Wird es Zeit für ein neues Teleskop?

  • Guten Morgen Zusammen


    Bisher habe ich all meine Bilder mit einem 6" F5 Newton (TS Photon) aufgenommen, mit dem ich eigentlich auch sehr zufrieden bin. Das einzige Problem, welches ich habe, ist dass ich den Komakorrektor nur Klemmen kann, was gerne zu einer Verkippung führt. Der TS Photon 6/F5 ist ein tolles und sehr preisgünstiges Teleskop, was für mich zum Einstieg auch sehr willkommen war. Nun aber weiss ich ja, dass dieses Hobby bei mir Zukunft hat ;)

    Nun stehe ich vor der Frage, ob ich mein Newton noch weiter optimieren will (Neuer OAZ wo ich den KK verschrauben kann / vorhandener versuchen zu optimieren) oder ob es langsam Zeit wird für ein neues Teleskop. Die Verkippung die ich immer irgendwie drin habe, kommt ziemlich sicher von der Klemmung des KK im OAZ. Ich habe gestern einige Versuche gemacht und mithilfe ASTAP die Verkippung analysiert, es ist fast nicht möglich die Kamera Verkippungsfrei zu montieren und das ganze ändert sich dann auch noch je nach Ausrichtung, ist also auch nicht wirklich sehr stabil.


    Da sich meine Erfahrung mit Teleskopen zur Fotografischen Nutzung mehr oder weniger auf dieses eine konzentriert, wollte ich mal in die Runde fragen was ihr an meiner Stelle machen würdet?


    Der Brennweitenbereich von um die 700mm finde ich ziemlich praktisch und gefällt mir sehr gut, weshalb ich mir bereits 102mm APOS angeschaut habe. Mit einem 1x Flattener wäre die Brennweite vergleichbar, bei f7 statt f5, wovon ich gar nicht abgeneigt bin, könnte ich dann auch in RGB längere Subs aufnehmen ohne helle Sterne auszubrennen. Bei den Apos kommt natürlich dann auch gleich die Frage nach Doublet oder Triplet auf. Visuell würde das Teleskop wenig bis gar nicht genutzt werden (dafür habe ich meinen 12" Dobson). Ich fotografiere Mono und das wird auch so bleiben, wie gross ist da der (eventuell) grössere Farbfehler eines Doublet im Gegensatz zu einem Triplet? Als Teilzeitarbeitender Familienvater, ist das Budget natürlich nicht unbegrenzt, wenn aber klar ist dass ein solcher Doublet nicht glücklich machen würde, würde ich halt länger sparen :)


    Zum Beispiel dieser hier: TS Photoline 102mm

    Was natrülich auch interessieren würde, ist welche Unterschiede zu meinem jetzigen Newton wären zu erwarten in der Abbildungsleistung?


    CS, Seraphin

  • Hallo Seraphin,


    bezüglich eines anderen fotografischen Teleskops können andere sicher besser beraten - bei kippelnden Klemmungen hätte ich persönlich keinerlei Hemmungen, ein paar zusätzliche Bohrungen mit Gewinde und weitere Klemmschrauben zu spendieren...


    Du scheinst mir aber reif für den nächsten Schritt :) - immerhin könntest Du Dir damit etwas Zeit zum Überlegen kaufen.


    Herzliche Grüße


    Holger

  • Nach dem Umstieg von der werkseitigen Klemmung mit 2 Schrauben auf eine Klemmung mit Spannband und 2 Schrauben hatte ich gehofft, das Problem in den Griff zu bekommen.

    War aber nicht der Fall. Ab und zu mußte ich doch die Kamera mit dem Koma-Korrektor nach der Probeaufnahme wieder rausziehen, sanft gegen die Auflage drücken und wieder festschrauben.

    Das war ich nun satt und habe mir einen Baader ClickLock gekauft. Das scheint nun zu funktionieren. Zum Glück gabs den passend für meinen weit verbreiteten 200PDS/1000 und seinen Auszug.


    Bei Dir lese ich allerdings zwischen den Zeilen auch das Verlangen doch mehr nach einem neuen Teleskop ^^ ...


    Grüße

    Hartmut

    EQ6R-PRO | OMEGON PUSH+ | SW Allview | Unistellar eQuinox | Seestar S50 |  ASKAR FMA 135

    SW 200PDS/1000 | SVBONY 503 80/560 (448) | SkyMax 102/1300 MAK | TS 61EDPH II

    ASI 120MC-S & MM-Mini | veTEC533c / 571c | N.I.N.A.

    METEORCAM (RPi4) (https://globalmeteornetwork.org/weblog/DE/index.html) DE000Q

  • Hi Holger


    Vielen Dank für deine Antwort.

    bei kippelnden Klemmungen hätte ich persönlich keinerlei Hemmungen, ein paar zusätzliche Bohrungen mit Gewinde und weitere Klemmschrauben zu spendieren...

    Ich auch nicht 😉 Gerade auch, weil der wieder Verkaufswert dieses Teleskops eh gering ist. Ich habe damals knappe 300 € bezahlt.

    Es nervt halt einfach ewig rumzufummeln bis die Verkippung möglichst gering ist um dann festzustellen dass die Rotation nicht mehr stimmt oder sich dann über die Zeit doch wieder eine Verkippung ergibt..

    Ja, es ist ein Luxusproblem, ich möchte aber beim fotografieren selbst, so wenig Zeit zum einrichten wie möglich aufwenden. Meist steht ja der Dobson unweit entfernt 😉


    Du scheinst mir aber reif für den nächsten Schritt :) - immerhin könntest Du Dir damit etwas Zeit zum Überlegen kaufen.

    Danke - ich glaube es auch. Ich dachte zuerst dass es ein neues Problem ist, bei der Durchsicht meiner Bilder habe ich festgestellt, dass es schon immer da war. Training der Augen und gewachsene Ansprüche haben halt auch ihre negativen Konsequenzen (meist für den Geldbeutel 😉). Überhastet kaufen will ich sicherlich nicht, ich habe ja ein gut funktionierendes Setup.


    CS, Seraphin

  • Nach dem Umstieg von der werkseitigen Klemmung mit 2 Schrauben auf eine Klemmung mit Spannband und 2 Schrauben hatte ich gehofft, das Problem in den Griff zu bekommen.

    Hartmut, unter 6 Schrauben hätte ich gar nicht angefangen :) - das "Spannband" spannt ja auch nix, sondern verhindert nur hässliche Schraubenabdrücke.


    Herzliche Grüße, Holger

  • Hi Hartmut

    Nach dem Umstieg von der werkseitigen Klemmung mit 2 Schrauben auf eine Klemmung mit Spannband und 2 Schrauben hatte ich gehofft, das Problem in den Griff zu bekommen.

    Der OAZ ist bereits mit 2 Schrauben und Klemmring ausgestattet, aber eben.

    Ich bin mir auch nicht sicher, ob über die Zeit die Verkippung vom KK kommt oder vom OAZ selbst.


    Bei Dir lese ich allerdings zwischen den Zeilen auch das Verlangen doch mehr nach einem neuen Teleskop ^^ ...

    Ja und Nein. Eigentlich liebe ich den Newton, damit hat alles angefangen. Das justieren nervt mich allerdings fotografisch auch ein bisschen um ehrlich zu sein. Visuell ist das kein Thema, aber fürs fotografieren nervts schon etwas. Am liebsten würde ich die Kamera immer dran lassen. Teleskop samt Kamera auf die Mount und loslegen. Beim Newton geht das halt nicht, zuerst justieren, kamera rein, rotieren, verkippung optimieren und dabei die rotation nicht verändern. Das ist alles purer luxus, aber bei über 90 Nächten im 2022 und hoffentlich nicht weniger im 2023, ist es schon etwas nervig..


    CS, Seraphin

  • Ja, eigentlich richtig... es müßte eher als echtes Spannband ausgeführt werden und nicht als Band, welches punktuell angedrückt wird...

    EQ6R-PRO | OMEGON PUSH+ | SW Allview | Unistellar eQuinox | Seestar S50 |  ASKAR FMA 135

    SW 200PDS/1000 | SVBONY 503 80/560 (448) | SkyMax 102/1300 MAK | TS 61EDPH II

    ASI 120MC-S & MM-Mini | veTEC533c / 571c | N.I.N.A.

    METEORCAM (RPi4) (https://globalmeteornetwork.org/weblog/DE/index.html) DE000Q

  • ... Am liebsten würde ich die Kamera immer dran lassen. Teleskop samt Kamera auf die Mount und loslegen. Beim Newton geht das halt nicht, zuerst justieren, kamera rein, rotieren, verkippung optimieren und dabei die rotation nicht verändern.

    Hallo Seraphin,


    ich mache es genau so mit meinen beiden EAA-Setups (200PDS | Quattro150P). Macht die Vorbereitung viel entspannter und man muss nicht erst alles zusammen fummeln.


    Bei meinen Skywatcher Newtons kann man oben am OAZ Rohr den "Okularhalter mit Schrauben (Serie) bzw. Klemmbügel (Zubehör)" abschrauben und dann hat man oben am OAZ Rohr nur noch ein nacktes M54,3 mm Gewinde.


    Geht dies nicht auch bei Deinem OAZ?


    Passend zu dem Gewinde am OAZ habe ich mir dann im 3D Druck einen verschraubbaren Adapter konstruiert. Mit einer in sich selbst wieder verschraubten zwei-teiligen Konstruktion bekomme ich auch den Quattro150P Komakorrektor/Reducer im OAZ verschraubt. Das obwohl der Komakorrektor/Reducer nur Kamera-seitig ein Gewinde hat und Telekop-seitig per 2" Durchmesser konstruktiv nur zum Klemmen gedacht ist, da er oben eine "Verdickung" hat mit der auf dem OAZ bei serienmäßigen Gebrauch oben aufliegt.



    Beim Skywatcher 200PDS den ich mit dem Baader MArk-II Komakorrektor betreibe ist meine Adapter-Konstruktion einteilig und viel einfacher da der KK komplett in den OAZ gesteckt werden kann und eben keine Auflage für einen OAZ hat.



    Aber wenn man natürlich von Newton auf Linsen (-salat ;) ) wechseln will.


    Servus - MünchenBeiNacht - Ewald

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  • Hallo Seraphin,

    zu Deinem Verkippungsproblem kann ich nichts schlaues sagen, ich lebe auch damit und bei meinem langen TSGPU ist das evtl. auch nicht ganz so schlimm.

    Zu Umstieg von Newton auf Apo kann ich auch nur subjektiv antworten. Ich bin auch mit einem Newton angefangen, mit einem Skywatcher 8'' f5 und bin dann auf f4 gegangen, also genau den anderen Weg. Mit meinen TsOptics 10'' f4 und einem GSO 6'' f4 bin ich sehr zufrieden, seit ich in ein Ocal Pro System zur Kollimierung investiert habe. Ohne das kriege ich die f4s nicht in den Griff und schon damit ist es schwer genug.

    Ich habe dann auch einen alten William Megrez Tripel Apo 80/480 mm, mit dem man sehr schöne Übersichtsaufnahmen auch mit Vollformatkamera machen. Ich benutze ihn bisher aber kaum, weil ich diese Newton-Spikes mehr liebe. Die Kombination 1000 mm und 600 mm Brennweite ist für mich auch ideal. 1000 mm für kleinere Ziele möchte ich nicht missen.


    Wenn ich ein Teleskop auswählen mü+sste, würde ich in einen guten 10'' f4 Newton investieren (Montierung vorausgesetzt). Dazu noch die Kombination mit Kameras mit kleinem und großen Sensor (in meinem Fall ASI533Mc und Canon 6D).

    CS, und lieben Gruss Peter







    _________________________________________________________________________________________________________________

    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

  • Hi Ewald

    ich mache es genau so mit meinen beiden EAA-Setups (200PDS | Quattro150P). Macht die Vorbereitung viel entspannter und man muss nicht erst alles zusammen fummeln.

    Wie justierst du deine Newtons? Nur am Stern durchs livebild? Der Newton will ja bei jeder Verwendung justiert werden, im Gegensatz zu einem Refraktor..


    Bei meinen Skywatcher Newtons kann man oben am OAZ Rohr den "Okularhalter mit Schrauben (Serie) bzw. Klemmbügel (Zubehör)" abschrauben und dann hat man oben am OAZ Rohr nur noch ein nacktes M54,3 mm Gewinde.

    Leider geht das nicht. Beim TS OAZ ist der Ring mit der Klemmung nicht aufs OAZ Rohr aufgeschraubt..

    Aber wenn man natürlich von Newton auf Linsen (-salat ;) ) wechseln will.

    Nicht zwingend, wenn ich aber meine Abbildungsprobleme nicht beheben kann... Das Kamera rauf und runter fürs kollimieren damit kann ich grundsätzlich leben. Der Aufwand ist einfach erheblich und da ict es dann frustrierend wenn der OAZ verkippt..

    Ein neuer OAZ ist auch mit Kosten verbunden, die im Verhältnis zum Neupreis des Teleskops irgendwie auch vielleicht too much ist. Was ist dann das nächste was optimiert werden will?


    Hi Peter

    TSGPU

    Ich nutze den auch, der ist auch sehr gut. Das Problem ist der OAZ.


    F4 möchte ich eigentlich nicht. Mit meiner ASI1600 bin ich so schon so nahe am ausbrennen heller Sterne dass ich meist mit 15 bis 30 Sekunden belichten muss. Gerne würde ich länger belichten.


    Eine längere Brennweite möchte ich auch nicht unbedingt, gleich neben mir stehen 1500mm die auf eine EQ Plattform warten ;)


    Bei den Newton Spikes bin ich immer hin und hergerissen. Ja, manchmal sehen sie schön aus, gerade zum Beispiel an M44. Manchmal stören sie mich aber auch und im Grunde genommen ist es ja eigentlich ein fehler in der Abbildung.. Von daher...


    CS, Seraphin

  • Hallo Seraphin


    Eventuell könnte ein Baader Click lock helfen?

    Hat der OAZ denn keine abschraubbar Okularklemme, da könnte man ja dann ein Adapter???

    Ich hab unter den oberen 2 Klemmschrauben tiefer noch mal 2 Madenschrauben, der Korrektor bleibt auch immer drinn, selbst zum Justieren.


    Gruß Frank

  • Hi Seraphin,


    ich wage ‘mal eine Prognose. Mit dem Newton bist Du richtig gut, insbesondere unter Berücksichtigung der mechanischen Herausforderungen in der eingesetzten Qualitätsklasse. Ein langsameres Öffnungsverhältnis scheint Dich nicht abzuschrecken, die Newtonjustage fängt an Dich zu stören und außerdem ist es Zeit, etwas Neues auszuprobieren. In diesem Sinne, herzlichen Glückwunsch zum APO, der bald in‘s Haus kommt. ;)


    VG - Oliver

  • Hi Oliver


    Ja, der bestellfinger juckt, das gebe ich zu. Ich möchte aber den kauf nicht bereuen.


    Da ich punkto APO null Erfahrung habe, ist es schwierig. Was denkst du über den Doublet in Verbindung mit Mono? Klar, im Luminanzkanal würde der Restfarbfehler sich wohl zeigen.. Kannst du was zu dem Teleskop sagen?


    CS, Seraphin

  • Moin,


    zu #10:

    Wie stellt ihr fest, dass der OAZ die Ursache von Verkippungsproblemen ist?


    Es gibt ja diverse Stellen die "klappern" oder sich verbiegen können.

    Etwa ein sich verbiegender Blechtubus, eine sich verbiegende Fangspiegel-spinne, eine Spiegelzelle, die die Position nicht hält, ....


    Zum in #1 genannten TS Photoline: Den habe ich als Schnellguck, rein für visuell, erworben. Optisch scheint der recht gut und zeigt visuell keinen Farbfehler. Ich zumindest bemerke keinen.

    Der OAZ läuft subjektiv auch recht gut. (vermessen habe ich nichts) Die Klemmung allerdings ist mit Abstand das am schlechtesten funktionierende Teil, das mir bislang untergekommen ist.

    Der Stellweg der Plastik-"Druck-Nupsis" ist sehr klein. Im Prinzip ist es eine Klemmung mit zwei Druckpunkten wie gewohnt. Stylish und modern als Dreh-Dings. Dafür funktional nicht gut. Wenn die 2" Steckhülse am obersten Ende der Toleranzen ist, also sagen wir 50,79mm, mag es vielleicht gehen. Bei meinem Exemplar reicht es mit "gewürge" um 50,7mm so zu klemmen, dass ich keine Angst habe das das Zubehör herausfallen kann. Bei gar nicht mal allzu schweren Okularen um 500g, ist die Klemmung schon nicht fest genug zu bekommen, um eine zwecks Einblick-Komfort seitlich gedrehte Stellung zu halten. Also die Schwerkraft siegt.

    Nicht ganz so übel ist die Befestigung des OAZ am Tubus. Aber auch die ist selbst mit sehr stramm angezogenen Schrauben immer noch so "lose", dass man vollkommen problemlos alles mit einer Hand gegen den Tubus verdrehen kann. Hier sieht die Schwerkraft bei grob einem kg am Zenitspiegel. Langsam aber sicher. Vermutlich wegen der Kunststoff (Teflon?) Einlage.

    Dazu hatte ich beim Händler nachgefragt. Der Antwort nach ist das bekannt und normal. Auch würden die meisten Anwender damit fotografieren, wo der Image-Train geradsichtig angebaut ist und das dann kein Problem wäre.

    Immerhin sind die Problemteile so, dass man sie abschrauben und durch tauglichere ersetzen kann.

    Bitte nicht als bashing verstehen - so ist es auch nicht gemeint. Es gibt aber auch nichts schön zu reden.

    Es gilt halt: You get what you pay for ...


    CS

    Harold

  • zu#14,

    OAZ als Ursache..... das würde ich auch gern wissen, über welches Ausmaß von Verkippung ist hier überhaupt die Rede? Gibt es Beispielsbilder?


    CS

    Peter







    _________________________________________________________________________________________________________________

    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

  • Hi Seraphin,


    ich habe selber mal in diese Richtung recherchiert, siehe hier. Leider sind die Infos begrenzt, auf Astrobin gibt es aktuell 13 Nutzer von diesem Gerät. Das Preis/Leistungsverhältnis ist sicher sehr gut, aber evtl. möchte man später doch ein Triplet :/, also doch gleich lieber den TSCFAPO mit FPL55? Ist hat schwierig.


    CS - Oliver

  • Hi Harold

    Wie stellt ihr fest, dass der OAZ die Ursache von Verkippungsproblemen ist?

    Wie eingangs beschrieben, bin ich nicht 100% sicher. Dass der OAZ Verkippung bringt, da bin ich sicher, ob er die einzige Quelle ist, keineswegs. Sicher deshalb, weil wenn ich die Kamera samt KK löse und wieder Klemme die Verkippung mal in die eine mal in die andere Richtung geht und das in Unterschiedlichem Ausmass. Die übrigbleibenden zusätzlichen Quellen, verunsichern mich zusätzlich im Sinne von "was wird das nächste, was ich optimiere"


    Vielen Dank für deine Erfahrungen mit dem Apo, das hilft!


    OAZ als Ursache..... das würde ich auch gern wissen, über welches Ausmaß von Verkippung ist hier überhaupt die Rede? Gibt es Beispielsbilder?

    Beispielbilder kann ich heute Abend gerne einstellen. Man kann auch einfach in meine Galerie hier schauen, da finden sich viele Beispielhafte Bilder.


    also doch gleich lieber den TSCFAPO mit FPL55?

    Klar, wenn es preislich nicht gerade Faktor 2 wäre, wurde ich mir keine Gedanken machen wie gross der unterschied ist.


    CS, Seraphin

  • Hallo Seraphin


    Verkippt es womöglich auch im OAZ des Apo?


    Klar kannst du R, G und B einzeln fokussieren

    Problem mit L? Lass die einfach weg und mach in der Zeit Farbe mehr,

    Wenn du alle Farbbilder z7sammenstackst erhältst du auch was mit Luminanz vergleichbares, musst du mal testen geht sehr gut, 7nd du hast du h mehr Farbb8lder weniger Farbrauschen.


    Gruß Frank

  • Naja, ganz so einfach ist das nun nicht,

    Einen künstlichen L Kanal aus R, G und B zu erstellen macht in gewissen Situationen - nicht allen - Sinn, aber das hier alles zu erklären, würde zu stark am Thema vorbei gehen.

    Hier ist die einfache Frage zu stellen, wenn es wirklich so leicht wäre, warum kaufen die Leute dann sündhaft teure APOs und kaufen noch sündhaft teurere, abgestimmte L Filter? Dann müssten doch alle mit billigen Achromaten fotografieren und R, G und B einzeln fokussieren und alles wäre supi.


    Ist aber nicht der Fall.


    Was den Rest angeht, bei APOs ist das immer so eine Krux. Ich würde bspw. ein gut verarbeitetes und hochwertiges Doublet immer einem Gurkenlotto China Triplet vorziehen. Dazu kommt die Brennweite. Die gewünschten 700mm Brennweite sind in "schnell" mit APOs nur mit größeren Öffnungen zu erreichen. Und wie wir alle wissen, kosten große Öffnungen bei APOs viel Geld. Mit "nur" einem Flattener bei f/7 wäre mir das Gesamtsystem zu langsam. Das muss aber der Themenersteller wissen, ob das für ihn passt.

    Ich finde APOs ab f/5 sehr schöne Geräte, ob mit Reducer oder gleich als Petzval System. Ansonsten würde ich tatsächlich bei einem f/5 oder f/4 Newton System bleiben, sollte die längere Brennweite in der Geschwindigkeit gewünscht sein.


    Sorry, wenn ich damit etwas abseits der allegmein verbreiteten Meinung bin, aber das sind meine eigenen Erfahrungen (teilweise auch mit viel Lehrgeld) in dem Thema.

  • Hallo Seraphin,


    der Anbau von Korrektoren und Kameras unterscheidet sich imho bei Newton oder Refraktor nicht wirklich.


    Wenn die nicht reproduzierbare Verkippung der Kamera das Hauptproblem ist, wird vermutlich nur eine (dauerhafte) Verschraubung der Komponenten helfen. Was dann noch bleibt ist der Deformation oder Spiel der weiteren Teile geschuldet. Das ließe sich auch passabel vermessen, wenn eine Messuhr mittels Mess-Stativ am OAZ-Auszugsrohr angebaut wird und dann OAZ-Sockel oder Tubus-Teile angetastet werden. Leider habe ich kein Teleskop, dessen Bauart mit deinem Newton vergleichbar wäre, um da Zahlen liefern zu können. Allenfalls konnte ich mal versuchen zu quantifizieren, wie sich verschiedene OAZ selbst (also OAZ-Auszugsrohr zum Befestigungsflansch) bei Lastwechsel verhalten. Anzubieten hätte ich FTF2015 CR und RP, den OAZ vom TS, einen von einem Skywatcher ED (2" CR) und den von einem alten William 80mm. Ggf. bräuchte ich fotografie-relevante Angaben zur Fokusposition (Auszuglänge) sowie Gewicht und Länge des Image-Trains.)


    Bei gesteckten / geklemmten Verbindungen gibt es zwangsläufig immer Spiel. (Zumindest bei Zylinder im Zylinder mit nur ein oder zwei Klemmschrauben.)

    Die klapperigste Kombi ist bei mir ein 2" Steckadapter mit Ø 50,39mm mit 29mm Einstecktiefe in OAZ-Aufnahme mit Ø 51mm.

    Das entgegengesetzte Ende markiert der Komakorrektor mit Ø 50,73mm mit 75mm Einstecktiefe in OAZ-Aufnahme mit Ø 50,89mm.


    Also Kippmöglichkeit 1,2° im Vergleich zu 0,12°. (Grob! Der Innendurchmesser des OAZ ist nicht notwendiger Weise durchgängig gleich.)


    Ggf. sind die Korrektoren unterschiedlich empfindlich hinsichtlich Verkippung.


    Dann bleibt noch eine Fehljustage der Kamera selbst. Ist der Sensor wirklich im Bereich einiger µm parallel zur Aufnahmefläche der Kamera? Wenn das nicht passt, ist es mit jeder Änderung der Drehung im OAZ wieder anders. Das lässt sich imho nur durch einen Neigeflansch an der Kamera lösen.


    CS

    Harold


    (PS: ich fotografiere nicht. Was da wie relevant ist weiß ich also genau gar nicht.)

  • Hallo Seraphin,


    Vorweg: Du nutzt dein Equipment so intensiv und auf so hohem Niveau, da müsstest du eigentlich das beste Material wählen, dem du habhaft werden kannst.

    Ich habe im letzten Jahr verschiedene Optiken für Deep-Sky Foto probieren können und muss ernüchtert feststellen, dass ich überall Baustellen sehe: Mal eher mittelmäßige Optik, mal Dejustage, mal Verkippung, mal Konstuktionsfehler... Das richtig gute Zeug wollen nur zu wenige bezahlen und ist fast komplett vom markt verschwunden.


    Ich nutze zur Zeit den größeren Bruder von deinem, den TS-Photon 8" f/6 ohne Komakorrektor. Der Okularauszug ist für visuell noch ok., für Foto kaum vernünftig einstellbar. Die Spiegelzelle ist in meinen Augen eine Fehlkonstruktion. Ich habe die labberigen Spiraldruckfedern gegen Tellerfedern ersetzt und die Konterschrauben mit neuen Gewindebohrungen direkt neben die Konterschrauben gesetzt, damit sich die Spiegelzelle nicht verbiegt. Die Gummi Spiegelhalter habe ich soweit es ging optimal eingestellt. Die Fangspiegelspinne habe ich gespannt bis fast das Wasser rauskommt. Aber was will man meckern, das Teil ist unschlagbar günstig. Ein Gerät ohne diese Unzulänglichkeiten würde sicher das 5 fache kosten und das zahlt niemand.

    So ist er ziemlich justierstabil, sogar der Fokus bleibt über die ganze Nacht stabil (soweit ich das bei meinem Seeing sehen kann). Ich lasse die Kamera immer dran und lege gleich los.


    Bei dir könnte ich mir vorstellen, dass solche Maßnahmen + mehr Klemmschrauben am OAZ die Justierstabiltät ebenfalls deutlich erhöhen könnten.


    Ob ein Apo die Lösung ist, kann ich nicht beurteilen. Ich habe zur Zeit einen TMB 130/780 zum austesten und muss sagen, dass ich den Hype um diese größeren Edellinsen als Fotomaschine immer noch nicht ganz nachvollziehen kann. Ja, geradezu perfekte Optik, der Feathertouch OAZ um Lichtjahre besser, die ganze Mechanik auf Topniveau. Aber ich muss den Korrektorabstand optimieren, weil die Katalogwerte nicht stimmen und dann kühlt das Linsenpaket so langsam aus, dass er stundenlang Temperataturdrift zeigt. Einfach 1x fokusieren und dann pennen gehen wie beim Newton ist nicht.


    Das mit dem ausbrennen der Sterne verstehe ich nicht, warum kannst du nicht einfach kürzer belichten? Das ist aber eventuell ein anderes Thema...

  • Hi Drehn

    Hier ist die einfache Frage zu stellen, wenn es wirklich so leicht wäre, warum kaufen die Leute dann sündhaft teure APOs und kaufen noch sündhaft teurere, abgestimmte L Filter? Dann müssten doch alle mit billigen Achromaten fotografieren und R, G und B einzeln fokussieren und alles wäre supi.

    Die Frage war ja nicht ob ein Triplet überhaupt Sinn macht, sondern wie gross der unterschied sein dürfte. R G B muss sowieso einzeln Fokussiert werden, da Filter selten wirklich Parfokal sind.

    Einen sündhaft teuren Apo kann und will ich mir auch nicht leisten. Als Familienvater und eigentlich einem anderen "Haupthobby", ist das Astrobudget nicht unbegrenzt. Die Frage kann man ja auch gerne auf Autos ummünzen: warum kaufen Leute Ferraris, wenn sie genau so gut einen VW fahren könnten?😉


    Wenn das Doublet besser abbildet als der Newton mit der Verkippung, ist es noch immer ein Fortschritt. Das Triplet kostet zur Zeit das Doppelte, doch "wieviel" besser ist die Abbildungsleistung?


    Hi Harold

    der Anbau von Korrektoren und Kameras unterscheidet sich imho bei Newton oder Refraktor nicht wirklich.

    Der Unterschied wäre wohl, dass ich beim Refraktor den Korrektor anschrauben könnte und nicht im OAZ klemmen müsste. Klar, wenn der OAZ verkippt hilft das wenig.


    Vielen Dank für dein Messangebot! Das weiss ich zu schätzen! Ich werde erstmal den OAZ am Newton untersuchen..


    Dann bleibt noch eine Fehljustage der Kamera selbst. Ist der Sensor wirklich im Bereich einiger µm parallel zur Aufnahmefläche der Kamera? Wenn das nicht passt, ist es mit jeder Änderung der Drehung im OAZ wieder anders. Das lässt sich imho nur durch einen Neigeflansch an der Kamera lösen.

    Das habe ich insofern ausgeschlossen, dass ich die Kamera jeweils per platesolve auf 1° genau rotiert habe. Einmal war das Problem links oben, einmal links unten usw..


    CS, Seraphin

  • Die Frage war ja nicht ob…

    Der erste Absatz meiner Antwort war an Frank gerichtet, deswegen ist sie auch unter seinem Beitrag verfasst. Es ist eben nicht so einfach wie er sagt, einfach R G und B zusammen Stacken und das ist dann wie L. Mehr wollte ich mit meiner Antwort nicht ausdrücken.


    Es kommen von dir immer nur negative Vibes in meine Richtung, auch, wenn ich nur versuche konstruktiv etwas zum Thema beizutragen.


    Es ging mir weder um Ferraris noch sonst was. Ich halte mich in Zukunft einfach raus.


    Viel Erfolg bei der Kaufentscheidung und viel Spaß mit dem neuen Gerät.

  • [...]

    Da ich punkto APO null Erfahrung habe, ist es schwierig.

    [...]

    Hallo Seraphin,


    ich habe dafür in punkto Newton und Mono LRGB keine Erfahrung ;) Aber ich weiß, dass wenn ich nochmal anfangen würde, zu einem Askar PHQ107 greifen würde. Mein TS Photoline 106/700 APO mit 1x Flattener macht aber auch bisher eine gute Figur.

    Selbst der kleine Askar FRA300 Pro, der ja nur eine 60mm Öffnung hat, hat bereits bewiesen, dass man auch aus der Stadt heraus wirklich tiefe Aufnahmen machen kann. Insofern bin ich auf jeden Fall ein Freund guter Triplet APOs geworden.


    Auch, wenn Newton und APO so ihre kleinen Unterschiede in der optischen Leistung aufweisen, ist vieles sicherlich nur eine Frage der eigenen Weltanschauung.


    Ich denke, dass Du den Kauf nicht bereuen würdest. Die Frage wäre aber auch, ob Du ggf. zwischendurch doch wieder mit der Bayermatrix fotografieren möchtest.

    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

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