Multiplex Birke Holz zum Dobsonbau

  • Metadiskussion aus EQ-plattform-heureka-fragen-zum-selbstbau ausgelagert Stathis


    Hallo renerabl,


    schön präzise durchgeführte Arbeiten aber mal eine Frage...


    Immer wieder sehe ich Dobson-Besitzer, die mehrfach verleimtes Sperrholz für ihre Konstruktionen auswählen.

    Verzieht sich Sperrholz nicht viel zu sehr bei wechselnder Luftfeuchtigkeit, um noch präzise genug für die Optiken zu sein?

    Oder benutzt Du einen Holzlack, um das Sperrholz zu versiegeln? Und genügt das, da es passieren kann, daß der Lack durch

    Transport etc. abschält und dann wieder Feuchtigkeit ins Holz eindringen kann?


    Gruß,


    Samuel

    Paranoia ist ein Zustand, welcher der Realität noch am nächsten ist.


    Aus -Four past midnight- von Stephen King

  • Immer wieder sehe ich Dobson-Besitzer, die mehrfach verleimtes Sperrholz für ihre Konstruktionen auswählen.

    Hallo Samuel,

    Du liegst vollkommen richtig. Multiplexplatten sind nicht geeignet aus den von Dir genannten Gründen.

    Das muss wie bei den Lemmingen sein...


    Für solche Bauten im Außenbereich wurden Siebdruckplatten konzipiert. Das sind auch Multiplexplatten, die aber vollkommen unempfindlich gegen Feuchtigkeit sind.

    Fragt doch mal die CNC-Maschinenbauer, warum die keine Multiplexplatten nehmen :).


    CS Bernd

  • Entschuldigt bitte, aber Birke Multiplex ist wasserfest verleimt und kann durch Bootslack etc so robust gemacht werden wie ein Boot - das sollte reichen :rolling_on_the_floor_laughing:

    Die Langzeit Stabilität im Sinne von absoluter Verzugsfreiheit der Konstruktion ist nicht so gut wie bei Stahl, Alu oder Kohlefaser. Doch darauf kommt es bei einem Dobson nicht an. Also Birke Multiplex ist *das* Dobson Baumaterial schlechthin und seit Jahrzehnten bewährt. cs Kai

  • Multiplexplatten sind nicht geeignet ... Fragt doch mal die CNC-Maschinenbauer, warum die keine Multiplexplatten nehmen :) .

    Auch wenn wir jetzt vom Thema abkommen, kann ich das so nicht stehenlassen. Ja, der Maschinenbauer sagt: "Holz ist kein Werkstoff", so auch die Aussage eines allseits bekannten ATM-ers aus der Münchener Teleskopbaugruppe.


    Ein großer Teil der Dobson- Teleskopbauer sieht das anders, mich eingeschlossen: Sperrholz Birke = Multiplex Birke verzieht sich durch seinen verleimten mehrschichtigen Aufbau so gut wie gar nicht, hat ein hohes Steifigkeit- zu Gewicht- Verhältnis, erlaubt durch die gute Bearbeitbarkeit und Verklebbarkeit sehr steife, justierstabile Konstruktionen (Versteifungsrippen, Sandwich). Meine Dobsons versiegele ich mit offenporiger Lasur für den Außenbereich oder Hartwachs - sie standen oft im Feuchten, sogar im Regen, und halten Jahrzehnte lang. Lack mag ich persönlich nicht, bei hartem Einsatz ist mir das an den Ecken und Kanten abgeplatzt und sah dann nicht mehr gut aus. Es gibt aber auch Lacke (Bootslack), die bei richtiger Verarbeitung sehr robust und haltbar sind.


    Es steht natürlich jedem ATM-er frei, den Werkstoff zu verwenden, den er möchte. Es wurde sogar Wolfram für die Spinne vorgeschlagen. Ich verwende Multiplex Birke, Alu, Carbon, Teflon für die Lager und Edelstahl für die Schrauben. Wer Alu gut schweißen kann, wird mehr Alu verbauen wollen, wer Carbon gut laminieren kann, wird Carbon bevorzugen... Hingegen wird ein ATM-er mit auch nur etwas Würde die Spanplattenmöbel aus Fernost nur mit der Zange anfassen.

  • Hallo zusammen,


    eigentlich ist dem was Stathis geschrieben hat nichts mehr hinzuzufügen.


    Außerdem sollte bei der Betrachtung dieses Themas und der Beantwortung von Samuels eingangs gestellter Frage eines nicht ausser
    Acht gelassen werden, nämlich das ein ganz wichtiges und nützliches Merkmal eines Newton- (und damit auch Dobson)- Teleskops seine
    Justierbarkeit ist, und wenn der Verzug des Bauwerks nicht so eklatant ist, das sich nichts mehr bewegt oder die Verleimungen
    auseindergehen, hat man das Teleskop ruckzuck wieder so justiert das die Optik optimal abbildet.

    Eingedenk all dessen ist es nach meiner Meinung nicht verwunderlich, das soviele ATMler ihre Dobsons aus Multiplex bauen.


    Längeres Stehenlassen des Geräts im Freien oder gar im Regen fällt m.E. bei mobilen Teleskopen generell unter die Kategorie
    "nicht artgerechte Haltung".


    Gruß Ulli

  • Hallo Samuel,


    schön präzise durchgeführte Arbeiten

    danke für Deine wertschätzende Rückmeldung.


    Hinzufügend zu dem was Kai, Stathis und Ulli geschrieben haben - Mulitplexplatten aus z.B. Birke sind kreuzweise um 90° (oder andere Winkel) versetzt gegeneinander verleimte Furnierlagen, also querverleimt Damit wird eben ein Verziehen z.B. durch Feuchtigkeit weitgehend verhindert (hier habe ich bei Wikipedia gespickt ;) ).


    Von off-topic zu topic:


    Die EQ-Plattform habe ich aus vorwiegend Alu gebaut, da ich noch Alu-Vierkantrohre, über 500 Nieten sowie allerhand Alu-Bleche übrig hatte und ich nach so viel Übung noch so gut im Nieten war :saint:.


    viele Grüße

    René

  • Auch wenn wir jetzt vom Thema abkommen, kann ich das so nicht stehenlassen. Ja, der Maschinenbauer sagt: "Holz ist kein Werkstoff", so auch die Aussage eines allseits bekannten ATM-ers aus der Münchener Teleskopbaugruppe.

    Da hast Du mich falsch interpretiert...

    Ich hatte geschrieben, das CNC-Maschinenbauer kein Multiplex nehmen.

    Ich baue auch viel mit Holz, aber im Außenbereich nur mit Siebdruckplatten...

    Entschuldigt bitte, aber Birke Multiplex ist wasserfest verleimt und kann durch Bootslack etc so robust gemacht werden wie ein Boot - das sollte reichen

    Ich sag doch... wie die Lemminge... und Multiplex ist nicht wasserfest verleimt, das sind nur Siebdruckplatten.


    Ich zitiere mal:


    Der Unterschied zwischen einer Siebdruckplatte und einer Multiplexplatte


    Sowohl die Siebdruckplatte als auch die Multiplexplatte zählen zum Sperrholz, das von Bastelholz bis zu widerstandsfähigen Werkstoffplatten reicht. Schichtweise übereinander gefügtes Holz wird mit Leim gepresst. Der innere Aufbau ist identisch. Hauptunterschiede sind die Art des verwendeten Leims und die Versiegelung der Oberflächen.


    Worin besteht der Unterschied zwischen einer Siebdruckplatte und einer Multiplexplatte?


    Der Hauptunterschied zwischen einer Siebdruckplatte und einer Multiplexplatte liegt in der Art der Verleimung und der Oberflächenversiegelung. Die Siebdruckplatte ist witterungsbeständig, mechanisch belastbar und für den Außenbereich vorgesehen, während die Multiplexplatte für den geschützten Innenbereich und nur für eine mittlere bis normale Beanspruchung geeignet ist.


    Funktionsorientierte Siebdruckplatte


    Die Siebdruckplatte wird mit der klaren Zielsetzung produziert, optimale Wetterfestigkeit und mechanische Widerstandsfähigkeit im Außenbereich zu bieten. Die Multiplexplatte ist stabil und vielseitig verwendbar, aber für geschützte Innenbereiche und mittelschwere und normale Belastungen ausgelegt.


    Als Alternative zur Siebdruckplatte taugt die Multiplexplatte nur im Innenbereich. Sie lässt die entscheidenden Eigenschaften der Siebdruckplatte gegenüber Feuchtigkeit, Nässe, starker mechanischer Belastung und Unempfindlichkeit gegenüber ätzenden und sauren Substanzen vermissen.


    CS Bernd

  • einfach nicht nass werden lassen, sonst ird das auch mit versilbertem Spiegel nichts,

    Das was da durch beobachtungsaugliche Luftfeuchte trotz Versiegelingsmaßnahmen rein kommt wird aus genannten Gründen nicht viel Schaden anrichten, ist Lemming getestet, 98% kommen an, und im Gegensatz zu denen kann man nach 20 Jahren noch mal ;)


    Gruß Frank

  • Hallo Bernd, Frank und Ceule,


    dieser Beitrag dokumentiert den Bau einer EQ-Plattform. Ich bin über Eure OFF-TOPIC Themen, wie Sinn und Zweck von Verwendung von Holz im Teleskopbau oder Suche EQ-Plattform ..., wenig begeistert. Für Interessierte Leser*innen lässt sich dieser Bericht wegen der OFF-TOPIC-Themen irgendwann kaum noch lesen.


    Vorschlag zur Güte: Eröffnet doch zu diesem interessanten Thema einen eigenen Beitrag, dann hat dieses einen besseren Platz gefunden als in meinem Beitrag :)


    Ich weise ausdrücklich darauf hin

    • meine EQ-Plattform besteht nicht aus einem Fitzelchen Holz!
    • zum Verkauf steht sie auch nicht!
    • ich baue keine Teleskope für andere!


    mit kollegialen Grüßen

    René

  • Hallo zusammen,


    es führen wie so oft verschiedene Wege zum Ziel. In dem Buch Fernrohrmontierungen und ihre Schuztbauten von Prof. Dr. Ing Anton Strauss wird für Montierungen u.a. Buchenholz empfohlen, sicher schon etwas älter, und aus heutiger Sicht würde man vieles sicher anders konstruieren. Schließlich, man kann Refraktoren aus Papptuben bauen und damit schön beobchten.


    beste Grüße


    Thomas

  • Ironie der Geschichte: Siebdruckplatten sind extra für den Außeneinsatz konzipiert worden, sind maßhaltiger und... billiger.

    Warum?... weil sie viel auf dem Bau (Verschalungen) usw. eingesetzt werden.

    Aaaaber... das haben wir schon immer so gemacht... so etwas kann nicht falsch sein.

    Im gleichen Atemzug könnte man auch sagen: Leute esst Sch... Milliarden Fliegen können nicht irren ;(


    CS Bernd

  • Hallo zusammen...


    Warum nimmt keiner Siebdruckplatten für den Teleskopbau her, wenn sie doch so viel besser sind als Multiplex?

    Ganz einfach, weil die Platten nicht lackierbar sind, zumindest auf Dauer nicht... ich weiß das, hatte schon mal das Vergnügen den Werkstoff bei meinem ersten 16er Bau zu verwerkeln. ;)


    Ebenso sind diese Platten nicht mit ewiglichem Leben gesegnet, kann ich auch sagen da ich eine Schachtabdeckung hier im Garten aus Siebdruckplatten habe, die Platte hat sich im Laufe der Jahre zerlegt - ich kann gerne ein Bild einstellen... ;)


    Ganz abgesehen davon muß man bei solchen Platten sehr vorsichtig sein, meine haben sehr lange einen ziemlichen Gestank diffundiert.


    Im Bau haben die Platten auch eine sehr begrenzte Lebensdauer, sie werden in der Regel nach dem ausschalen weggeworfen. Also kann man so nicht sagen sie haben eine wesentlich längere Lebensdauer.

    Wenn man seinen Autoanhänger nicht abdeckt, dann kann man das sehr gut sehen was mit der Ladefläche passiert wenn ein paar Jahre ins Land gezogen sind.


    lg

    Winni

  • Hallo Bernd,


    Siebdruckplatten mögen vielleicht besser für den Außeneinsatz geeignet sein, uneingeschränkt einsetzbar sind sie aber dennoch nicht. Insbesondere die Schnittkanten müssen nachträglich wasserfest gemacht werden, wasserfester Leim hin oder her! Wir sehen das an unseren Schutzbauten für unsere Sternwarten, die alle mit Siebdruckplatten aufgebaut sind (leider mit unbehandelten Sägekanten, weil mancher glaubte, das sei alles witterungsbeständig, was mitnichten der Fall ist). Das Wasser dringt über die Schnittkanten in das Holz ein, die Feuchtigkeit führt zum Abheben der Phenolschicht, noch mehr Wasser dringt ein, mit der Konsequenz, dass die Platten nach 2-3 Jahren kaputt sind.

    Da also sowieso versiegelt werden muss, bietet sich die normale Multiplexplatte für den Dobsonbau eher an, weil günstiger und auch besser ausschauend ;) Mit einer guten Versiegelung halten diese Bauten quasi ein Leben lang und das Ganze hat sich absolut bewährt, wie von Stathis und Fraxinus sehr zutreffend beschrieben!

    Es ist übrigens nicht richtig, dass nur Siebdruckplatten eine wasserfeste Verleimung aufweisen, die gibt es je nach Ausführungsform auch für die normalen Multiplexplatten. Eine schöne Übersicht findet sich hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Multiplexplatte


    Grüße

    Thomas

  • Hallo,


    die Wahl des Materials hängt ja immer auch sehr von den Fähigkeiten und Möglichkeiten ab, es zu bearbeiten. Dahingehend haben Stahl, Alu und Carbon grosse Nachteile gegenüber Holz bzw. Multipex. Nicht jeder ist gelernter Zerpanungsmechaniker oder studierter Maschinenbauer mit einer CNC Fräse in der Werkstatt.


    Viele Grüsse

    Gerhard

  • Hallo zusammen,


    ich werde mir wohl so schnell keinen eigenen Dobson selbst bauen, aber die Diskussion finde ich sehr lehr-/hilfreich. Birken-Multiplexplatten - von Hand geölt - waren nicht umsonst die erste Wahl beim Bau meines Schreibtischs, das Zeug ist irre robust :)


    Mir tut Bernd ein wenig leid, beim gehen den Strom schwimmen, da ich seine Argumente, was den Außeneinsatz angeht, daraus teile.


    Ironischerweise würde ich aber dennoch selbst zur „Birke“ greifen, da der Gebrauch im Außenbereich ja nicht permanent ist - und wegen Optik und leichter Verarbeitung.


    :popcorn: :popcorn: :popcorn:


    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Servus Stefan,


    ich sehe das nicht als gegen den Strom schwimmen.

    Er hat ja durchaus Argumente gebracht und jedem steht es frei das Material seiner Wahl zu treffen.


    Aber ich kann halt nur von meinen Erfahrungswerten sprechen die nicht so tolle waren.


    Warum man dann so pampig reagieren muss erschließt sich mir auch nicht unbedingt.


    lg

    Winni

  • hallo,

    wenn mir eine kleine Anmerkung gestattet ist,

    bei meinem aktuellen Projekt verwende ich Buchenmultiplex und bin sehr davon begeistert.

    Es ist steifer und fester als Birke, bei nur etwas höherem Gewicht, lässt sich toll bearbeiten und sieht geölt klasse aus .

    Gibt es soweit ich weis auch in verschiedenen Verleimungen ähnlich Birke.

    Ich lass mir alles nach Wunsch fertigen , es gibt da verschiedene Anbieter im Netz…..

    vG Alex

  • Hallo Winni,


    ich schrieb ja daher, dass ich die Argumente teile. Die Vorteile des Materials liegen ja auf der Hand. Ich kann aber auch oft nur den Kopf über Dinge schütteln, die hier oder in anderen Foren „traditionell“ falsch propagiert werden - dies aber nur am Rande ;)


    Aber hier stehen ja tatsächlich zwei Alternativen zur Debatte, die beiden ihre Vor- und Nachteile haben. Zudem aber auch gleichermaßen einsetzbar sind. Daher kann ich die Beinahe-Eskalation auch kaum nachvollziehen. Für Laien und Hobbybastler sind Multiplexplatten in jedem Fall ein Segen.


    CS & VG

    Stefan 


    PS: Ich frage mich allerdings auch immer warum einige zu Lack oder gar Furnier greifen, wo unvermeidliche Schrammen immer nur schwer zu reparieren sind. Ja, es sieht toll aus, aber ich hätte nicht die Nerven sowas häufig zu transportieren.

    Angeschlagene Stelle schleifen und neu ölen, ist da eher mein Ding ;)

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Moin,


    wegen Öl "gegen" Lack: Ich habe bisher lackiert (Hempel Bootslack).

    Ölen ist auf jeden Fall viel einfacher und auch einfacher auszubessern. Allerdings habe ich noch kein Öl verwendet, das ich als Wasserfest ansehen würde. (Leinölfirnis, 1001 Holzöl, Osmo Hartwachsöl "High Solid", Osmo Arbeitsplatten Öl, Livos ..., Die Acryl-basierten Varianten von Clou oder von Steinert gefallen mir haptisch und optisch nicht gut und haben teils, zumindest frisch, einen für mich unangenehmen Geruch). Bei Möbeln entstehen jedenfalls deutlich sichtbare Flecken, wenn Wasser oder gar bunte Lebensmittel-Flüssigkeiten nicht innerhalb weniger Minuten abgewischt werden.


    Welche Öle oder Wachsöle haben sich bei den Wachs-Nutzern bewährt?


    CS

    Harold

  • Aber hier stehen ja tatsächlich zwei Alternativen zur Debatte, die beiden ihre Vor- und Nachteile haben. Zudem aber auch gleichermaßen einsetzbar sind. Daher kann ich die Beinahe-Eskalation auch kaum nachvollziehen.

    Servus Stefan,


    das passiert (leider) immer wieder, wenn es den Beteiligten nicht um den neutralen Austausch von Argumenten geht, sondern darum, Recht zu haben. Denk mal nur an Diskussionen zum Thema Reflektor vs, Refraktor. Da kann man sachlich physikalisch argumentieren (Lichtsammelvermögen, Obstruktion, Kontrast, Öffnung, Auflösung usw.) und trotzdem eskaliert sowas teilwesie.


    Hier geht es zudem um Erfahrungswerte. Ich erkenne als Nichtselbstbauer, dass Multiplexplatten von einigen Dobsonbauern erfolgreich verwendet wurde und wird. Ist eben so und sollte eigentlich nicht zu Streit führen. Ich lese dann aber auch, dass Siebdruckplatten besser seien, von anderer Seite, dass sie wegen der an den Schnittkanten eindringenden Feuchtigkeit weniger gut geeignet sind. Jetzt sollte man eigentlich eine sachliche Diskussion anhand von Erfahrungswerten erwarten. Die kommt aber nicht zustande. Im Prinzip sind es dann Formulierungen wie "... sind nicht geeignet"m die diejeinigen triggern, die sie eben doch erfolgreich verwenden. Ein "sind wohl weniger gut geeignet..." wäre eine offene Diskussionsaufforderung gewesen. "... sind nicht geeignet" hingegen ist dann eher die Watschn an die, die Multiplexplatten nutzen.


    Sowas findet man leider immer wieder im Internet und v.a. in Foren. Es soll nur überzeugt werden, dass man recht hat und das Gegenüber unrecht. Besser wäre es, neutral Fakten zu nennen und die Leserschaft entscheidet für sich, welche Aussagen der Diskutanten plausibler erscheinen. Der Fallstrick, weshalb das oft nicht so klappt, ist die genutzte Rhetorik.


    Würde ich einen Dobson selber bauen wollen, würde mich hier nun interessieren, ob jemand denn schonmal selbst z.B. eine Rockerbox aus Siebdruckplatten gebaut hat und idealerweise ob jemand vielleicht sogar beides schon getan hat: aus Siebdruckplatten und aus normalen Multiplexplatten und ob da ein Unterschied zu beobachten war, was die Haltbarkeit angeht. Das wäre konstruktiv. Und dann würde das Thema auch nicht am Rande einer Eskalation landen. Würde ich also jetzt selber bauen wollen, würde ich auf die Aussagen derer vertrauen, die selber erfolgreich Dobsons gebaut haben und normale Multiplexplatten dafür verwendet haben (siehe z.B. Positng Nr. 4 von Stathis). Wenn das nach Erfahrung gut geklappt hat, und das mehrfach, dann ich das für mich plausibel. Das heißt nicht, dass man nicht "gegen den Strom" (welcher auch immer das sein soll) schwimmen dürfe und keine anderen materialien verwenden "darf". Erfahrungswerte wären da aber halt schön und keine pauschal abwertenden Totschlagaussagen wie "Multiplexplatten sind dafür einfach ungeeignet". Erfreulicherweise hat sich aber niemand davon triggern lassen und die Gegenreden waren (meiner Meinung nach sehr neutral und sachlich, einfach nur auf Eigenerfahrung verweisend). Insofern dennoch ein wertvoller Thread.


    In diesem Sinne liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • […]

    z.B. Hartwachs-Öl von Osmo

    […]

    Das hat sich bei mir (zumindest bei Möbeln) auch bewährt.


    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Hallo allerseits,


    habe heute mal bzgl. dieses Themas einen von unseren Betriebsschreinern gefragt, der mir (sinngemäß) folgendes dazu sagte:


    Multiplex, das gut geölt oder lackiert ist, sollte man natürlich an der Oberfläche mechanisch nicht hoch belasten.

    Es ist dann aber resistent gegen Feuchtigkeit u. kurzzeitige Nässeeinwirkung. (im Falle einer entsprechenden Lackierung auch dauerhaft).


    Siebdruckplatten sind durch ihre Oberflächenbeschichtung mechanisch sehr belastbar u. robust.

    Ist diese Oberfläche unverletzt, dann ist sie auch dauerhaft wasserbeständig.

    Vorsicht bzgl. Feuchtigkeit o. Wassereintritt sei geboten bei Verletzungen der Oberflächenbeschichtung und unbehandelten Schnittkanten.


    O-Ton: ,,Die blühen dann an diesen Stellen auf wie 'ne Blume der du Wasser u. Licht gibst....denn das Holz zwischen dem wasserfesten Leim ist das Problem...dann nimm lieber ein normales Brett, das wird nur krumm..."

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