Einsteiger mit Bresser 10'' Dobson - was sollte damit möglich sein?

  • Hallo zusammen,


    ich bin Einsteiger und habe mir von kurzem ein günstiges 10'' Bresser Dobson von astroshop gekauft (hatte früher bereits einen günstigen 10cm Refraktor) , zusammen mit ein paar Omegon Redline Okularen. Ich habe den Eindruck, dass die optische Qualität nicht ok ist, und weil mir die Vergleichsmöglichkeit fehlt, wollte ich mich mal hier erkundigen. Mir ist klar, dass ich von einem so günstigen System keine Topqualität erwarten darf, aber was ist normal? Ich kann auch leider nur umschreiben, wie der visuelle Eindruck ist, weil ich schlecht Fotos aufnehmen kann.


    Jupiter von der Stadt aus konnte ich einigermaßen erkennen, drei Streifen waren in etwa sichtbar, auf jeden Fall besser als mit dem Refraktor, soweit ich mich erinnere. Der Orionnebel war von einer Bortle 6 Region aus gut erkennbar. Auch der Mond im 32mm war schön, bei höheren Vergrößerungen aber bereits unscharf.


    Um das ganze etwas besser einschätzen zu können, habe ich zur Mittagszeit das Teleskop im Schatten auf 50m und 100m entfernte Bäume gerichtet (und 1h abkühlen lassen). Im 32mm Omegon Redline knackscharf, lediglich eine leichte Verdunklung im Zentrum, war offenbar der Fangspiegel. Im 13mm Omegon Redline bereits leicht unscharf, im 22mm Bresser Super Plössel ähnlich, ich kann Eiskristalle auf den Amberbaum Zapfen in der Sonne glitzern sehen, die einzelnen Lichtpunkte erinnern an verzogene Sterne mit sehr großen zackigen Beugungsscheibchen, unscharf wie doppelachsiger Astigmatismus - also eher rund, aber zackig verzerrte Ringe. Es ist von der Größe her genau dieselbe Unschärfe, die beim Jupiter Details unmöglich machen - fast in der Größe der Jupiterscheibe. Erinnert auch an die der Mondbeobachtung, da wirken helle Details wie Kraterränder ebenfalls unscharf. im 5mm Omegon Redline deutlich unscharf, ähnlich gut mit einem billigen 4,5mm Planetenokular von Amazon. Auch eine billige Bresser Barlow getestet, damit wird alles entsprechend größer, dunkler und sehr unscharf.

    Zumindest von dem 13mm hätte ich mir mehr versprochen, und höhere Vergrößerung macht so keinen Sinn. Lufteffekte dürften sich auf 50m doch eigentlich auch nicht auswirken? Da hat auch nichts gewabert.

    Der Spiegel ist kollaminiert (Laserkolaminator). Rein optisch scheinen Spiegel und Fangspiegel auch ok zu sein - bis auf etwas Staub und einen unschönen deutlichen Fingerabdruck am Hauptspiegel, siehe Foto, da hat sich wohl der chinesische Produzent verewigt..

    Anbei ein 22mm mit einem Handy freihändig und durch eine Fensterscheibe aufgenommenes Mondfoto.


  • Hallo ???? <Name wäre nett>,


    habe ich zur Mittagszeit das Teleskop im Schatten auf 50m und 100m entfernte

    viel zu nah!!

    Da musst Du in den Km-Bereich rein, sonst wird das nichts.


    Anbei ein 22mm mit einem Handy freihändig und durch eine Fensterscheibe aufgenommenes Mondfoto.

    durch die Fensterscheibe ist ein Unding.

    Hast Du nur das Foto durch die Fensterscheibe gemacht oder beobachtest Du auch durch die Fensterscheibe?

    So wirst Du nie die Qualität Deiner Optik und der Okulare feststellen.


    Die Beobachtunsgbedingungen an Deinem Ort variieren von Abend/Nacht zu Abend/Nacht Beobachtung.

    Aus der Stadt heraus wird rein visuell nur wenig mit Deep Sky gehen. Planeten und Mond schon eher.

    Deep Sky Objekte saufen Dir in der Stadt wegen der Lichtverschmutzung, schlechtem Seeing und schlechter Transparenz ab.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Oh Name vergessen :D Hallo, ich bin der Sebastian!


    Nein, ich habe nur das eine Foto durch die Fensterscheibe gemacht, die visuellen Beobachtungen habe ich unter klarem Himmel gemacht.

    Ah, das mit dem Km-Bereich wusste ich nicht. Das würde ich aber gerne verstehen. Ich habe schon bemerkt, dass ich die Okulare extrem weit aus dem Auszug ziehen muss, damit ich so nah - also ca. 50 m - beobachten kann, klar. Aber wenn ich dann den Brennpunkt erwische, sollte ich doch theoretisch auch auf 50m ein scharfes Bild kriegen?

    Gruß
    Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    die visuellen Beobachtungen habe ich unter klarem Himmel gemacht.

    :thumbup:


    Ich habe schon bemerkt, dass ich die Okulare extrem weit aus dem Auszug ziehen muss, damit ich so nah - also ca. 50 m - beobachten kann

    Teleskope sind auf (sehr) weit entfernte Objekte ausgelegt.

    Deshalb musst Du das Okular aus dem Okularauszug (OAZ) heraus ziehen, um überhaupt in den Fokus zu kommen.

    Wenn Du "normal" Himmelsobjekte beobachtest brauchst Du kein Okular im OAZ heraus ziehen.

    Fokussiert wird nur über die Rändelräder links oder rechts am OAZ.


    Manche Teleskope sind fotografisch ausgelegt oder rein visuell ausgelegt. Letzteres gilt z.B. für die Newton in der Rockerbox, dem Dobson.

    Bei diesen Newton ist der Fangspiegel möglichst klein, um die Obstruktion (Abschattung des Hauptspiegels durch den Fangspiegel) möglichst gering zu halten. Da kommt man dann mit DSLR nicht oder kaum in den Fokus. Auch ist der OAZ anders aufgebaut.

    Fotografisch ausgelegte Newton haben einen möglichst großen Fangspiegel um den Sensor der Kamera voll ausleuchten zu können.

    Ich weiß jetzt nicht mehr genau bei welcher Variante den Newton Verlängerungshülsen beigelegt werden um dennoch in den Fokus zu kommen.

    Ich weiß jetzt nicht genau welchen Bresser Dobson Du hast, ich nehme mal an

    diesen

    Dobson Teleskop N 254/1270 Messier Hexafoc DOB

    mit f/5 sollte der mit vielen Okularen klar kommen.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


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  • ja genau, der ist N 254 / 1270 / f5 isses. Im 32mm kriege ich ja auch alles scharf (mit beigelegter Verlängerungshülse), von daher hatte ich angenommen, dass der anvisierte Baum zur Beurteilung der Optik reicht. Ich kann das mit etwas mehr Aufwand noch mal mit entfernteren Objekten testen beizeiten, aber dann kommt ja vielleicht das Seeing wieder als Faktor dazu, oder? Demgegenüber bei den nahen Objekten sollte ich doch eher auf der sicheren Seite sein, was das Seeing angeht.

  • N'abend Sebastian,


    also gehen muss mit einem 10" viel mehr als nur drei Streifen beim Jupiter. Eigentlich geht das auch im 4" schon. Mot 10" sollten die Bänder am Rand schon gekräuselt, wellig sein - usw. Allerdings muss dazu das Seeing passen. Mit 13mm ist der Jupiter außerdem noch verflixt hell nehm ich an.


    Kurze Frage, wie ist das mit Deinen Augen? Ich habe auch mal einen Asti auf die künstliche Optik geschoben, dabei war es die Bio Optik.


    Als Test würde ich zumindest auf was >=200m gehen, nicht unbedingt 2 Kilometer, aber auch nicht 50 Meter. Auf die Entfernung sollte alles knackig scharf sein erfahrungsgemäß bis V=180x. Aber Du brauchst viel Licht, also sonniger Tag.


    Die Grundjustage der Spiegel muss natürlich nicht katastrophal verbaselt sein. Hast Du damit schon gespielt und puttepielt? Der Fingefleck sollte nix ausmachen, würd ich aber mit Alkohol und Watte wegwischen. Nicht Ohrstäbchen, das ist zu hart, Zupfwatte.


    Grüße,

    Walter


    PS: Die letzten Tage fand ich das Seeing recht schlimm. Mehr als 100x vergrößern lohnte nicht am Planeten/Mond. Das wäre bei mir ein 9mm Okular und 110x. Hier war Ende der Fahnenstange. Da muss oben ein schönes Durcheinander sein aus warmer Luft und eiskalter Luft ...

  • Hallo Walter,

    danke für die Infos! Hm, mit meinen Augen ist eigentlich alles top, ich brauche mit meinen 48 Jahren zwar inzwischen eine Lesebrille für den Nahbereich, aber abgesehen davon habe ich sehr scharfe Augen, war zuletzt Mitte des Jahres beim Augendoc.

    An der Optik war ich noch nicht, ausser für die Kollamination - ich werd' das noch mal prüfen, bin mir jetzt nicht mehr sicher, ob ich da vielleicht was zu fest angezogen haben könnte.

    Das mit den 200m probiere ich dann mal aus die Tage, danke!

    Ansonsten muss ich wohl das Interferometer aus der nie vollendeten Spiegelschleifzeit mal wieder aufbauen und den Hauptspiegel eingehender prüfen..

    Viele Grüße

    Sebastian

  • Ansonsten muss ich wohl das Interferometer aus der nie vollendeten Spiegelschleifzeit mal wieder aufbauen ...

    A so also. Dann hab ich Eulen nach Athen getragen :grinning_face_with_sweat:. N.B. "Kollimation".


    Ich würde glaub ich auch gar nicht viel an Landobjekten rum machen - die Tage soll ja der Himmel aufklaren, bundesweit wie ich verstehe - dann ein Sternentest. Und da empfehle ich tatsächlich alles was geht - also besagter 4,5mm mit 2x Barlow. Ist Übervergrößerung bei Dir, aber für einen Sternentest ideal. Eine Warnung vorab - das Seeing macht das vermutlich zunächst aussichtslos falls Du eine nahe-perfekte Beugungsstruktur erwartest. Aber an solchen Tagen lohnt sich eine perfekte Justage sowieso nicht. Für Optik Beurteilung ist aber so ein Sterntest sehr nützlich. Ich war da eines Nachts sehr positiv überrascht mit meinem 8" f/5 Newton bei 400x (5mm und 2x Barlow). Ganz grobe Schnitzer wie Asti oder Koma, oder miesen Spiegel erkennst Du vielleicht auch mit weniger Vergrößerung. Da es ein Dobson ist, würde ich den Polarstern nehmen.


    Sternentest Vergleichsbilder kennst Du im Netz (oder Buch), oder?


    CS,

    Walter


    PS: Ganz überraschend ist der zähe Nebel des Tages weg hier und ich sehe Sterne und Mars :) ! So schnell kanns wechseln ... :star_struck: Ich geh mal den Refraktor auf den Balkon tragen ...

  • Willkommen, sbaltes.


    Ich zitiere an dieser Stelle einmal wörtlich Rod Mollise, einen Astronomen, der schon lange in der Astroszene der USA bekannt ist und der einiges an Erfahrung aufweisen kann, es ging im Übrigen um Kollimation an verschiedenen Teleskoptypen:


    "Und die armen Besitzer von (großen) Dobsons tun mir am meisten leid. Die müssen quasi jedes Mal, wenn sie das Ding aufbauen, neu kollimieren".


    Deswegen würde ich mir nie einen kolliamtionsunstabilen Dobson kaufen. Darauf hätte ich so gar keine Lust.


    Ich wünsche natürlich trotzdem viel Erfolg bei der Justierung der Spiegelzelle.


    Gruß,


    Samuel

  • Hallo Samuel,

    Und die armen Besitzer von (großen) Dobsons tun mir am meisten leid. Die müssen quasi jedes Mal, wenn sie das Ding aufbauen, neu kollimieren".


    Deswegen würde ich mir nie einen kolliamtionsunstabilen Dobson kaufen. Darauf hätte ich so gar keine Lust.

    Miesmacher ;) ... hier geht es ja um einen 10"-Volltubus, wenn ich das richtig sehe. Und den kann man schon so hinbekommen, dass er die Kollimation hält. Voraussetzung sind hinreichend harte Federn am Hauptspiegel, genug Spannung auf der Fangspiegelspinne und eine Zelle, die den Spiegel nicht klemmt. Ist alles kein Hexenwerk.


    Richtig große Dobson (oder mein 6"-Gitterrohrnewton :) ) sind was anderes, das ist richtig.


    Herzliche Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

    Einmal editiert, zuletzt von Cleo ()

  • Moin Sebastian,


    Mit 10“ sollte schon einiges zu beobachten sein.


    Michael Vlasov hat eine tolle (englische) Website mit Vergleichen sowie etliche Zeichnungen mit 10“ Öffnung, da sieht man was mit einem normalen Teleskop geht.


    Ansonsten: Optische Grundjustage (Laser passt nur als Schnelljustage, wenn der Rest schon mal eingestellt ist) sowie prüfen, ob der Hauptspiegel nicht verklemmt ist. Ich kenne den Bresser nicht, aber bei einigen Fabrikaten sind die Spiegel mit Gummiklötzen in der Zelle fixiert und da sind die Schräubchen zu fest angezogen, so dass der Spiegel leicht verbogen wird, was ausreicht, um das Bild unscharf werden zu lassen. War bei meinem GSO auch so, M. Vlasov schreibt bei seinem Skywatcher ebenfalls.


    Justage wird hier erklärt.


    Viel Erfolg!


    Beste Grüße,

    Rainer

    Beste Grüße,

    Rainer


    Dobsonaut mit 15" Obsession

    Einmal editiert, zuletzt von Rainer K. () aus folgendem Grund: Link ergänzt

  • Hallo Sebastian,


    an Jupiter und Mond ist es schwer, belastbare Aussagen über die Optik zu treffen, da einfach zu viele Einflussfaktoren reinspielen.

    Weiterhin ist die Justage mit einem dieser Klapperpassung- Laserjustierer viel zu ungenau. Ich bevorzuge das Cheshire Okular oder die gute alte transparente Filmdose.


    Als Spiegelschleifer solltest du in der Lage sein, auch bei nicht so gutem Seeing anhand der intra- und extrafokalen Sternbilder am hellen hinreichend hoch am Himmel stehenden Stern (z.B. Polarstern) zumindest eine qualitative Aussage zu treffen? Wenn nicht, bitte zum Sterntest einlesen. Damit findest du folgendes heraus:

    - Justierung: Die zentrale Obstruktion durch den Fangspiegel muss in der Mitte des Zerstreuungskreises sein. Wenn nicht ---> Hauptspiegel justieren.

    - Astigmatismus: Ist das Sternscheibchen kurz vor und nach dem Fokus oval und dreht sich um 90° beim Durchgang durch den Fokus? Dann hast du Asti erster Ordnung, was oft an einen nicht plan genug geschliffenen Fangspiegel liegt. Ist das Bild deiecksförmig oder oder hat einzelne Lichtausbrüche, sind eventuell die 3 Hauptspiegelklammen zu fest angezogen.

    - Sphärische Korrektur / abgesunkener Rand / Loch in der Mitte: Zeigen sich die Beugungsringe intra- und extrafokal gleich deutlich? Wenn sich die Zerstreuungsscheibchen auch bei geringer Defokusierung wie eineiige Zwillinge gleichen, hast du einen sehr guten Hauptspiegel. Meistens ist das nicht der Fall, da dieser Test sehr empfindlich ist. Wenn du das quantitativ erfassen möchtest, musst du tief in die Eingeweide des Sterntests eintauchen, oder am Interferometer den Spiegel vermessen. Aber Vorsicht, auch das will gelernt sein, sonst misst du Fehler, für die der Spiegel nichts kann.


    Am besten bei hinreichend hoher Vergrößerung prüfen, bei dir z.B. bei 150-300 fach. Vergrößerungen unter 80- fach sind für einen 10- Zöller ungeeignet. Nicht zu stark defokusieren, sonst wird der Test zu unempfindlich, Auch sehr nahe am Fokus schauen, bis sich die Fangspiegelabschattung gerade zu zeigen beginnt.


    Die sphärische Korrektur kann man auch mit einem Ronchi Okular am echten hellen Stern überprüfen. Das ist nicht sehr genau, zeigt aber hinreichend gut, ob dies die Ursache deiner unscharfen Jupiter sein kann.


    Bitte hier berichten!

  • Hallo,

    Ich zitiere an dieser Stelle einmal wörtlich Rod Mollise...

    Das justieren von einem Newton ist kein Hexenwerk und leicht zu erlernen. Mit ein wenig Übung und vor allem Erfahrung, die mit jedem Aufbau vom Dobson mehr und mehr wird, lässt sich ein Spiegelteleskop nach Newton leicht und schnell justieren.

    Zur Grundjustage verwende ich ein Cheshire Justierokular, einen Laser, der nicht kippelt, verwende ich nach dem Aufbau zur schnellen Kontrolle und zum nachjustieren.


    m 32mm Omegon Redline knackscharf, lediglich eine leichte Verdunklung im Zentrum, war offenbar der Fangspiegel.

    Das ist der Schatten vom Fangspiegel, den du am Tag siehst. Die Pupillenöffnung der Augen ist am Tag, besonders bei niedrigen Vergrößerungen, kleiner als die Austrittspupille, dadurch wird der schwebende Fangspiegelschatten gesehen.


    Der Spiegel ist kollaminiert (Laserkolaminator).

    Ich würde mit einem Cheshire Justierokular grundlegend das Teleskop justieren. Angefangen von der Position des Fangspiegels relativ zum Okularauszug. Das betrifft die Höhe und die Drehung vom Fangspiegel relativ zum Okularauszug. Dann weiter zum Hauptspiegel.

    Draußen unter dem Sternenhimmel an Polaris weiter justieren bis die Fresnelringe zentrisch um Polaris zum liegen kommen und der Stern im Fokus ein kleiner und scharfer Punkt wird.

    Vor allem auch darauf achten, wie auch schon geschrieben wurde, das der Hauptspiegel locker und nicht verspannt in der Spiegelzelle liegt. Bei meinem Newton kann ich den Spiegel um einem oder zwei Millimeter kippeln und auch leicht drehen.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo zusammen,


    erst mal vielen lieben Dank für die tollen Antworten, bin total begeistert, ein super Forum! Fühle mich, als würden Einstein und Planck einem Physikschüler bei den Hausaufgaben helfen ;)


    Ich habe gestern direkt noch ein wenig zum Fernrohrtest am Stern gelesen (https://www.sternfreunde-muens…pdf/sterntestTeleskop.pdf) und auf dem Balkon ausprobiert. Leider konnte ich von meinem Stadt-Balkon aus keinen wirklich hellen Stern erwischen, im 4,5mm habe ich praktisch nichts gesehen. Da brauche ich noch mal einen ruhigen Abend mit mehr Zeit und einen besseren Ort.


    rainer: danke für den Link auf Michael Vlasov. Ich komme da von der Leistung gerade mal auf die Kategorie "Small and Cheap".


    Stathis: Ich hatte damals einen 12'' Rohling von dir gekauft, aber leider habe ich auf dem Weg zur Sphäre bei 600 nm eine fiese Macke in den Rand gehauen und dann die Lust verloren. Ich hatte immer nur mit Focault und Interferometer getestet, bis zum Sterntest war ich gar nicht gekommen.


    Das mit der Justage werde ich mal gründlich probieren (hab mir grad ein Kollimationsokular bestellt), danke für die ganzen Infos. Und ich teste zur Sicherheit auch noch mal meine Augen auf Asti.


    Viele Grüße

    Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    ich habe einen Orion 10''. Die Kollimation wird wirklich gut gehalten. Ich prüfe nur mit dem Laser, wenn das Teleskop im Auto gefahren wurde. Ich glaube, Du solltest mal in Okulare mit mehr Brennweite investieren. Die Nächte, in denen ich Okulare unter 10mm vernünftig einsetzen kann, kann man an ein oder zwei Händen abzählen im Jahr bei meiner Location im Kölner Westen. Daher setzte ich sehr oft 24mm Hyperion, 21mm Hyperion, 17,5mm Moprheus, 14mm Morpheus bis 9mm Morpheus ein. Darunter gehe ich selten. Ein 4,5mm ist echt nur noch Matsche und Brei...


    Kauf Dir mal während der aktuellen 30% Dicount-Aktion bei Baader das 21mm Hyperion. Das passt super zum 10'' Dobson. Das hatte ich anfänglich als einziges lanbrennweitiges Okualar und das hat mir gute Dienste geleistet. Vom 24mm bin ich auch sehr angetan. Ich habe auch das Hyperion 31mm Aspheric, das geht gut bei Kometen aber da ist der Hintergrund schon sehr hell.


    Und übrigens: In Stadt-Nähe, bei ganz miesem Seeing sehe ich auch nur 2 oder 3 Bänder auf dem Jupiter! Gestern Nacht dagegen war es top!!


    Viele Grüße


    Guido

  • Hallo Guido,


    ist wahrscheinlich ne gute Idee, so ein 21mm.. Astroshop hatte mir auch das 22mm Omegon Redline empfohlen, ich hatte das aus Kostengründen aber erst mal weg gelassen. Sind doch vermutlich auch ganz gute Okulare, oder? Gerade das 22mm Omegon soll top sein, hatte ich letztens in einem englischen Thread gelesen, wohingegen die anderen Omegons da eher durchschnittlich bewertet wurden. Das 4,5 mm und die Barlow war nur ein Testkauf, um zu sehen, wie mir das günstige Okular gegen das Omegon 5mm gefällt (schicke ich aber wohl wieder zurück) - ich hatte nämlich den Eindruck, dass das mitgelieferte Bresser 22mm gar nicht soo übel war im Vergleich zu den Omegons und wollte deswegen mal andere billige Okulare testen, aber offenbar stimmt da ja auch was an anderer Stelle nicht. Lustigerweise konnte ich durch das Bresser 22mm ganz gut mit dem Handy fotografieren, was bei den Omegons nicht gelang.


    Hat vielleicht jemand Erfahrung mit Omegon vs. Baader? Sonst kaufe ich mir mal testweise beide, um die zu vergleichen.


    Gestern Nacht gegen 0 Uhr hatte ich übrigens kein gutes Seeing mit Jupiter (22mm und 4,5mm). Aber ich wohne auch am Rand von Mönchengladbach.


    Viele Grüße

    Sebastian

  • sowie prüfen, ob der Hauptspiegel nicht verklemmt ist. Ich kenne den Bresser nicht, aber bei einigen Fabrikaten sind die Spiegel mit Gummiklötzen in der Zelle fixiert und da sind die Schräubchen zu fest angezogen, so dass der Spiegel leicht verbogen wird, was ausreicht, um das Bild unscharf werden zu lassen. War bei meinem GSO auch so

    Hallo Rainer,


    Guter Punkt. Ich hab genau das bei meinen GSOs neulich behoben. Zusätzlich waren die radialen Korkplättchen auch zu eng, so dass die Spiegel nach Transport nicht reproduzierbar in die gleiche Position zurückkehrten. Auch das kann ein Grund für (scheinbare) Instabilität der Justage sein.


    Siehe hier:



    Herzliche Grüße, Holger

  • Hallo Rainer,


    frohes Neues Jahr und vielen Dank wegen der Nachfrage! Ich wollte mich melden, wenn ich ein Ergebnis habe, aber Feiertage, schlechtes Wetter und ne dicke Erkältung, wie das halt so ist, man kommt zu nix. Ich habe aber den Laserkollimator neu justiert und mir auch ein Kollimationsokular (https://www.amazon.de/dp/B07KBXNRNH?tag=astrotreff-21) zugelegt und damit das Teleskop neu justiert - das war ein sehr guter Tipp, tatsächlich konnte ich damit festellen, dass das Teleskop zuvor schlecht justiert war. Dann habe ich mich noch ein wenig zu dem Thema Informiert und mir schließlich einen "Hubble 5-star Artificial Stars" (https://hubbleoptics.com/artificial-stars.html) zugelegt, aber leider habe ich das bisher nur mit einer 16m Teststrecke probieren können, was für meinen Okularauszug viel zu wenig war, um den Fokus scharf zu stellen - ich will mir deswegen eine Verlängerung mit dem 3D Drucker machen.


    Parallel habe ich in der Regenzeit noch ein wenig an einem Foucaulttester gebastelt, weil ich irgendwann die Qualität des Hauptspiegels mal genauer beurteilen möchte, spätestens, wenn ich den zum Reinigen mal raushole, um den Fingerabdruck zu entfernen, und auch, weil ich ein kleines 114F900 Teleskop bauen möchte, dafür habe ich noch einen billigen Spiegelsatz von Aliexpress rumliegen.


    Gestern Abend habe ich dann mal endlich wieder das Teleskop unter freiem Himmel testen können. Ich habe mich an Jupiter und seinen Monden probiert, weil die von meinem Balkon aus zur Zeit Abends einfach das beste / fast einzige Ziel sind. Das Teleskop konnte etwa 40 Minuten abkühlen. Ich meine, das Bild war einen Tick besser, aber leider war das Seeing nicht gut (im extrafokalen Bild waren wabernde Schlieren / Beulen sichtbar, etwa in der Größe des Jupiters). Die Monde konnte ich jedenfalls nicht knackig scharf stellen. Wirklich beurteilen konnte ich so nichts. Vielleicht ist mein Balkon auch einfach ein schlechter Ort, abends habe ich auch draußen oft Feuchtigkeit, weil direkt davor ein See ist.


    Herzliche Grüße,

    Sebastian

  • Hallo Sebastian,

    wenn du vom Balkon eines Hauses aus beobachtest, ist mir ziemlich klar, warum du keine wirklich scharfen Bilder bei höheren Vergrößerungen im 10-Zöller siehst. Es ist ja Winter und die meisten Räume des Hauses sind geheizt. Da macht die Wärmeabstrahlung des Hauses jede Luftruhe zu nichte. Abhilfe schaft da nur ein anderer Beobachtungsort.

    Grüße

    Dietrich

  • Hallo,


    Ich habe mich an Jupiter und seinen Monden probiert, weil die von meinem Balkon

    Ein Balkon ist einfach kein guter Beobachtungsort, zumindest nicht für die Beobachtung der Planeten bei hoher Vergrößerung.

    Die umliegende Bebauung, im Winter noch dazu mit laufenden Heizungen, verursacht eine unruhige Luft, durch die du mit deinem Teleskop schauen musst. In dieser unruhiger Luft gibt es kaum noch ein scharfes Bild im Okular. Für die Beobachtung der Planeten und weiteren Objekten am Himmel solltest du dir unbedingt einen anderen Ort suchen, der bessere Bedingungen bietet.


    Die beste Zeit für Jupiter ist jetzt auch schon vorbei. Abends wenn es dunkel wird steht Jupiter schon weit abseits vom Meridian und auch nicht mehr hoch am Himmel, so das sich die Luftunruhe bei der Beobachtung noch deutlicher auswirkt. Jupiter kommt am 12. April 2023 in die Konjunktion zur Sonne. Bis dort hin werden die Bedingungen für eine gute Beobachtung immer schlechter.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

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