Planspiegel - Nacharbeiten mit 6,5 Zoll

  • Hallo beisammen,


    jetzt ist es doch schon eine Weile her, dass ich mit meinem 26er Firstlight hatte. Das der Fangspiegel nicht so tolle ist, war klar. Rotieren des Hauptspiegels hilft, den Fehler einzukreisen.

    Aber so große Lust hatte ich nicht das Teil jetzt nochmal auseinanderzubauen und zu zerlegen. Zumal, mit Planetenloch 9 Zoll ist die Abbildung durchaus angenehm. Das Teil ist mir mehr oder weniger zugeflogen und wanderte damals aus Zeitgründen praktisch unbesehen ins Teleskop. Die Hoffnung stirbt zu letzt.


    Hier mal der (im Vordergrund) Planspiegel, kreisrund mit 165mm Durchmesser. Silberbeschichtung vom Mai 22. Dahinter ein 8 Zöller (Am Rand ist die Beschichtung fehlerhaft, das waren Vorversuche mit Silber). Bei beiden Spiegeln sieht man einen leichten, gelblichen Ton.



    Die letzten Tage habe ich mich mit dem RC-Setup beschäftigt und mich hier im Forum zu dem Thema etwas eingelesen.


    Planspiegel Testen - Das Teleskop-Selbstbau Optikforum - Astrotreff - Die Astronomie und Raumfahrt Community

    und

    Planspiegel testen - Das Teleskop-Selbstbau Optikforum - Astrotreff - Die Astronomie und Raumfahrt Community


    Hier mal mein RC-Setup. Ich bin wohl jemand, der sich seinen Ergebnissen asymptotisch annähert. Lernen durch Fehler. Da ich keine Sphäre habe, muss mein aufpolierter

    8 Zoll Newtonspiegel mit 96% Strehl herhalten (der war von vielen Jahren in einem Seben-Navigator II verbaut, freilich als astigmatische Sphäre....)



    Der 64° Winkel ist die Einbaulage im Teleskop (Lowrider). Die 71° sind jene Stellung, bei der der Spiegel möglichst von vorne Gemessen werden kann. Verkippe ich den Spiegel noch weniger, dann habe ich entweder die Prüfparabel schon bald im Strahlengang oder der Prüfling wird schon bald nicht mehr ganz vom Prüfspiegel ausgeleuchtet. Beide Spiegel sind versilbert und gemessen wird mit dem PDI.


    Nichts für schwache Nerven:



    Das das in doppelter Genauigkeit gemessen ist, tröstet nur wenig. Die Auswertung in OpenFringe anbei ohne aktivierten Doppelpass. Man muss die Werte gedanklich halbieren; ~ 3300nm PV...) Im Untergrund liegt noch ein Dreiblattfehler als wesentlicher Fehler



    Kann jemand sagen, wie ich in Open-Fringe den Durchmesser des Spiegel angeben soll?


    Der Prüfspiegel ist eine Parabel mit D= 203, ROC 1980mm. Der Planspiegel ist kreisrund mit D=165mm. Das RC-Setup ist jetzt so, dass ich 179mm vom Prüfspiegel nutze. In OpenFringe würde ich dann D=179 und ROC 1980 und cc=-1 einstellen. Bin mir nicht ganz sicher. In OpenFringe kann man ja nur kreisrunde IGs auswerten.


    Zeit das Pech warm zu machen... :)


    Schöne Grüße

    Gerhard

  • hallo Gerhard,

    den Durchmesser würde ich mit 165 angeben, der Spiegel sollte doch im Foto rund erscheinen.

    Bin leider etwas aus der Materie raus, dabei hätte ich auch noch zwei Spiegel hier zu vermessen…..

    Ich hätte noch einen Vixen 114/900 Spiegel hier , den könnte ich dir zusenden wenn du möchtest, einen baugleichen hatte ich mal vermessen , die Teile sind perfekt spährisch.

    Der Durchmesser sollte reichen , ich habe einen 205mm Planspiegel damit gemessen, es fehlt halt oben und unten etwas, die fehlenden Enden kann man sich dann seperat anschauen…

    vG Alex

  • Hallo


    Das doofe Streifenbild kannst du vergessen, muss eine gute Sphäre sein,


    Du kannst natürlich die Fehler der Sphäre vom Interferogramm abziehen, brauchst du nur einen Referenzplanspiegel im selbem Aufbau.... Oder ein Optik Programm das dir die Kringel die durch die Fehler der Referenzsphäre (Parabel) entstehen als synthetisches Interferogramm auswerfen kann.


    Nimm doch die Mitte des 26er als Referenz, musst den Hut ja nur auf die Spiegelbox legen


    Gruß Frank

  • Hallo Gerhard


    Nachdem Du meinen kürzlichen Beitrag über das Testen von Planspiegeln zitierst, versuche ich einen vielleicht nützlichen Kommentar zu machen.


    Dein Profilbild in Open Fringe zeigt von mir aus vor allem Astigmatismus. Es stellt sich damit die Frage, ob dein "Plan" Spiegel nicht zu konkav oder konvex ist. Das kannst Du einfach im RC Test mit Deiner Punktquelle (Laserdiode im LED Modus) prüfen. Ich verweise dazu auf Texereau S. 115 f. Ich nehme an, dass es dafür zunächst kaum eine Rolle spielt, ob der Referenzspiegel sphärisch oder ein Paraboloid ist.


    Wenn Du den Spiegel in der RC Konfiguration mit einem bestimmten Winkel interferometrisch vermessen willst, musst Du eine passende elliptische Blende anbringen, damit die Öffnung kreisrund wird und Open- oder DFT-Fringe es auswerten kann. (Im Teleskop ist es ja dann auch so).


    Den Parabospiegel musst Du separat interferometrieren, wenn Du die Abweichung von den Sphäre berücksichtigen bzw. von der Wellenfront im RC Test subtrahieren willst. (Die Öffnung passend abblenden.)


    Mit Gruss, Beat

  • Hallo


    Ja du muss vor den Parabolspiegel eine runde Blende machen das deine Runden FS in der Breite gerade erfasst, oder minimal kleiner, und genau das Stück für Referenzfehlerabzug interferometrieren und im RC TEST dann nutzen.

    Ist aber bisschen unangenehm nicht einfach erst mal visuell gerade Streuen zu sehen, zum Glück muss man die Punkte nicht mehr von Hand setzen.

    Sich dem Radius über Stertest sag. Und tan. Focus näheren ist aber auch für den Anfang gut, obwohl ich nicht weiß ob die Parabel die Striche zulässt


    Gruß Frank

  • Ja, Frank, eine runde Blende vor den Referenzspiegel geht natürlich einfacher, ich mache es ja auch so. Man muss den Ritchey Winkel dann auch nicht genau einhalten.


    Falls Asti vorhanden gibt es Striche mit Beugungslinien nur, wenn dieser relativ ausgeprägt ist. Falls der Referenzspiegel sphärische Aberration hat (Paraboloid), verhalten sich die Beugungslinien extra- und intrafokal wie beim bekannten Sterntest die Beugungsringe. Bei geringem Asti gibt es die Striche nicht, vgl. die Abbildung aus Texereau:



    Texereau hatte die so praktische Laserdiode noch nicht. Er benutzte eine Stahlkugel. Beachten musste aber er und wir die Parallaxe der Testeinrichtung mit Punktquelle und Okular oder PDI Plättchen etc. Es kann sein, dass diese Parallaxe bei Dir, Gerhard, den vermuteten Asti bedingt. Wie gross ist sie?

    Man kann den Parallaxe - Asti bei bekanntem ROC des Referenzspiegels einfach berechnen.

    Wenn Punktquelle und Okular bei der Foucault Einrichtung rotiert werden, wird sofort klar, ob die Parallaxe eine Rolle spielt.


    Gerhard, Du hast ja alles für diesen einfachen Test schon eingerichtet. Wir sind auf das Resultat gespannt. Wenn sich Dein Spiegel als genügend plan erweist, würde ich Dir empfehlen, in derselben Anordnung interessehalber einen Foucault (und Ronchi) Test zu machen und diesen dann zum Vergleich auch am (unverändert abgeblendeten) Referenzspiegel. Es würde dann die Interferometrie folgen.


    Gruss, Beat

  • Hall9


    Du kannst den Asti test auf Achse machen wenn du ein Strahlteilerplättchen reinbastelst,

    UV Filter oder so, aber erst testen ob du die intra und extrafokalen Striche ausmessen kannst, nicht das der Sphärische Fehler alles überstrahlt, das geht zu groben Radiusannäherung eigentlich dann ganz schnell


    Gruß Frank

  • Frank,

    Dein Strahlteilerplättchen würde Aberrationen einführen, die schwierig zu quantifizieren sind, vorab zusätzlichen Astigmatismus, der uns die Messresultate verfälscht. Es ist, glaube ich, besser, wenn Gerhard sich am Bewährten orientiert. Seine Resultate würden mich in diesem Sinn sehr interessieren!

    Gruss, Beat

  • Hallo Gerhard,


    da bin ich auch schon sehr neugierig, welches Ergebnis Du erzielen kannst.


    Meine drei platten 8 Zoll Glasscheiben habe ich ja erst einmal auf Eis gelegt. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben ;)


    Gerade das Messen und damit die Bestimmung der Genauigkeit eines Planspiegels finde ich sehr interessant.


    viele Grüße

    René

  • Hallo beisammen,


    danke für die ganzen hilfreichen Rückmeldungen. Ich bin schon fleißig am polieren. Das Silber war mit Watte nicht abzubekommen. Außer an einer Stelle, an der der Spiegel mal längere Zeit nass war. Mit etwas Salzsäure und Kupfersulfat (GreenRiver) war das Silber mit drei Wischern runter. Gut ist schonmal, dass das PDI jetzt immer noch Interferogramme liefert. Da hatte ich Befürchtungen, dass das nicht klappt. Auch sieht man zum Glück den Brennpunkt und kann so das Messinstrument einrichten. Die Belichtungszeit ist bei 1/4 Sekunden. Damit komme ich klar. Die Messtrecke ist sehr kurz und ich bin im Keller. Da wackelt nix. Momentan arbeite ich noch mit Hammer und Meißel am Spiegel (zwei Zoll Tool). 7 Poliersessions sind um, auch mit einer verpatzten...Kann ich den Auswertungen trauen, dann ist der Spiegel schon jetzt um Meilen besser als zuvor. Gut ist er aber noch lange nicht. Radius ist wohl keiner im Spiegel. Der Asti von Oben drehte sich exakt mit und mit einem 2 Zoll Tool wurde er ausgemerzt. Die Fläche ist aber alles andere als Glatt. Meine Ziel ist die grobe Form hinzubekommen und dann mit einem großen Tool glätten in der Hoffnung, mir hierbei keinen Radius-Fehler einzufangen. Extrafokal sehe ich keine Striche, das ist schon alles ziemlich punktförmig im 4mm Okular aber das Interferometer ist noch gar nicht zufrieden...Intrafokal kann ich kaum was erkennen, aufgrund der Parabelform. Extrafokal ist aber ein scharf definiertes aber eben unrundes, nicht aber unbedingt elliptisch, Scheibchen zu sehen.


    Der RC-Test ist schon eine Umstellung. Allein das Einrichten der Spiegel war gewöhnungsbedürftig. Inzwischen habe ich mich aber daran gewöhnt und jetzt geht es immer ein kleines Stück weiter. Ich hoffe, dass alles stimmt. Nicht dass es einen Hubble-Effekt gibt... Ich werde noch das ein oder andere Bild/Messergebnis bald einstellen und wenn mal die Grobarbeit erledigt ist, dann eine Blende anfertigen.


    Viele Grüße

    Gerhard

  • Gerhard,


    damit Du die Interferometrie Resultate der RC Konfiguration interpretieren kannst, musst Du zuerst den Referenzspiegel allein interferometrisch ausmessen. Der "Test Stand Astig" ist dann auch dabei. Zeig uns doch zunächst dieses Resultat.

    Die Blende kannst Du ganz einfach z.B. aus dünnem Karton mit einem Scheidezirkel ausschneiden. Ich würde den zentralen Ausschnitt ganz wenig grösser machen als errechnet (1mm oder so). Du kannst dann störende Randartefakte in DFTFringe mit dem Tool "ignore edge region" entsprechend eliminieren.


    Beat

  • Hallo Gerhard,


    bei meinem 140er Planspiegel hatte ich ja noch einen Radius jenseits von Gut und Böse.


    15713-20220106-rc-test-0003-jpg


    Eine vertikale Linie (tangential focus)


    15710-20220106-rc-test-0001-jpg


    Punkt bzw. Abbildung künstlicher Stern


    15711-20220106-rc-test-0002-jpg


    Eine horizontale Linie (sagittal focus)


    Mit der HIVO-Methode war klar, dass der Planspiegel noch konkav war.

    der Spiegel schon jetzt um Meilen besser als zuvor. Gut ist er aber noch lange nicht. Radius ist wohl keiner im Spiegel.


    Das verstehe ich nicht ganz - einen Radius hat der Planspiegel ja immer noch, die Frage wie groß in z.B. Kilometer ist dieser dann?

    Kannst Du die vertikale und horizontale Linie nicht mehr feststellen, weil der Radius schon so groß ist?


    Meinst Du das damit?

    Extrafokal sehe ich keine Striche, das ist schon alles ziemlich punktförmig im 4mm Okular

    Ich bin schon auf weitere Ergebnisse gespannt.


    weiterhin gutes Gelingen!


    viele Grüße

    René

  • Hallo Beat,


    ja das will ich machen. Leider geht es gerade nicht voran, trotz polieren. Und das muss ich mir näher anschauen, was der Grund ist. Der Spiegel zeigt einen Wall nahe am Rand. Wenn ich den runterpoliere, dann entsteht auf dem Planspiegel ein Zentralberg. Poliere ich dann den Zentralberg runter ist der Wall wieder da. Und so geht das hin und her. Mein RMS liegt stabil bei bescheidenen 0,25 und besser scheint es gerade nicht zu werden, auch nach der 11ten Polierrunde. Die Fläche wird nur immer unruhiger. Sowas habe ich noch nicht erlebt. Kann es sein, dass es im zushang mit einem Parabolspiegel der Planspiegel keine eindeutige Lösung hat? Was ich hier poliere, so mein Eindruck, ist eine Art Schmidtplatte, nur als Spiegel. Das Teil entwickelt sich als harte Nuss. Ich werde es noch eine Weile versuchen und die Sache beobachten. (Bislang habe ich von so einem Effekt bzw Problem noch nichts gelesen. Vom Parabolsieren kennt man es ja, dass zB der Randbereich runter kommt, obwohl man nur die Mitte ausbaggert. Eine ähnlichen Magie könnte es hier auch geben. Bin mir aber unsicher.)


    Viele Güsse

    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    bei der Messung - drehst Du da den Spiegel um 90° (vielleicht habe ich es auch überlesen, dass Du das schon machst). Wenn ja, bekommst Du die gleiche Auswertung?


    Falls Du die gleiche Auswertung hast, kann es dann nicht sein, dass Du den Radius (vermutlich groß) damit indirekt bestimmst?


    viele Grüße

    René

  • Hast du das mit dem Referenzspiegel mit passender Blende versehen und Referenz zug denn gemacht?


    Es ist ganz witzig ein Planspiegel mit Power sieht gegen eine Referenzsphäre im RC TEST unter Foucault wie ein Parabol aus

    Du musst dir die Power mal überhöht vorstellen und den Weg den die Strahlen dann gehen, der fällt nicht in sich zurück, trifft am linkem Rand in anderem Winkel auf wie am rechtem Rand, oben und unten ist die Wirkung auch abweichend von links und Rechts, das sollte Zusätzlich als Asti ankommen.

    Ohne die HIVO Methode sich erst anzunähern wird das schwer.

    Sicher im RC TEST ist nur das 0 auch 0 ist

    Ich denke du bekommst das mit den Strichen nicht hin weil das Licht nicht in eine Punkt fällt sondern riesen Flatschen😏


    Gruß Frank

  • Hallo Rene,


    ganz zu Anfang hatte ich eine solche strichförmige Verzeichnung deutlich im Okular. Die ist zum Glück praktisch verschwunden inzwischen. (Ich kann nur das Extrafokale Bild auf Rundheit mit dem Okular gut betrachten. Intrafokal ist das Bild diffus, wegen Parabolspiegel). Aktuell ist das Sternbildbild extafokal ingesamt rund, aber wellig, also mit gewissen ein und ausbuchtugen, weil der Randbereich des Planspiegels rauf und runtergeht. Leider.


    Ich will jetzt mal noch etwas so weiterpolieren und schauen, ob das was ich oben beschrieben habe, sich so erhärtet oder ich mich da täusche bei der Interpretation. So recht kann ich daran nicht glauben. Vielleicht gibt es doch noch einen Ruck Richtung besserem RMS. (Momentan habe ich den Eindruck, als liefe ich auf einer Rolltreppe in die entgegengesetzte Richtung.)


    Viele Grüße

    Gerhard

  • Hallo Gerhard


    Vielleicht hilft der Naked Eye Test

    Ganz flach über den Spiegel auf eine karierte Wand schauen ob die senkrechten und wagerechten Lienen gleichzeitig scharf sind, geht auf geringe Distanz mit schnellem Kamera objektiv bestimmt präziser.

    Wenn man festlegt wo der Spiegel liegt und die Kamera auf Stativ wäre au h Fortschritt schnell erkennbar, Restpower angenommen.


    Gruß Frank

  • Gerhard


    Du machst Dir die Aufgabe ohne profunde Erfahrung viel zu schwer, wenn Du nicht gegen eine Referenzsphäre prüfst. Auch nach meinen Dutzend hergestellten Planflächen wurde ich die Prüfung gegen ein Paraboloid nur aus "akademischem" Interesse machen.


    Die sichere, bewährte Methode ist die, welche Texereau genau für Deine Anwendung in allen Details beschreibt: Abgeblendetes Zentrum des Teleskop Primärspiegels als Referenz. Führ Dir den Text zu Gemüte...! Heutzutage haben wir es feudal: Wir können den Ausschnitt zur Sicherheit sogar vorgängig interferometrieren.


    Beat

  • Hallo beisammen,


    Beat Du wirst recht behalten.... :thumbup:


    Aber der Reihe nach: Die Fläche ist durch die Minitools immer unruhiger geworden. Aber das Bild war insgesamt rund im Okular. Dann habe ich das RC Setup von 71 auf 64 Grad (also die Einbaulage im Teleskop) verändert. Dann war alles wieder leicht elliptisch, extrafokal eine horizontale kleine Ellipse. Lt. Texerau ein Zeichen für einen leicht konkaven Spiegel. Die Minitools habe ich dann weggepackt und mir ein 6 Zoll Tool hergestellt. ToT mit ganz leichtem Überhang, um den Spiegel abzuflachen. Von Runde zu Runde wurde das Sternbild wieder kreisrund und die Fläche zudem schön glatt. Nunja...dann habe ich den Planspiegel um 90 Grad gedreht. Es wir einem nicht Geschenk. Wieder ein leichte Ellipse und wieder horizontal liegend Extrafokal. Nicht wirklich schlimm, das könnte ich rauspolieren. Aber ich Frage mich gerade, wie ich das anstellen soll, ohne mir dann wieder die 12 Uhr Position zu verhageln. Das ist das erste Problem. Ich habe also einen Asti, meine Interpretation, der in der 12 Uhr Position durch einen endlichen Radius ausgeglichen wird, der aber in der 3 Uhr Position sichtbar wird. Mir ist nicht klar, wie ich nun die tatsächliche Situation Radius und Asti in OpenFringe ermitteln kann. Vielleicht hat jemand eine Idee.

    Kai hat geschreiben, dass man damit leben kann. Der Fangspiegel wird mit Silikon geklebt und nicht mehr rotiert:-)


    Beat, ich habe mir jetzt eine Blende, wie vorgeschlagen gebaut. Und IGs gemacht. Die Blende hat einen Durchmesser von 162mm, ROC 1980mm, 652nm. RC-Setup mit 64 Grad.



    Und hier 3 IGs zum nachvollziehen, dessen was gleich noch kommt.... ||



    Die Auswertung in DFT wie ich sie gemacht habe:



    Da staune ich nicht schlecht. Eine CC von -4 und ein Asti mit hochstehenden Ohren auf 12 Uhr und 6 Uhr. Das würde bedeuten, das extrafokal die noch verbleibenden kleine Ellipse von Oben nach Unten laufen würde. Das tut sich aber nicht und auch die stark hängenden Ohren würde man doch sehen. Wichtig ist, dass ich als Desired Conic -4 gewählt habe, damit man die Fläche besser sieht.


    Wenn ich nun aber als Desired Conic -1 wähle, dann ändert der Asti, und das finde ich bemerkenswert, seine Orientierung. :/




    Man sieht es schlecht, auf der Auswertung, wegen der hohen CC. Aber das entspricht dem, was ich im Okular sehe. Extrafokal fast schon exakt punktförmig nur eine ganz minimale elongation von links nach rechts. Die kriege ich noch weg. Die Frage ist nur, wo pake ich die CC nun hin? Was mache ich damit?


    Was mich wundert ist die stark negative CC. Es scheint so, dass beim abflachen des Planspiegels (ToT) um den Radius marginal zu verlängern nun auch die CC negativ geworden ist. Beobachtet man diesen Effekt auch, wenn man eine Sphäre als Referenz hat? Beim Parabolisieren eines Hautpspiegel kenne ich es, dass man dort prinzipiell diesen auch parabolisieren könnte, wenn man den Randbereich absenkt. Nun ist das vielleicht am Fangspiegelpassiert, was die stark negative CC erklären könnte. Mein Kopf raucht etwas.....


    Werde versuchen den ganz minimalen Restasti noch weiter zu traktieren und dann versuchen ob ich die CC wieder einfangen kann....


    Sportliche Grüße

    Gerhard

  • Hallo


    Was hast du beim Interferogramm alles eingestellt und abgezogen?

    Soweit ich weis müsst c. C. 0 sein, nach Abzug des interferogramms des Parabolspiegels für das du auch c. C. 0 in die Auswertung eingegeben hast, so wird der Referenzspiegel wieder zur Sphäre, der Planspiegel hätte dann im aus den verbleibenden Zernikes erzeugte Streifenbild gerade Streifen.

    Ich meine Openfringe könnte aus den Ternikes ein synthetics he's Interferogramm erzeugen.

    Nun kullern dir die Augen? Referenzsphäre wäre einfacher gewesen.

    Soweit ich mich erinnere führt selbst die Funktion das die Softwäre sich den besten ROC sucht zu Fehlern. Weil egal was du am Planspiegel rumpolierst kann das den ROC der Referenz nicht ändern


    Gruß Frank

  • Hallo René, hallo Frank,


    die Auswertungen sind so wie oben dargestellt. Piston, Tilt, Defocus und Coma sind deaktiviert. Bei den anderen Zernikes sind die Häckchen drin. Hier noch weitere drei Interferogramme,

    diesmal wurde der Planspiegel um 90 Grad im Uhrzeigersinn gedreht (3 Uhr Position).






    Wertet man diese aus, zeigt sich nun ein deutlicher Asti mit hochstehende Ohren links und rechts. Dabei habe ich jetzt nochmal über die Asti-Frage nachgedacht. Wenn ich nun die letzten drei IGs wieder um 90 Grad zurückdrehe und mit den ersten drei IGs verheirate bleibt im Ergebnis ein Asti übrig mit hochstehenden Ohren Oben und Unten. Damit sollte man so meine ich, den Asti im Glas auch lokalisiert haben. Das Vorgehen, so mein Eindruck, ist damit identisch wie beim Eliminieren eines Teststand-Astis bei großen Spiegeln. Hat man nur Asti aufgrund eines Radiusfehlers, dann bleibt dieser ortsfest. Ganz so, wie die Durchbiegung bei einem großen Spiegel ortsfest ist und nur einen Asti vortäuscht. Durch ein IG um 90 Grad verdreht und zurückdrehen und überlagern mit der 0 Grad Position kann man diesen isolieren und so Betrag und Lage auf dem Planspiegel feststellen.

    Das deckt sich nun auch mit meiner Beobachtung am künstlichen Stern mit dem Planspiegel in 0 Grad Stellung. Die hochstehenden Ohren oben und unten bewirken extrafokal eine von oben nach unten verlaufende Ellipse. Lt. Texerau verursacht eine leicht konkave Fläche extrafokal eine von links nach rechts verlaufende Ellipse. Beide Effekte heben sich bei mir nun inzwischen beinahe auf. Es entsteht eine kreisförmige Abbildung. Drehe ich nun den Planspiegel um 90 Grad dann wirkt der Asti und die konkave Form zusammen und verstärken sich, wodurch im Sternbild extrafokal eine deutlich ausgeprägte von links nach rechts laufende Ellipse entsteht. Soviel zu meiner Theorie...Hoffe das passt. Dann könnte ich mir überlegen, jetzt doch noch den Asti zu kurieren und anschließend den leicht konkaven Spiegel zurück arbeiten. Wenn der liebe Optikgott ein Einsehen hat, dann könnte es sein, dass dann auch die CC wieder auf magische Weise normal wird. Aber das ist Spekulation gerade und so oder noch noch ein gutes Stück....


    Grübelnde Grüße

    Gerhard

  • Gerhard


    Wen ich die Diskussion richtig überblicke gibt es immer noch keine interferometrische Messung des Referenzspiegels. Du kommst nicht umhin das zu machen, damit Du die entsprechende Wellenfront beim RC Test subtrahieren kannst. Das Subtraktions-Tool findest Du in DFTFringe.


    Mit dem Planspiegel solltest Du so nahe an die Referenz wie nur möglich. Der "Ritchey-Winkel" ist vorderhand weniger wichtig.


    Beat

  • Hallo Gerhard


    Ja sonst ma hst du es dir unnötig schwer


    Gruß Frank

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