sind kleine USB-Speichersticks zu unsicher zum Sichern?

  • Hallo Zusammen,


    Hallo Robert,

    Deshalb auch mein Vorschlag eines allgemeinen Beitrags

    So einen Thread gab es hier schon ("wie sichert Ihr Eure Daten" oder so). Die Frage von Andreas ist zwar beantwortet, ich finde es aber trotzdem nett, sich hier mal über Strategien auszutauschen.

    Was Deine Kette betrifft: alles richtig gemacht, weil redundant! :thumbup: Aber ja, Dein setup geht schon eher Richtung Profi-Bereich - ist ja auch für eine professionelle Arbeitsumgebung gedacht. :)


    Für mich ist die NAS aber auch mehr als nur eine Disk am Netz. Wofür ich sie aber definitiv nicht verwende ist als Speicherplatz, Server *und* Backup.

    Auch auf meine(n) NAS laufen nebenbei verschiedene Anwendungen, auf einer habe ich z.B. einen Apachen für mein Intranet laufen. Aber immer - so wie bei Dir - wiederherstellbar und an mehreren Orten.


    Hallo Samuel,

    Was Captain Difool da behauptet, stimmt einfach nicht. Es gibt freeware-tools, die durchaus Daten von USB-Sticks und sogar SD-Karten retten können, auch ggf. mehrfach überschriebene Daten.


    Eines dieser Tools, die ich auch benutze, heißt "Puran File Recovery".

    Ja, es sei den, der Controller des Sticks ist kaputt - oder der Flash-Speicher. Sticks sind in der Regel billige Massenware, das kommt leider vor.

    Ein gutes Programm zu Datenwiederherstellung ist übrigens R-Linux (gibt's auch für Windows).


    Also, mein Fazit (oder Rat an Andreas):

    • keine Sticks oder SSDs für die Langzeitarchivierung sondern Festplatten (egal ob extern oder in der NAS)
    • immer mehrfach und räumlich getrennt

    Viele Grüße, Jochen

  • Mir sind zwei Speicherkarten in Handy kaputt gegangen ... davon eine SanDisk ... waren auf keinem meiner Geräte noch ansprechbar bzw. wurden erkannt. Samsung-Handys, Note und Note 4. Ich nehme an, die sind intern weitgehend identisch mit entsprechenden Sticks oder Karten. Ich unterstelle, daß die durch das Handy kaputt gegangen sind.


    Seit ca. 3 Jahren benutze ich zwei SSD's, bisher ohne irgendwelche Probleme ... und ab und zu Sicherung auf USB-Festplatte. USB-Festplatten soll man nicht runterfallen lassen, meinem Bruder passiert - RIP. Den SSD's tut das anscheinend nicht so weh. Trotz regem Komplett-Inhaltwechsel bisher keinen Verschleiß gefunden.


    Für mobil mit Lap oder Smart, würde ich Karten nehmen (benutze derzeit 1 oder 2 TB, und dann auf USB-Platte sichern, bodennahe, dh. mit längerem Kabel ... Ein ganzen Beutel voller USB's hat bei mir viele Jahre überstanden.


    Gruß

    ratte

  • Bezahlbar soll ja die M-Disc besonders lange halten. Ich habe damit aber keine persönliche Erfahren.


    Zum Thema RAID und Datenverschlüsselung: Ein RAID täte ich niemals als Volume verschlüsseln.


    Und RAID-5 ist ein Verfahren, bei dem auf einer zusätzlichen Platte eine Prüfsumme der anderen Festplatten gespeichert wird. Es wurde erfunden, um die Betriebsverfügbarkeit zu erhöhen, nicht um Backups sicherer zu machen. So läuft der Betreib weiter, wenn von mind. 3 Platten eine ausfällt. Die kaputte muss dann allerdings umgehend ausgestöpselt werden und durch eine frische ersetzt werden. Bis dann die Daten wieder auf alle Platten verteilt restauriert sind, turnen die Akrobaten des RAID-System ohne Sicherungsnetz am Hochseil. RAID macht nur Sinn, wenn man den Plattenstapel laufend überwacht, denn es meldet den Ausfall einer Platte nicht unbedingt selbst.


    Ich persönlich habe min. 3 Kopien meiner Daten. Einmal auf der Festplatte bzw. SSD des laufenden Rechners. Dazu auf einer zweiten Platte im Rechner und dazu ungefähr alle 4 Wochen das gleiche kopiert auf einem zweiten Rechner im Haus meiner Mutter. Der USB-Stick dient nur dem Datentransport (und enthält nebenbei eine weitere Kopie). Und ich erlaube mir so halbjährlich den Spaß, dass ich mein Datenarchiv innerhalb der Archivplatte kopiere (als Inhaltsüberprüfung, ob alles noch lesbar ist).


    Ich persönlich lege darauf Wert, dass ich ohne Softwaretools nur mit Dateiexplorer meine Daten archiviere und einlesen kann. Ab einer gewissen Datenmenge (jenseits der privaten Nutzung) geht das natürlich so nicht mehr.


    Nebenbei: Festplatten überlegen locker 10 Jahre, wenn sie nicht dauernd angeschlossen sind, sondern nur sporadisch per USB oder Wechselschacht.

    ***

    PS: Inzwischen bin ich ohne Gnade, wenn ein Datenspeicher "zickt". Der landet bei mir dann im Müll, nachdem ich die Daten darauf vernichtet bzw. überschrieben habe. Und zwar bei Sticks mit dem Hammer und Schraubendreher auf den Speicherchip. Platten schraube ich auf und zerkratze dann die Scheiben. Da reicht ein zartes Rubbeln mit 80er Schleifpapier. ^^


    PPS: Der häufigste Grund für Datenverlust sitzt vorm Rechner, wenn er sie aus Versehen löscht bzw. überschreibt.


    PPPS: Datenträger sind dann am zuverlässigsten, wenn sie ~3 Monate Betrieb hinter sich haben. Ausfallen tun entweder die ganz neuen, weil sie von Anfang an einen Schaden (z.B. Transport-Schaden) haben oder nach ~2 bis 5 Jahren altern.

  • Hallo, Samuel, (aus #25)


    wie schon anfangs gesagt, der 64 GB-Stick war formatiert und er war von den netto 57 GB mit 55 GB Daten als Sicherung gefüttert.

    An dem Tag mehrfach rein- und rausgezogen und alle Daten waren noch sichtbar. Dann zusammen mit anderen Sticks in einem Plastikbeutel im Schrank verstaut und ca. 1 Monat später war er völlig leer. Die anderen Sticks im Beutel sind alle noch mit Daten gefüllt.


    viele Grüße und besseres Wetter

    Andreas

  • Hallo,


    USB-Sticks bekommen wohl üblicherweise die mieseste Qualität des am Markt vorhandenen Flashspeichers. Selbst SD-Karten bekommen besseren Speicher. Trotzdem würde ich dem Zeug nicht mal von hier bis zum Papierkorb trauen, wenn es um einen etwas längere Zeitraum geht.

    Ich überlege inzwischen ernsthaft auf Tapes zu wechseln, ich habe hier inzwischen etwa 60TB externe HDDs hier rumstehen und die Sache geht auch ganz schön ins Geld. Der Nachteil von Tapes ist halt der geringere Datendurchsatz und die miese Zugriffsgeschwindigkeit. Für ein Backup-Medium ist das aber noch verkraftbar.


    Das sich auf Flashspeichern überschriebene Daten wiederherstellen lassen halte ich für ein Gerücht. Es bleiben zwar kleinste Spuren zurück, aber der Großteil ist unwiederbringlich im Datennirvana. Das einzige was wirklich sicher gegen Datenverlust hilft sind regelmäßig angelegte unanbhängige Kopien an verschiedenen Orten. Ich gebe aber zu aus finanziellen Gründen da auch etwas zu schlampen ...

    "Gelöschte" Daten oder formatierte Laufwerke sind dagegen Probleme die in den meisten Fällen durchaus lösbar sind.



    MfG


    Rainmaker

  • Beim Rein- und Rausziehen kann es Streß geben durch Elektrostatik. *malvermut* Im Betrieb draußen kann sich Feuchtigkeit in Steckern und Kartenslots niederschlagen.

    Wenn da mal 'ne Nacht verloren geht, na gut. Für'ne Dauerspeicherung eher ungeeignet. Die Dinger gehen am liebsten beim Stecken oder Ziehen kaputt - Controller.

    *malvermut*



    Gruß

    Ratte

  • Hallo zusammen!
    Weil hier schon mehrfach ein RAID als Backup genannt wurde ... aus Erfahrung und aus IT-Wissen: EIn RAID ersetzt kein Backup!!! :evil:
    Ein RAID - das ist dessen originäre Aufgabe - erhöht die Verfügbarkeit der Daten.
    Nutzt man ein RAID als Backup und lässt einen Verschlüsselungstrojaner "über die Platten" rauschen, dann wars das mit den Daten. Die sind unwiderbringlich im Daten-Nirwana verschwunden.

    Empfehlung meinerseits: Die genannte 3-2-1-Regel finde ich prima. Verschiedene Datenträger in verschiedenen Hierarchien für die Backups nutzen.
    So mache ich das auch: HDD im RAID und Notebook sind synchronisiert, 2. HDD im PC wird manuell angestoßen (=3. SIcherung), 3. HDD, die nur monatlich angeschlossen wird (offline-HDD), 4. HDD die auswärts gelagert wird und nur einmal im halben Jahr zum Einsatz kommt (ebenfalls offline-HDD). So habe ich meinen Datenbestand 5x irgendwo liegen.
    Auch Cloud-Lösungen habe ich noch nicht zurückgegriffen, weil bei mir mein Datenbestand schlicht zu groß ist (berufliche, private und Astro-Daten).

    Ansonsten gilt in der IT: Kein Backup, kein MItleid. Das gilt auch für die Fehler die VOR dem PC sitzen. :)

    Wer schon einmal mit Datenverulst zu tun hatte (egal ob defekte Hardware, Ransomware, Feuer, ...), der wird seine Lehren daraus ziehen. Manch einem mag meine Sicherungs"wut" skeptisch betrachten, aber aus Erfahrung wird man klug. Es kommt auf den Wert (monetär und ideell) der Daten an, wie viel Geld man für Sicherungen ausgeben will.
    Ich für meine Teil bin aus meinem Schaden klug geworden und hab nicht nur meine Astro-Daten relativ sicher gesichert.

    Gruß Hannes

    EDIT - Nachtrag:
    Ich habe noch eine externe USB-HDD vergessen, auf die ich "schnell" mal die Daten des Notebooks sichere. Damit ist mein Datenbestand 6-fach vorhanden. Allerdings - das gebe ich gerne zu - muss man aufpassen, dass die Sicherungen immer nur ein eine Richtung laufen. Ansonsten hat man ein Problem dass Daten doch irgendwo überschrieben werden. Aber da sitzt das Problem dann VOR dem Rechner :saint:.

  • Hallo,


    zum Thema USB Sticks und "Sicherheit" von Speichermedien hab zumindest ich die Erfahrung gemacht, dass meine USB-Sticks selbst nach fast 15 Jahren keine Probleme machen. Ich hab sogar noch Disketten, die rund 30 (!) Jahre alt sind und die Daten/Programme darauf immer noch problemlos laden. Damals wurde immer erzählt, spätestens nach ein paar Jahren sollte man die sicherheitshalber kopieren...

    Dagegen habe ich schon eine moderne externe und teure Festplatten sowie mehrere CD-Roms nach nichtmal 5 Jahren verloren, weil diese schlicht den Geist aufgaben (ohne erkennbare Beschädigung, Sturz oder sowas).


    Viele Grüße,

    Peter

  • Hallo Peter,


    viele selbstgebrannte CDs halten bei mir schon extrem lange, aber DVDs sind üblicherweise nach ein oder zwei Jahren defekt. Bei heise gibt es irgendwo ein Programm, dass Mehrfachkopien auf CD oder DVD dazu nutzen kann um die defekten Daten zu erkennen und durch die unbeschädigten Daten von den anderen Scheiben zu ersetzen. Falls man auf die Datensicherung auf optischen Laufwerken angewiesen ist kann man so wenigsten etwas mehr Sicherheit erhalten.

    Mit Festplatten hatte ich auch ständig den Ärger, dass einige innerhalb von nur ein oder zwei Jahren defekt waren. Glücklicherweise hatte sich da immer nur die Elektronik kaputtgestanden, also Gehäuse öffnen, Festplatte entnehmen und einfach an eine SATA-Dockingstation anklemmen. Problem gelöst.



    MfG


    Rainmaker

  • Hallo zusammen,


    alles richtig, was hier geschrieben wurde über RAID. Dieses erhöht die Verfügbarkeit, nicht zwingend die Sicherheit. Ohne Backup fehlt dieser Aspekt.


    Zum Thema RAID und Datenverschlüsselung: Ein RAID täte ich niemals als Volume verschlüsseln.


    Richtig. Ich würde das sogar verallgemeinern. Disks generell nicht verschlüsseln, sondern nur virtuelle Laufwerke (z.B. mit Veracrypt) oder Dateien (PGP o.ä.).Microsoft ist da ein Paradebeispiel, wie man es nicht machen sollte. Ist der Rechner mit seinem undurchsichtigen TPM Chip über den Jordan kannst Du die Disk der NSA verschenken. Auch die kriegen keine Daten mehr raus.

    SPeichermedium und Verschlüsselung (Schlüssel!) sollten unabhängig sein.


    Und RAID-5 ist ein Verfahren, bei dem auf einer zusätzlichen Platte eine Prüfsumme der anderen Festplatten gespeichert wird. Es wurde erfunden, um die Betriebsverfügbarkeit zu erhöhen, nicht um Backups sicherer zu machen. So läuft der Betreib weiter, wenn von mind. 3 Platten eine ausfällt. Die kaputte muss dann allerdings umgehend ausgestöpselt werden und durch eine frische ersetzt werden. Bis dann die Daten wieder auf alle Platten verteilt restauriert sind, turnen die Akrobaten des RAID-System ohne Sicherungsnetz am Hochseil. RAID macht nur Sinn, wenn man den Plattenstapel laufend überwacht, denn es meldet den Ausfall einer Platte nicht unbedingt selbst.


    Richtig, ändert aber trotzdem nichts daran, dass dieses als -2- in der 3-2-1 Geschichte Sinn macht. Ein halbwegs anständiges RAID System meldet zeitnah Probleme. Das muss man natürlich aktivieren. Ich krieg monatliche Festplattenberichte und zeitnah Informationen über Anomalien (wie z.B. Nasenbären, die ab und zu versuchen, meinen Mailserver zu knacken. Nach drei Versuchen wird deren IP gesperrt und ich krieg eine Mitteilung. Meine Passphrase ist so komplex, dass drei Versuche definitiv nicht reichen :evil:


    Nebenbei: Festplatten überlegen locker 10 Jahre, wenn sie nicht dauernd angeschlossen sind, sondern nur sporadisch per USB oder Wechselschacht.

    Richtig, wenn sie richtig eingesetzt werden. Die Alterung einer Disk, die regelmässig ein- und wieder ausgeschaltet wird ist ungleich höher als eine (Server)-Disk, die durchläuft. Das ist mMn. auch einer der Hauptgründe, dass diese schnuckeligen 3 1/2" Flundern unvermittelt abrauchen. Dauerndes Ein/Aus und keinerlei Überwachung.


    PS: Inzwischen bin ich ohne Gnade, wenn ein Datenspeicher "zickt". Der landet bei mir dann im Müll, nachdem ich die Daten darauf vernichtet bzw. überschrieben habe. Und zwar bei Sticks mit dem Hammer und Schraubendreher auf den Speicherchip. Platten schraube ich auf und zerkratze dann die Scheiben. Da reicht ein zartes Rubbeln mit 80er Schleifpapier. ^^

    Ja. Hammer und andere maximalinvasive Methoden sind das einzige was sicher ist :D . Abgesehen macht es Spass, eine Disk oder USB-Sticks zu filletieren.


    PPS: Der häufigste Grund für Datenverlust sitzt vorm Rechner, wenn er sie aus Versehen löscht bzw. überschreibt.

    Ja. Und deshalb auch meine Speicherkette mit dem Backup des NAS. Die Daten werden dabei nicht überschrieben, sondern als Delta hinzugefügt. Ich kann so teilweise Monate zurückgehen. Hab ich aber noch nie gebraucht, weil ich Daten im Allgemeinen mit Subversion verwalte.



    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo zusammen,


    noch etwas zu externen Disks (jeglicher technischer Couleur).


    Beim Rein- und Rausziehen kann es Streß geben durch Elektrostatik. *malvermut*


    Falsch vermut ;) . Das Problem sitzt auch hier vor der Tastatur. Es ist eine weit verbreitete Seuche, die Laufwerke einfach rauszureissen. Das ging noch zu DOS Zeiten oder bei sicheren Betriebssystemen wie OS-9 (wer das noch kennt, ist schon sehr lange dabei :D ). Alle üblichen Betriebssysteme lagern zu schreibende Daten erst mal irgendwo zwischen und schaufeln die dann sporadisch in einer grösseren Transaktion auf die Disks. Auch wenn einem der Explorer (oder Finder, oder was auch immer) vorgaukelt, die Daten seien geschrieben ist das erst die halbe Miete. Es kommt nicht von ungefähr, dass es die Operation Laufwerk auswerfen gibt (und die beschissene Meldung, dass noch irgend ein Dödelproramm (welches, sagt die Meldung natürlich nicht) den Finger auf den Daten hat. Erst wenn diese Transaktion erfolgreich abgeschlossen ist, dind sie wirklich dort und die Datei geschlossen.


    Und deshalb ist


    An dem Tag mehrfach rein- und rausgezogen


    eine ganz schlechte Idee und russisches Roulette mit den Daten.


    Herzliche Grüsse Robert

  • Zitat von flatratte

    Beim Rein- und Rausziehen kann es Streß geben durch Elektrostatik. *malvermut*


    Das Problem sitzt auch hier vor der Tastatur. Es ist eine weit verbreitete Seuche, die Laufwerke einfach rauszureissen.

    Also in Windows meldet man externe Speicher deshalb mit dem Befehl Datenträger "Auswerfen" ab, bevor man sie auszieht. In der Praxis aktualisiert ein Windows aber den Datenspeicher binnen 10 Minuten nach der letzten Schreibaktion selbst ohne "Auswerfen".


    Grundsätzlich ist USB hot-swap-fähig, weil die Stromversorgungskontakte ein Tick länger sind und als erstes (Einstecken) bzw. letztes (Abziehen) ihren Kontakt verlieren. Dazu kommt, dass die USB-Steckverbindung nicht einrastet. Ein Segen für den Hausgebrauch, aber im Hinblick auf Verbindungssicherheit ein Fluch.


    Auch wenn USB für ~5000 Steckzyklen ausgelegt ist, mögen die Steckverbindungen es aber gar nicht, wenn sie auf Biegung belastet werden, z.B. wenn man auf einen eingesteckten USB-Stick am Notebook von oben drückt oder damit beim Verschieben des Notebooks gleich sein daneben liegendes Astro-Handbuch mit verschiebt. Wer täglich seinen Stick 3 mal ein- und aussteckt kommt auf 1000 Zyklen im Jahr und meiner Meinung nach binnen 2 Jahren an die Verschleißgrenze (inkl. die paar Mal, wo man den Nippel nicht perfekt durch die Lasche zieht).


    Das fällt in die Kategorie Materialermüdung. Dazu kommen Kabelbrüche in USB-Kabel wegen ungenügender Zugentlastung. Ist wie die Plastiknasen der RJ45-Stecker, die bevorzugt abbrechen.

    Grundsätzlich steigt das Risiko eines technischen Versagens mit der Nähe zu Menschen und Haustieren. Das ist ja der Grund, warum in Rechenzentren niemand ohne Grund was im Serverraum zu suchen hat und erinnert mich an einer Begebenheit, wo in einer Firma eine damals sauteure IBM AS/400 als Betriebsserver stand. Leider in einer Nische im Gang und die abendliche Putzkolonne benutze immer die zweite Steckdose an der Wand hinter der AS400 für den Staubsauger. Da bleiben von der 99,99% theoretischen Verfügbarkeit drei Neunen auf der Strecke (sprich die mussten froh sein, wenn sie noch 90% schafften). In Fachkreisen zählt man die Neunen, wenn es um Hochverfügbarkeitssysteme geht. Z.B. 5 Neunen ist gleichbedeutend mit einer Ausfallzeit unter 5 Minuten im Jahr = 24*3600*365*(1-99,999/100) = 315s (~5 Minuten).

  • Hallo,


    das Risiko des Versagens ist übrigens bis zu einem gewissen Kenntnisstand des "Bedienpersonals" auch noch umgekehrt Proportional zur gefühlten Sicherheit, ganz unabhängig von der Anwesenheit von Haustieren. ;)



    MfG


    Rainmaker

  • Hallo zusammen,


    Also in Windows meldet man externe Speicher deshalb mit dem Befehl Datenträger "Auswerfen" ab

    „Man“ ist eine sehr kleine Teilmenge der Computeranwender. Da kannst Du denen erzählen, was Du willst, „dat machen doch alle so“ :clown_face:


    Grundsätzlich ist USB hot-swap-fähig


    Ja, stimmt. Hat aber leider keinerlei Einfluss auf alles, was über Layer 1 (physical layer, sprich Hardware) hinausgeht. Das Problem ist die unsichere Schreibtechnik (Transaktion). Wenn Du während des Schreibens den Stecker ziehst (sprich vor den 10min, die Du erwähnst), sind nicht nur die gerade geschriebenen Daten futsch, sondern je nach dem auch das Dateisystem. Könnte man sicher machen, aber dann ist es elendiglich langsam. Das war, wie schon erwähnt, bei OS-9, einem sicheren Echtzeitbetriebssystem der Fall, aber bei keinem der üblichen Alltagssystemen.


    Grundsätzlich steigt das Risiko eines technischen Versagens mit der Nähe zu Menschen und Haustieren

    Ja, und insbesondere mit Kindern :evil1: . Die besten Debugger der Welt 😂


    das Risiko des Versagens ist übrigens bis zu einem gewissen Kenntnisstand des "Bedienpersonals" auch noch umgekehrt Proportional zur gefühlten Sicherheit, ganz unabhängig von der Anwesenheit von Haustieren. ;)

    Und dem Hierarchiegrad im Unternehmen 8o . Je Manag desto schlimmer.


    Um dem ganzen einen Anschein von Abschluss zu geben:

    • USB-Stick oder USB-Disk: ja, als temporärer (portabler) Speicher. Immer sicher auswerfen.
    • NAS: Hochverfügbarer Massenspeicher. Kein alleiniges Backupmedium. Wenn über Internet verfügbar: nur über VPN und gut abgesichert. Jeder kann als Beifang Opfer einer Ransomware-Gang werden, wenn die NAS leicht zu knacken war.
    • Externe Disk (USB, Netzwerk) oder Tape (teuer!) als Backupmedium. Auch hier: korrekt auswerfen. Bei mechanischen Disks: hochfahren beschleunigt die Alterung gewaltig. Physisch an anderem Ort lagern. Kein Zugriff aus dem Internet!
    • Ev. Cloudspeicher als Backupmedium: nur verschlüsselte Archive (seit bitte nicht naiv, schon gar nicht mehr seit Snowden). Auch hier: Zugriff streng begrenzen.

    Letztendlich muss jede/r selber wissen, welchen Wert die eigenen Daten haben. Eine halbwegs sichere (Verfügbarkeit/Datebwicherheit/Vertraulichkeit) Lösung ist aber auch mit bescheidenem Budget für private möglich.


    So, ich lass es jetzt dabei, ich denke, das wichtigste ist gesagt worden.



    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

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