Hallo in die Runde,
alle, die gerne Begegnungen von Mond und Planeten fotografieren, kennen das Problem: Wenn man auch die Nachtlandschaft und die schwachen Umgebungssterne abbilden will, sind die hellen Himmelskörper hoffnungslos überbelichtet. Das hab ich gerade wieder vor zwei Tagen beim Polarlicht erlebt, als ich nicht wusste, wie lang die kurze Wolkenlücke hält und deshalb „sicherheitshalber“ Mond und Venus fotografierte. Wegen der Cirren wurden sie zu übergroßen hellen Lichtflecken (siehe Bild1). Das entsprach so gar nicht dem visuellen Eindruck im Moment der Aufnahme.
Danach habe ich die Belichtungszeit variiert, so dass ich auch Bilder mit richtig belichtetem Mond bekam. Die zeigten nur noch Mond und Venus auf schwarzem Grund, weshalb es kein Problem war, sie später passend zum länger belichteten Bild auszurichten. Mit Photomatix Pro habe ich dann jeweils drei Bilder fusioniert. Um einen dem visuellen nahekommenden Bildeindruck zu erhalten, musste ich verschiedene Einstellungen im Programm ausprobieren, aber am Ende war ich eigentlich ganz zufrieden.
Bild 1: So sieht es bei nur einer Belichtungszeit aus. Leider ist es das einzige Bild, das zweifelsfrei ein Stück Polarlicht zeigt (oben links).
Bild 2: Hierfür wurden drei Belichtungszeiten fusioniert. Dadurch ist der Bildeindruck näher am visuellen. Der Hintergrund zeigt möglicherweise noch etwas Violett und Grün vom Polarlicht.
Bild 3: Eine weitere Fusion. Mittlerweile haben sich die Cirren verdichtet, das Polarlicht ist definitiv vorbei.
Gelernt habe ich bei der Gelegenheit zwei Dinge:
1. Cirren können ein viel kleinräumigeres Phänomen sein, als ich bisher dachte, denn schon 30 km weiter westlich, in Dresden, sind richtig gute Polarlichtbilder entstanden.
2. Wenn es schon mal einen so starken Sonnensturm gibt, sollte man auf Risiko gehen und auch dann ins Dunkle fahren, wenn es aussichtslos erscheint.
CS, Jörg
