Hallo zusammen, ich würde euch gerne von meinem ersten Beobachtungsabend mit meinem Startravel 120/600 berichten. Leider musste ich unter sehr schlechten Bedingungen beobachten. Bis jetzt habe ich den Himmel bei mir auf Bortle 5,5- 6 geschätzt. Allerdings muss ich an meinem Dachfenster vorbei beobachten. Hinzukommt eine riesige Platane vor dem Fenster. 😅 denoch kann ich im Moment noch den großen Löwen, Krebs und die Zwillinge oberhalb der Bäume beobachten und Orion für kurze Zeit am SW Horizont. Zum Glück war das seeing gut, ich hatte viele lange ruhige Phasen mit gestochen scharfen Sternen. Ich nutzte natürlich die Zeit um den Orion Nebel aufzusuchen.
Diesen fand ich auch recht zügig da der Bereich mit bloßen Auge noch auszumachen war und direkt über den Sucher angesteuert werden konnte. Auf dem ersten Blick waren eigentlich nur ein paar Sterne im mäßig brauchbaren 25mm Okular und 24x Vergrößerung zu sehen, auf dem zweiten Blick konnte man doch einen gewissen Schleier ausmachen. Ich wechselte auf ein besseres 15mm Okular, und einer Vergrößerung von 40x. Durch die weitaus besseren Qualität und dem stärkeren Kontrast war es wesentlich einfacher den Nebel zu erfassen. Schnell viel mir dann das kleine Viereck auf, das Trapez. Nun wechselte ich auf ein 6mm okular was 100x Vergrößert. Das beiliegende 10mm Okular ist nicht wirklich zu gebrauchen. Auch wenn bei meinem 120/600 Startravel 100x Vergrößerung nicht optimal ist empfand ich nach mehrmaligen hin und her wechseln die 100x Vergrößerung am interessantesten. Nun fing ich an zu zeichnen. Durch das zeichnen und dem indirekt sehen konnte ich langsam eine gewisse kannte ausmachen die oberhalb von der dreier Kette den Nebel Abschnitt und Richtung trapez lief. Andere vermeintliche Strukturen waren zu anstrengend eindeutig zu erfassen. Ich ließ diese deshalb auch aus der Zeichnung Weg.
Orion Nebel bei 100x Vergrößerung.
Als Fazit war der Orion Nebel natürlich etwas ernüchternd, aber die Horizont Nähe, mein ungeübtes Auge sowie das beobachten in der Stadt macht es natürlich schwer. Umso mehr freue ich mich im nächsten Winter unter besseren Himmel mit mehr Erfahrung den Orion Nebel erneut zu zeichnen, und diese mit einander vergleichen zu können, hoffentlich mit einen sichtbaren Fortschritt.
Als nächstes wollte ich mich an M44 im Krebs versuchen. Allerdings empfand ich es schwer das Sternbild zu erkennen bzw in der Region überhaupt irgendwas aus zu machen. Zwillinge und Löwe konnte ich eindeutig erkennen. Also versuchte ich erstmal M35 in den Zwillingen zu finden. Dies wurde leider dadurch erschwert das ich dafür mein dachfesnter festhalten musste um nicht gegen den Rahmen zu schauen. Deshalb fing ich wider an nach M44 ausschau zu halten. Diesmal hatte ich das Gefühl ein Viereck aus Sternen bzw einen kleinen Fleck sehen zu können. Aber das aufsuchen mit dem Leuchtpunktsucher war nicht gerade einfach weil der Rote Punkt einfach zu dick und zu hell ist. Ich schaltete ihn immer an und aus, was half die stelle anzupeilen. Danach beschloss ich einfach die Gegend mit 24x Vergrößerung abzusuchen bis ich was finde. Ziemlich schnell tauchte dann M44 auf. Ich entschloss mich bei 40x Vergrößerung zu beobachten und zu zeichnen. Dies war ein schöner Moment da ich beim malen merkte wie sehr mich das entspannt. Ich ließ mir Zeit beim zeichnen und genoss den Anblick und war froh endlich wider ein Teleskop zu besitzen.😁
M44 bei 40x Vergrößerung. Leider etwas sehr dunkel geworden, ein paar schwache Sterne sind schwer zu sehen.
Danach versuchte ich mich noch kurz an m65 und 66 im Löwen, einfach weil ich den Bereich sehen konnte. Die richtige Stelle habe ich definitv gefunden aber von den Galaxien war einfach nichts zu sehen.
Im großen und ganzen bin ich erstmal zufrieden, und freue mich auf die nächste klare Nacht. Am besten ausserhalb der Stadt unter freien Himmel. Mit dem Kauf des Startravel bin ich auch zufrieden.
Für Tips und Anregungen bin ich offen. Da ich kein Scanner besitze habe ich die Zeichnungen abfotografiert. Ich bin auch noch nicht so geübt im Umgang mit Gimp. Beim nächsten mal wird es besser 😉
👋 Christian
Schlechtes Seeing und Horizontnähe schrecken den Stadt-Astronomen nicht, wir sind ja Kummer gewohnt. Man nimmt was man kriegt und freut sich darüber 
