Neues Video: Mondfinsternis 2012 in Australien

  • Hallo zusammen,


    vor elf Jahren war ich mit meinem Sohn für eine Woche down under zum zweiten und letzten Venustransit dieses Jahrhunderts. „Beifang“ dieser Reise war die partielle Mondfinsternis 2012 Juni 04, die wir im Kakadu-Nationalpark beobachten konnten. Auf einer Lichtung mitten im Busch hatten wir bei Sonnenuntergang die Instrumente aufgebaut. Ganz in der Nähe lag eine tote, gut anderhalb Meter lange Schlange, ein Dingo spähte aus der Ferne, was wir da machten, erst Vögel, dann Fledermäuse flogen über uns hinweg, und die Mücken freuten sich schon auf europäisches Blut. An letzteres kamen sie aber nicht heran. Die Kehrseite: durch ein Moskitonetz ins Okular zu schauen, ist nicht sehr erfüllend.


    Instrumententechnisch war es die Generalprobe für den Venustransit. Mit einem Abstand von zehn Sekunden belichtete die Kamera zwei Aufnahmen mit 1 LW Unterschied. Wegen des Nachfokussierens kam es zu mehreren Unterbrechungen von jeweils einer Minute. Cirren und nahe Buschfeuer trübten anfangs die Sicht. Aber insgesamt klappte alles recht gut. – Und die einzige Mücke, die sich unter mein Moskitonetz verirrte, krepierte nach ca. einer Minute am Permethrin.


    Es hat lange gedauert, bis ich mich daran wagte, aus der Hälfte der rund 1700 Aufnahmen ein Video zu basteln. Aber dann war es gar nicht so schwer. Leichter jedenfalls als bei einer Sonnenfinsternis, bei der – wegen des scharfen Mondrandes – schon kleinere Aufnahmelücken zu Bildsprüngen führen. Der weiche Erdschatten bei einer Mofi ist da viel toleranter.


    Genug der Vorrede, jetzt gehts los. Und wie immer die Bitte um Kritik, Fragen und Anregungen.


    CS, Jörg


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  • Grüß Dich Jörg,

    danke für den schönen Erlebnisbericht und das schöne Video aus dem Kakadu Nationalpark. Die Zeitrafferaufnahme ist genial. Australien ist generell ein sehr faszinierendes Land mit schönen Landschaften und einer alten und reichen Kultur, einzigartigen Tieren und bestimmt genialen Sternhimmel... Leider war ich noch nicht in Australien obwohl meine Cousine dort lebt.
    Wie lange warts Ihr in Australien? Wie war Euer Sternhimmel in Australien? Warts Ihr mit einem Wohnwagen unterwegs?
    Das mit dem Mücken ist echt schade. Hattets Ihr auch Nachtbeobachtungen ohne Mücken? Ich könnte mir so in Richtung australischer Wüste einen traumhaften mückenfreien Südsternhimmel vorstellen....


    Ein kurzes und sehr schönes australisches Musikvideo, dass ich einmal gefunden habe, möchte ich an der Stelle teilen und vielleicht weckt es Urlaubserinnerungen:

    Wildflower - Galiwin'ku


    Klaren Himmel, servus,
    Roland

  • Danke, Roland,


    für Deinen netten Kommentar. Ja, Australien ist ein faszinierender Kontinent, der sich innerhalb einer Woche auch nicht annähernd erfassen lässt. Ganz besonders, wenn man total auf ein astronomisches Ereignis fokussiert ist, dass sich garantiert nicht noch einmal innerhalb der eigenen Lebenszeit wiederholt. Die ersten drei Tage waren wir in Darwin mit dem Jetlag beschäftigt, holten den Mietwagen ab und besorgten die Dinge, die wir wegen des Gewichts nicht aus Deutschland mitgebracht hatten. Am vierten Tag fuhren wir zum Kakadu-Nationalpark und beobachteten die Mofi. Der fünfte Tag ging für die 500-km-Fahrt nach Katherine drauf. Unterwegs drei kurze Zwischenstopps an einem Aussichtspunkt, bei einem Buschfeuer und bei Termitenstaaten. Abends in Katherine Suche nach einem geeigneten Beobachtungsplatz. Am 6. Tag Aufstehen lange vor Sonnenaufgang und Instrumentenaufbau. Dann sieben Srunden Venustransit. Am Nachmittag Besuch eines Stausees, Fotografieren von Kängurus, am Abend Vorbereiten der Rückfahrt. Am siebten Tag 600-km-Fahrt nach Darwin zum Flughafen. Und das war’s schon.


    Vom südlichen Sternhimmel haben wir in der Zeit wegen des hellen Mondes nicht allzu viel gesehen. Einzig auf den Hinflug sah ich zufällig das Kreuz des Südens durchs Kabinenfenster.


    Da wir in Südwinter und während der Trockenzeit dort waren, hielt sich das Mückenproblem noch in Grenzen. Allerdings reicht schon ein Stich, um sich ein unliebsames Souvenir einzufangen. Deshalb unsere Vorsicht. Die Australier gehen damit viel entspannter um. Ob sich der Sternhimmel in Outback überhaupt ohne Plagegeister erleben lässt, weiß ich nicht. Vielleicht in den wüstenähnlichen Regionen.


    Ich schreibe das von unterwegs. Wenn ich wieder zu Hause bin, reiche ich noch ein paar Bilder nach.


    CS, Jörg

  • Hallo Roland, Hallo an alle Mitleser,


    hier noch eine kurze nichtastronomische Bildnachlese unserer Australienreise.



    Unsere erste Station Darwin ist zwar keine Megacity, aber hell genug, um im weiten Umkreis den Nachthimmel aufzuhellen. Als wir dort waren, haben wir nur den auf der Seite liegenden Mond gesehen.



    Auf den Straßen ins Landesinnere ist man kilometerweit allein unterwegs, bis mal wieder so ein Roadtrain vorbeidonnert. Übrigens keine schlechte Idee, mit dem Pkw hinterherzufahren, denn Unfälle mit Kängurus sind häufig, und die Roadtrains haben die festeren Stoßstangen.



    Außerdem ist es wesentlich angenehmer, sie zu fotografieren, als sie totzufahren. Wir hatten in unseren wenigen Tagen immerhin drei Gefahrbremsungen und konnten Roadkill vermeiden.



    Rund 1500 Kilometer durch den Busch in fünf Tagen. Wir hätten gern noch einen Monat drangehängt, aber das Leben geht bekanntlich weiter.


    CS, Jörg

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