Älterer Refraktor Zeiss 80/1200

  • Hallo Zusammen,


    mein erster Tag hier und gleich eine Frage. Mir wurde ein Teleskop inklusive Montierung mit Nachführung und Säulenstative aus dem Hause Zeiss, Baujahr 1961 angeboten. Die Linse ist 80mm f=1200mm. Ich habe es zur Probe bei mir zu Hause. Das Gerät hat einen 5-Fach Revolver für die dazugehörigen Objektive. Ich würde das Gerät sehr gerne abkaufen. Kann es Preislich aber sehr schlecht abschätzen, in welchem Raum wir uns hier bewegen. Könnt ihr mir da bei der groben Orientierung helfen?

    Dass das Teleskop gebraucht ist und auch eine Reinigung bzw. teilweise Aufarbeitung erfolgen muss ist mir klar und da habe ich auch Bock drauf. Bis auf die Nachführung, hier muss Voraussicht nur eine Madenschraube getauscht werden, funktioniert das Gerät tadellos. Alles andere sind Schönheitsgeschichten, wie ein gerissener Stellknopf oder etwas Rost an den Crome-Teilen.

    Ich hoffe ihr könnt mir evtl. weiterhelfen und bedanke mich bereits im Voraus.


    Achso, noch eine Kleinigkeit. Ich gehe davon aus, dass ich an der Montierung sicher auch andere Teleskope montieren kann oder?


    Bitte keine große Diskussion. Schreibt mir einfach mal was ihr so denkt.


    Anbei ein paar Fotos im Anhang..

  • Alleine der Okular Koffer treibt einem Tränen in die Augen, wenn man so was einzeln zusammen tragen wollte...


    Da ist wohl unser Hannes gefragt, unser "Bestes Schnäppchen" Guru ;) .


    Grüße

  • Hallo Arne,


    das ist ein schoenes Geraet, sei es als Sammlerstueck oder zum Benutzen. Ich wuerde an Deiner Stelle, falls Du es kaufst, nichts daran veraendern bzw. nur Aenderungen vornehmen, die sich wieder rueckgaengig machen koennen. Die Montierung kann sicher auch andere Instrumente tragen, die per Zeiss-Schwalbenschwanz montierbar sind.


    Ein Preis ist schwer abzuschaetzen, da die Zeissfernrohre gefragte Sammlerstuecke sind, fuer die gern Liebhaberpreise aufgerufen werden. Es ist auf jeden Fall ein Geraet, das insbesondere in dieser Komplettierung nur selten angeboten wird. Letztendlich ist entscheidend, was der Verkaeufer fuer einen Preis aufruft und ob es Dir den Preis wert ist.


    Diese Geraete wurden von Zeiss lange gefertigt. Ich habe noch irgendwo eine alte "Sterne & Weltraum" aus den fruehen 1960er Jahren, in denen ein Testbericht ueber genau dieses Instrument abgedruckt war. Es schnitt trotz seines damals schon hohen Preises von 2800 DM (West) sehr gut ab.


    Nachtrag: Kennzeichnung "Aus Jena". Es gab zu DDR/BRD-Zeiten einen Gerichtsprozess zwischen Zeiss Ost und Zeiss West ueber die Verwendung des Namens. Zeiss Jena durfte danach nicht mehr Geraete unter dem Zeiss-Namen in den Westen exportieren. Deshalb wurde aus "Zeiss Jena" "Aus Jena".

  • Nach der Bewertung des Klassikers als Sammlerstueck nochmal was zum reinen Nutzwert:


    Das Geraet wird an hellen Objekten sehr scharfe Bilder liefern, da es sich um ein gutes Objektiv mit einem langen Oeffnungsverhaeltnis von 1:15 handelt. Die Brechkraft der Linse ist also relativ gering, und deshalb ist es auch so lang. Der Vorteil ist, dass der Restfarbfehler kaum sichtbar sein wird. Das macht das Geraet besonders fuer Planeten, Mond und (mit Filter bzw. dem beiliegenden Herschelkeil) fuer die Sonne interessant. Waehrend es auch schon hellere Objekte jenseits des Sonnensystems zeigt, ist die Oeffnung natuerlich mit 80mm begrenzt. Auch ist das Geraet schwer, und die Saeule wird wohl fest aufgestellt werden muessen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Du fuer den angesagten Preis ein deutlich groesseres Neugeraet erwerben koennen wirst, beispielsweise einen Dobson. Da stellt sich die Frage, wie sehr die Liebhaberei eine Rolle spielt. Es haengt halt davon ab, ob Du ein Kultgeraet haben willst, das es heute so nicht mehr zu kaufen gibt oder ob Du einzig und allein an der Astronomie interessiert bist.


    Persoenlich regt sich bei mir bei der Betrachtung der Bilder ein gewisse "Haben will!"-Instinkt. Aber ich bin auch Fernrohrsammler - vor allem alte Japaner. Zeiss ist jenseits meiner Gehaltsklasse. ;)

  • Hallo Herr Schmoll,


    das sind doch genau die Informationen die ich haben möchte.. Vielen Dank für die tollen Erläuterungen. Das hilft mir definitiv weiter. Ich mag die alte Technik auf jeden Fall. Unser Grundstück bietet den Platz und die Lichtverhältnisse für eine feste Installation.. Es macht mir Spaß, es in die richtige Position zu manövrieren.. Ich habe gar keinen Ausdruck dafür. Bin wirklich sehr gespannt, wo wir uns am Ende im Preis einigen werden.. 😊


    Achso, und wäre eventuell möglich ein paar Screenschots von dem Artikel aus der erwähnten Zeitschrift zu bekommen? Oder können sie mir evtl. die Heftnummer zukommen lassen? Evtl. finde ich ja das Exemplar noch irgendwo im Netz.

  • vielleicht hilft Dir diese alte Anzeige bei der ganz groben Preisabschätzung:

  • Hallo Arne,


    das klingt sehr gut! Ich hoffe, dass der Preis im Budget ist. Auf jeden Fall ein Fernrohr mit Kultcharakter, das wahrscheinlich auch nicht im Wert verliert. Sollte spaeter ein Appetit auf Gasnebel und Galaxien entstehen, kann ja noch ein Dobson dazugestellt werden. Was ich uebrigens noch nicht erwaehnt hatte, sind Doppelsterne. Die Oeffnung ist klein, aber fein und es werden sich schon sehr viele Doppelsterne aufloesen lassen.

  • Nach der Bewertung des Klassikers als Sammlerstueck nochmal was zum reinen Nutzwert:


    Das Geraet wird an hellen Objekten sehr scharfe Bilder liefern, da es sich um ein gutes Objektiv mit einem langen Oeffnungsverhaeltnis von 1:15 handelt. Die Brechkraft der Linse ist also relativ gering, und deshalb ist es auch so lang. Der Vorteil ist, dass der Restfarbfehler kaum sichtbar sein wird. Das macht das Geraet besonders fuer Planeten, Mond und (mit Filter bzw. dem beiliegenden Herschelkeil) fuer die Sonne interessant. Waehrend es auch schon hellere Objekte jenseits des Sonnensystems zeigt, ist die Oeffnung natuerlich mit 80mm begrenzt. Auch ist das Geraet schwer, und die Saeule wird wohl fest aufgestellt werden muessen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Du fuer den angesagten Preis ein deutlich groesseres Neugeraet erwerben koennen wirst, beispielsweise einen Dobson. Da stellt sich die Frage, wie sehr die Liebhaberei eine Rolle spielt. Es haengt halt davon ab, ob Du ein Kultgeraet haben willst, das es heute so nicht mehr zu kaufen gibt oder ob Du einzig und allein an der Astronomie interessiert bist.


    Persoenlich regt sich bei mir bei der Betrachtung der Bilder ein gewisse "Haben will!"-Instinkt. Aber ich bin auch Fernrohrsammler - vor allem alte Japaner. Zeiss ist jenseits meiner Gehaltsklasse. ;)

  • Hallo Arne,


    so ein AS 80/1200 ist auf jeden Fall ein schönes und sehr präzises Instrument, mit dem man wunderbar beobachten kann. Ich würde nicht in Ehrfurcht vor dem Namen Zeiss erstarren, sondern es auf heutigem Niveau gängig machen und benutzen. Natürlich könnte man es möglichst originalgetreu restaurieren und sich dann ausschließlich am Anblick erfreuen. – Wie Du Dich auch entscheidest, es ist einzig und allein Deine Sache. Da gibt es kein richtig oder falsch.


    Zur Preiseinordnung hier mal eine Zeiss-Preisliste von 1967. Bei gutem Zustand wird heute gebraucht oft das in Euro verlangt, was es zu DDR-Zeiten neu in Ostmark gekostet hat.


       


      


    Der in #6 verlinkte AS 100/1000 war demnach noch einen reichlichen Tausender teurer. Ich hatte diesen im Originalset und ein AS 80/1200 im Selbstbautubus. Die waren beide richtig gut, allerdings hat sich seit damals bei den Fokussierern und den Okularen sehr viel getan, weshalb so ein alter Zeiss heute unter dem Himmel nur so gut ist wie das Zubehör, das man mit ihm verwendet.


    CS, Jörg

  • Ich bin mir sicher, dass das Heft die Sterne & Weltraum vom Dezember 1963 war.


    Im Inhaltsverzeichnis, das frei herunterladbar ist, sehe ich den Testbericht allerdings nicht. Es sei denn, es war "lange Brennweite kurz verpackt", was aber beim gestreckten f/15-Refraktor keinen Sinn macht.


    Ich muss das Heft mal aus meinem Archiv ausgraben.

  • Ich will kein Spielverderber sein; dennoch poste ich hier mal einen Sterntest eines CZJ AS 80/1200. Die CA ist wirklich massiv und wird sich bei höheren Vergrößerungen an Mond und Planeten negativ auswirken. Außer als Museumsstück sehe ich persönlich kaum Verwendung für alte Achromaten. Jeder China-ED oder Newton (für ein Bruchteil des Preises) wird ein besseres Bild abliefern...so, und jetzt nicht böse sein... :).


  • Hey Nauta,


    ich bin keines Wegs böse. Alles gut. Verstehe das alles. 😉 Es soll ja auch nicht das letzte Teleskop in meinem Leben sein. Ich mag das Zeiss Model eben, hab mich halt irgendwie verliebt. 🤷‍♂️ Außerdem möchte ich mich langsam weiter vortasten. Mir geht’s nicht um das schnellste und schönste Bild. Hab Freude an der alten aber doch sauber verarbeiteten Technik.

  • Ich will kein Spielverderber sein; dennoch poste ich hier mal einen Sterntest eines CZJ AS 80/1200. Die CA ist wirklich massiv und wird sich bei höheren Vergrößerungen an Mond und Planeten negativ auswirken. Außer als Museumsstück sehe ich persönlich kaum Verwendung für alte Achromaten. Jeder China-ED oder Newton (für ein Bruchteil des Preises) wird ein besseres Bild abliefern...so, und jetzt nicht böse sein...

    Hallo Nauta,


    Klar, so ein Semiachromat zeigt deutlich mehr CA als ein heutiger Apo. (Deswegen hab ich ja auch meine beiden AS nicht behalten. Jupiter habe ich damit übrigens immer mit Grün- oder Gelbfilter beobachtet. Aber damit war er bei gutem Seeing knackscharf. )


    Andererseits nützen die modernsten Glassorten und Rechnungen wenig, wenn das alles nicht verlässlich in der Fertigung umgesetzt wird. Man kann mit einem China-ED Glück haben oder ein Montagsgerät erwischen. Letzteres merken Anfänger oft gar nicht. Und leider wird auch kaum noch auf Langzeithaltbarkeit geachtet. So ein Zeiss dagegen ist justierstabil für die Ewigkeit, die Mechanik ist wertig und grundsolide gefertigt und bei der Optik kann man sicher sein, dass sie bis zur Endauslieferung wieder und wieder geprüft wurde. Sogar wenn das Teil außen schon völlig abgeranzt ist, kann der Durchblick noch Freude machen. Ein Fernrohr ist immer das Gesamtprodukt aus Rechnung, Konstruktion und Fertigungsgenauigkeit, und in dieser Hinsicht sind die Zeiss-Instrumente nach wie vor gut. Da würde ich keinen Chinakracher vorziehen.


    Und prima beobachten kann man auch noch damit. Klar, wir sind alle von der Werbung geprägt. Seit Jahrzehnten wird uns immer wieder suggeriert, dass beim Refraktor alles unterhalb ED nicht zu gebrauchen ist. Und dass man mit einem Spiegel besser kommt. Selbst wenn das Licht darin dreimal hin und her geht und der Gegenspiegel ein Drittel so groß wie die Öffnung ist. Wenn es weder Luft noch Seeing gäbe, wäre das alles wahrer. Dann würden die obstruierten Systeme besser abschneiden, es gäbe eine klarere Beziehung zwischen Öffnung und Detailwahrnehmung und die CA wäre viel auffälliger, weil sie nicht von der atmosphärischen Dispersion überfärbt werden würde. Doch unter realen Bedingungen kann ein kleinerer, perfekt gemachter Fraunhofer oder ein AS nach wie vor begeistern.


    CS, Jörg

  • Das ist jetzt genau das Dilemma: Altehrwuerdiger Refraktor gegen moderne Technik. Es hat sich in den letzten Jahrzehnten halt wahnsinnig viel getan, speziell bei den Okularen. So mancher Besitzer eines alten Klassikers wuerde sich wundern, wenn mal neuere Okulare zum Einsatz kommen wuerden - gerade bei den Japanern, die die Aelteren von uns ja noch aus ihrer Anfaengerzeit kennen. Ich habe selbst einen Tasco 9T (Fabrikat Towa, Japan), der mit einem H-12mm, H-6mm und 2x-Barlowlinse ausgeliefert wurde. Ich habe damit den Halleyschen Kometen gesehen (so gerade ...), und inzwischen ist ein 1.25"-Fokussierer dran. Ich bin immer wieder erstaunt, was das Teil mit heutigen Okularen, und sei es nur Sky-Watcher "Super" 25mm oder 10mm, so zeigt. Groessenklassen entfernt von den blassen und fahlen Bildern durch die originalen H-12mm und H-6mm-Wellensittichaugen. Von der Einlinserbarlow fange ich gar nicht erst an zu erzaehlen, zu deprimierend.


    Der Zeiss ist solide gebaut. Alte Technik, aber verlaesslich. Heute gibt es natuerlich die Konkurrenz aus Fernost, die es HEUTE deutlich besser kann. Jahrzehnte des technologischen Fortschritts (bessere Okulare, neue Glastypen, reproduzierbare Fertigungsverfahren, breitbandige Verguetungen, neue Pruefungsverfahren) lassen sich nicht verleugnen. Zeiss war damals ein Spitzenprodukt, aber es ist natuerlich nicht fair, es stumpf mit heutigen Standardprodukten aus Fernost zu vergleichen: Zu krass ist der Unterschied, der durch Jahrzehnte des Fortschritts ermoeglicht wurde.


    Ich glaube, Arne hat schon seine Entscheidung getaetigt, solange der Preis okay ist. Einerseits faszinierende alte Technik, die auch solide ist. Teils ein bisschen zu solide (Stichwort Saeule und mangelnde Mobilitaet), und damit ein andere Architektur als diejenige, die heute marktueblich ist: Mobil, Polsucher, GoTo und so weiter. Leistungsmaximierend waere Arne mit einem grossen Dobson oder einem etwas kleineren parallaktischem Instrument aus Fernost besser beraten - die Produktstreuung ist nicht mehr so gross, wie noch vor 20 Jahren und beim Neukauf gibt es ja noch das Rueckgaberecht - aber es ist halt ein Instrument "von der Stange", das schon aus Kostengruenden nicht die Detailverliebtheit zu bieten hat, die das Zeiss bietet. Gravierte Teilkreise zum Beispiel. Klar, kein Polsucher und auch Synchronmotor per Steckdose. Das Geraet ist komplett nicht fuer den Transport konzipiert und es stammt aus einer Zeit, in der es deutlich weniger Lichtverschmutzung gab und weniger Mobilitaet (beides gerade in der DDR). Von daher ist es auch ein Stueck Geschichte. Wenn Arne es guenstig bekommen kann, wird ihm das Geraet viel Freude bereiten. Er weiss ja, dass es Besseres gibt und dieses Geraet nicht das Letzte sein wird. Aber es wird wahrscheinlich im Bestand bleiben.


    Ich wundere mich, wie das Zeiss AS 80/1200mm im Vergleich zu beispielsweise einem Towa 80/1200mm abschneidet. Ich habe durch ein paar dieser japanischen Towa-Refraktoren geschaut, und sie machen ein gutes Bild mit kaum sichtbarer Chromasie. Das AS ist ja kein klassischer Kronflintachromat nach Fraunhofer, da das Partnerglas zum BK7 das KzF2 ist und das sekundaere Spektrum verringert ist. So weit schreibt es Uwe Laux in "Astrooptik", 1. Auflage, wo ich das gerade nochmal nachgeschaut habe. Gibt es einen Mitleser, der das in der Praxis mal vergleichen konnte?

  • Hallo Arne,


    tolles Set! hatte den AS80 auch schon (2x) und es ist mit der beste aus dem AS-Rudel :) Was mich bei Zeiss im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern immer wieder begeistert ist das Kernbild im Sterntest - das Airyscheibchen bei allen Zeissens, die ich bisher hatte war immer nahe an der Perfektion in Form eines fluffigen, kleinen, runden Bällchens mit erstem Beugungsring.


    Nachdem ich alle AS im Anflug von "warum so teuere Refis behalten wenn es güntiger und besser geht" verkauft hatte - habe ich mir gerade letzte Woche erst wieder einen AS100 mit Montierung an Land gezogen. Der hat zwar noch mehr Farbe als Dein 80er aber ist dafür auch etwas kompakter und 2cm mehr Öffnung ;) - der muss aber auch nichts beweißen... ich habe definitv Besseres was die Farbkorrektur betrifft - aber ich bin auch lange ab von der Jagd nach der perfekten Farbkorrektur - ist ein Kriterium - es gbt aber auch andere die für mich zählen.


    Nach einem direkten Vergleich meins damaligen AS80 gegen einen FS78 von Takahashi haben sich die beiden am Himmel übrigens so gut wie nichts geschenkt - mit Ausnahme des perfekten Kernbilds am AS - ich habe diesen dann auch behalten und den kleinen Tak verkauft. Wobei ich auch die FS-Serie total mag :)


    Ein APQ (von origi. Zeiss) gehört übrigens immer noch zu den besten Optiken die man in der Öffnung bekommen kann. Kernbild meines 150ers ist auch hammermäßig und farblich ist der nochmal deutlich besser als ein TEC-160FL. Dafür aber etwas sperriger und natürlich teurer. Für jeden Tag ist der TEC da defintiv besser geeignet - der APQ hingegen ein Liebhabergerät, das jede Beobachtung zu etwas Besonderem macht... wenn man ein Faible dafür hat.


    Ich hab dem Zeiss Virus lange Zeit widerstanden aber habe inzwischen aufgegeben ;)


    Behalte den AS auf jeden Fall - so wie Du ihn beschreibst ist er auf jeden Fall gut bei Dir aufgehoben.


    Preislich würde ich das Set auf 3,5 bis 4k einschätzen - wenn Du ihn günstiger bekommst um so besser.


    Viele Grüße

    Christoph

  • Hi die Liebhaber Runde,



    Nur eine Kleinigkeit:

    Was sagt ihr eigentlich im Beitrag #1 zu den Okularen? Sind das H-Okulare? Oder bessere? Ich dachte in meinem ersten Beitrag an Orthos, aber ich kann das "O" auf der Beschriftung nicht erkennen. Was war denn seinerzeit so Standard bei den Zeiss Jena Grund-Sets ...?


    Grüße,

    Walter

  • Hallo Walter,


    soweit erkennbar, sind in dem Kasten hauptsächlich Huygensokulare. Das 40-H und das 16-H gab es standardmäßig dazu (s. Preisliste, hier in #10), außerdem noch ein 10-O. Ob das mit im Kasten steckt, ist schwer zu sagen. Sicher erkennen konnte ich nur ein 6-O. Die Okulare sehen ziemlich verschlissen aus, in die würde ich weder Kraft noch Zeit und Geld investieren. – Wie Jürgen schon sagte:

    So mancher Besitzer eines alten Klassikers wuerde sich wundern, wenn mal neuere Okulare zum Einsatz kommen

    CS, Jörg

  • Die Okulare sehen gemischt aus - ich meine, beim oberen 6er ein O und bei dem 10er daneben ein H erkennen zu können.


    Wir haben im Verein einen 150/2250 Zeiss AS, bei dem der Farbfehler nur im Spektroskop wirklich auffällt. Da sind auch noch alte Ortho, Huygens und Mittenzwey dabei. Was halt in den 80ern verfügbar war. Ich sag mal so: Schon das Aufrüsten auf moderne Plössl hat sich rentiert, zumindest was Huygens und Mittenzwey angeht. Mit modernen Weitwinkeln macht er noch mehr Spaß.


    Ich habe noch einen alten Satz Lichtenknecker-Okulare privat im Einsatz, aus der selben Ära. Die Orthos sind heute noch gut, Mittenzwey und Huygens eher nicht (wobei die langbrennweitigen Mittenzwey am f/28 Schiefspiegler sogar scharf abbilden, mit f/15 am Zeiss sind sie überfordert - das war mal ein schnelles Optikdesign...)


    Baader hat noch Adaptergewinde von Zeiss-Gewinde auf T-2 (Zeiss-Adapter M44 auf T-2 (T-2 Bauteil #13) # 1508005) im Sortiment, dann kannst du zerstörungsfrei eine moderne Okularklemme anschrauben - falls das Teleskop ein Anschlussgewinde am Okularauszug hat. Ein T-2-Prisma langt schon aus, um auch ein 2"-Übersichtsokular auszuleuchten. Dann hast du über 2° Bildfeld, und das Gerät macht auch an ausgedehnteren Objekten wie Sternhaufen Spaß (abgesehen davon, dass man Objekte leichter findet :) )


    Beste Grüße,

    Alex

  • Baader hat noch Adaptergewinde von Zeiss-Gewinde auf T-2 (Zeiss-Adapter M44 auf T-2 (T-2 Bauteil #13) # 1508005) im Sortiment, dann kannst du zerstörungsfrei eine moderne Okularklemme anschrauben - falls das Teleskop ein Anschlussgewinde am Okularauszug hat.

    Hat es. M 44x1 war Standard bei Zeiss. Da wurden auch die größeren Okulare 40-H, 40-O und 31-W eingeschraubt. Später gab es einen Ringschwalbenanschluss, wobei die Schwalbenringe M44x1 hatten.


    CS, Jörg

  • Ich bin immer sehr vorsichtig, wenn es um das Vorhandensein von Gewinden geht, die eigentlich da sein sollten :) Vor allem bei älteren Geräten, wo evtl. was verbastelt wurde.


    Aber jetzt wo du es sagst: Auf dem Bild mit dem Okularrevolver sieht das nach einer Ringklemmung aus, dann würde eventuell auch TCR T-2 Wechselring mit Zeiss Mikrobajonett (T-2 Bauteil #7) # 2456320 passen. Wobei ich da nur 42mm Außendurchmesser für die Ringschwalbe messe (okularseitig dann T-2-Gewinde).


    Beste Grüße,

    Alex

  • Ich würde als Öffnungsverhältnis f/6 oder f/6.5 wählen :).

    Dann sind neben Planeten und Mond auf hohem Niveau auch wide field und deep sky sehr schön.

    Solche nahezu farbreinen Refraktoren (Triplets) in höchster optischer und mechanischer Qualität gibt es derzeit gebraucht bei einem südwestdeutschen Händler (für weniger als die Hälfte des vermuteten o. g. Preises).

    Dann noch eine (gebrauchte) HEQ5 runter, und fertig ist das perfekte (und mobile) Teleskop mit kleinerer Öffnung (so was habe ich auch und will nichts anderes mehr... ;)).

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