Problem. Bei der Nachbearbeitung ginge aber mehr Bildfeld verloren, als man zunächst meinen möchte.


    Die ASIStudio-Software ist für meine Fähigkeiten recht gut gemacht; übersichtlich, intuitiv bedienbar und nicht überfrachtet. Ich habe bis jetzt nur die Funktionen für das Sonnensxsytem genutzt. Deep Sky kommt noch, wenn ich mit dieser einfachen Anwendung gut vertraut bin. Das Videostacking ist ein wunderbares Tool. Ich habe von meinen Sequenzen jeweils 1000 Frames erstellen lassen und für‘s Stacking maximal 30% verwendet. Weniger ist hier besser.

    Am besten finde ich, daß man selber NIX mehr machen muß. Was war das bei Registax vor etlichen Jahren noch Aufwand, die besten Frames selber separieren zu müssen. Da ist inzwischen viel passiert. Trotzdem kommt noch ein großes ABER!

    Die Ablagestruktur von ASI in Kombination mit der inzwischen ungewohnt umständlichen Struktur von Windows nervt mich verwöhnten Applefritzen gewaltig.

    Ich habe mir Screenshots gemacht, um auch nach längerer Zeit wieder dorthin zu kommen, wo ich hin will.


    Anyway, der Spaßfaktor überwiegt. Ich habe dass Setup eigentlich zuerst am Mond ausprobiert und habe fast recht gute Ergebnisse bekommen, wenn ich lunare Nachführung gewählt hätte. Aber so etwas würde ich gewiß nicht zugeben………


    CS Wolfram













  • Apofreund

    Hat den Titel des Themas von „Was wurde aus dem ausgepackten Sonnenfilter?H“ zu „Was wurde aus dem ausgepackten Sonnenfilter???“ geändert.
  • Hallo Christian,


    ja, ich bin mit dem Filter sehr zufrieden. Er zeigt die Sonne visuell in einem mir sehr angenehmen Gelbfarbton. Ich verwende ihn sowohl fotografisch als auch visuell. Bei mir befindet sich aber immer noch ein zusätzlicher IR/UV-Cut-Filter als 2”-Schraubfilter vor dem Zenitspiegel im Strahlengang. Das ist sowohl für die Netzhaut als auch für den Sensor dann absolut sicher. Ich bin da lieber vorsichtiger als vielleicht notwendig.


    Ob man Folien- oder Glasfilter verwendet, ist letztlich eine Sache der persönlichen Präferenz.


    VG Wolfram

  • Hallo Wolfram,

    Ob man Folien- oder Glasfilter verwendet, ist letztlich eine Sache der persönlichen Präferenz

    Ja, ist es. Meine visuelle Sonnenfilterentwicklung ging vom Folienfilter über den Glasfilter (angenehmer) zurück zum Folienfilter mit zusätzlichem ND-Filter (kontrastreicher und ebenso angenehm). So zumindest mein subjektives Empfinden. An welcher Stelle ich den UV/IR-Cut hinzugefügt habe, kann ich ad hoc nicht mehr sagen.


    Aber egal mit welchem Filter, am meisten Spaß macht es, wenn die Luft mal schön ruhig ist. Das ist viel wichtiger (und erfolgsentscheidender) als Details der Ausrüstung...


    Herzliche Grüße und weiter viel Spaß mit der Sonne


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hi Holger,

    mir geht es da gerade primär um Sicherheit. Also benutzt ihr beide zu dem Aufsteckfilter vor dem Teleskop noch einen zusätzlichen? Ist das ein muss oder ein nice to have? LG & CS


    Christian

  • Hallo Holger,


    ganz Deiner Meinung! Der persönliche Beobachtungsgenuß ist entscheidend; ganz besonders natürlich bei ruhiger Luft Details mal knackscharf sehen zu können. Dann verliert die eigene Raumzeit ihre Dimension.


    Ich werde wohl bei Glasfiltern bleiben, auch wenn die deutlich teurer sind als gleichgroße Folienfilter.


    Bezüglich Sonne werde ich mir heuer einen lang gehegten Wunsch erfüllen - nämlich einen 80er Lunt für H-alpha :love: 8) :)


    Viele Grüße und Dir weiter viele Sternstunden am Teleskop

    Wolfram

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