Neblfilter

  • Hallo,
    ich habe in letzter Zeit viel über Nebelfilter gehört und habe ein paar Fragen:
    1. Gibt es ein filter für alle Objekte?
    2. Bringt ein Nebelfilter visuell was?
    3. Lohnt es sich einen zu kaufen?
    4. Wenn ja, wo und wieviel?
    jonny

  • Hallo Jonny,
    also Experte bin ich nicht, aber soviel kann ich sagen


    1) ich denke eher nicht, zum Beispiel an Galaxien werden Filter nicht viel Sinn machen
    2) Ja! Viel mehr kontrastreichtum bei z.B. planetarischen Nebeln. Teiöweise macht ein Filter den Nebel sogar erst sichtbar...
    3) Ja! (Hängt natürlich davon ab was du beobachten willst [;)][B)])
    4) Da lass ich lieber Experten antworten. Aber es hängt auf jeden Fall vom Teleskop ab (z.B. Öffnung --> wieviel Licht sammelt es, nicht dass der Filter zuviel Licht "frisst") Bei kleineren Teleskopen kann mitunter schon ein Antares ALP reichen. Ansonsten ein OIII oder UHC. Aber da kenn ich eben den Unterschied nicht so genau und kann auch nicht aus eigener Erfahrung berichten...


    Christophe

  • Hi Jonny,
    zu 1. Nein. Objekte strahlen unterschiedlich hinsichtlich der Wellenlänge. Ergo nimmt man je nach Objekt den Filter, der die passenden Wellenlängen durchläßt und die anderen blockiert. Dadurch wird der Hintergrund dunkler und das Objekt hervorgehoben - um es mal ganz einfach zu sagen.
    zu 2. Natürlich, das ist die hauptsächliche Verwendung
    zu 3. Siehe 2
    zu 4. Je nach Teleskop,Rahmendedingung sowie Objekttyp erst mal den Filtertyp festlegen. Dann gibts zig Hersteller, die innerhalb eines Filtertypes ( UHC z.B.) wiederum etwas unterschiedlich ausgelegt sind.
    Mehr dazu auf der HP im entspr. Praxisartikel. Interessant dazu ist die Filterkurvensammlung von André Knöfel (Link auf der HP im Wissenspeicher).
    CS

  • Hi Jonny,


    was mir aufgefallen ist, wenn du nach neuem Zubehör fragst, dann erwähnst du Anfangs nicht welches Equipment du bereits hast. Mit diesen Infos können die Antworten wesentlich Zielgerichteter sein und werden nicht so allgemein gehalten.
    Bei einem 6“ ist eigentlich schon genügend Öffnung vorhanden, um auch einen OIII Filter einzusetzen, wobei der Baader ab 6“ empfohlen wird und der Astronomik erst ab 8“. Ein UHC ist jedoch universeller, da er sowohl O-III Strahlung (Planetarische Nebel), als auch H-Alpha und H-Beta Strahlung (Emissionsnebel) durch lässt. Der UHC ist dafür allerdings nicht so kontrastreich bei den Planetarischen Nebeln, wie der OIII.

  • Hallo,


    ich würde als Einstieg auf jeden Fall einen UHC-Filter empfehlen, da er der universellste Nebelfilter ist. Ich habe den ICS UHC (Baugleich mit Astronomik) in der 1,25" Version. Der funktioniert sowohl in meinen 200/1200 Dobson als auch im 114/900-Newton sehr gut.


    Solche Filter werden auch öfters bei ebay verkauft. Das hat nichts damit zu tun, dass die Leute damit unzufrieden wären, aber der eine oder andere steigt irgendwann auf 2" Filter um.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Jonny,
    beim 150 mm f/5 Teleskop hast Du genügend Licht, um viele Objekte gut mit Nebelfilter zu beobachten.


    Ein UHC-Filter sollte auf jeden Fall drin sein. Später noch ein OIII Filter als Ergänzung.
    In Deutschland ist der Nachthimmel fast überall so aufgehellt, daß ein Nebelfilter eine bessere Wahrnehmung bringt.
    Auch bei horizontnaher Beobachtung, z.B. M8 und M20, ist ein Nebelfilter sehr nützlich.
    Es gibt Objekte, die nur mit bestimmten Nebelfiltern überhaupt zu sehen sind, und andere, die je nach Filter sehr unterschiedlich aussehen.


    Ich habe als Anfänger gleich ein 1,25" UHC-Filter mitgekauft und es nichr bereut.
    Vor ein paar Tagen habe ich mit geliehenen OIII Filtern beobachtet, sowohl mit meinem 300mm f/5 Newton als auch mit meinem kleinen Finder-Newton mit 97 mm f/4,3. Selbst im kleinen Gerät machte der OIII Filter bei niedriger Vergrößerung noch Sinn.


    Die Vorteile von Nebelfiltern sind auch je nach Objekttyp zeimlich unterschiedlich. Speziell bei Gasnebeln sind Nebelfilter meist sehr nützlich. Bei Planetarischen Nebeln helfen sie vielleicht beim Finden, aber das Beobachten geht oft besser ohne.
    Wenn Du in Nebeln eingebettete Sterne sehen möchtest, geht das oft nur ohne Nebelfilter.


    Gruß,
    Martin

  • Hi,
    erstmal danke für die Hilfe
    ==> Melli: Ich habe es schlichtweg vergessen [B)]


    Also, mein Beobachtungsplatz ist relativ dunkel, wird aber besonders in Horizontnähe, aber auch fast bis zum Zenit, durch Sky Beamer fast genau im Süd und im Westpunkt aufgehellt. (Westpunkt, okay, Südpunkt is nen Problem)
    Außerdem kann ich nicht immer von dort aus beobachten und muss mit den Bedingungen am Stadran einer Kleinstadt einer KLienstadt vorlieb nehmen.
    Bei den Objekten sind prinzipiell alle Gefragt, ergo brauche ich mehr als ein Filter.


    Danke für eure Antworten,
    jonny

  • Hallo an alle,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Melli</i>
    <br />Bei einem 6“ ist eigentlich schon genügend Öffnung vorhanden, um auch einen OIII Filter einzusetzen, wobei der Baader ab 6“ empfohlen wird und der Astronomik erst ab 8“.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das stimmt so nicht. Der Baader UHC ist im Vergleich zum Astronomik (und den meisten anderen Herstellen) sehr breitbandig und kann gut an kleinen Telskopen eingesetzt werden. Aber beim OIII ist genau anders herum. Der Baader ist extrem schmalbandig und knipst fast alle Sterne aus. Darum sollte er m.E. nur bei grosser Öffnung eingesetzt werden.
    (==&gt;)jonny: Für die meisten Objekte (Galaxien, Sternhaufen, Reflextionsnebel, Dunkelnebel) gibt es gar keine vernünftig einsetzbaren Filter. Du kommst also mit relativ wenig Filtern aus. Dies sind IMHO: UHC und evtl. OIII für Emissionsnebel, Skyglow für Planeten und ein Graufilter (etwa 10-15% Transsmission) für helle Objekte wie den Mond. Das ist meiner Meinung nach eine brauchbare Filtergrundausstattung.


    CS Heint

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">1. Gibt es ein filter für alle Objekte?
    2. Bringt ein Nebelfilter visuell was?
    3. Lohnt es sich einen zu kaufen?
    4. Wenn ja, wo und wieviel?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Zu 1. : Nein. Aus folgendem Grund: unterschiedliche Objektklassen senden unterschiedliches Licht aus. Ein Wasserstoffnebel kann mit einem O III Filter nicht beobachtet werden, ein Supernova-Überrest, der hauptsächlich Licht des dreifach ionisierten Sauerstoffs emittiert, ist in einem H-beta Filter unsichtbar. Staubnebel, also Reflexionsnebel, senden nur das Licht der Sterne aus, von denen sie beleuchtet werden. Da gibt es keinen Filter.


    Zu 2. : Ein Nebelfilter macht den Unterschied zwischen sehen und nicht sehen. Je nach Objekt.


    Zu 3. : Ja. Denn der Filter ist nicht vergeblich, wenn man sich ein neues Teleskop anschafft.


    Zu 4. : Wenn man das Geld hat, sollte man einen 2" Filter anschaffen zwei Stück (also O III und H-beta) kosten dann aber auch schon um die 400 €. Empfehlenswert sind die Astronomik-Filter, jedoch sind die Unterschiede nicht so gravierend, daß man da eine Doktorarbeit drüber schreiben muß. Wenn man die Transmissionskurven richtig bewerten kann, macht es noch Sinn, nach der Umgebung zu schauen. Ist sie hell, dann sollte der Filter möglichst schmalbandig sein. Wenn es jedoch dunkel ist (visuelle Grenzgröße ~5,5mag oder besser) kann man *auch* einen breitbandigern Filter verwenden, der jedoch als einzigen Vorteil den vielleicht niedrigeren Preis hat.


    Was wolfis Webseite angeht: da steht sehr viel drin, deshalb kann da mal der eine oder andere Fehler sein. Problematisch ist das nur bei grundlegenderen Dingen. Generell gilt: je heller die Umgebung und je größer das Teleskop, desto schmalbandiger kann (sollte) der Filter sein. Da die Auswahl auf nur einige wenige Typen begrenzt ist, sollte eine Einteilung nicht schwer fallen.


    Gruß


    ullrich

  • Hallo Leute,
    zu meinem obigen Beitrag<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vor ein paar Tagen habe ich mit geliehenen OIII Filtern beobachtet, sowohl mit meinem 300mm f/5 Newton als auch mit meinem kleinen Finder-Newton mit 97 mm f/4,3. Selbst im kleinen Gerät machte der OIII Filter bei niedriger Vergrößerung noch Sinn.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">norch als Ergänzung:
    Der 2" Filter im großen Teleskop war von Baader, der 1,25" im kleinen Newton ein Astronomik.


    Gruß,
    Martin

  • Hi Jonny,
    in Endeffekt wirds darauf raus laufen, das man mehrere Filter hat.
    Anders als Ulrich sehe ich eher UHC und OIII als die beiden Filter an.
    HBeta kann man nur an ganz wenigen Objekten gewinnbringend einsetzen. Mir fällt da auf die Schnelle nur der Pferdekopfnebel und Califonianebel ein.
    Nach dem Himmel den Du beschreibst, könnte ich mich nicht entscheiden, wenn ich die Teleskopgröße berücksichtige. Aus Gründen der Bildästhetik würde ich, wenn ich nur einen Filter kaufen möchte,
    in diesem Fall einen UHC kaufen. Aber einen UHC der schon engbandiger ist.
    Damit scheidet Baader als Hersteller aus. Es blieben Astronomic, Lumicon.
    Welchen der beiden ist wahrscheinlich Geschmacksache. Ich habe z.B. nur Lumicon Filter, andere nur Astronomic.
    Zu jedem wirst Du Befürworter und Gegner finden.
    CS

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