C/2022 E3 (ZTF) vom 30.01 und 06.02.2023

  • Hallo Leute,


    ich hatte den Kometen erstmals am 30.11.2023 aufgenommen. Die Lumianzdaten waren passabel. Offenbar wegen durchziehender Schleierwolken während der RGB aufnahmen waren jedoch die Farbdaten für die Sterne und den Hintergrund nicht zu verwerten. Sie reichten aber zusammen mit der Luminanz für eine sternlose Darstellung des Kometen, die ich aber nicht veröffentlichen wollte. Die Sternlose Version habe ich erstellt, indem ich alle Lights zuerst auf den Kometen registrierte, die Dateien abspeicherte und dann aus diesen Einzelaufnahmen die Sterne entfernte. Dieser Stapel wurde in dann gestackt. Das Ergebnis war ganz nett, enthielt aber leider keine Sterne und Galaxien.


    Ich habe dann am 06.02.2023 den gleichen Ausschnitt des Himmels noch einmal wenigsten eine kurze Zeit RGB fotografieren können und das Ergebnis mit der sternlosen Version vom 30.01. verrechnet. Da im RGB vom 06.02. kein störender Komet existierte, war das natürlich ein Kinderspiel. Hier das Ergebnis:


    ?hash=e5b171825afc1b120c349e11baca6c1c


    Mir ist bewusst, dass es grenzwertig bzw. diskussionswürdig ist, den Hintergrund zu einem anderen Zeitpunkt zu fotografieren. Aber weil ich erstens das Gefühl habe, dass dies für manche eine Option wäre, zum Beispiel, wenn sie eine Brennweite benutzen, in welcher der Komet so groß ist, dass man ihn nicht entfernen kann, zeige ich die Aufnahme trotzdem. Ein weiterer Grund ist das Gefühl, das mich beschleicht, wenn ich mir so manche fantastisch tiefe Aufnahme im Netz anschaue - mag sein, dass die genau so zustande kommen....


    CS Peter

  • pete_xl

    Hat den Titel des Themas von „C/2ß22 E3 (ZTF) vom 30.01 und 06.02.2023“ zu „C/2022 E3 (ZTF) vom 30.01 und 06.02.2023“ geändert.
  • Moin Peter,


    das ist ein interessanter Ansatz. Ich finde ihn auch weder grenzwertig noch diskussionsbedürftig. Jedenfalls so lange es deutlich gekennzeichnet ist, wie das Bild entstanden ist.


    Mir jedenfalls gefällt der Ansatz. Und selbstverständlich das Bild.


    Gruß

    Marco

  • Hi Peter


    Ein sehr schönes Ergebnis!

    Mir ist bewusst, dass es grenzwertig bzw. diskussionswürdig ist, den Hintergrund zu einem anderen Zeitpunkt zu fotografieren.

    ich finde das gar nicht grenzwertig. Der Komet war genau an dieser Stelle, durch die erneute Hintergrundbeleuchtung veränderst du nichts am Kometen, für mich völlig okay. Wenn du den Kometen in eine andere Himmelsregion montierst, dann wäre es aus Meiner sicht grenzwertig, weil der Zusammenhang nicht mehr stimmen würde.


    CS, Seraphin

  • [...] Jedenfalls so lange es deutlich gekennzeichnet ist, wie das Bild entstanden ist.


    Das wäre auch für mich der entscheidende Punkt.
    Aber hier im Forum gehört es ja sowieso zum guten Ton, die technischen Schritte der Bildentstehung zu nennen.

    Insofern: Für mich nicht grenzwertig, und natürlich - ein tolles Bild.


    CD Jochen

    Meine Ausrüstung: GSO Dobson 8", Skywatcher Heritage 150p Virtuoso GTi, Canon EOS 90D, Canon EOS 200D, Sony RX 100M4

  • In jedem Fall angeben müsste man m. E. nicht, wie man es gemacht hat. Denn mit etwas Abstand sehe ich die Sache so ähnlich gelagert, wie bei einem Nightscape.Auch da fotografiert man die Landschaft gern in der Dämmerung und die Sterne in der astronomischen Dunkelheit. Allerdings meist im Rahmen der gleichen Session, also am gleichen Tag, was meist aber rein praktische Gründe haben dürfte (Anreise). Je nach Brennweite und Relativgeschwindigkeit des Kometen kann man auch bei der Kometenfotografie zeitversetzt arbeiten und den zeitlichen Abstand so groß wählen, dass man Sternenhintergrund und Kometen bezüglich des späteren Bildausschnittes für den Kometen trennt. Was ich meine, erkläre ich vllt. besser an einem Beispiel. Dies ist der spätere Ausschnitt mit dem Kometen, registriert auf den Kometen, vor dem Stacken alle Sterne entfernt. Man sieht rechts unten, was die Außreißereliminierung beim Stacken von der kleinen Galaxie übrig gelassen hat:



    Hier die RGB Rohdaten, gestackt auf die Sterne. Es ist das gesamte Bildfeld aller Aufnahmen, also ein viel größerer Ausschnitt als der mit dem finalen Kometen:



    Die RGB Aufnahmen und die Luminanzaufnahmen liegen etwa 1 Stunde auseinander. Bei besserem Wetter hätte ich mir mehr Zeit dazwischen gelassen und "freie Bahn" für den Hintergrund gehabt.

    Wenn ich vielleicht eine Stunde mehr Zeit gehabt hätte bzw. mit RGB früher angefangen oder mit L später gestartet wäre, hätte ich für die finalen Stacks jeweils ein freies Bildfeld gehabt. Ich hätte einen (entsternten) Stack auf den Kometen machen können (wie gehabt) und einen zweiten Stack der RGB Daten für die Sterne und den Hintergrund. Wegen der schlimmen Gradienten im RGB hatte ich das jedoch verworfen. Sie sind entstanden, weil ich mit einem Monokamera aufgenommen hatte und ständig dünnen Wolken durchgezogen sind. Die RGB Daten ein paar Tage bei besseren Bedingungen nachgeholt.


    CS Peter

  • Ich sehe es auch pragmatisch, zumal es außerdem "Pretty Pictures" sind, die keinen hohen wissenschaftlichen Wert haben, sondern nur die Situation möglichst realistisch wiedergeben sollen :thumbup:

    Dinge ganz entfernen oder hinzufügen, die nicht existent waren, wäre/ist kritisch. Beide Aufnahmen haben bei Dir aber den exakten gleichen Ausschnitt.

    Wäre dies diskussionswürdig, müsste man alle Aufnahmetechniken in Frage stellen, die über längere Zeit - also auch Stacking allgemein - in Frage stellen.


    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Nachtrag: Man dürfte dann auch Gradienten, Satelliten- und Flugzeugspuren nicht entfernen ;)

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

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