An die Newton Profis: Asti oder Justageproblem

  • Guten Abend


    Ich versuche im Moment meinen Newton auf bessere Abbildung zu trimmen. Die Sternabbildung war noch nie perfekt, aber seit Sonntagabend war es furchtbar. Die Spinne war nicht zentrisch eingestellt. Mittlerweile habe ich den Tubus mit Velour ausgekleidet und den FS geschwärzt.

    Mangels echtem Stern habe ich nun versucht auf einen künstlichen (50um) zu testen. Mangels Riesenwohnung musste ich aber mit der Kamera sehr weit zurückfahren, Verkippung ist also nicht ausgeschlossen. Justiert habe ich wie immer mit Filmdose und laser, normalerweise würde ich am Stern feinjustieren, das habe ich hier mal nicht gemacht, weil ich nicht wirklich beurteilen kann wie gut der künstliche Stern ist (ausgang einer 50u Glasfaser).


    Hier mal Extra- und dann Intrafokal:


    Ist das Astigatismus oder ein Justagefehler? Wo könnte ich ansetzen?


    CS, Seraphin

  • Hallo Seraphin,

    zunächst einmal Justage, die ist deutlich daneben.

    Erst danach kannst du weiter schauen.

    Einen Asti erkennt man daran, dass man beim Fokussieren nur zu einem Kreuz, aber nicht zu einem Punkt kommt.

    Wenn du am Stern testest, denke daran, den Stern nur in der Bildfeldmitte zu beurteilen.

    Ich sehe da aber erst einmal kein Problem.

    LG ralf

  • Ja, tatsächlich leichter Asti, aber kein Grund zur Sorge. Da extrafokal die Scheibe leicht (8-)eckig ist, vermute ich mal, daß eine der Halteklammern am Hauptspiegel zu stark angezogen ist (Verspannung führt zu Asti). Passt ein Blatt Papier zwischen Halteklammer und Spiegel ?


    Kann aber auch der Fangspiegel sein.


    Wie mkoch schon sagte, ist aber auch noch eine leichte Dejustage des Hauptspiegels vorhanden. Das "schwarze Loch" ist nicht zentrisch

  • Hi Zusammen


    Vielen Dank für eure Antworten. Mittlerweile konnte ich das Teleskop wieder unter echten Sternen testen. Den Fangspiegel habe ich nun erstmals mit Hilfe einer Kamera eingestellt, was für mich einiges einfacher war. Nach erneuter Justage und am richtigen Stern, sieht das nun alles wieder normal aus. Wahrscheinlich hat sich die Spinne beim aufsetzten des Tauschutzes verstellt..


    Das "schwarze Loch" ist nicht zentrisch

    Der Newton hat einen FS mit Offset, da darf der Schatten nicht zentrisch sein.


    VIelen Dank nochmals für eure Antworten


    CS, Seraphin

  • Einen Asti erkennt man daran, dass man beim Fokussieren nur zu einem Kreuz, aber nicht zu einem Punkt kommt.

    Ich seh den Asti als längliche Verformung (Sichel) die bei Fokusdurchgang um 90° kippt.

    Der Uwe Pilz hat sich mal die Mühe gemacht zwei Skripte aufzuschreiben, ich häng die mal hier an.

    Beim letzten HTT hatte ich das große Vergnügen an einem Workshop zur Beurteilung von Optikfehlern teilzunehmen.

  • Hallo Seraphin


    Sehe ich etwas kritisch was den Test angeht,

    Durch die Verlängerung und voll aus gefahrenen OAZ neigt das au h mehr zu Verkippung, auch wird der OAZ den Tubus verformen das der OAZ mehr hängt wie im Betrieb.

    Wenn schon Glasfaser dann jede Ecke auch noch eine zum Vergleich der Ecken.


    Du solltest auch mal mit Tubus senkrecht nach oben testen, da liegt au h der Hauptspiegel entspannter und du hast weniger Probleme mit Luftschichten im Tubus, so perfekt sind die Lagerungen des HS ja auch nicht, der Spiegel kippt in der Wagerechten unkontrolliert, die seitlichen Lagerungen haben keine Rollen...

    Wenn das Bild dann wieder anders ist dann ist das nichts was du nicht schon immer hättest.


    Gruß Frank

  • Die beiden Bilder sind leicht oval und intra- / extrafokal ist das Oval um 90 Grad gedreht: das ist - wie gesagt - leichter Asti.

    Bei (so) leichtem Asti, ist im Fokus wohl noch kein Kreuz zu sehen.

  • Hallo Seraphin


    Um Dein Telekop bezüglich Asti oder auch Coma etc. zu testen muss die Punktquelle einen Abstand haben derart, dass die "Ueberkorrektur", welche durch die endliche Distanz entsteht 1/4 Wellenlänge nicht übersteigt. "Deine" Fehler gehen sonst in der SA unter. Du willst ja nicht nur eine Grobbeurteilung machen.

    Das ist z.B. für ein 8 Inch Teleskop 1:8 die zehnfache Brennweite, also gut 16 Meter. Für ein "schnelleres" Teleskop wird das deutlich mehr.

    Ein Teleskop dafür senkrecht zu stellen ...


    Mit Deiner 50 Mikron Punktquelle dürfte es draussen bei stabilen Temperatur (nicht im Winter) gut möglich sein, die nötige Distanz einzurichten.(Einfacher und billiger ist eine rote Laserdiode im LED Modus)

    Am Sternenhimmel muss die Luft ruhig sein und es braucht Erfahrung, die man mit den Experimenten am künstlichen Stern erwerben kann.


    MIt Gruss, Beat

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