Einbaulage Schmalbandfilter

  • Hallo alle zusammen,


    ist bestimmt wieder eine komische Frage. Ist es beim L-eXtrem Schmalbandfilter egal welche Seite zum Kamerasensor zeigt?

    Ich wünsche euch sternenklare Nächte.


    LG Ralph :)


    Skeywatcher EQ6-R Pro, EQDir, Skywatcher Teleskop N 200/1000 PDS, QHY268c Astrokamera, ASI120MM S, ZWO Off-Axis-Guider, Astronomik Luminanz UV-IR, TS Optics Komakorrektor 1.0 x 2", Optolong Filter L-eXtreme 2" Schmalbandfilter, TS-Optics 2" UCF Mond Filter,

    Software

    Stellarium, Sequce Genenerator Pro, SharpCap, PHD2, Astro Pixel Prozessor, PIPP,Auto Stackert

  • Hallo Ralph,


    Bezüglich Transmission ist es dem Filter (wie jedem anderen auch) egal, wie rum er drin ist, bei Reflexen kann es unter Umständen einen Unterschied machen. Falls letztere mit dem Filter Ärger machen: versuchsweise mal umdrehen.


    Herzliche Grüße, Holger

  • Hi Ralph,


    es ist natürlich nicht egal, wie herum der Filter eingesetzt wird, da die Seiten unterschiedlich beschichtet sind.


    Die Vorderseite reflektiert den Teil des Lichts, der nicht durch soll und die Seite, die zum Sensor zeigt, sollte keinesfalls irgendetwas reflektieren. Das trifft zumindest für Filter wie dem L-eXtreme zu.


    Einzig „einfache“ Farbfilter können ggf. auch in der falsche Orientierung genutzt werden.


    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Hallo zusammen,


    Jetzt lasst uns doch mal bei den Fakten bleiben: der Physik ist es egal, ob das Licht von links oder von rechts kommt, die Transmission eines Filters ist in beiden Richtungen die gleiche*. Bezüglich Transmission ist die Empfehlung einer bestimmten Orientierung daher ähnlich gut begründbar wie die Empfehlung, stets mit dem rechten Fuß zuerst aufzustehen.


    Reflexe z.B. zwischen Sensor und Filter hängen von der Reihenfolge der Flächen ab, hier kann es sinnvoll sein, sich für eine bestimmte zu entscheiden. Hier lern ich gern anhand von nachvollziehbar begründeten Ratschlägen.


    *Wenn dem nicht so wäre, könnte man aus so einem Filter und einem Spiegel etwas bauen, das von außen mehr Licht aufnimmt, als von innen wieder rauskommt. Das wäre super und würde die Energieprobleme der Menschheit lösen.


    Herzliche Grüße, Holger

  • Hallo Oliver,


    Danke für den Link, aber auch da fehlt eine Begründung...

    Sorry, dass ich so hartnäckig bin. Aber ich fand "Tradition" noch nie eine gute Begründung. Als Hersteller würde ich auch einfach eine Vorgabe machen, schon um Nachfragen und lästige Diskussionen zu unterbinden.


    Herzliche Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

    3 Mal editiert, zuletzt von Cleo ()

  • Danke für den Link! Hatte das hier mit großem Interesse verfolgt und war auch der Meinung, dass das egal sei.


    Mal eben geprüft und zum Glück sitzen die Filter in meinem APO und dem Netwon Koma-Korrektor zwangsweise richtig entsprechend der velinkten Anleitung.

    Dann mal eben die TS-Filterschublade geprüft. Die ist für Einschraubfilter vorgesehen (2") und hier läßt sich die Schublade tatsächlich in beiden Richtungen einsetzen.

    Hab sie mir also mal beschriftet. :)


    Grüße

    Hartmut

    EQ6R-PRO | OMEGON PUSH+ | SW Allview | Unistellar eQuinox | Seestar S50 |  ASKAR FMA 135

    SW 200PDS/1000 | SVBONY 503 80/560 (448) | SkyMax 102/1300 MAK | TS 61EDPH II

    ASI 120MC-S & MM-Mini | veTEC533c / 571c | N.I.N.A.

    METEORCAM (RPi4) (https://globalmeteornetwork.org/weblog/DE/index.html) DE000Q

  • […]

    Danke für den Link, aber auch da fehlt eine Begründung...

    […]

    Das macht die Sache nun wahrscheinlich kompliziert. Ich würde nun aber auch kein Vermögen investieren wollen um Dich zu überzeugen ;)


    Sehen wir es doch mal mit Physik. Irgendwo muss die überschüssige Energie hin. Dies kann bei optischen Filtern Absorption oder Reflexion sein.


    Extreme Beispiele:

    moderner Herschelkeil - Absorption in Keramikblock

    ERF und Etalon - Reflexion


    Beim L-eXtreme wird die Energie wohl eher erträglich sein, die abgeführt werden muss. Die Oberfläche wird aber sicher auch nicht umsonst verspiegelt sein.


    Nähere Angaben finde ich aber leider zum Filter auch nicht. Wenn jemand noch was findet her damit :)


    Ansonsten mache ich es dann halt wie ein „Lemming“ und nutze Filter so, wie sie von Hersteller vorgesehen sind ;)


    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Mich überzeugen diese Argumente aber auch nicht. Energie dürfte kaum die Begründung sein bei einem Filter, der für den Nachthimmel bestimmt ist.

    Mein Energie-Schutzfilter für die Sonnenbeobachtung in H alpha hat auch eine verspiegelte Seite, funktioniert aber in beiden Richtungen gleich gut. Er wird ein wenig wärmer, wenn die Spiegelseite zur Objektivseite zeigt. Die Filterwirkung bleibt aber gleich.

    Grüße

    Dietrich

  • Hallo


    Für die Filter Wirkung ist es egal, die Frage ist auf welcher Seite die Entspiegelung ist, das ist eine Frage des Prozesses, das kann in der Vakumanlage alles auf einer Seite sein, sonst müsste man die Filter drehen und nochmal in die Anlage geben. Gibt aber auch Filter mit doppelseitiger AR Schicht.

    Wenn man jedenfalls den Filterrand durch das Glas sieht ist die Filterschicht unten.

    Das was bei solchen Interferenzfiltern gespiegelt wird kommt gar nicht erst zum Kamerchip, kann auch da nicht hin und her reflektieren.


    Gruß Frank

  • Hallo!

    Bezüglich Transmission ist es dem Filter (wie jedem anderen auch) egal, wie rum er drin ist, ....

    Ich bin da auch bei Holger! Ich hatte in meinem EAA Setup den Altair Quadband Filter schon in beiden Ausrichtungen verbaut und konnte keinen Unterschied feststellen. Als ich dann meinen optischen Aufbau mit einem Pegasus Falcon Rotator und einer Artesky Filterschublade neu zusammengestellt habe, habe ich sicherheitshalber bei ICS in Augsburg, Herrn Thurner nachgefragt. Herr Thurner hat mir auch bestätigt, dass es völlig Schnuppe ist wie rum der Filter ist. Dem Licht ist es völlig egal wie herum es durch so einen Filter läuft.


    Servus - MünchenBeiNacht - Ewald

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    3 Mal editiert, zuletzt von MünchenBeiNacht ()

  • Hallo Holger,


    mich interessieren im Allgemeinen auch die Hintergründe und hier ist meine Sicht der Dinge. Für einen unendlich ausgedehnten Filter ohne Rand und ohne Beachtung benachbarter Grenzflächen bin ich auch der Meinung, dass die Orientierung des Filters keine Rolle spielt. In realen Systemen und insbesondere im Bereich der Fotografie sehe ich jedoch schon Unterschiede aus den folgenden Gründen. Die hier betrachteten Filter haben üblicherweise eine Seite mit Breitband-AR für den VIS-Bereich und eine zweite Seite mit dem/den Bandpass/-pässen. Beide Seiten generieren parasitäre Reflexionen, denn die Transmission ist <100% auf der AR-VIS Seite und die Transmission auf der Bandpass-Seite ist >0% außerhalb der Bandpässe. Die nächsten Grenzflächen zu beiden Seiten des Filters sind häufig das Kamerafenster (plan) und die letzte Linsenfläche des Korrektors/Reducers (gekrümmt). Da auch die AR-VIS Beschichtungen auf diesen Flächen nicht ideal sind, entstehen in der Ebene des Sensors parasitäre Lichtverteilungen, die sich mit der Orientierung des Filters ändern. Die bevorzugte Orientierung kann eigentlich nur experimentell gefunden werden. Darüber hinaus gibt es aber noch einen Effekt, der vom Hersteller beeinflusst werden kann und dann zu einer bevorzugten Ausrichtung des Filters führt. Die dielektrischen Schichtpakete gehen häufig nicht ganz bis zum Substratrand oder weisen zumindest Störungen im Randbereich auf. Eine Seite des Filters liegt üblicherweise in der Fassung und der Rand der anderen Seite wird durch den Vorschraubring abgedeckt. Nun kann es passieren, dass Licht im Bereich des Filterrandes ebenso ungewollt durch Filter/Fassung transmittiert. Viele Hersteller unterdrücken dies effektiv mit einer Schwärzung des Randes, wobei die Schwärzung auf einer Seite des Filters das dielektrische Schichtsystem leicht überdeckt, um so das Eindringen von Streulicht im Randbereich zu vermeiden. Hier wird dann häufig empfohlen, dass genau diese Seite Richtung Teleskop zeigt.


    Die hier beschriebenen Effekte werden für visuelle Beobachtung gar keine, für EAA sehr wahrscheinlich keine und nur für Schmalbandfotografie eine Bedeutung haben. Gerade der L-Extreme ist ja für seine Halos bekannt und es kann durchaus sinnvoll sein, im Fall von Problemen die Orientierung zu verändern.


    Viele Grüße - Oliver

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