Uckermark, 21,7mag (SQM), Galaxienzeit.
20.04., 22:00 Uhr bis ca. 01:30 Uhr
Four Twenty. Elon Musks Starship Superheavy Prototyp dreht Pirouetten wie eine weggeschnippte Zigarette, oder etwas ähnliches Rauchbares.
Bis zum Mars hat es diesmal noch nicht gereicht. Als ich meinen 16er aufbaue, kann ich ihn immerhin schon an der Venus justieren, die ich zwinkernd über der noch über Horizont stehenden Sonne finde. Wir sind also noch vorne, aber wer zuletzt lacht und irgendwann die Erde in seinem Teleskop hat, wird sich zeigen. Übrigens wurde nachmittags schon auch die Sonne nicht links liegen gelassen, und hübsch zeigte sie sich im PST. Von der im Forum gehypten Protuberanz jedoch keine Spur mehr, die muss sehr kurzlebig gewesen sein. Die Oberfläche war aber belebt.
Hier muss jetzt mal eine Lanze für das Beobachten vor der Haustüre gebrochen werden. Wir waren letztens auf den Kanaren und hatten Gelegenheit, durch einen 16" Dobson zu blicken und sogar durch dicke Televue Okulare. So richtig der Bringer war das jedoch nicht. Vielleicht lags auch am betreffenden Abend, aber was ich heute hier zum wiederholten Male geniessen durfte, schlägt die Insel um Weiten: Galaxien bis zum Abwinken zwischen Haar der Berenike und Jungfrau, Löwentriplett, Löwenquartett, Markarjansche Kette und Freunde, Blaues Auge, Nadelgalaxie und Nachbarin, Walgalaxie und Kalb, Heringsgalaxie, M81 und M82 viel besser als aufm Vulkan, M51 direkt mit Spiralarmen, genau wie M101. Unzähliges Gefutzel dazwischen. M3, M53, M13. Ringnebel, einfach Wow! Ein paar Doppelsterne kamen noch dazu, einer im Löwen auf der Suche nach dem Quartett und äh, Iota Krebs-schlagmichtot, ein echter Binary, ähnlich Albireo, aber bestätigt zusammengehörig (hab ich auf der Insel gelernt). Albireo wollte ich noch einstellen, der 16er ist aber auf meinem Astrostuhl aufgesetzt und ich hab dann wirklich abgewunken. Irgendwie blähten sich die Sterne auch schon zu kleinen Bällchen auf, die beiden Doppelsternpaare in der Leier waren auch nicht mehr zu trennen.
Ich muss schon dazu sagen, dass mir der ganze Skorpion am Morgenhimmel imponierte, ebenso natürlich der Schütze und die ganzen betörenden Nebelchen, sogar schon im 10x Fernglas.
Trotzdem bin ich wirklich sehr zufrieden mit meinem kleinen Raumschiff auf der Streuobstwiese mit dem fetten Bullauge, durch dass ich ins All reisen kann.
Obwohl ich an die lauen Nachtlüftchen schon ein wenig wehmütig zurückdenke. Es wird Zeit, dass es hier auch warm wird.
Buenas Noches,
Henning