SOFIA findet ein neues Zuhause im Museum

  • Hallo Beisammen,


    Sicher eine gute Idee. Aber warum baut man das Teleskop nicht aus und stellt es auf eine Sternwarte auf einem hohen Berg. Z.B bei ALMA bei 5000m. Kommt nicht an die Flughöhe ran, sollte aber eine wissenschaftliche Nutzbarkeit erhalten.


    Clear Skies,

    Gert

  • Hallo Gert,


    das hat man zuerst angedacht und dann verworfen - ist einfach zu teuer. Das Teleskop ist zu sehr mit dem Flugzeugrumpf verzahnt, praktisch hieße das, man müßte das Flugzeug demontieren, um es heil rauszukriegen. Die nächste Idee war dann, nur die Teleskopoptik zu nehmen und daraus ein neues Teleskop zu bauen, aber selbst dafür hat sich nichts passendes gefunden.


    Viele Grüße

    Caro

  • Wer mal die Chance hat, in das Museum zu gehen, sollte dafür einen ganzen Tag einplanen. Ich war da schon drei mal, und es war jedesmal ein Erlebnis. Ist zwar schon was her das ich das letzte mal da war, aber da stand immer eine echte SR71, und eine echte Apollo Kapsel.

  • Caro. Man muss einräumen, das der Duty Cycle von SOFIA (science collecting time per week) nicht super gut ist für ein wissenschaftlich aktives Observatorium. Ein ground based 4m Scope mit up to date Instrumentierung ist effizienter. Der IR Beobachtungsbereich von SOFIA hätte ground based durchaus mit Proxy Daten ausgeschöpft werden können.


    Clear Skies

    Gert

  • Mir sieht es ohnehin danach aus, die Deutschen durften bezahlen und für die Beobachtungen arbeiten, die Amis stellten zwar das Flugzeug bereit und waren Hauptnutznießer dieses Projekts. Haben sie wie ein Kind das Interesse daran verloren, lassen sie das Projekt einfach fallen. Wäre es ein rein deutsches Projekt gewesen, SOFIA wäre immer noch in der Luft und hätte seine angedachte Missionsdauer erfüllt. Das ist eben Politik.

  • Hallo Gert,


    das ist jetzt aber Äpfel mit Birnen vergleichen bzw. schlichtweg falsch. Man hat bei SOFIA ja nicht zum Spaß ein Teleskop mit einem Flugzeug durch die Gegend geflogen - große Teile des Wellenlängenbereiches, den SOFIA abgedeckt hat, lassen sich schlicht und ergreifend nicht vom Erdboden aus beobachten, selbst vom Mount Everest aus wäre das nichts geworden. Überlapp gibt es bei der Abdeckung derzeit nur mit ALMA am Beginn des Radiofensters und mit JWST - und über dessen Kosten reden wir in dem Zusammenhang mal lieber nicht, da war SOFIA um Größenordnungen billiger.


    Der Duty Cycle von SOFIA war letztlich auch genauso wie vorab veranschlagt. Es ist ja nicht so, als hätte es den Vorgänger KAO nicht gegeben und man hätte in der Hinsicht nicht gewußt, worauf man sich einläßt. Wie gesagt - die Alternative wären deutlich teurere Satelliten, die man zusätzlich nicht einfach mal eben so warten kann, Instrumente durch die nächste Generation austauschen usw. Immer im Hinterkopf behalten: pro Hubble-Servicemission ca. 1 Milliarde Dollar Kosten.


    Hallo Captn Difool,


    das Gegenteil ist der Fall: Deutschland hat gerade mal 20% der Kosten von SOFIA getragen - aber die deutschen Wissenschaftler*innen haben SOFIA effizienter nutzen können als ihre amerikanischen Kolleg*innen. Und wie die Amis so sind, haben sie bei der Zahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen nur auf das geschaut, was "im eigenen Lande vollbracht wurde" bzw. festgestellt, daß sie in der Hinsicht ihr Potential nicht ausgeschöpft haben. Sowas wiederum macht sich natürlich nicht gut bei den heimischen Geldgebern und man läßt mal schnell unter den Tisch fallen, daß da durchaus ne ganze Menge gelaufen ist. Zum Teil liegt das auch daran, daß viele Beobachtungsprojekte von SOFIA auf Langzeit auslegt waren und einfach noch nicht so viele Zwischenergebnisse liefern konnten. Da kann ja aber SOFIA als solches nix dafür.


    Und: Wäre es ein rein deutsches Projekt gewesen, wäre SOFIA nie gebaut worden, weil sich das DLR alleine die Mission nicht hätte leisten können.


    Viele Grüße

    Caro

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!