Erfahrung mit 12" Spiegel, chemisch versilbert

  • Hallo zusammen:


    (==>)Ralf:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Clavius</i>
    <br />
    Vielleicht hilft es ja, über den Spiegel noch im Freien eine Frischhaltefolie zu legen, muß das mal ausprobieren...[;)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Frischhaltefolie klebt leicht ziemlich fest. Ich würde
    höchstens einen Polyäthylenbeutel verwenden.


    (==&gt;)FrankH:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Von Hinten funkeln schon kleine Löcher, wenn da mal noch mit Wasser gespült wird war es das dann wohl auch.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist nach einschlägigen Normen (MIL-STD-820 etc.) allerdings auch bei kommerziellen Spiegeln in gewissen Grenzen zulässig und feststellbar.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Hat jemand die Möglichkeit erst eine dünne Chromschicht aufzubringen
    und dann zu versilbern? müsste man mal bei einer Galvanikbude
    anfragen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das Problem ist: Man müsste das Chrom stromlos abscheiden, um
    eine gleichmässige Abscheidung zu bekommen. Dafür ist mir
    jedoch noch keine Methode bekannt. Stromlos abscheiden kann
    man nur relativ edle Metalle wie Silber, Kupfer, Nickel
    mit solchen sogenannten autokatalytischen Bädern.

  • Hallo


    warum nicht Nickel statt Chrom als haftschicht, geht doch eigentlich nur darum etwas zu finden das an Glas besser haftet


    Chrom wird zwar als haftschicht angeboten aber auch als Bedampfung, das hilft uns also auch nicht weiter


    Gruß Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankH</i>
    <br />
    warum nicht Nickel statt Chrom als haftschicht, geht doch eigentlich nur darum etwas zu finden das an Glas besser haftet
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es gibt 3 Probleme mit Nickel:
    1. Weiss ich nicht, ob es bezüglich der Haftfähigkeit Vorteile
    bringt. Ich fand nur Haftschichten von Chrom oder Titan.
    2. Ist es nicht einfach, Nickel völlig glatt stromlos
    abzuscheiden, wie man es für einen Präzisionsspiegel braucht.
    Laut Literatur sind aus Hypophosphit-Bädern abgeschiedene
    Nickelschichten gerne uneben.
    3. Sind Nickel und seine Verbindungen mittlerweile sogar
    als krebserregend Kategorie 1 (ehemals 2) eingestuft.


    Mit Nickelbädern habe ich darüber hinaus im Unterschied
    zu Kupferbädern keine eigenen praktische Erfahrungen.
    Daher würde ich zunächst eher Kupfer testen.


    Es könnte daher einfacher sein, wie beschrieben den gereinigten
    Glasrohling mit einer geeigneten Lösung vorzubehandeln, um die Haftung
    der Silberschicht zu verbessern. 1 Liter Lösung mit Seltenerdionen
    wäre nicht so teuer und wiederverwendbar. Schließlich polieren
    wir auch mit Seltenerdverbindungen wie Cer(IV)oxid.
    Ich muss das mal testen.

  • Hallo Amateurastronom,
    erst einmal vielen Dank für Deine interessanten Recherchen und Analysen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es ist die Frage, wie sauer der Tau ist. Das müsste ich mal
    testweise messen. Meiner Meinung nach könnte die Ablösung
    des Metalls auf einer Ausbildung der Quellschicht (Haber-Haugard-Schicht) an der Glasoberfläche insbesondere
    in einer sauren Lösung beruhen, wenn die Metallschicht
    Löcher und Risse hat. Protonen tauschen dabei gegen Kationen im
    Glas aus. Das ist offenbar der Grund, weshalb u.a. Säurespuren
    besonders stören.
    Das sollte dann aber eigentlich auch bei Aluminium auf
    Glas auftreten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich hab das mal so erlebt: Bei einem Meeting im Sommer hatten wir die Teleskope im Morgengrauen in ein Zelt gestellt. Am folgenden Abend waren die abgedeckten Spiegel regelrecht im Kondenswasser abgesoffen. Der Standard- Alu- Spiegel meines Freundes hat das klaglos überstanden, während mein "Silberling" nach dem Trocknen die ersten Korrosionsspuren zeigte. Der war übrigens wenige Tage zuvor professionell versuchsweise vacuumbedampft mit Chrom- Zwischenschicht und Schutzschicht. Alu- belegte FS werden bekanntlich seht häufig tropfnass. Ich hab aber noch nie echte Korrosionsspuren entdecken können. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Den Vorschlag aus US-Patenten (
    etwa 4724164
    http://patft.uspto.gov/netacgi…=PN/4724164&RS=PN/4724164
    ), mit SnCl2-Lösung das Glas vorzubehandeln, muss ich nochmal testen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Damit würde ich schon experimentieren wollen, weil dieses Salz wahrscheinlich weniger agressiv, teuer und giftig ist. Leider ist es mir nicht gelungen mit dem Link bis zur eigentlichen Rezeptur zu gelangen. Einfach auf Teufel komm raus damizu experimentieren halte ich für weniger aussichtsreich. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es benutzt eine Vorbehandlung mit Seltenerdionen (als Nitrate oder
    Chloride in 0.1% Lösung bei pH 2.8) wie Samarium.
    1 Gramm Samariumchlorid kostet ca. Euro 9.20. Billiger wäre
    es, wenn Cer(III)-Verbindungen oder Cer(IV) auch funktionierten. Das müsste man mal testen. Angeblich funktionieren alle Lanthanoide. Nach US-Pat. 6,565,217 könnten sich auch andere 3-wertige Ionen
    wie Chrom(III) eignen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das wäre aber echt ein Programm für Voll- Chemiker mit passendem Labor, oder?[:D].



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dass ein Teleskop 3 Stunden im stärksten Regen steht, bleibt
    uns aber hoffentlich erspart, auch wenn mein Teleskop seit gestern
    im Garten steht....
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Leider gehört so etwas zu den gelegentlichen Pannen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das deutet auf eine Ablösung durch diese Quellschicht
    hin, die nach längerer Einwirkung von Wasser auftreten kann.
    Das obige Seltenerd- und Zinnchloridverfahren sollten wir
    mal probieren.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Sag mir wie die Rezeptur mit Zinnchlorid geht und ich mache gerne mit[^].


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Unterschied ist erstaunlich.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ...und auch einigermaßen reproduzierbar. Ich hab vor einer Woche novch einen weiteren Testspiegel versilbert und mit dem sicher nicht idealen Polierrot behandelt. der brachte es dann auf folgende Reflexionsgrade:


    94% blau
    96% grün
    97% rot.


    Dadurch ermutigt hab ich den 12" ebenfalls neu versilbert und wie oben nachpoliert. Dabei kamen folgende Messwerte heraus:


    93% blau
    95% grün
    97% rot


    Bei diesem Spiegel hab ich ganz bewusst mit Silbernitrat gespart und nur 5g auf 300 ml Wasser eingesetzt. Die Silberschicht ist hier sehr dünn. Man kann sehr deutlich Leuchtstofflampen dahinter erkennen. Trotzdem hat sie die Polierprozedur schadlos überstanden.
    Das beste kommt aber noch:


    1. Der zweite Testspiegel wurde wie bereits beschrieben 4x duch Kühlung in der Tiefkühlbox betaut und auf natürliche Weise getrocknet. Danach waren ganz zarte Wasserflecke zu erkennen, die sich aber mittels Mikrofasertuch ohne Poliermittel spurlos wegwischen ließen. Nach Augenschein glänzt er noch genau so wie der fast zeitgleich hergestellte 90 mm Testspiegel ohne Betauungsstress. Messungen nach der Betauung stehen noch aus.



    2. Der 12" ist jetzt 4 Nächte in Folge eingesetzt worden. Er ist dabei einmal satt betaut worden und hat zusätzlich etliche Tropfen Kondesnbwasser aus der Gitterrohronstuktion sowie vom zentralen Blendschutzhohr aufgefangen. Bisher sind keine Korrosionsspuren zu erkennen.


    Nun hab ich hier bei den jüngsten Versuchen die Reinigungsprozedur gegenüber der eingangas aufgelisteten modifiziert:


    1. Nach der Entsilberung mittels ca 10%iger Salpetersäure wurden die Oberflächen mit Viss abgerieben.
    2. gründliche Abspülung mit dest Wasser
    3. Aufragen von Dr. Beckmanns OxiMagic- Gel statt Granulat
    4. Waschen mit dest. Wasser
    5. Waschen in Natronlauge ca. 2g/l und Lagerung bis zur Fertigstellung der Silberlösung (Dauer ca. 10 min)
    6. Waschen mit der angesetzten Silberlösung unmittelbar vor der Versilberung.


    Danach wurde die Silberlösung kurz aber kräftig mit der Traubenzukerlösung gemischt und der Spiegel eingetaucht.


    Wahrschenlich ist die nach meinem Gefühl bessere Reinigungsprozedur die Ursache für die eindeutig verbesserte Tauwasserbeständigkeit der Silberschichten.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es gibt zwar Silikonöle und Teflonsprays im Handel, die eine
    Fläche hydrophob machen.
    Ich würde demnächst die obigen Methoden der Verbesserung der Haftfähigkeit probieren.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich bin voll Deiner Meinung, dass man die Verbesserung der Haftfähigkeit weiter untersuchen sollte, auch wenn meine Versuche mit den o. a. Hausmitteln schon deutliche Fortschritte zeigen. Eine hydrophob wirkene Schutzschicht scheint mir danach nicht mehr notwendig zu sein.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />
    Ich hab das mal so erlebt: Bei einem Meeting im Sommer hatten wir die Teleskope im Morgengrauen in ein Zelt gestellt. Am folgenden Abend waren die abgedeckten Spiegel regelrecht im Kondenswasser abgesoffen. Der Standard- Alu- Spiegel meines Freundes hat das klaglos überstanden, während mein "Silberling" nach dem Trocknen die ersten Korrosionsspuren zeigte. Der war übrigens wenige Tage zuvor professionell versuchsweise vacuumbedampft mit Chrom- Zwischenschicht und Schutzschicht. Alu- belegte FS werden bekanntlich seht häufig tropfnass. Ich hab aber noch nie echte Korrosionsspuren entdecken können.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich hatte vor längerer Zeit mal eine Probe des Holleran-Tests
    mit einem eingetauchten Kugelspiegel (protected Aluminium)
    gemacht. Den hatte ich nach kurzer Zeit doch lieber
    wieder aus dem Wasser geholt, da ich den Eindruck hatte,
    dass die Aluminiumschicht beschädigt werden könnte.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Damit würde ich schon experimentieren wollen, weil dieses Salz wahrscheinlich weniger agressiv, teuer und giftig ist. Leider ist es mir nicht gelungen mit dem Link bis zur eigentlichen Rezeptur zu gelangen. Einfach auf Teufel komm raus damizu experimentieren halte ich für weniger aussichtsreich.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es steht unter Example I:
    In dem Patent unten hat man eine 0.1% Zinn(II)-chloridlösung in
    Wasser benutzt. Das ist eine durch Hydrolyse trübe Suspension.
    http://patft.uspto.gov/netacgi…=PN/4724164&RS=PN/4724164
    Diese Methode verwendet man als "wash-solution" (No. 3) allerdings
    als sehr konzentrierte Lösung (250 g SnCl2 auf 480 ml Wasser),
    welche später verdünnt wird (7 ml auf 6 Liter dest. Wasser) auch im Lundin-Prozess, der wie gesagt nach meinen Erfahrungen nicht empfehlenswerte Schichten erzeugt, sowie im Common-Prozess:
    http://articles.adsabs.harvard…P./0023//0000018.000.html
    Im Lundin-Prozess benutzt man eine konzentrierte Lösung auf
    einem Verbandwatte-Bausch:
    http://articles.adsabs.harvard…P./0023//0000022.000.html
    Wichtig ist, dass man gut mit dest. Wasser alles Chlorid abspült
    (beim Lundin-Prozess soll Chlorid allerdings nicht stören).
    Das Zinnsalz bildet in konz. Lösung allerdings leicht störende Ablagerungen an der Glasoberfläche.


    Die Wirkung der Zinn(II)-Ionen erkennt man bereits, wenn man
    das Silberbad ohne Reduktionsmittel einschüttet: Das Glas färbt
    sich durch Bildung fein verteilten metallischen Silbers an der Oberfläche braun.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Das wäre aber echt ein Programm für Voll- Chemiker mit passendem Labor, oder?[:D].
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ach wo, schließlich polieren wir mit Cer(IV)-oxid. Theoretisch
    könnte man das Poliermittel sogar in konz. Schwefelsäure durch Erhitzen oder Salzsäure und einem Reduktionsmittel aufschließen, was ich mir aber ersparen werde. Ich habe hier eine lösliche Cer(IV)-Verbindung stehen, die ich am Wochenende evtl. mal testen könnte.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Leider gehört so etwas zu den gelegentlichen Pannen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Für das Teleskop wäre das in meinem Fall nicht so schlimm,
    für die Montierung hingegen sehr...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Sag mir wie die Rezeptur mit Zinnchlorid geht und ich mache gerne mit[^].
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie gesagt gibt es mehrere Vorschläge. Der von Lundin besteht in
    einem Abreiben mit konz. Zinn(II)-chloridlösung in dest. H2O und
    Nachspülen, im Common-Prozess verwendet man eine verdünnte Reinigungslösung (ca. 0,6 Gramm/Liter), das obige Patent benutzt
    eine 0,1% Lösung. Nach einem weiteren Patent der US-Regierung
    suche ich noch.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    ...und auch einigermaßen reproduzierbar. Ich hab vor einer Woche novch einen weiteren Testspiegel versilbert und mit dem sicher nicht idealen Polierrot behandelt. der brachte es dann auf folgende Reflexionsgrade:


    94% blau
    96% grün
    97% rot.


    Dadurch ermutigt hab ich den 12" ebenfalls neu versilbert und wie oben nachpoliert. Dabei kamen folgende Messwerte heraus:


    93% blau
    95% grün
    97% rot


    Bei diesem Spiegel hab ich ganz bewusst mit Silbernitrat gespart und nur 5g auf 300 ml Wasser eingesetzt. Die Silberschicht ist hier sehr dünn. Man kann sehr deutlich Leuchtstofflampen dahinter erkennen. Trotzdem hat sie die Polierprozedur schadlos überstanden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Aha, das ist dann ganz gelungen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Das beste kommt aber noch:


    1. Der zweite Testspiegel wurde wie bereits beschrieben 4x duch Kühlung in der Tiefkühlbox betaut und auf natürliche Weise getrocknet. Danach waren ganz zarte Wasserflecke zu erkennen, die sich aber mittels Mikrofasertuch ohne Poliermittel spurlos wegwischen ließen. Nach Augenschein glänzt er noch genau so wie der fast zeitgleich hergestellte 90 mm Testspiegel ohne Betauungsstress. Messungen nach der Betauung stehen noch aus.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist ulkig. Mich interessiert dennoch die Sache mit den
    Seltenerdionen, da es eine bessere Haltbarkeit auch beim
    Reinigen ermöglichen könnte.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    2. Der 12" ist jetzt 4 Nächte in Folge eingesetzt worden. Er ist dabei einmal satt betaut worden und hat zusätzlich etliche Tropfen Kondesnbwasser aus der Gitterrohronstuktion sowie vom zentralen Blendschutzhohr aufgefangen. Bisher sind keine Korrosionsspuren zu erkennen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Aha. Ich bin froh, dass meine Spiegel nicht so leicht betauen,
    da sie relativ geschützt montiert sind.
    Tau kenne ich nur von den Korrekturplatten von Schmidt-Optiken


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Nun hab ich hier bei den jüngsten Versuchen die Reinigungsprozedur gegenüber der eingangas aufgelisteten modifiziert:
    ...
    Wahrschenlich ist die nach meinem Gefühl bessere Reinigungsprozedur die Ursache für die eindeutig verbesserte Tauwasserbeständigkeit der Silberschichten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist schon möglich. Immerhin haftet Silber auf Glas von neuen
    Bechergläsern selbst in heissem Wasser noch relativ gut.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich bin voll Deiner Meinung, dass man die Verbesserung der Haftfähigkeit weiter untersuchen sollte, auch wenn meine Versuche mit den o. a. Hausmitteln schon deutliche Fortschritte zeigen. Eine hydrophob wirkene Schutzschicht scheint mir danach nicht mehr notwendig zu sein.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich denke auch, dass es möglich sein sollte, die Haftung
    zu verbessern. Bei höheren Temperaturen mit Flußmittel eingebrannte
    Edelmetallschichten halten schließlich sogar Spülvorgänge
    aus.


    Noch etwas zu Papier/Pappe in der Nähe von Silberspiegeln:
    Es gibt offenbar tatsächlich ein Aufschlussverfahren,
    das mit Sulfiden arbeitet. Solche, nach H2S vermutlich
    riechende Pappe, hält man besser von Silberspiegeln fern.

  • <b>Test auf Rauheit</b>


    Nachdem Amateurastronom seine Versuche zur Verbesserung der Haftfähigkeit angekündigt hat halte ich es für sinnvoll Doppelarbeit zu vermeiden. So ist es noch nicht klar, ob die chemische Silberbeschichtung evlt. deutlich rauer ist als Standard Alu + Schutzschicht. Bei meinen ersten Versilberungsversuchen des 12“ Spiegels vor ca. 2 Jahren ist es mit z. B. passiert, dass die Silberschicht im Randbereich sehr deutlich dicker war. Man konnte mit dem Ronchitest einen hochgezogenen Rand diagnostizieren. Zusätzlich hatten sich über die gesamte Fläche Strukturen von einigen cm Ausdehnung gebildet die im Foucault- Bild an an Dünen erinnern.


    <i> <i>1. Foucault- Test</i></i>
    Hier das erste „Testbild“ des aktuellen Zustandes. Das Bild wurde mit „Slitless“ und blauer LED aufgenommen und danach SW konvertiert. Dieser Setup ist so ziemlich das schärfste was man mit Foucault machen kann.


    Bild1


    Von Dünen oder anderen gröberen Unregelmäßigkeiten sieht man keine Spur. Im Bereich der Licht- Schatten- Ggrenze rechts im Bild sieht man einige feine Strukturen die auf Rauheit schließen lassen.


    <i><b>2. Lyot –Test</b></i>


    Das Phasenkontrastverfahren nach Lyot ermöglicht die Detektion sehr geringer Rauheiten, d. h. man erkennt damit Abweichungen von der idealen Fläche im Bereich von 1/100 lambda wave ptv und noch deutlich darunter. Bei richtiger Einstellung kann man auch in der Fläche kleine Strukturen von ca. 1mm Ausdehnung sichtbar machen.


    <i>Meine derzeitige Ausrüstung dazu: </i>


    1. Filter A
    aus Glas mit chemisch aufgetragener Silberschicht als „Phasenplatte“
    Streifenbreite keilförmig zwischen 0,3 und 0,6 mm
    zusätzlich Streifenbreite „unendlich“
    optische Dichte ca. ND 2,3 (d. h. das durchgehende Licht wird auf 1/200 geschwächt.)


    2. Filter B
    Fotografisch hergestellt aus SW- Dokufilm
    mehrere Streifen in Bereich von 0,2 bis 1 mm Breite
    optische Dichte ca. ND 2,4


    3. Spalt
    fest eingestellt auf 0,5 x 1 mm


    4. Lichtquelle
    LED weiß


    (Ein Bericht zur Herstellung der Filter + ein wenig Theorie ect. folgt in Kürze)


    <i>Anwendungen</i>


    Alle nachfolgenden Bilder wurden im CoC aufgenommen.
    Bild 2


    Aus Formatgründen wurde nur ein Kreisausschnitt von 160 mm aus dem obigen Spiegel wiedergegeben. Der ist aber bereits auf 40% seiner natürlichen Größe verkleinert dargestellt.


    Bild 3


    Dieses Bild ist ein Ausschnitt im Originalgröße

    Nach diesen beiden Bildern wird die im Bild 1 andeutungsweise erkennbare Rauheit bestätigt. Die Crux bei der Geschichte ist leider die, man kann aus den Bilder nur die Ausdehnung und Verteilung in der Fläche ablesen aber nicht die ptv - Werte. Die Ausdehnung der Strukturen lässt sich wohl noch als „Microripple“ klassifizieren. Zur Abschätzung der Wirkung solcher Rauheiten kommt einiges im o. a. angekündigten Bericht. Hier möchte ich mich zunächst nur auf die Bilderschau beschränken.


    Bild 4

    Dieses ist mit dem Filter B und 0,6 mm Streifenbreite aufgenommen. Es bestätigt im wesentlichen den obigen Befund. Man kann nicht so recht beurteilen welches der beiden Filter hier besser wirkt , weil die „bestmögliche“ laterale Einstellung relativ kritisch ist. Es ist aber nicht ganz so kritisch wie die Einstellung der Foucault Schneide.


    Nun suggerieren die 3 Bilder höchstfürchterliche Rauheit, die gefälligst nicht zu sein hat. Man kann diesen Eindruck noch verstärken, indem man die gleiche Aufnahme wie Bild 1 auf Maximalkontrast bearbeitet.


    Bild 5


    Weniger schröcklich sieht es dann aus wenn man etwas weicher rangeht:


    Bild 6


    Jetzt mal wieder etwas ernsthafter die Frage ist denn ein Silberbelag wirklich rauer als Alu + Schutzschicht? Wir haben mit obigen Bildern ja noch gar nicht geklärt, ob denn der Silberbelag selbst oder ganz schlicht das Glas darunter rau ist. So genau weiß ich das auch nicht, aber wegen die scheinbaren Fließstrukturen tippe ich auf die Silberschicht. Dann hab ich bei diesem Spiegel „upside down“ verspiegelt und die Brühe ziemlich wenig bewegt. Vor der nächsten Versilberung ist also ein Lyot- Test ohne Silberschicht angesagt.


    Hier zum Vergleich ein anderer “Silberling“


    Bild 7


    Es handelt sich um die Referenzsphäre meiner Michelson- Interferometers. Diese hat 70 mm D. beo 250 mm Radius. Zur näherungsweisen Anpassung des Öffnungsverhältnisses ist sie hier auf ca. 30 mm D. abgeblendet. Wie viel Rauheit das hier noch ist weiß ich nicht, aber es ist garantiert weniger als bei obigem 12“ Spiegel .


    Nun hat sich noch einen nicht ganz so perfekter 8“ f/9 Parabolspiegel bei mir verlaufen. Der ist mit Alu + Schutzsicht belegt.


    Bild 8


    Bild 9


    Was kann man dazu sagen: Rauheit etwas besser als beim 12“ aber weniger als bei der Referenzsphäre.


    Vorläufiges Fazit:


    1. Überprüfung von Siberschichten auf grobe Rauheit ist mit dem Foucault- Test möglich.


    2. Man braucht noch einige Beispiele mehr um herauszufinden welche Beschichtung weniger rau ist.


    3. Lyot- Bilder sind nur bei gleichen Komponenten der Prüfanordnung und normierter Fototechnik vergleichbar.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />
    Nachdem Amateurastronom seine Versuche zur Verbesserung der Haftfähigkeit angekündigt hat halte ich es für sinnvoll Doppelarbeit zu vermeiden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das habe ich mir am Wochenende nochmal anders überlegt.
    In der Patentschrift stand nämlich, dass
    "neodymium, praseodymium, erbium, lanthanum, samarium and dysprosium"
    besonders zufriedenstellend arbeiten würden. Davon habe ich aber
    im Moment nur kostspielige Magneten hier. Deshalb habe ich darauf verzichtet, es erst mit Cerionen zu probieren und werde deshalb
    vermutlich direkt eine Samariumverbindung probieren. Das dauert
    dann jedoch noch etwas.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Jetzt mal wieder etwas ernsthafter die Frage ist denn ein Silberbelag wirklich rauer als Alu + Schutzschicht? Wir haben mit obigen Bildern ja noch gar nicht geklärt, ob denn der Silberbelag selbst oder ganz schlicht das Glas darunter rau ist. So genau weiß ich das auch nicht, aber wegen die scheinbaren Fließstrukturen tippe ich auf die Silberschicht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Im Buch von Texereau (Kap. XIII, S. 244) ist ein Vergleich zu sehen:
    http://www.astrosurf.com/texereau/chapitre13.pdf
    http://www.astrosurf.com/texereau/chapitre.htm


    Texereau gibt für Silber ein Microripple von 0.6 nm für
    die grössten Defekte bei einem Spiegel mit 0.1 nm Microripple
    im Glas an. Das liegt im Bereich von ca. Lambda/1000 und ist damit in der Praxis gegenüber anderen Einflüssen völlig zu vernachlässigen.

  • Hallo


    nun hat doch wirklich jemand gewagt den versilberten 6" Spiegel den ich mit Kreide, Alkohol und Salmikgeist nach dem Rezept aus dem Wenske gereinigt hatte abzuspülen, das durch Tau einige Stellen gelöst aussahen hat sich bestätigt und nach nur 2 Monaten sind jetzt einige 5mm Löcher in der Schicht. Besser als bei Viss-Reinigung aber eben auch nicht sogut haltbar wie man erwartet.
    Verblüffend ist das man auf mehr oder weniger gut geputztem Glas gute Silberschichten abscheiden kann, das klappt fast immer, die Haltbarkeit aber doch verschieden ist.


    Gruß Frank

  • Hallo Amateurastronom,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">.... Deshalb habe ich darauf verzichtet, es erst mit Cerionen zu probieren und werde deshalb
    vermutlich direkt eine Samariumverbindung probieren. Das dauert
    dann jedoch noch etwas.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nicht so schlimm. Wir werden uns bis dahin über Wasser halten, d. h. die Spiegel möglichst nicht benetzen und wüschen Dir im allgemeinen Interesse viel Erfolg .[^]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Im Buch von Texereau (Kap. XIII, S. 244) ist ein Vergleich zu sehen:
    http://www.astrosurf.com/texereau/chapitre13.pdf
    http://www.astrosurf.com/texereau/chapitre.htm


    Texereau gibt für Silber ein Microripple von 0.6 nm für
    die grössten Defekte bei einem Spiegel mit 0.1 nm Microripple
    im Glas an. Das liegt im Bereich von ca. Lambda/1000 und ist damit in der Praxis gegenüber anderen Einflüssen völlig zu vernachlässigen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Vielen Dank für die Links. Ich hab die Englische Fassung des Buches
    gelesen und kann mich gut an die Vergleichsfotos erinnern. Die Zahlenwerte waren mir aber entfallen. Wenn man die 0,6 nm als ptv- Oberfläche annimmt, dann wäre das


    1,2/560 lamba wave = 1/467 lambda wave RMS ptv


    Wenn ich mich nicht irre kann man hier annehmen, dass der RMS- Wellenfrontfehler um den Faktor 5 niedriger ist. Das wäre also hier 1/23333 lambda RMS wave! Nun kann ich Dank Deines Buchtipps zu Schroader „Astronomical Optics“ ausrechnen wie denn der Abminderungsfaktor T aussieht. Das ist der Faktor um den der Kontrast wegen der hier diskutierten Rauheit gemindert wird.


    T = exp – (2 x pi x RMS)²
    Setzt man RMS = 1/23333 ein dann kommt heraus


    T = 0,999993


    Damit will ich nur Deine Aussage verdeutlichen: „....und ist damit in der Praxis gegenüber anderen Einflüssen völlig zu vernachlässigen.


    Nun sehen meine oben vorgestellten Lyot- Fotos zwar sehr ähnlich aus, aber:


    a) Die Dichte des von mir verwendeten Filters beträgt 2,3 statt 2,81 bei Texereau.


    b) Ich kenne die Phasenverschiebung des Filtern (noch) nicht. Ideal wäre ¼ lambda. Die genaue Einhaltung dieses Wertes ist zwar nicht besonders kritisch, aber wenn ein essentieller Parameter nicht einigermaßen sicher bekannt ist, dann kann man eben nicht solide quantifizieren.


    c) Sicher ist auch meine Fototechnik nicht die gleiche wie bei Texereau.


    Ich wage aber folgende Abschätzung:
    Mein Foucault- Test zeigt gerade mal eine Andeutung von Microripple. Das wären ca. 1/50 lambda wave ptv oder 1/250 lamda wave RMS. Wenn man damit in obige Formel reingeht, dann kommt heraus:


    T = 0,9994!


    Selbst wenn ich mich hier verschätzt haben sollte und der wahre Wert bei 1/20 lambda ptv liegen würde ergäbe sich:


    T =0,996


    Auch das ist damit in der Praxis gegenüber allen Einflüssen völlig zu vernachlässigen. Anders ausgedrückt, Die oben dargestellte Rauheit meines 12“ Spiegels bewirkt einen Kontrastverlust im Bereich von


    0,06% bis 0,4%.


    Das war mir schon beim schreiben meines Postings klar, aber ich wollte erst einmal die Reaktion darauf abwarten[8D]. Außerdem kann man wohl annehmen, dass die Silberfläche der oben vorgestellten Referenzsphäre eindeutig glatter ist. Wenn nun Alu + Schutzschicht noch glatter ist dann merkt man davon in der Praxis absolut nix. Man kann also das Thema Rauheit von Silberbeschichtungen praktisch als erledigt betrachten.


    Natürlich werde ich wie angekündigt noch über die Herstellung meiner Phasenfilter ect. berichten. Es gibt ja tatsächlich gelegentlich echt raue optische Flächen bereits ohne Belegung. In diesem Zusammenhang wüsste ich gerne wie denn Texereau quantifiziert hat.In seinem Buch hab ich dazu nichts gefunden.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt


    wenn denn Rauheit gewünscht wird, oder der Kontrastverlust errechnet werden soll, sollte man wirklich was rauhes auf dem Spiegel haben zB. diese zypischen rauhen Ablösungserscheinungen an Stellen die mal naß waren, oft sehen die bei senkrechter Betrachtung noch gut aus bei seitlicher wirken sie deutlich rauh?
    Ich weiß das du das mit Rauheit nicht meinst aber das wäre interessant ob man sowas nun auf dem Spiegel lässt oder ab wann man es besser entfernt.


    Gruß Frank

  • Moin moin,


    dieses sehr interessante Thema lesen hoffentlich viele Spiegelschleifer, denn ich hoffe, daß jene für sich selbst nur positives ableiten können.


    Mit dem Positiven meine ich:


    1.) Günstig (Bsp. 12": Sternwarte Bergedorf 174.-, Selbst: 25.-, beim nächsten Mal eher weniger, weil ich bis auf Silbernitrat noch alles andere habe.



    2.) Hohe Reflektivität



    3.) Krönender Abschluß des Selbstbaus



    Den bisher zu verzeichnenden Nachteil der Silberablösung bei Tau, den ich von Anfang an befürchtete, kann man evtl. dadurch beseitigen, in dem man das Luftvolumen über dem Spiegel reduziert, sprich, dem Spiegel die Lufzufuhr nimmt.


    Neulich habe ich im Baumarkt nur den Deckel dieser Plastikmülleimer gekauft mit denen einige gern ihre Fangspiegel abkapseln.


    So ein Deckel paßt haargenau über den 12"er. Da der Deckel innen konkav ist, überlege ich Silikagel oder vielleicht auch Reis (an den kommt man günstiger [;)]) überall von innen anzupappen.


    Damit hoffe ich der Taubildung beim Transport vom Kalten ins Warme vorbeugen zu können.


    Ansonsten tritt Tau in Volltuben am Hauptspiegel eigentlich nie auf. Bei meinem Gitterrohrtubus ist der untere Teil ein Volltubussegment. Noch ist dort auch in sehr feuchten Nächten bei etwa +3°C in 4-5 Stunden und weit über 90% rel. Feuchte kein Tau aufgetreten.


    Ich werds in der nächsten Zeit sehen, ob dies eine Lösung ist.


    Wenns klappt und der Einsatz eines Silberputztuches mit Anlaufschutz auch weiterhin gute Ergebnisse bringt, würde ich überhaupt nicht mehr aluminisieren lassen und für das gesparte Geld evtl. einen neuen Rohling besorgen.[:D]

  • Hallo Freunde,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ansonsten tritt Tau in Volltuben am Hauptspiegel eigentlich nie auf.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Stimmt, bis auf ganz seltene Extremfälle.
    Hier noch ein aktuelles Bild meines 12“ im eingebauten Zustand („Opiskop“).



    Da sind alle Voraussetzungen für "bestmögliche" Taubildung gegeben[:I] Nachdem das Provisorium mit „Minimalsttubus“ sich rein optisch bestens bewährt hat werde ich das auch ändern mit einer Iso- Verkleidung von Spiegelrückseite bis zur Dec- Achse. Deckel mit Silikagel finde ich auch gut.


    (==&gt;) Frank,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> wenn denn Rauheit gewünscht wird...., <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    au weia, das kann ich nicht kommentarlos stehen lassen[:I]. Was meinst Du wohl welche Verwirrungen damit ausgelöst würden? Deshalb ganz klar: Ich will keine Rauheit, kann aber damit leben wenn es denn nicht schlimmer ist als ich bereits oben abgeschätzt habe.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> oder der Kontrastverlust errechnet werden soll, sollte man wirklich was rauhes auf dem Spiegel haben zB. diese zypischen rauhen Ablösungserscheinungen an Stellen die mal naß waren, oft sehen die bei senkrechter Betrachtung noch gut aus bei seitlicher wirken sie deutlich rauh? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Diese Defekte sind dann so rau, dass deren Streulicht vom beobachteten Objekt in einem großen Lichtkegel gestreut wird. Davon kommt so gut wie gar nichts im Okular an. Wenn aber gleichzeitig andere helle Lichtquellen den Spiegel beleuchten kann es durchaus zur merklichen Kontrastminderung kommen. Was aber immer prinzipiell stört ist die dadurch bedingte zusätzliche Obstruktion. Dabei zählt in erster Näherung der Flächenanteil der Defekte in Bezug zur Gesamtfläche. Eine spezielle Rauheitsmessung halte ich hier für überflüssig. Vielleicht hast Du an so eine Art Rauheitsstandard als Vergleichmaßstab gedacht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich weiß das du das mit Rauheit nicht meinst aber das wäre interessant ob man sowas nun auf dem Spiegel lässt oder ab wann man es besser entfernt. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich würde die bis zur nächstfälligen Neubelegung so lassen wie sie sind. Wenn man daran herumwischt wird nur das noch gesunde Feld drumherum unnötig verkratzt. Da wäre die Überpinselung mit ablösbarem Mattlack wahrscheinlich weniger schädlich. Meine Zielvorstellung ist etwa so: Spiegel nicht mehr waschen, sondern 1x im Jahr neu versilbern. Bei meinem 12“ dauert das ca. 2 Stunden. Angefangen hab ich mit Versilberung als Provisorium für Volltests auf der Prüfbank sowie am Himmel, was z. B. bei einem Cassegrains und Anverwandten durchaus hilfreich ist.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />
    Nicht so schlimm. Wir werden uns bis dahin über Wasser halten, d. h. die Spiegel möglichst nicht benetzen und wüschen Dir im allgemeinen Interesse viel Erfolg .[^]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Vielleicht teste ich es demnächst vorab doch mal mit Cer, um zu sehen,
    ob die Sache prinzipiell funktioniert.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wenn man die 0,6 nm als ptv- Oberfläche annimmt, dann wäre das


    1,2/560 lamba wave = 1/467 lambda wave RMS ptv
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich nahm an, dass der ptv-Wert 0.6 nm war.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wenn ich mich nicht irre kann man hier annehmen, dass der RMS- Wellenfrontfehler um den Faktor 5 niedriger ist. Das wäre also hier 1/23333 lambda RMS wave! Nun kann ich Dank Deines Buchtipps zu Schroader „Astronomical Optics“ ausrechnen wie denn der Abminderungsfaktor T aussieht. Das ist der Faktor um den der Kontrast wegen der hier diskutierten Rauheit gemindert wird.


    T = exp – (2 x pi x RMS)²
    Setzt man RMS = 1/23333 ein dann kommt heraus


    T = 0,999993


    Damit will ich nur Deine Aussage verdeutlichen: „....und ist damit in der Praxis gegenüber anderen Einflüssen völlig zu vernachlässigen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Klar, das spielt keine Rolle.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Nun sehen meine oben vorgestellten Lyot- Fotos zwar sehr ähnlich aus, aber:


    a) Die Dichte des von mir verwendeten Filters beträgt 2,3 statt 2,81 bei Texereau.


    b) Ich kenne die Phasenverschiebung des Filtern (noch) nicht. Ideal wäre ¼ lambda. Die genaue Einhaltung dieses Wertes ist zwar nicht besonders kritisch, aber wenn ein essentieller Parameter nicht einigermaßen sicher bekannt ist, dann kann man eben nicht solide quantifizieren.


    c) Sicher ist auch meine Fototechnik nicht die gleiche wie bei Texereau.


    Ich wage aber folgende Abschätzung:
    Mein Foucault- Test zeigt gerade mal eine Andeutung von Microripple. Das wären ca. 1/50 lambda wave ptv oder 1/250 lamda wave RMS. Wenn man damit in obige Formel reingeht, dann kommt heraus:


    T = 0,9994!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich würde einfach die Werte von Texereau zugrundelegen und
    danach macht es keinen nennenswerten Unterschied, ob man
    Silber oder etwas glatteres Aluminium hat.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Man kann also das Thema Rauheit von Silberbeschichtungen praktisch als erledigt betrachten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das war auch zu erwarten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Natürlich werde ich wie angekündigt noch über die Herstellung meiner Phasenfilter ect. berichten. Es gibt ja tatsächlich gelegentlich echt raue optische Flächen bereits ohne Belegung. In diesem Zusammenhang wüsste ich gerne wie denn Texereau quantifiziert hat.In seinem Buch hab ich dazu nichts gefunden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dazu gibt es einen Artikel von Texereau:
    http://www.astrosurf.com/tests/articles/defauts/defauts.htm
    Er geht dabei von der Beziehung zwischen der Intensität
    im Lyot-Foucaultgram und der Defekthöhe aus. 1 Angström
    Defekte haben danach bei seiner Anordnung noch ca. 15% Kontrast
    im Testfoto.

  • Hallo Amateurastromom,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dazu gibt es einen Artikel von Texereau:
    http://www.astrosurf.com/tests/articles/defauts/defauts.htm
    Er geht dabei von der Beziehung zwischen der Intensität
    im Lyot-Foucaultgram und der Defekthöhe aus. 1 Angström
    Defekte haben danach bei seiner Anordnung noch ca. 15% Kontrast
    im Testfoto.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Vielen Dank, mit dem Tipp kann ich etwas anfangen. Kann mich jetzt daran erinnern. Das steht irgendwo in meiner speziellen Literatursammlung, allerdings für Mikroskopie bezüglich Kontrast in Abhängigkeit von Phasenverschiebung durch das Objekt und Normdichte des Filters. Jetzt fehlt mir nur noch der Wert für den Extinktionskoeffizienten von Silber in Abhängigkeit von der Dicke der Silberschicht. Daraus könnte man über die fotogr. ND- Messung die Dicke der Schicht und bei Kenntnis des komplexen Brechungsexponenten die Phasenverschiebung in der Schicht bestimmen. Fürs erste kann ich ja mal so tun als sei letztere nahe dem Optimum 1/4 lambda. Man kann wahrscheinlich auch bei Anwendung von verschiedenen Farbfiltern oder LEDs herausfinden ob man nahe dem Optimum liegt. Einigermaßen lineare Erfassung der Dichteverteilung des Lyot - Foucaultgramms mit der CCD- Kamera wäre sicher das kleinere Problem.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt, hallo Threadmakers,


    habe soeben den gaaanzen Thread gelesen (meine Zunge rolle ich gerade wieder begeistert ein): ich wollte nur loswerden, dass ich als sterneguckender Laie mal wieder Einiges en passant dazugelernt habe, was ohne Euren Enthusiasmus und Forschertrieb gar nicht gelingen könnte, da mir die Zeit für ausführliche Bücherstudien in diesen Spezialgebieten fehlt. Ich freue mich dankend auf weiteren Wissenzuwachs instant. Also dann (im Sinne der Thematik) man Tau [;)]!

  • Hallo


    und schönen Dank auch von mir an die Wissenschaftsabteilung


    Ihr habt ja nicht nur unglaublichen Forschertrieb sondern seit auch noch Sprachgenies, wenn ich mir die Artikel so ansehe schreckt euch ja scheinbar keine Fremdsprache ab.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,
    die "Wissenschaftsabteilung" möchte ich eindeutig Amateurastronom zuordnen und ihm natürlich ebenfalls für seine höchst förderlichen Beiträge danken. Als Ing. hab ich nur gelernt wie man das Wissen von Physikern, Chemikern und ähnlichen anzapfen und auch sinnvoll nutzen kann.


    Mit "Sprachgenie" ist das bei mir so: Englich ganz gut, Französisch eher mangelhaft. Aber wenn ich die Bilder verstehe dann verstehe ich auch den Text überwiegend. Für den Rest gibt es Übersetzungsprogramme oder Leute die man fragen kann[8D].


    Gruß Kurt

  • Âuch von mir ein dickes Lob an die Wissenschaftsabteilung sowie an die Praktiker der Feldversuche! Ich verfolge dieses Thema auch schon die ganze Zeit mit starkem Intresse, meine nächste Scherbe wird bei Befort wahrscheinlich nicht mehr in den Ofen passen und daher wohl mit glänzendem Edelmetall überzogen werden wollen so wie sich das gehört [:D]


    viele grüße Roland

  • Hallo


    mal eine Feldversuchsfrage,
    habe gestern eine alte Silberschicht mit 40% HNO3 weggeätzt, wollte weil ein mit Alu begampfter FS flecken hatte, ich hatte den Schutzlack vom beschleifen nicht richtig entfernt, diesen auch gleich abätzen, das ging abert gar nicht? wie kann es sein das so unedeles Alu von HNO3 nicht angegriffen wird?
    Kommt das noch mit anderen Metallen vor?


    wenn Chrom zB. auch einer Säure wiedersteht mit der Silber abgeht könnte man sehr große Spiegel auch galvanisch verchromen lassen, allerdings müßte dann die Chromschicht auf Form poliert werden, bei Metallspiegeln ist das üblich.


    Gruß Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Roland</i>
    <br />Âuch von mir ein dickes Lob an die Wissenschaftsabteilung sowie an die Praktiker der Feldversuche! Ich verfolge dieses Thema auch schon die ganze Zeit mit starkem Intresse, meine nächste Scherbe wird bei Befort wahrscheinlich nicht mehr in den Ofen passen und daher wohl mit glänzendem Edelmetall überzogen werden wollen so wie sich das gehört [:D]


    viele grüße Roland
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Moin Roland,
    vielen Dank auch für Dein Praktiker- Lob. Da bist Du ja in der "Unterabteilung" Großscherben einschlägig vorbelastet [:D][^].


    Jetzt aber knalleharte Kritik: Mit Deiner Ankündigung treibst Du die Silberpreise in die Höhe[:0]
    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt


    habe doch wirklich Münzen aus 999er feinsilber gesehen, 20gr ca. 30€, limitierte Auflage wenn du die auflöst steigt der Preis der Münzen auch


    Gruß Frank

  • Hallo Astrotreff-R&D-Department,


    (==&gt;) Frank:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> mal eine Feldversuchsfrage,
    habe gestern eine alte Silberschicht mit 40% HNO3 weggeätzt, wollte weil ein mit Alu begampfter FS flecken hatte, ich hatte den Schutzlack vom beschleifen nicht richtig entfernt, diesen auch gleich abätzen, das ging abert gar nicht? wie kann es sein das so unedeles Alu von HNO3 nicht angegriffen wird?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Aluminium wird von stark oxidierenden Säuren (wie Salpetersäure) passiviert, d.h. es bildet sich eine fest haftende Oxidschicht aus, die das Metall vor weiterem Angriff schützt. Salzsäure oder Natronlauge (Rohrfrei) sind da besser geeignet.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> wenn Chrom zB. auch einer Säure wiedersteht mit der Silber abgeht könnte man sehr große Spiegel auch galvanisch verchromen lassen, allerdings müßte dann die Chromschicht auf Form poliert werden, bei Metallspiegeln ist das üblich. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Für eine galvanische Beschichtung mußt Du erstmal eine elektrisch leitende Schicht auf dem Spiegel haben, so gehts also nicht. Außerdem glaube ich mich zu erinnern, daß die galvanisch abgeschiedenen Schichten sehr viel ungleichmäßiger ausfallen als die chemisch autokatalytisch abgeschiedenen.
    &lt;edit&gt; sehe gerade, daß du ja noch nachpolieren willst, so würde es dann wohl doch gehen &lt;/edit&gt;
    Viele Grüße,
    Andreas

  • Ich habe da so eine Theorie, aber um darüber zu spekulieren, würde ich erst gerne wissen, was passiert, wenn kein Tau oder Regen, sondern DESTILLIERTES Wasser auf dem Spiegel antrocknet.

  • Oh, habe noch gar nicht alle Beiträge gelesen: erst Seite 1 - muß mit diesem Forumstil erst zurechtkommen. Hoffentlich hat sich meine Frage noch nichterübrigt

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Klaus S.</i>
    <br />Ich habe da so eine Theorie, aber um darüber zu spekulieren, würde ich erst gerne wissen, was passiert, wenn kein Tau oder Regen, sondern DESTILLIERTES Wasser auf dem Spiegel antrocknet.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dabei sollte sich eigentlich nichts ablösen, wenn richtig gereinigt
    wurde und die Vorbehandlung mit Zinn(II)-chlorid und Cer(III)-Ionen
    durchgeführt wurde.
    Ich habe die Schichten längere Zeit in heissem destillierten
    Wasser getestet.

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