Hallo Sonnenfreaks
Heute hat es wieder mal gepasst. Bei minus 5 Grad und einer tätlichen Auseinandersetzung mit der Steuerung des I-Optron Smart Cube ist es endlich gelungen die Sonne einzustellen und sauber nachzuführen.
Nach drei Versuchen mit vorheriger Komplett Abschaltung hatte ich die Steuerung soweit überzeugt, endlich mit den Faxen aufzuhören. Normalerweise sitzt in meinem Alter das Problem oft hinter der Tastatur. Aber diesmal waren wohl beide daran beteiligt. Jemand, der nur Sonne und Mond macht, braucht diesen ganzen Schnick-Schnack ohnehin nicht. Und für die ernsthaften Astronomen unter dem klaren Sternenhimmel ist der Smart Cube ohnehin zu schmalbrüstig.
Da geht allenfalls eine DSLR mit Weitwinkel. Aber dann auch nur parallaktisch montiert. Ich habe das Teil von einem guten Freund geschenkt bekommen aber irgendwie ist es nicht Fleisch und nicht Fisch. Der Smart Cube macht allerdings Eines sehr gut. Mit der 500er Russentonne an einer ASI 178 MM zehn Minuten die Sonne auf dem Fadenkreuz azimutal nachführen. Das kann er.
Anbei die Ausbeute von heute Vormittag:
Optik: Maksutov Rubinar Makro 5,6 / 500 mm mit Baader Filterfolie und Kalzium K-Line Filter gestackt.
Belichtungszeit: 9,5 ms , Gain 272
Kamera: ASI 178 MM
Format SER / verwendet: 256 von 500 Bildern
Montierung I-Optron Smart Cube II azimutal
Bearbeitet mit Astra Image: Deconvolution: 1.78 / Blur Kernel 6,8 / ohne weitere Schärfung, da es sonst zu Artefakten kommt.
Die Fackeln und Lichtbrücken bekommen sonst einen Heiligenschein.
Das farbige Bild wurde mit PHP eingefärbt Farbbalance: Lichter 55 / 8 / 40
Ich hoffe es gefällt
Zum verwendeten Kalzium K-Line Filter gibt es folgendes zu sagen:
Zitat des Herstellers:
Der erste "gestackte" 1¼" Filter für digitale Kameras und Webcams zur Fotografie der Kalzium-Linie des Sonnenspektrums. Gestackt deshalb, weil er aus zwei gegeneinander verkippten Filtergläsern besteht. Der Filter zeigt die beiden Linien bei 393 nm und 396 nm. Demnach erhält man bei Farbcameras ein tiefblaues Bild. Im Licht der Kalziumlinien wird ein Bereich der Sonne sichtbar, der zwischen der Photosphäre liegt, welche man im Weißlicht beobachten kann und der im H-alpha Licht sichtbaren Chromosphäre. Es zeigen sich Fackeln über die gesamte Sonnenoberfläche verstreut und um Flecken- und Fleckengruppen erkennt man helle Zonen und ein verdichtetes Fackelnetzwerk.
Da der Filter fast nur reines UV-Licht durchlässt, sollte er ausschließlich fotografisch verwendet werden.
Die zwei gegeneinander gekippten Filtergläser verhindern auch wirksam jegliche Reflexe und zeigen die großen Granulen mit ihren Durchmessern von über 30 Tsd. Kilometern. Die Fa.Baader liefert demnächst ein Nachfolgemodell des Filters, der aber mit Sicherheit auch um die 330.- gehandelt werden dürfte.
Viele Grüße und CS Horst-Dieter