ED Apo vs 8 Zoll GSO Dobson wer zeigt mehr am Planeten ?

  • Grüß Euch,

    gibt es schon eine Zusammefassung auf die Ausgangsfragen?

    Beim ED APO kann man im Budget von 2500 Euro maximal einen 5" APO kaufen und den auf eine Vixen GB oder HEQ5 setzen. Der 8" f/6 GSO Dobson oder GSO Newton ist günstiger und hat die größere Öffnung.

    Wenn man den 8" Newton thermisch im Griff hat und sauber justiert hat, dann zeigt er feinere Details, wenn er ähnlich gut nachgeführt wird.

    Da kommt man dann auch zur Frage zur Nachführung, wenn man länger und bei hohen Vergrößerungen Planeten beobachten möchte.

    Eine Heq5 sollte visuell den 8" f/6 Newton theoretisch noch gut tragen. (siehe http://www.deepsky-brothers.de/SinnvKombiTEL_Monti.htm)

    Wie ist da Eure Erfahrung mit Nachschieben, Nachführung und EQ Platform für hochvergrößernder Planetenbeobachtung um 300x beim 8" Newton?

    Servus,

    Roland

  • Hallo Gert,

    du bist der Erste, der eine brauchbare Antwort gibt.

    Aber ich wurde verwarnt, dass diese Frage hier nicht das Thema ist. Das stimmt. Aber nach den Reaktionen hier zweifle ich, ob ein neuer Faden mich weiterbringt. Aber ich versuchs mal. Dann versuche ich auch, deine Antwort mitzunehmen.


    Gruß

    Stephan

  • quilty,


    No problemo. Ich kann wenig zum 'geschlossenen' Newton beitragen. Hatte aber mehrere SCTs in meiner 'Astrokarriere'. Zur Zeit bin ich mit Skywatcher 10"F4 unterwegs und sehe keine Turbulenzprobleme.


    Noch ein Gedanke. Es gibt doch diese Baader Folien Sonnenfilter. Mit dem Material kannst Du einen 'geschlossenen' Newton emulieren. Frag mal Baader, ob die die Basisfolie auch ohne die Sonnenbeschichtung haben. Dann kannst Du einen 'Sonnenfilter' damit bauem und hast einen geschlossenen Newton. Die Folie soll ja angeblich optisch keine Fehler haben. (Haushaltsfolie würde ich nicht nehmen!)


    Clear Skies,

    Gert

  • Hallo Stephan,

    das Thema geht tatsächlich an der Frage vorbei und es ist komplizierter. Nur kurz: Um einen Vergleich von Newton zu Mak zu machen sollte man schon den realen "Lichtlaufweg" im Tubus nehmen und nicht 1,9 m*2. Das einfallende Licht wäre bei 8" f/6 ca. 1,1m + 1,2 m. Der Newton hat dabei den Vorteil, dass er auch ohne Ventilor schneller auskühlen kann wie ein Mak. Dafür hat er aber auch das Problem, dass man in der Nähe der Tubusöffnung beobachtet und warme Luft vom Körper vor die Tubusöffnung gelangen kann. Diesen Effekt hat man beim Mak oder SC nicht. Dafür muss man beim größeren Mak mehr zum Anpassen der Temperatur tun. Der 5" Mak ist da gutmütiger wie ein 6" Mak und der wieder gutmütiger wie ein 7" Mak.


    Zurück zur ursprünglichen Frage. Alternativ zum ED APO und Dobson bzw. Newton wäre auch ein Mak, SC oder ähnliches System möglich. Der Vorteil z.B. beim SC ist die kompakte und leichtere Bauweise und dem Einblicksort weiter hinter der Tubusöffnung. Der 8" f/6 Dobson hat weniger Obstruktion, ist günstiger, kann auch größere Felder zeigen. Die größeren Felder sind zwar beim Planeten nicht so wichtig, aber es ist vielleicht doch erwähnenswert.

    Jetzt kommt der interessantere Punkt: Das Beobachten bei etwas 300x Vergrößerung. Das geht mit Nachführung problemlos, aber beim Dobson muss man eben immer händisch nachschieben (mit Vor- und Nachteilen). Beim Newton kommt nach dem schnellen Aufbau die Justage dazu.

    Jetzt kommt es auf den Beobachtungsstandort an. Der Dobson auf dem Balkon bräuchte idealerweise noch einen Sockel zum Unterstellen um weiter gen Horizont schauen zu können..

    Alternativ könnte man auch den 8" f/6 Newton auf eine Heq5 oder Ähnliches packen. Ein Vorteil beim Newton wäre, dass nur 2 optische optische Flächen bei der Herstellung bearbeitet werden müssen und eine Fläche (Fangspiegel) ist nur eine Planfläche und das andere eine Parabolfläche. Das macht das System günstig und es ist vermutlich leichter einen sehr guten Newton herzustellen wie ein einen anderen Teleskoptyp.

    Man kann einen Newton so tunen, dass er sehr gut am Planeten abbildet und dann durch mehr Öffnung merklich feinere Details zeigt. Der 4 oder 5" ED APO muss weniger oder gar nicht getunt werden und ist relativ schnell auf Betriebstemperatur. Wenn man eine Montierung am Balkon stehenlassen kann, dann ist auch der Einsatz und Aufbau schneller wie beim Newton. Wenn man nur kurz und wenig Zeit hat, kann ein kleiner FH oder ED APO auch mehr zeigen wie ein höher auflösender 8" Newton (weil dieser dann von manchen Leuten seltener eingesetzt wird). Ähnliches gilt vermutlich auch für einen kleinen Mak.

    Grundsätzlich bietet der 8" Newton aber natürlich mehr optische Leistung und kann dann am Planeten Details feiner auflösen wie ein 5" ED APO.

    Servus,

    Roland

  • Eine Heq5 trägt weder einen 8" f/6 Newton noch einen 5" f/8 ED befriedigend visuell.

    Ich habe diese Montierung; sie ist gut und stabil aber für o. g. Teleskopgrößen etwas zu schwach.

    Ja, bei der Einschätzung was noch befriedigend... von welcher Montierung getragen wird, gehen die Ansichten sehr weit auseinander.
    Servus,

    Roland

  • Noch ein Gedanke. Es gibt doch diese Baader Folien Sonnenfilter. Mit dem Material kannst Du einen 'geschlossenen' Newton emulieren. Frag mal Baader, ob die die Basisfolie auch ohne die Sonnenbeschichtung haben. Dann kannst Du einen 'Sonnenfilter' damit bauem und hast einen geschlossenen Newton. Die Folie soll ja angeblich optisch keine Fehler haben. (Haushaltsfolie würde ich nicht nehmen!)


    Clear Skies,

    Gert

    Hallo Gert.


    Ich habe die unbeschichtete Bader Folie vor etwa 20 Jahren einmal ausprobiert. Mehr Streulicht, und kein positiver Effekt auf das Tubusseeing bei meinem damaligen 150mm Tetra-Schiefspiegler.

    Alois Ortner hat mir ein optisches Fenster für meinen 200mm Tetra-Schiefspiegler hergestellt. Das Tubusseeing war dadurch geringer, die Bilder stabiler. Leider entstanden dadurch auch Balance-Probleme, sodass das Fenster nicht oft im Einsatz war.


    Viele Grüße,

    Guntram

  • Hallo zusammen,


    meiner Meinung nach ist es sehr sinnvoll, "geschlossene" Systeme zu Isolieren. En SC oder einen MAK ohne Lüftung aktiv zu belüften ist ein ziemlich ambitioniertes Unterfangen, "Pteng" hat das z.B. mal, lang ist's her, sehr erfolgreich getan, ich denke, Isolation sollte ausreichen und im Thread werden ja auch entsprechende Erfahrungen nach vorne gebracht.


    Ein Newton ist offen.

    Man kann den Tubus dämmen.

    Man kann eine funktionierende, saugende Lüftung anbringen, sogar so, dass nichts vibriert. Visuell merke ich zumindest im An-/Aus-Vergleich keine Verschlechterung durch den angeschalteten Lüfter sondern meistens einen Einbruch der Abbildungsleistung beim Ausschalten, sodass ich mit der Vergrößerung runter muss.


    RobertK hat das in diesem Thrad in den Beiträgen #34, 59, 60, 70, 75, 93 und 102 meines Erachtens in Wort und Bild sehr gut und absolut schlüssig belegt und praxisgerecht dargestellt. :thumbup: 8)


    Ein Verschluss, bringt einem Newton (auch nach meiner Erfahrung) keine Vorteile sondern nur Nachteile, wird aber ausdauernd goutiert.


    Ich lese da gerade von Sonnenfiltern und mit solchen Folienfiltern über die komplette Öffnung verschließe ich bei der Sonnenbeobachtung meine Newtons vorne zeimlich dicht.

    Auf einer Wiese ist es dann meistens von oben wärmer als von unten, auf der Terrasse schon mal von unten wärmer, aber mein Isotubus hat da keine Probleme.

    Da es bei Temperaturunterschieden nicht von der Temperatur an sich, sondern von den Spannen abhängt, ist es egal ob wir uns über Tages- oder Nachttemperaturen unterhalten, wichtig ist, dass es im Strahlengang nicht zu turbulent zugeht.

    Ich komme mit geschlossenem Tubus bei der Sonnenbeobachtung nie an die Vergrößerungen ran, die ich nachts, bei der Mond- und Planetenbeobachtung anlegen kann.

    Das kann man eventuell noch allen möglichen anderen Einflussfaktoren zuschreiben, aber interessant wird es, wenn ich den Lüfter zuschalte.

    Ganz offensichtlich reichen die Undichtigkeiten eines Tubus am OAZ und anderen Stellen aus, den Ventilator einen ausreichenden, absaugenden Luftstrom herstellen zu lassen. Die Vergrößerungsfähigkeit steigt an meinen Newtons größenunabhängig um 20 bis manchmal auch 30 Prozent.

    Das sind recht ähnliche Werte wie in der Nacht, allerdings auf etwas geringerem Ausgangsniveau. Nur unter sehr günstigen Bedingungen, also bei gleichbleibenden Temperaturen und leichtem, günstigem Wind, oder auch wenn Hochvergrößerung gar nicht gefragt ist, kan der Nutzen des Lüfters bis zur Entbehrlichkeit geringer werden.


    Ein Newton profitiert in der Praxis meistens deutlich von Tubusdämmung und einer funktionierenden, saugenden Lüftung.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Cateye ()

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