Tango von Jupiter und Venus am 01.03.2023ff

Hallo Horst-Dieter,

ich schließe mich mal mit zwei Bildern an. Das erste um 19.03 mit 600 mm aufgenommen (stehende Kamera), das zweite um 20.34 Uhr mit 150 mm (jeweils Sigma 150-600 Contemporary auf Canon EOS 80D):

Am schönsten war es aber doch noch visuell.

Viele Grüße

Christian

Nachtrag: Ich sehe gerade, dass die Bilder viel zu dunkel waren - das sah eben am Laptopbildschirm ganz anders aus :-/
Hab's mal behelfsmäßig geflickt und ausgetauscht, wenn auch mit schlechterer Qualität.

Ich hatte heute auch Glück mit dem Wetter. Das Bild entstand in der bürgerlichen Abenddämmerung. Aber wie Christian schreibt, am schönsten sah es visuell aus:

Kurzes Handybild

Eben habe ich das Foto von Stathis gesehen, das er mit einem von den optischen Daten her fast gleichem Refraktor aufgenommen hat, und ja, der spontane Gedanke war, dass ich diesen blauen Himmel auch gerne gehabt hätte. Zudem liegen unsere beiden Fotos auch nur etwa eine dreiviertel Stunde auseinander.

So sah es hier aus:

Es ist bereits in der Beitragsreihe "Venuswanderung" unter #103 eingestellt; dort erfährt man noch etwas mehr.

Viele Grüße

Manfred

Ja heute auch.

Was mich überrascht, dass Venus so viel heller ist als Jupi, obwohl deutlich kleiner (also nicht in echt aber im Teleskop). Hat die so viel mehr Albedo?

Und Mond nicht verpassen. Goldener Henkel heute.

Und gerade geschrieben, schon vorbei die ganze Pracht. Es wird warm, und von Nordosten ziehen schnell tiefe Wolken auf, total ungewöhnlich.

Zwei Dinge sind dafür verantwortlich: Die Entfernung von der Erde (Venus: geschätzt 1,7 AE, Jupiter: geschätzt 6 AE) und – noch wichtiger – die Entfernung von der Sonne (Venus: 0,7 AE, Jupiter: 5 AE). Bei letzterem greift das Abstandsgesetz. Es besagt, dass die Beleuchtungsstärke mit dem Quadrat des Abstands abnimmt. Mit anderen Worten, der große Jupiter bekommt nur einen Bruchteil des Sonnenlichts ab, das auf die Venus brennt. Wenn ich das jetzt auf die Schnelle richtig gerechnet habe, ist es nur ein Zwanzigstel. Das führt dazu, dass der 35“ große Jupiter nur -2,1 mag hat, die 12“ kleine Venus aber -3,9 mag.

CS, Jörg

Ein weiterer visueller Eindruck, am 1.3. gegen 18 Uhr waren beide im 20x60 im Bino sehr schön in der noch recht hellen Dämmerung zu sehen, Da fällt besondes auf, wie viel geringer die Flächenhelligkeit von Jupiter ist. Mit zunehmender Dämmerung wurden dann auch die Jupitermonde sichtbar, ein wunderschöner Anblick.

beste Grüße

Thomas

Zitat von astrometer

Zwei Dinge sind dafür verantwortlich: Die Entfernung von der Erde (Venus: geschätzt 1,7 AE, Jupiter: geschätzt 6 AE) und – noch wichtiger – die Entfernung von der Sonne (Venus: 0,7 AE, Jupiter: 5 AE). Bei letzterem greift das Abstandsgesetz. Es besagt, dass die Beleuchtungsstärke mit dem Quadrat des Abstands abnimmt. Mit anderen Worten, der große Jupiter bekommt nur einen Bruchteil des Sonnenlichts ab, das auf die Venus brennt. Wenn ich das jetzt auf die Schnelle richtig gerechnet habe, ist es nur ein Zwanzigstel. Das führt dazu, dass der 35“ große Jupiter nur -2,1 mag hat, die 12“ kleine Venus aber -3,9 mag.

CS, Jörg

Danke, Jörg.

Um das klar zu kriegen, dabei vertu ich mich leicht und die lichttechnischen Begriffe...

Albedo heißt, wieviel vom Sonnenlicht zurückgeworfen wird? Unabhängig von der Entfernung zur Sonne?

Das hieße, hätten Jupi und Venus die selbe Albedo und den gleichen Abstand zur Sonne, hätten sie dieselbe Flächenhelligkeit (Leuchtdichte)?!

Da aber Jupi viel weiter von der Sonne entfernt ist, hat er auch bei gleicher Albedo viel weniger Leuchtdichte (für uns), weil auf dem Jupi die Beleuchtungsstärke (durch die Sonne) viel geringer ist.

Die Entfernung zu uns ist aber nur dahingehend interessant, als er immer kleiner wird, je weiter er weg ist. Also, würden wir uns auf Jupi zubewegen, bei konstanter Entfernung von Jupi zur Sonne, würde er nur heller werden, weil er gleichzeitig größer wird, oder? Seine Flächenhelligkeit (Leuchtdichte) würde sich aber nicht ändern, richtig?

Gruß

Stephan

Hallo Stephan,

ja, alles richtig, genau so isses. Das Abstandsgesetz ist dafür verantwortlich, dass wir bei Saturn, Uranus und Neptun immer länger belichten müssen, wenn wir sie fotografieren wollen. Und es erklärt auch, warum es so verdammt schwer ist, Planeten nachzuweisen, die sich vielleicht ganz weit draußen, jenseits der Plutobahn, herumtreiben. Die sind wie schwarze Katzen im Kohlenkeller. Von dort aus ist die Sonne ja auch nur ein heller Stern, der nicht viel heller ist als die Venus an unserem Nachthimmel.

CS, Jörg

Heute war es wieder klar, wie das? Also noch mal bei bürgerlicher Dämmerung 10x8 s belichtet, damit die Jupitermonde schön kommen, auch wenn die Planeten total ausbrennen:

Ein Versuch, eine kürzere Belichtung für die Planeten einzublenden habe ich wieder verworfen, sah mir komisch aus. Visuell im Fernglas richtig hübsch.

Wessen Handschrift ist das wohl?

Zitat von Astro-BHO

in Deiner Überschrift steht doch: Tango von Jupiter und Venus...

Hihi, das kann ich auch!

Hallo Freunde der Venus,

und noch ein Konju-Bild. Diesmal mit dem alterwürdigen TAL2M und einer Canon1000D.

Am 2. März bei 1/3Sek. und 200ISO:

Viele Grüße

Rudi

Also ich finde die Bilder mit den sichtbaren Monden besonders toll!

Das ist so eine tolle Stimmung im Bild