Neptun im 60mm Refraktor

  • Hallo zusammen,


    vor zwei Tagen war es endlich so weit: Klarer Himmel, keine Wolken, nicht einmal ein zarter Hauch und hier mein Beobachtungsbericht:


    Am Freitag Abend habe ich meinem 60/1000 eingepackt und bin gegen 18:00h zu meinem Beobachtungsplatz in den Rheinwiesen gefahren und dann dort auf die Suche nach Neptun. Ein wenig rechts unten von Jupiter. Nach langer Suche habe ich ihn endlich gefunden, ich wollte aber wegen der eisigen Kälte schon fast aufgeben.


    Aber er war schön: Ein kleiner Punkt, etwas über 2" in tiefem Blau, in einem so intensiven Ton hatte ich den vorher noch nie gesehen. Und der Rand des Planeten war gestochen scharf, kein Vergleich zu Uranus, der immer ein wenig wie ein verschwommenes Etwas wirkt. Jedenfalls, der Anblick war herrlich, nur getrübt von Fingern, die immer steifer geworden sind. Trotzdem, ein toller Anblick im 60mm Refraktor.


    Okulare waren das Baader Genuine Ortho 12,5mm, ein CZJ 10mm Ortho und ein 18mm Kellner mit 70° Gesichtsfeld zum Suchen und ein sehr altes 12mm Kellner von Tani/Japan. Das 10mm CZJ habe ich gar nicht benutzt, nur die beiden Kellner und das 12,5mm BGO. Favorit war natürlich das BGO, aber das 12mm Kellner ist fast gleichwertig.


    Vor der Beobachtung hatte ich mir mit Stellarium angeschaut, wo genau ich suchen muß. Dabei habe ich gesehen, daß auch Juno und Vesta aus dem Asteroidengürtel in der Nähe sind, beide dicht beim Wassermann. Die beiden wären im 60mm f/17 auch kein Problem gewesen und ich habe diese beiden auch schon arg lange nicht mehr beobachtet, das wäre also eine gute Gelegenheit gewesen.


    Aber an diesem Abend ging nichts mehr, alles viel zu kalt. Mein Hund ist die ganze Zeit neben mir im Schnee auf dem Boden gelegen, hat sich kaum bewegt und nur die Landschaft beobachtet. Dem macht die Kälte nichts, mir aber schon. Der Platz hat halt den Vorteil, daß er weit draußen liegt und ich bis zum Horizont beobachten kann. Dafür ist es aber aber viel kälter als daheim. Gern hätte ich noch die beiden Asteroiden beobachtet. Nur, es ging nicht mehr.


    Trotzdem, diese Freude war es wert. Im Nachhinein, ich hätte das eigentlich auch von daheim aus beobachten können zumindest den Neptun. Aber draußen auf den Wiesen war die Sicht noch klarer und vielleicht war Neptun ja deswegen so intensiv blau.


    Hat hier jemand den Neptun schon einmal in einem 60mm FH oder einem vergleichbaren Teleskop beobachtet?


    Viele Grüße


    Michael

    Will unsre Zeit mich bestreiten,

    ich laß es ruhig geschen.

    Ich komme aus anderen Zeiten

    und hoffe, in andre zu gehn.

    (Franz Grillparzer)

  • Servus Michael,


    im 60mm-Refraktor habe ich Neptun nicht beobachtet, nur im 114/900 Newton in dern 80er Jahren und einmal kurz mit meinem aktuellen 8-Zöller. Der tiefe, blaue Farbton war auch damals mit meinem Kaufhausteleskop in den 80ern auffällig und mit meinem RC sowieso. Was die Schärfe angeht, liegt der Unterschied vielleicht im Seeing (war dann bei deinem Neptunbesuch besser?!). Oder es ist ein optischer Effekt wegen des Farbtons? Ich würde aber eher auf das Seeing tippen.


    ich bin aber kein Planetenbeobachter, sondern schaue die nur ab und zu mal nebenbei an, wenn sich's ergibt.


    Aber an diesem Abend ging nichts mehr, alles viel zu kalt. Mein Hund ist die ganze Zeit neben mir im Schnee auf dem Boden gelegen, hat sich kaum bewegt und nur die Landschaft beobachtet. Dem macht die Kälte nichts, mir aber schon. Der Platz hat halt den Vorteil, daß er weit draußen liegt und ich bis zum Horizont beobachten kann. Dafür ist es aber aber viel kälter als daheim. Gern hätte ich noch die beiden Asteroiden beobachtet. Nur, es ging nicht mehr.

    Gegen die Kälte hilft die richtige Kleidung. ;) :saint: Aber ja, ich kenne es, wenn es zweistellige Minusgrade hat und man sich ja kaum bewegt, weil am Teleskop hockend. Das größte Problem sind da die Hände und Finger, finde ich. Ich nehme bei besonders kalten Nächten dann Handwärmer mit, also diese kleinen Packer, die man nur knicken / quetschen muss und schon werden sie warm. Davon stecke ich je einen in jeden Handschuhe und die Hände werden wieder schön warm. Die halten teils über Stunden die Wärmeabgabe, sehr praktisch. Ansonsten eine gute Mütze, die über die Ohren geht und ein dicker Schal. Den nutze ich dann zeitgleich als Beobachtungstuch, um komplett im Dunkeln zu hocken, damit sich die Augen perfekt an die Dunkelheit anpassen können – so kann man noch ne halbe Größenklasse rausquetschen.


    Ich finde, dass so eine schöne Winternacht im Freien ein einzigartiges Ergebnis ist. Ideal ist natürlich trockene Kälte, also trockene Luft. Wenn's so richtig nasskalt ist, wird's wirklich schnell ungemütlich. Z.B. -16°C und über 70% Luftfeuchtigkeit, wie es bei mir in der letzten klaren Nacht der Fall war *brr


    Liebe Grüße aus dem südwestlichen Oberbayern ins milde Rheinland (Rheinwiesen heißt wohl NRW, iwo bei Köln oder Düsseldorf, vermute ich mal),

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,


    danke für die vielen guten Tips.


    Diese Rheinwiesen sind nicht in NWR, sondern im nördlichen Baden etwa gegenüber Speyer. Das sind ehemalige Inseln, die nach der Begradigung des Flußes zu Feuchtgebieten mit nur geringer landwirtschaftlichen Nutzung geworden sind. Meist sind die Rheinwiesen hier auch Naturschutzgebiete, denn wir haben hier eine sehr seltene Tier- und Pflanzenwelt.


    Normalerweise wird es hier nicht so kalt, dies ist der kälteste Winter seit Jahrzehnten. Leider sind das hier dann z.B. -7° aber bei oft mehr als 90% Luftfeuchtigkeit. Du kannst Dir vorstellen, wie das Beobachten hier dann wird ...


    Das Seeing war an diesem Abend extrem gut, die Sterne haben so gut wie gar nicht geflackert, ein richtig kalter Winterabend.


    Die Optik des 60/1000 Refraktors war nach einem Pilzbefall gerade gereinigt und perfekt justiert, ich denke, da ist all dies zusammen gekommen.


    Viele Grüße


    Michael

    Will unsre Zeit mich bestreiten,

    ich laß es ruhig geschen.

    Ich komme aus anderen Zeiten

    und hoffe, in andre zu gehn.

    (Franz Grillparzer)

  • Servus Michael,


    oh, knapp daneben *hihi, aber zumindest der richtige Fluss (was ja auch nicht schwer ist, wenn er genannt wird). Als kältesten Winter seit Jahrzehnten kann ich das hier aber nicht empfinden (ist eben regional unbterschiedlich). ich erinnere mich, dass in den 80er Jahren zweimal der Starnberger See zugefroren ist (wir hatten da drei Wochen lang um die -25°C durchgehend und es war vorher schon kühl). Vor ein paar Jahren hatten wir in Oberbayern kurzeitig auch unter -20° (das waren tolle Gassigänge in der Früh, es ist toll, wie da der Schnee erst richtig knirscht) und dazu starker Wind. Mich würde auch nicht wundern, wenn der Winter (mal wieder) zu warm (im Vergleich mit dem Durchschnitt) wird. Sind ja erst ein paar kühle Tage wegen verschobenen Polarwirbels und ab morgen wird es ja wieder warm werden – pünktlich zu Weihnachten.


    Ich vermisse die schönen Winter, in denen man jedes Jahr zum Schlittschuhlaufen und Eishockeyspielen auf die zugefrorenen Seen konnte. Jetzt muss man auf flache Teiche umsteigen, weil es einfach nicht lang genug kalt ist. Auf den Starnberger See zu gehen oder auf den Ammersee ist nur noch Utopie. Aber ich gleite zu sehr ins Witterungs-Off Topic rüber. Mir wäre es in deiner Gegend jedenfalls auf Dauer zu warm (im Sommer, *schwitz). Da bleibe ich auf meinen 700 m über Null ^^.


    Zurück on topic: das erklärt es ja bereits – wenn die Sterne kaum flackern und das Seeing überdurchschnittlich ist, dann ist der Planetenrand natürlich knackscharf.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,


    ja, Rheinwiesen kennt man eher vom Niederrhein, aber wir hier haben die auch, nur etwas anders:


    Ich vermisse die schönen Winter, in denen man jedes Jahr zum Schlittschuhlaufen und Eishockeyspielen auf die zugefrorenen Seen konnte.

    So etwas ist hier arg selten. Der Rhein ist mal zugefroren, aber das letzte Mal ist ca. 100 Jahre her.


    Hier kann es richtig warm werden, wir haben auch keine vier, sondern gefühlt eher fünf Jahreszeiten: Frühling, Sommer, August, Herbst und Winter. Im August sind so um die 40° bei 95% Luftfeuchte durchaus normal.


    Dafür gibt es hier freilebende Papageien ( kein Witz ) die sind zugewandert und finden es hier wohl gar nicht so schlecht, denn sie sind geblieben.


    Aber zum Thema zurück:


    Was für ein 114/900 hast / hattest Du? Ich hatte auch mal eins, leider wirklich aus dem Kaufhaus, keine Vixen-Qualität. Ich habe es wieder hergegeben, an eine Familie, die sich heute noch dran erfreut. Was mich an diesem Gerät besonders erfreute, waren die drei Halter des Fangspiegels, das fand ich viel logischer als die üblichen vier. Aber vielleicht mache ich da als Nicht-Experte der Newtons auch einen Denkfehler.


    Viele Grüße


    Michael

    Will unsre Zeit mich bestreiten,

    ich laß es ruhig geschen.

    Ich komme aus anderen Zeiten

    und hoffe, in andre zu gehn.

    (Franz Grillparzer)

  • Hallo Michael,


    Als Freund kleiner Öffnungen habe ich natürlich mein Tchibo Torpedo schon auf Neptun ausgerichtet und freue mich auf jeden Beitrag der aus dieser Ecke kommt. Die besten Ergebnisse waren mit dem 6 mm Okular (116x) und dem 7 mm Okular (100x) wobei der Unterschied marginal ist. Zu sehen war, im Unterschied zu Uranus, ein dunkelblauer Punkt der das Objekt als Neptun identifiziert. Nachdem ich zur Zeit mehr in Sachen Deepsky unterwegs bin und keine Lust hatte das ganze Foto Equipment herbei zu schleppen, habe ich es bei der visuellen Beobachtung belassen. Mehr als ein tiefblauer Punkt wäre auch fotografisch nicht heraus gekommen, aber machen möchte ich das einmal und wenn auch nur um auch alle Planeten festgehalten zu haben.


    cs


    Peter

  • Hallo Venusmond,


    die schönen hochwertigen alten Okulare von Herrn Tani. Der Japaner wußte mehr über das Schleifen der Optiken von Okularen als die meisten, die Okulare heutzutage herstellen.


    Solltest Du behalten, die Okulare. Sie werden Dir auch zukünftig viel Freude bereiten.


    Gruß,


    Samuel

    Paranoia ist ein Zustand, welcher der Realität noch am nächsten ist.


    Aus -Four past midnight- von Stephen King

  • Was für ein 114/900 hast / hattest Du? Ich hatte auch mal eins, leider wirklich aus dem Kaufhaus, keine Vixen-Qualität.

    Servus Michael,


    ich hatte damals von meinen Eltern ein Kaufhausteleskop geschenkt bekommen – von Bresser auf einer kleinen Montierung, die weniger als die damalige Super Polaris getragen hat. Ich habe das Rohr sogar noch, aber die Okulare sind weg und die Montierung ebenso. Die Montierung war rein manuell, aber ich habe später einen R.A.-Motor nachgerüstet, der aber nur für's Nachführen ein und ausschaltbar war. Ich hatte aber viel Freude damit.


    Hier kann es richtig warm werden, wir haben auch keine vier, sondern gefühlt eher fünf Jahreszeiten: Frühling, Sommer, August, Herbst und Winter. Im August sind so um die 40° bei 95% Luftfeuchte durchaus normal.

    Da würde ich eingehen... Aus, Ende, Körper streikt, keine Chance :P


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Samuel,


    die schönen hochwertigen alten Okulare von Herrn Tani. Der Japaner wußte mehr über das Schleifen der Optiken von Okularen als die meisten, die Okulare heutzutage herstellen.


    Solltest Du behalten, die Okulare. Sie werden Dir auch zukünftig viel Freude bereiten.

    ja, das stimmt, der wußte wohl wirklich mehr als viele andere ...


    Aus seiner Manufaktur habe ich sogar einige Okulare: Fünf Orthos / ein Kellner in 1¼", drei weitere Kellner in .965". Außerdem drei extrem seltene Huygens 20mm, 12,5mm und 6mm als 'volcano top' Ausführung.


    Mit all denen bin ich sehr glücklich und ich werde sie alle behalten :saint:


    Viele Grüße


    Michael

    Will unsre Zeit mich bestreiten,

    ich laß es ruhig geschen.

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    (Franz Grillparzer)

  • Hallo Christoph,


    Da würde ich eingehen... Aus, Ende, Körper streikt, keine Chance

    In der 12ten Klasse haben wir eine neue Mitschülerin bekommen. Sie kam aus Eutin an der Ostsee, ihr Vater war Panzeroffizier, der ist hierher versetzt worden.


    Ich werde es nie vergessen, sie kam im schönen Monat Mai und bereits an ihrem zweiten Schultag fragte sie mich, ob es hier immer so heiß wäre. Ich meinte: "Heiß, wieso heiß? Was machst Du im August?" Sie erwiderte: "August? Was ist hier im August?"


    Eine Woche nach dem Abitur war sie wieder in Eutin ...


    Liebe Grüße


    Michael


    edit: Fehler beseitigt

    Will unsre Zeit mich bestreiten,

    ich laß es ruhig geschen.

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    (Franz Grillparzer)

    Einmal editiert, zuletzt von Venusmond ()

  • Ich habe gesucht und gefunden:



    Neptun ist als kleiner Kreis oberhalb der Mitte vermerkt, Über Farbe habe ich in den Notizen zum Bild nichts vermerkt.


    CS

    Uwe

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • Hallo Uwe,


    das ist ein schöner Fund und in einem 90/600 APO ist Neptun sicher auch ein sehr schöner Anblick. Du hast ein Okular mit 25mm Brennweite benutzt, weißt Du noch, was für eins es war?


    Meine Beobachtungen mit dem 60/1000 FH werden oft mit Baader Genuine Orthos und meist mit Kellner Okularen in .965" aus der japanischen Manufaktur Tani gemacht.


    Leider sind beide Arten schon lange nicht mehr erhältlich.


    Viele Grüße


    Michael

    Will unsre Zeit mich bestreiten,

    ich laß es ruhig geschen.

    Ich komme aus anderen Zeiten

    und hoffe, in andre zu gehn.

    (Franz Grillparzer)

  • Hallo Michael,


    Neptun in kleinen Geräten... Ich weiß noch gut, wie ich in meinen Anfangszeiten mehrere Abende gebraucht habe, um Neptun mit dem 10x50 vom heimischen Garten aus dingfest zu machen- und wie zufrieden ich war, als es mir gelungen war. Außer einem kleinen, vielleicht auch bläulichen Pünktchen war da natürlich nichts. Aber immerhin.


    Herzliche Grüße, Holger

  • Hallo Holger,


    ja, natürlich:

    Außer einem kleinen, vielleicht auch bläulichen Pünktchen war da natürlich nichts. Aber immerhin.

    mehr ist da auch nicht. Außer, daß das Pünktchen sehr deutlich und extrem tiefblau war ...


    Aber es geht mir doch darum, auch mit einem so kleinen Instrument solche Beobachtungen machen zu können. Ein Teleskop aus dem Jahr 1967 mit 60mm Öffnung und 1000mm Brennweite. Mit - für diesen Typus (!) - richtigen Okularen können wir erstaunliche Beobachtungen mit solch einem Instrument machen.


    Und wem das zu wenig ist - der muß es ja nicht benutzen :)


    Viele Grüße


    Michael

    Will unsre Zeit mich bestreiten,

    ich laß es ruhig geschen.

    Ich komme aus anderen Zeiten

    und hoffe, in andre zu gehn.

    (Franz Grillparzer)

  • Hallo Michael,


    ich friere schon lange nicht mehr, man muß da einfach mal eine Entscheidung treffen:



    https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-jagd-overall/k0


    Es gibt so etwas auch von anderen Anbietern aus Loden.


    Beste Grüße,


    Dietmar

  • darksiteseeker,


    ich war vor einigen Tagen bei minus 11 Grad drei Stunden lang draußen am Teleskop hier im (vor kurzem noch) verschneiten MV.


    Ohne Overall... Kälte ist perspektivistisch zu sehen.


    ;)


    Gruß,


    Samuel

    Paranoia ist ein Zustand, welcher der Realität noch am nächsten ist.


    Aus -Four past midnight- von Stephen King

  • Servus Dietmar,


    ich fürchte, der wäre mir zu warm. Da fängt man ja an zu schwitzen :P Ich habe mich aber auch beim Jagdbedarf eingedeckt, bevorzuge da aber den Zwiebelschalenlook, den ich mir je nach Temperatur anpassen kann.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Michael,


    ich hab als Jugendlicher auch lange mit dem hellblauen 60mm Quelle Refraktor beobachtet, der einigen hier im Forum noch vor dem geistigen Auge stehen dürfte ;).


    Damit hab ich bei Landhimmel mithilfe des DTV-Atlas schon einiges an Deep-Sky Objekten sehen können, u.a. auch viele Doppelsterne. Und auch Uranus und Neptun, die sich meist bereits schön an ihrer Farbe identifizieren ließen: Neptun bläulich, Uranus grünlich. Und wenn ich oft nur ungefähr weiß, wo sie grade stehen: Mit dem Feldstecher langt oft ein bisserl rumrühren in der Gegend, und sie sind an der Farbe von den Umgebungssternen zu unterscheiden - gerade der hellere Uranus.


    Apropos Kälte: Vor vielleicht etwa zehn Jahren war der Ammersee mal auf weiten Teilen gefroren, das Eis hat an der Mole von Dießen geächzt. Und auf dem Zufluss Ammer trieben damals große Eisschollen - hatte was von Kanada-Feeling :).


    Servus

    Ben

  • weißt Du noch, was für eins es war

    Sicher doch :) : Celestron E-lux 25mm Plössl. Das wurde mal mit einem C5 geliefert (habe ich nicht mehr), aber das Okular nutze ich gerne am Apo.


    CS

    Uwe

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • Hallo Uwe,

    Celestron E-lux 25mm Plössl

    das Okular kenne ich nicht, ist aber bei mir kein Wunder, denn ich habe mich bei meinen langen Achromaten meist für Kellner entschieden.


    Und hallo Ben,


    den blauen 60mm von Quelle kenne ich tatsächlich auch nicht. Was für eine Brennweite hatte der? Ich sammle Informationen über alle 60mm Fraunhofer Refraktoren, das Problem ist, daß die oft aus wenigen Manufakturen kamen, dafür aber mit sehr vielen Lackierungen und noch mehr anderen "Markennamen" verkauft worden sind.


    Mein 60/1000 ist von Royal-Astro, Tokyo, im Jahr 1967 gebaut, wurde aber nur von der japanischen Handelsfirma Tasco mit der Bezeichnung 7TE-5 in alle Welt verkauft.


    Viele Grüße


    Michael

    Will unsre Zeit mich bestreiten,

    ich laß es ruhig geschen.

    Ich komme aus anderen Zeiten

    und hoffe, in andre zu gehn.

    (Franz Grillparzer)

  • Hallo,



    das 7TE-5 wurde nur in den 1960er Jahren produziert, weder bei Cloudy Nights noch beim 60mm telescope club kennt jemand eins, das nach 1968 gebaut wurde. Mein eigenes 7TE-5 ist von 1967 und im Tasco Katalog von 1968 ist es noch drin.



    Möglicherweise war das 7TE-5 von Royal-Astro im Auftrag und exklusiv für Tasco gebaut worden, ein anderes 60/1000 wurde von RA nie angeboten.



    Tasco selber, die "Tanross Supply Company" hat dieses Teleskop recht bald und vermutlich aus Kostengründen wieder aus dem Programm genommen. Das 7TE-5 war ein extrem hochwertiges Produkt und ab Ende der 1960er Jahre hat Tasco begonnen, an der Qualität seiner Produkte zu sparen. An deutlichsten konnte man das am 76/1200 sehen: Das Tasco 10TE der 1960er Jahre war ursprünglich ebenfalls von Royal-Astro und in deren gewohnt erstklassiger Qualität gebaut worden. Bald hat Tasco das Modell 10TE aus dem Programm genommen und durch das Modell 10K ersetzt, das von Towa gefertigt wurde. Ein 10K ist immer noch ein hochwertiges Teleskop, kommt aber an die Qualität eines 10TE nicht mehr heran.



    Diese Produktpolitik hat Tasco konsequent fortgesetzt und in den folgenden Jahrzehnten wurden die Produkte immer schlechter.



    Viele Grüße



    Michael

    Will unsre Zeit mich bestreiten,

    ich laß es ruhig geschen.

    Ich komme aus anderen Zeiten

    und hoffe, in andre zu gehn.

    (Franz Grillparzer)

  • Hallo Michael und ihr anderen,


    zur warmen Kleidung möchte ich anmerken, dass die verlinkte Ansitzbekleidung (womöglich weil Jagdbedarf) anscheinend wesentlich teurer ist, als die Gefrierhausbekleidung (da "nur" Arbeitsbekleidung). Solltet mal nachgoogeln, denn meine Grfrierhausbekleidung war so mollig, dass ich sie drüher erst ab -15°C angezogen habe, um nicht vor Wärme umzukommen. Heute bin ich auch schon "frostkötteliger" geworden und ich trage sie auch bei mäßigen Minustemparaturen.

    Im Winter 2009 oder 2010 war Neumond zwischen Weihnachten und Silvester mit einer Woche bei Temparaturen, dass ein Weinbranf anfing einzufrieren. Dabei konnte ich es jede Nacht 6 - 7 Stunden in der Sternwarte aushalten ohne Möglichkeit, mich "#ußerlich" aufzuwärmen.


    Tipp am Rande, schon mal frohes Fest und CS,


    Hubertus

  • Hallo Michael,

    den blauen 60mm von Quelle kenne ich tatsächlich auch nicht. Was für eine Brennweite hatte der?

    Der hatte 700mm Brennweite, und ist auf dieser Seite mit drauf ("nur DM 339"):

    Klassiker: Revue Refraktor 60/910mm


    Nochmal zum Thema kalte Nächte: Mit Moonboots hatte ich da eigentlich noch nie kalte Füße :)


    Servus

    Ben

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