Hallo zusammen,
vor zwei Tagen war es endlich so weit: Klarer Himmel, keine Wolken, nicht einmal ein zarter Hauch und hier mein Beobachtungsbericht:
Am Freitag Abend habe ich meinem 60/1000 eingepackt und bin gegen 18:00h zu meinem Beobachtungsplatz in den Rheinwiesen gefahren und dann dort auf die Suche nach Neptun. Ein wenig rechts unten von Jupiter. Nach langer Suche habe ich ihn endlich gefunden, ich wollte aber wegen der eisigen Kälte schon fast aufgeben.
Aber er war schön: Ein kleiner Punkt, etwas über 2" in tiefem Blau, in einem so intensiven Ton hatte ich den vorher noch nie gesehen. Und der Rand des Planeten war gestochen scharf, kein Vergleich zu Uranus, der immer ein wenig wie ein verschwommenes Etwas wirkt. Jedenfalls, der Anblick war herrlich, nur getrübt von Fingern, die immer steifer geworden sind. Trotzdem, ein toller Anblick im 60mm Refraktor.
Okulare waren das Baader Genuine Ortho 12,5mm, ein CZJ 10mm Ortho und ein 18mm Kellner mit 70° Gesichtsfeld zum Suchen und ein sehr altes 12mm Kellner von Tani/Japan. Das 10mm CZJ habe ich gar nicht benutzt, nur die beiden Kellner und das 12,5mm BGO. Favorit war natürlich das BGO, aber das 12mm Kellner ist fast gleichwertig.
Vor der Beobachtung hatte ich mir mit Stellarium angeschaut, wo genau ich suchen muß. Dabei habe ich gesehen, daß auch Juno und Vesta aus dem Asteroidengürtel in der Nähe sind, beide dicht beim Wassermann. Die beiden wären im 60mm f/17 auch kein Problem gewesen und ich habe diese beiden auch schon arg lange nicht mehr beobachtet, das wäre also eine gute Gelegenheit gewesen.
Aber an diesem Abend ging nichts mehr, alles viel zu kalt. Mein Hund ist die ganze Zeit neben mir im Schnee auf dem Boden gelegen, hat sich kaum bewegt und nur die Landschaft beobachtet. Dem macht die Kälte nichts, mir aber schon. Der Platz hat halt den Vorteil, daß er weit draußen liegt und ich bis zum Horizont beobachten kann. Dafür ist es aber aber viel kälter als daheim. Gern hätte ich noch die beiden Asteroiden beobachtet. Nur, es ging nicht mehr.
Trotzdem, diese Freude war es wert. Im Nachhinein, ich hätte das eigentlich auch von daheim aus beobachten können zumindest den Neptun. Aber draußen auf den Wiesen war die Sicht noch klarer und vielleicht war Neptun ja deswegen so intensiv blau.
Hat hier jemand den Neptun schon einmal in einem 60mm FH oder einem vergleichbaren Teleskop beobachtet?
Viele Grüße
Michael