EQ-Plattform für Galaxy Dob D8

  • Tach,


    so jetzt isses soweit, die "rote Elise" mein 8"Galaxy Dob hat Füße bekommen [:D]


    Nach ein paar Stunden (20 oder so[|)]) Bastelei habe ich gestern eine Nachführplattform fertiggestellt und getestet.
    Je 15 min an Alpha Lyr und Alpha UMa bei 500x (12er Plössel und 5x Powermate) getestet ( Aufstellung und einmalige Ausrichtung der Plattform ca. 15 min.), beide Male blieb der Stern im Blickfeld wie angenagelt stehen, denke daß das ein Erfolg ist [:D][:D][:D].


    Daten:


    Geogr. Breite: 52°
    Länge gesamt: 90 cm
    Länge des Plattformoberteiles: 70 cm
    Breite des Plattformoberteiles: 60 cm
    Nachführzeit: ca. 1,25 h
    Lagerung: Nordlager Rollerskaterräder, Südlager Kombination aus Radial- und Axiallager (Kugellager)
    Antrieb: Hurst Schrittmotor AS3004 (7,5°/step) mit Getriebe 300:1, weitere Untersetzung 134:1 somit Auflösung von 1,8 * 10-4°/Step
    Der Motor wird mit ca. 30step/sec. im Halbschrittbetrieb angesteuert.
    Ansteuerung des Motors über eine Standartschrittmotoransteuerung mit Timer-IC 555, Versorgung über Auto- oder Motorradbatterie (also 12V) geht aber bis 6V runter gut.
    Material: 18mm Multiplex Birke


    Jetzt ein paar Bilder:



    Gesamtansicht von der Seite



    Ansicht Nordlager mit Antrieb



    Unterteil mit den Lagern und den verstellbaren Füßen zum nivellieren der Plattform. Außerdem Tragegriff[:D]




    Zwei Bilder vom Südlager. In den Kanthölzern ist je ein oberes und unteres Radiallager eingebaut, dazwischen ein Axiallager. Alles Kugellager. Auf dem unteren Bild aknn man die Libelle zum nivellieren und einen von den Füßen sehen. Die Füße sind M10er Bolzen in Aluplatten mit Gewinde.





    Drei Bilder vom Nordlager und dem Antrieb. Der sitzt auf einem Bügel aus 3*30mm Alublech und kann an das Rollerskaterrad mittels Stellschraube (siehe nächstes Bild) wie eine Art Rutschkupplung an das Rad gedrückt werden. Somit ist schnelles reseten der Plattform oder auch das Entkoppeln zum Ausrichten möglich



    Die Steuerung


    Auf dem ersten Bild kann man im Hintergrund die "Handbox"[8D]
    erkennen. Mit einem 10-gang Linearpoti mit analogem Skalendrehknopf zur Feineinstellung der NAchführgeschwindigkeit. Die ist sozusagen stufenlos regelbar[8D]


    Und so sieht´s aus wenn das Unterteil von der roten Elise draufsteht:



    Wer mehr wissen will, fragt oder mailt.


    Bis denne,


    Andreas

  • ja, eine frage hab ich noch:


    wie um alles in der welt funktionieren diese plattformen eigentlich
    ?[:D][:D][:D]


    ich hab das nie wirklich verstanden[B)], kann mir das mal jemand allgemeinverstndlich erklären?


    gute nacht[:D]

  • Hallo Andreas29,


    Glückwunsch zu deiner tollen EQ-Plattform, die sieht echt super aus.
    Wie funktioniert den die Ausrichtung der Plattform ?
    Kann man damit langzeitbelichtete Fotos machen ?


    Gruß
    cgurdan

  • Hi,


    die Theorie (ein Versuch einer Erklärung):


    Am Himmel dreht sich alles um den Himmelsnordpol. Der Winkel dieser Drehachse bezogen auf die Erdoberfläche ist abhängig von der geografischen Breite des Standortes. Stellt man ein Fernrohr auf eine Ebene die um diese Achse entgegen der Erdrotation dreht wird somit die scheinbare Bewegung der Sterne am Himmel ausgeglichen.


    Mit einer deutschen Montierung machst Du ja auch nix anderes, eine Achse (Stundenachse) wird auf den Himmelsnordpol und somit auf genau die Achse ausgerichtet, die oben erwähnt wurde. Das Scope wird dann um diese Achse bewegt, genauso wie auf einer EQ-Plattform.


    Eine Ebene um eine "schräge" Achse zu rotieren geht mittels schräg gestellten Kreissegmenten.
    Nachteil der Plattform: Sie ist auf eine geografische Breite ausgelegt und kann nicht wie eine Montierung an die Breite angepasst werden.


    Weitere Theorie:


    http://www.tomhole.com/images/WPerers%20Platfor%20A&B.pdf


    (2MB pdf) alles auf Neudeutsch, aber schöne Zeichnungen die´s Verdeutlichen.


    (==>)cgurdan:
    Zum Ausrichten sind einmalig ein paar Dinge vorzubereiten.
    Am (azimutalen) Scope einmal an der Höhenachse eine Markierung anbringen die der jeweiligen Höhe des Himmelsnordpoles entspricht, zweitens eine Markierung am azimuth wenn das Scope auf der Plattform parallel zur Drehachse der Plattform ausgerichtet ist (damit das Scope immer gleich auf der Plattform steht habe ich in den Tisch ein paar Sacklöcher passend zu den Scopefüsschen gebohrt.


    Dann kanns losgehen:
    Plattform nach norden ausrichten, ausnivellieren.
    Scope drauf und die Markierungen einstellen, dann sollte der "Nordstern" eigentlich durchs Scope zu sehen sein, wenn nicht eben entsprechend die Plattform nachstellen.
    Dann wird die Plattform per Hand hin und her geschwungen und der Nordstern beobachtet. Bewegt er sich auf und ab muss die Plattform noch ein wenig gedreht werden, bewegt er sich hin und her dann muß die Plattform nachnivelliert werden. Bleibt er stehen oder bewegt sich leicht Bogenförmig durchs Zentrum des Blickfeldes ist die Plattform ausgerichtet.
    Antrieb einkuppeln und los gehts.


    Theorie hierzu:


    http://www.geocities.com/reaganjj/align/ALIGNPLATFORM.htm


    Langzeitbelichtete Fotos sollen möglich sein, ich werde das demnächst testen und dann berichten. Planeten mittels Video aufzunehmen wird wohl ein Genuss werden, da jetzt deutlich entspannteres Arbeiten (Scharfstellen etc.) möglich ist und der Planet nicht wie ein Irrer durchs Blickfeld flitzt [:D]


    Grüße


    Andreas

  • Hi Andreas,


    Glückwunsch zu deiner tollen Plattform, sieht echt stark aus :)


    Bis jetzt habe ich nur einen kleinen häßlichen Prototypen mit ca. 40cm Länge aus Holzresten gebaut. Mit einer gebogenen Zahnstange auf dem Kreissegment das durch einen Schrittmotor über eine Schnecke angetrieben wird. Steuerung ist ein Atmel Microcontroller mit LCD Anzeige und Treiber für den Motor.
    Für eine Kamera leistet er schon gute Dienste, für den Dob aber muss ich wohl eine große Version in Angriff nehmen.
    Deine Bilder lösen einen Basteldrang aus, dem ich wohl nicht widerstehen kann ;)



    Hi Docjay,


    das schaut nur auf den ersten Blick nach "Zauberei" aus, weil die vollständige Drehachse nicht sofort erkennbar ist. Man sieht nur ein kurzes Stück davon im Südlager. Den Rest davon musst du dir "dazudenken". Das Kreissegment welches auf den Skaterrollen läuft ist nur ein kleines Teilstück eines vollständigen Kreises dessen Mittelpunkt auf der Verbindungslinie zwischen Südlager und Himmelspol liegen würde. Also hast du analog zur der EQ-Montierung eine Achse durch deren Verdrehen die Erddrehung ausgeglichen werden kann, nur dass hier vereinfacht gesagt ein Stück waagerechte Abstellfläche für den Dob an die Drehachse angeschraubt wird.
    Um Material zu sparen (der vollständige Kreis wäre wohl irgendwas zwischen 50cm und 100cm im Durchmesser, das weis Andreas besser) aber vor allem um auf der Plattform überhaupt Stellplatz für den Dob zu haben, werden die oberen 90-95% des Kreises einfach weggelassen. Das funktioniert trotzdem solange man sicherstellt, dass das übriggebliebene Kreissegment sich genauso bewegt als wäre es noch der vollständige Kreis. Das wird über die Lagerung des Kreissegmentes erreicht, also Skaterrollen und starre Verbindung mit dem Südlager.


    Hier wird das nochmal erklärt mit Bildern und Skizzen:


    http://www.biophysik.uni-freib…/Plattform/Plattform.html


    CS
    Marc

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!