Einstieg in Astrofotografie (Deepsky)

  • Hallo zusammen, ich will ja eigentlich nicht auch nich meinen Senf dazu geben , aber um den Poster nicht mal zum Nachdenken anzuregen... Meine persönliche Meinung, ich halte das für Grenzwertig .Ich bin nun nicht der super Astro Fotograf, das ist noch ein weiter Weg, aber mit Montierungen hab ich mich schon viel beschäftigt.Ich haben unter anderem die Exos2, die ja eigentlich auch fast eine EQ5 ist. Da ist ein 70mm Apo drauf. Aber ein 130 Quattro... Mit Dslr, wenn ich das richtig gelesen habe.... Ich will nicht sagen das es nicht geht, aber da wirst du auch einigen Ausschuss bei den Photos haben. Ich habe früher auch oft den Fehler gemacht, zu klein Montierung mit Newton... Im nächsten Leben kommt als Anhänger nur noch ein kleiner Refraktor auf eine Eq5 Klasse. Ein Newton zum Fotografieren, und dann noch mit DSLr, nicht unter Eq6, besser oder Größer. Aber das ist nur meine persönlich Ansicht, und damit eine von vielen 😁

  • Was das Wackeln bei Wind angeht, stellt sich doch die Frage ob es noch Sinn ergibt überhaupt Fotografieren zu gehen wenn der Wind so stark blässt das der 5 Zöller auf der EQ5 nennenswert wackelt. Zudem geht Wind in unseren Breitengraden eh meist mit Schlechtwetter einher. Und wenn es draussen Minusgrade hat und dazu noch nennenswerter Wind...........brrrrrr.


    Gruß

    Rolf

    Also meinst du, man hat mit 5"auf EQ5 keine nennenswerten Einschränkungen bei fotografischer Nutzung?


    VG Andreas

  • Im nächsten Leben kommt als Anhänger nur noch ein kleiner Refraktor auf eine Eq5 Klasse.

    Ich habe auch an so etwas auf einer EQ5 zeitweise gedacht:

    Teleskop-Express: Aktion: TS-Optics ED APO 80 mm f/7 Refraktor mit 2,5" R&P Okularauszug


    Aber ich hätte gedacht, so viel leichter als so ein 130mm Newton ist der nicht, dazu muss man länger belichten wegen des Öffnungsverhältnis und 80mm sind schon vie weniger Auflösung als 130 (auch wenn ein gleich großer Refraktor dem Newton überlegne sein müsste).


    Als weitgehend Unwissender stellt sich mir da die Frage, ist so ein kleiner Refraktor überhaupt unkritischer als ein Newton.

  • Ja sicherlich ist der APO80er viel unkritischer als ein 130mm Newton. Er ist leichter, der Hebel ist geringer, die Brennweite ist mit 560mm viel kürzer und er hat keine sphärische Aberation. Er braucht also keine Korrektor der extra kosten und genau zum, Newton passen müsste.


    Und ein 80er Refraktor ist schon auf dem Papier deutlich leistungsfähiger als ein 130er Newton mit seinen Einbussen wegen des großen Fangspiegels und der Streben. Da brauchts Du schon einen 150er Newton aufwärts um änhnliche Leistung zu haben.


    Ich habe übrigens diesen:
    Teleskop-Express: TS-Optics 70 mm f/6,78 SD-Apo 4-Element Flatfield Refraktor Teleskop

    und bin sehr zufrieden mit meinem Einstieg mit ihm. Habe ich gebraucht gekauft mit einer EQ-3 Pro und das geht super mit einer DSLR und auch mit der ASI178MC. Der hat den Bildfeldkorrigierer serienmäßig drin. Beim von Dir verlinkten musst Du ihn noch extra kaufen! Das musst Du beachten. Wenn Du bei TS guckst und Fotografie machen willst musste Du unter "Flatfield Teleskope" schauen. Manche hier können Horror-Stories erzählen, wenn es um die Anpassung eines zusätzlichen Bildebners an einen vorher gekauften APO ohne einen solchen geht.... TS schreibt das auch im Angebot für den 70er:

    "keine Adapterschlacht - einfach scharfstellen und Sie sind automatisch im richtigen Abstand"


    "Adapertschlacht".... wie zutreffend ist der Begriff!


    Im übrigen ist beim Einstieg in die Astrofotografie jedes Millimeter weniger Brennweite Gold wert.


    Guido

    WOMBAT

  • Jedes Millimeter Brennweite weniger ist Gold wert! Besser kann man es gar nicht ausdrücken.

    Willst du bald ins Autoguiding einsteigen? Oder erst einmal mit vielen Kurzbelichtungen anfangen?

    So ein kleiner Flatfield-Apo geht wirklich auch auf einer EQ3 und erst recht auf einer EQ 5. Der ist zwar teurer als ein Newton, macht aber wirklich viel weniger Probleme, als ein Newton. Und über das bisschen weniger Lichtstärke mach dir keine Sorgen. Es ist wirklich nur wenig. Das kannst du leicht mit etwas mehr Belichtungszeit ausgleichen.

    Du hast dich noch nicht für das Autoguiding entschieden?

    Dann wirst du mit vielen Kurzzeitbelichtungen arbeiten. Mach einfach einige mehr.

    So einen kleinen Apo habe ich auf La Palma stehen, auf einer EQ3 mit Autoguiding. Raus tragen, Poleinstellung, alle Anschlüsse legen und ab geht es.

    Das ist nicht nur für den Anfang zu gebrauchen. Und am Anfang weitaus entspannter, als ein Newton.

    Grüße

    Dietrich

  • Genau so ist es wie oben schon gesagt. Ein kleiner Refraktor ist einfach einfacher zu handeln. Und, man kann sowieso schon genug fehler machen, wie dir jeder bestätigen wird. Auf der Montierung fällt die lange Hebelwirkung weg. Und, so kleine Apos haben meist bessere Auszüge als ein Newton.

    Dritter Punkt, 1000 mm als Anfänger, den Fehler hab ich auch gemacht. Fang lieber mit weniger Brennweite an. Auch damit kannst du viele schöne Objekt fotografieren.


    So ein Apo wie oben empfohlen, kann ich dir auch nur raten. Ich hab zwar nicht den, sondern einen anderen ähnlicher Bauweise, aber durch den fest verbeugen Korrektor fällt noch mal eine potenzielle Fehlerquelle Weg ;)

  • OK, ihr meint also echt, ein 80/560 Apo mit 2,8kg auf einer EQ3 wäre unkritischer als ein 130/650 Newton mit 4kg und 10cm mehr Hebel auf einer EQ5?


    Dann wäre wirklich ein interessantes Setup, obwohl ich mich quasi schon für den Skywatcher-Newton als Optik entschieden habe:


    Teleskop-Express: Aktion: TS-Optics ED APO 80 mm f/7 Refraktor mit 2,5" R&P Okularauszug


    Teleskop-Express: TS-Optics REFRAKTOR 0.8x Reducer Korrektor fÃŒr 80 mm f/7 2-Element APO und ED


    Teleskop-Express: Skywatcher EQ3 PRO Synscan parallaktische GoTo Montierung mit Stativ


    VG Andreas

  • Den 80/560 Apo würde ich niemals auf eine EQ-3 setzen! Dafür ist er zu lang und die EQ-3 ist darüber hinaus dann nur noch als Reisemontierung da / bietet keine Möglichkeit der Vergrößerung des Instruments.

    Beginne besser mit einer Brennweite unter 500mm.

    Mein 65/430mm Apo wiegt knapp unter 2kg, nachdem ich die Taukappe abgenommen habe und sie durch eine aus lackierter Pappe und Schaumstoff ersetzt habe (Gewichtseinsparung ca 300 Gramm.

    Das Ding ist schön kurz und geht gut auf einer EQ3.

    Zur EQ3 brauchst du dringlich andere Stativbeine. Die Berlebach Report Beine passen und sind auch einzeln erhältlich.

    Bleibe mindestens bei der EQ 5!

    Ich würde zu einem Apo mit 60 bis 70mm Öffnung und einer Brennweite von unter 500mm raten. Und mit fest eingebauter Bildfeldebenung. Dann gibt es keine Probleme mit den Abständen.

    Damit kannst du wirklich fokussieren und aufnehmen.

    Grüße

    Dietrich

  • EQ-3 ... bietet keine Möglichkeit der Vergrößerung des Instruments.

    Das ist wiederum für mich überhaupt kein Argument. Ich kann sicher sagen, ich möchte nicht später eine größere Optik auf die vorhandene Montierung setzen, schon gar keinen größeren Apochromaten


    Den 80/560 Apo würde ich niemals auf eine EQ-3 setzen! Dafür ist er zu lang

    Das hätte ich wiederum schon eher befürchtet. Ich muss mich ma auf Astrobin durch die Bilder mit kleinen Apos klicken.

  • Nur mal so: Mein 65/ 430mm Quadruplet fast aufnahmefertig aufgebaut. Gesteuert wird er über ein Netbook, Laptop oder über ein WLAN-Adapter per Handy. Dran hängt eine astromodifizierte EOS 600 Da oder eine 1100 Da. Guiding über den Sucher mit Lodestar-Kamera. Montiert auf einer EQ 3 auf Berlebach-Stativbeinen.




    Achja, was mir noch einfällt zum Thema: Ich bevorzuge einen Zahnstangen-Okularauszug. Oder einen sehr teuren Crayford-Auszug. Die allermeisten "mitgelieferten" Crayford-Auszüge taugen nicht viel, rutschen durch oder verkippen beim Fixieren.


    Grüße

    Dietrich

  • Servus Andreas,


    da ist man mal eine kurze zeitlang nicht am PC und schon ist der Thread sooo lang geworden. Ich selber habe, nachdem ich erst nur mit meinem Teleobjektiv fotografiert habe, direkt mit 1,6 Metern Brennweite begonnen. Dass eine große Brennweite nichts für Anfänger ist, sehe ich daher anders. Und Autoguidung brauche ich auch nicht. Der Haken ist halt, dass die Montierung dann entsprechend kostet. Ich habe die iOptron CEM40, die ist für das Tragevermögen sehr leicht. Sie trägt wie eine EQ6, ist aber absolut transportabel. Würde ich heute neu einsteigen und mir eine Montierung leisten, dann vermutlich eine iOptron mit Encodern (hat kein Gegengewicht nötig und man muss gar nicht mehr guiden).


    Wie auch immer, diese Montierungen kosten einfach ein bisserl was und da du ja nicht so viel Geld ausgeben willst (was verständlich ist), finde ich einen mittleren Refraktor ideal. Ich habe auch geschwankt, ob ich mit einen Refraktor kaufen soll oder doch einen 8-Zoll-RC. Es wurde dann der RC... Der Refraktor ist aber pflegeleichter und durch die geringere Brennweite ist keine allzu große Montierung nötig.


    Du hast gefragt, ob f/7 ein Problem sei. Mein RC hat f/8 und die Besitzer von den klassischen Celestron-SC haben f/10 und machen auch Fotos. Ich finde f/8 ehrlich gesagt sehr praktisch. Das System ist dann noch gutmütig, das Justieren ist kein so großes Thema, das Schrafstellen geht auch sehr gut. Bei z.B. f/4 muss man alles schon sehr genau einstellen, Koma ist ein großes Thema (etc.). Ein guter Refraktor mit f/7 klingt für mich doch sehr gut.


    Solange Montierung und Teleskop gewichtsmäßig (und vom Hebel) zusammen passen und die Optik o.k. ist, wirst du sicher viel Freude haben. Was die Brennweite angeht: ist Geschmackssache, ob du unter 500 mm gehst. Das hängt auch von den Objekten ab, die du fotografieren willst. Lieber Weitfeldaufnahmen mit schönen Nebeln oder doch auch kleine Schätzchen wie entfernte Galaxien oder Planetarische Nebel? Für letztere würde ich nicht unter 750 mm gehen. Höhere Brennweite wird nur in Bezug auf die Montierung teurer, aber ich finde eben nicht, dass es schwierig ist, damit gut umzugehen. Als Vergleich kannst du dir auch mal in der Galerie die Fotos von z.B. Astrophin ansehen (seine früheren Fotos – die wurden mit einer Wackelmontierung aufgenommen ud selbst das hat gefunzt). Er hat dann auf die CEM40 gespart und seitdem ist er hochzufrieden mit der Montierung.


    Ich selber hatte mich vor dem Kauf meines Equipments ausführlich mit dem Händler meiner Wahl unterhalten und habe mich beraten lassen. Dabei hatte ich vorher schon die Produkte angesehen und mir klar gemacht (und dem Händler), welche Objekte ich primär fotografieren möchte und wie groß das Budget ist. Ich wollte eigentlich mit einem 10-Zöller beginnen (auch f/8, als RC), was im Budget gewesen wäre, aber für den hätte ich einen Preissprung in der Montierung gehabt, was das Budget dann doch gesprengt hatte. Es sollte auch alles transportabel sein (weil ich raus auf's Feld muss, wenn ich kein störendes Licht vin Straßenlaternen haben will) und problemlos von mir allein aufgebaut werden können. Ein Newton wäre mir zu groß und zu sperrig gewesen, deshalb der RC. Und die EQ wäre zu schwer gewesen, also die iOptron. Und so kam dann langsam alles zusammen. Auch im Nachhinein bin ich sehr zufrieden mit meiner Wahl und habe auch immer die Möglichkeit, visuell mit meinem Teleskop viel zu machen und zu entdecken. Der Händler hatte mir dringend geraten, sowieso erst visuell zu beginnen und erst später zu fotografieren. Hätte ich auch gemacht, wenn ich nicht visuell schon sehr viel Erfahrung gehabt hätte (ich hatte nur eine sehr lange Hobbypause in Sachen Astronomie eingelegt). Im Nachhinein waren die Tipps ideal für das, was ich vorhatte und noch vorhabe.


    Daher zusammenfassend meine Tipps (wenn du nur fotografieren willst):


    1.) Ein Teleskop für alle Objekte gibt es nicht. Überleg dir sehr genau, welche Objekte dich am meisten faszinieren (so kann ich nichts großflächiges aufnehmen)

    2.) Schau dir alle Teleskoptypen an. Jedes hat seine Vor- und Nachteile, v.a. in Bezug auf 1.) was du fotografieren willst.

    3.) Such dir die Brennweite passend zu 1.) aus (gehst du unter sagen wir mal 750 mm Brennweite, kannst du auch mit kleinpixeligen Chips das Bild nicht stark herausvergrößern, es fehlt Auflösung für kleine Objekte, dafür hast du ein ideales Gerät für Weitfeldaufnahmen mit großen Nebeln)

    4.) Reize bei der Montierung niemals die "offiziellen" Angaben zur Tragfähigkeit aus. Lieber eine Numer zu groß als gerade noch passend.

    5.) Öffnungsverhältnis: bedenke, dass je schneller, umso zickiger, je langsamer, umso friedlicher

    6.) Lass dich auch vom Händler beraten – bei meinem bin ich da bisher jedesmal sehr gut beraten worden (der in Landsberg – bin aber nicht seren Werbeonkel und bekomme auch keine Provision oder so, ist nur meine Erfahrung bisher)


    Würde ich flächige Objekte fotografieren wollen, würde ich auch einen kleinen bis mittleren Refraktor nehmen. Da ich aber v.a. auf kleine Fuzzies stehe, liebe ich meinen RC (Heckeinblick hat auch Vorteile: man atmet nicht feuchtwarme Luft in Richtung Teleskopöffnung und der offene Tubus kühlt schnell aus).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hier mein 72er auf der Exos2. Die HW entspricht ja der EQ5. Die Exos hat die PMC8 Steuerung, die super funktioniert und extrem stabil läuft. Das ganze läuft remote über NINA. Guiding error unter 1". Ich würde am dei er Stelle nicht auf die Eq3 gehen sondern bei der eq5 bleiben. Oder durch schaust die mail die Exos II mit Pmc-8 an, die gibt es auch manchmal im Sonderangebot. Die kommt auch mit einem sehr stabilen Stativ.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!