8'' Dobsonian | Ich bekomme die Büchse nicht kollimiert

  • Servus.

    Ich habe mir vor einiger Zeit einen 8'' Messier Dobson von BRESSER gekauft.

    Heute kam noch ein Justierlaser von SVBONY dazu. Der Laser ist kollimiert. Der Fangspiegel sitzt richtig vor dem Fokussierer.

    Jedoch ist der Laserpunkt nicht in der Mitte des Hauptspiegels. Das heißt, der Fangspiel muss justiert werden.


    Das bekomme ich ums verrecken nicht hin. Das Teleskop hat eine zentrale Schraube und drei Justierschrauben, allesamt Kreuzschlitz. Alle Justierschrauben waren festgezogen.

    Ich habe keine Ahnung was ich jetzt tun soll. Habe mich mit allen Schrauben schon "rumgespielt", gelockert und in unterschiedlichen Kombinationen wieder festgeschraubt. Der Laserpunkt bewegt sich zwar, aber ich bekomme ihn nicht in die Mitte.


    Habt ihr Tipps für mich? Gibt's hier andere BRESSER Besitzer?


    LG Daniel

  • Hallo Daniel,


    die mittlere Schraube hält den ganzen FS und mir ihr und den 3 Justageschrauben stellt man die Höhe des FS zum Okularauszug ein.

    Das funktioniert aber nicht mit einem Laser. Dafür braucht man einen Cheshire oder ähnliches.


    Im Grunde müßte man dies als erstes überprüfen. In der Praxis dürfte aber die Werkseinstellung erst mal passen.

    Ich würde daher die mittlere Schraube auf keinen Fall lösen oder anziehen!


    Die 3 Justageschrauben dienen dazu, den FS um die zentrale Schraube (als gedachte Achse) herum so einzustellen, dass der Laserpunkt zunächst in der Mitte des HS leuchtet.

    Der FS sitzt gewissermassen auf einem Kegel und wird von der mittleren Schrauben gehalten, während die 3 Justierschrauben die Verkippung um den Kegel besorgen.


    Dazu darf immer nur EINE Schraube leicht gelöst werden (maximal 1/8 Umdrehung!). Jetzt EINE andere Justierschraube nachziehen.

    (Wenn man eine Schraube löst, kann/darf man immer nur eine der beiden anderen nachziehen.) Immer nur handwarm anziehen.


    Das Wandern des Lichtpunktes beobachten. Läuft der Lichtstrahl näher in die Mitte? Wenn ja, wieder die 1. leicht lösen, die 2 nachziehen.

    Immer darauf achten, dass man nur winzige Schritte macht!

    War es die falsche Schraube bzw. läuft der Strahl weg, wieder alle Schrauben "handwarm" anziehen -> also erst mal die "2." Schraube als erstes lösen, mit der "1." nachziehen.

    Im Grunde nie die 3. Schraube benutzen, denn im schlimmsten Fall wird die Zentralschraube locker un der FS verdreht sich.


    Erst wenn der Vorgang komplett abgeschlossen ist, mit der Ausrichtung des HS beginnen. Auch da darauf achten, immer nur 2 der Justierschrauben zu benutzen, nie die 3.

    Denn dann verstellt man die Brennweite des Teleskops.


    Grüße

    Hartmut

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  • Ja probier erstmal ohne Laser nur mit dem Eingang und Ausgang des Okularauszuges, wie hier beschrieben.

    Danach mit dem Laser kontrollieren.

    (Vielleicht sitzt aber der Fangspiegel auch nicht zentrisch, weil er vom Hersteller mit Versatz aufgeklebt würde = "Offset"; ... gibt's alles).

  • @elythomaslumber Danke für die ausführliche Erklärung.

    Was meinst du genau mit "Das funktioniert aber nicht mit einem Laser."? Soll ich den Kollimator zurückschicken?


    EDIT: Die Höhe des FS zum Okularauszug lässt sich nicht mit einem Laser einstellen. Das habe ich jetzt verstanden. Die Höhe und Rotation des FS ist an sich noch im Werkszustand.


    Die Zentralschraube habe ich nicht angefasst, aber bei den Justierschrauben habe ich mich ausgetobt wie ein Lackaffe. Ich werde alle 3 schrauben wieder per Werkseinstellung festschrauben und dann anhand deiner Anleitung justieren. Vll. klappt es. Mein Problem ist einfach das in der Werkseinstellung alle Justierschrauben eben angezogen waren. Ich kann eine lösen, aber die anderen zwei nicht fester zuziehen. Wie du merkst bin ich noch sehr verpeilt, ich muss üben.


    Melde mich dann mit einem Zwischenstand. :D


    @AR_Nr2 das Teleskop hat tatsächlich laut Bresser einen Offset von 3mm.

  • jep,...


    Wenn man eine Justierschraube nur minimal löst, dann kann man eine andere zwangsweise auch nur minimal nachdrehen.

    Du mußt viel Zeit mitbringen und das ganze halt Stück für Stück machen...

    Meistens gibt es auch keinen direkten Weg, den Laser ins Ziel zu bekommen, sondern der Lichtpunkt kreist ein bisschen um den Mittelpunkt beim justieren.

    Halt genau darauf achten, dass er sich im Prinzip Stück für Stück dem Zentrum nähert.


    Keine Gewalt anwenden. Mir ist beim anziehen einer Justierschraube mal der FS verdreht, schlagartig, was für ein Mist...

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  • @elythomaslumber Dann mache ich mich ran an den Speck. Das werde ich hoffentlich schaffen. Ansonsten werde ich einen örtlichen Hobbyastronomen besuchen der mich ein wenig einschulen kann. Merci!


    PS: Ich werde die Kreuzsschlitzschrauben durch Sechskanter ersetzen. Bzw. "Thumbscrews".

  • Hallo Daniel,

    PS: Ich werde die Kreuzsschlitzschrauben durch Sechskanter ersetzen. Bzw. "Thumbscrews".

    Rändelschrauben heißen die :)


    Ja, das ist eine gute Idee. So oft muss man da zwar nicht ran beim Volltubus, aber einmal den Schraubenzieher in den Tubus fallen lassen reicht ... werkzeuglos ist da besser.


    Herzliche Grüße, Holger


    P.S.: so sieht das bei mir aus, längere Schrauben und Rändelmuttern hatte ich rumliegen...:


    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

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  • Moin Daniel,


    ergänzend zu den Infos von Hartmut: Wenn es mit kippen alleine nicht klappt, oder der Fangspiegel deutlich sichtbar schief auf den Justierschrauben sitzt, ist der Fangspiegel möglicherweise zu weit aus der Mitte verdreht. Das kann leicht passieren, wenn es mal zu lose geworden ist, wie Hartmut auch schon schrieb.
    In diesem Fall muss (müsste) man die Justierschrauben so weit lösen, dass man den Fangspiegel drehen kann. Dann den FSp so drehen, dass der Laserpunkt möglichst nah an der Hauptspiegelmitte liegt. (Hellblau markierte Position)

    Dann sollte der Rest über die Justierschrauben kein Problem sein.

    (Vorher würde ich die Justierschrauben möglichst gleich einrichten).


    CS

    Harold

  • Das Ersetzen der Inbusschrauben gegen solche mit Knöpschers habe ich auch mal gemacht.

    Lange M3 Schrauben gekauft und ein paar Knöpfe 3D gedruckt.

    Damit geht das kollimieren jetzt ohne Werkzeug und ich mache das vor jeder Beobachtungsnacht draussen am Teleskop.

    Allerdings ist der Skywatcher 200PDS/1000 sehr justage- und temperaturstabil. Es beschränkt sich meistens nur auf eine Kontrolle.

    Wenn Du die Schrauben austauschst, achte drauf, nur immer eine einzelne zu tauschen.


    Boa, sieht das auf dem Bild dreckig aus.... =O :D


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  • Ich glaube ich habe die Kollimation des FS gepeilt.

    Wenn ich eine Schraube lockere und eine andere Schraube zuziehe, dann drückt das den Spiegel gegen die initial gelockerte Schraube, worauf diese wieder "fest" ist. Und das Spiel beginnt von neu.


    So müssen sich unsere Vorfahren gefühlt haben, als sie das Feuer entdeckt haben,

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