Einsteiger braucht Hilfe { Skywatcher Dobson Teleskop N 200/1200 vs Skywatcher Teleskop N 200/1000 Explorer 200P EQ5}

  • Guten Abend Leute,


    ich bin Jonathan und interessiere mich seit ca. 4 Monaten für die visuelle Astronomie.

    Seit 3 Monaten beobachte ich mit meinem Bresser 10x50 Fernglas fleißig den Nachthimmel.

    Mittlerweile habe ich meine Kinder und Frau dermaßen angesteckt, dass wir uns ein Teleskop kaufen wollen.

    Ich habe mich zwar eingelesen, bin mir dennoch nicht ganz sicher welches Teleskop ich kaufen soll. Um genauer zu sein, schwanke ich zwischen einem DOBSON / NEWTON s. unten.


    Einige Punkte die mir wichtig sind:

    - Kinder und Frau wollen mit gucken

    - Anfangs überwiegend aus dem Balkon/ Fenster (wenn es aus dem Fenster klappt) und mit der Zeit und mehr Erfahrung sehr auch außerhalb der Stadt

    - möchte Deep Sky und Planeten beobachten

    - lebe in einer Großstadt (Hohe Lichtverschmutzung)

    - möchte natürlich viiiiel sehen können

    - Budget bis ca. 1100€ (ohne zusätz. Okulare)


    Viele Grüße und danke fürs helfen 😊

    Jonathan



    &


  • Hallo Jonathan,


    das 200P EQ5 habe ich auch und kann nichts negatives dazu sagen. Ich würde es zumindest wieder kaufen.


    Den Dobson hatte auch schon in 10", aber für mich ist das nichts. Ich stehe lieber davor und führe über die parallaktische Montierung. Auch haben mir die Höhen des Okularauszuges trotz verstellbarem Hocker nicht immer gepasst.

    Aber das ist eine persönliche Vorliebe die jeder für sich entscheiden muss.


    Beide Teleskope sind für diese Summe brauchbar.


    Hier kannst die Unterschiede etwas näher betrachten:


    Sternfreunde Münster - Okularrechner/Teleskoprechner, Auswahl von über 600 Okularen


    Aus dem Fenster betrachten wird wohl eher schlecht als recht funktionieren. Das kannst du wohl gleich vergessen.


    Transportieren kann man beides eigentlich gleich gut. Also mir war das egal. Dobson ist vielleicht etwas einfacher. Dafür kann man Stativ und Tubus schön nebeneinderlegen, hat aber insgesamt mehr Gewicht. Der 1200 ist natürlich länger.


    Gruß Gerrit

  • Hallo Jonathan,


    willkommen im Forum.


    Schon mal gut, dass Du mit einem Fernglas in das beobachten reingeschnuppert hast.


    Anfangs überwiegend aus dem Balkon/ Fenster (wenn es aus dem Fenster klappt)

    das mit aus dem Fenster beobachten, ist nicht so der Bringer.

    Da wirst Du ständig mit der Wärmeabstrahlung des Hauses, so wie mit dem Luftaustausch des warmen Zimmers mit der Außenluft. Probleme bekommen. Im Winter wie im Sommer. Produzierst Dir Dein eigenes Seeing.


    Balkon ist da schon besser, aber da hat man auch mit Wärmeabstrahlung zu kämpfen. Ist aber nicht so krass wie aus einem Fenster heraus.


    Beide von Dir ausgesuchten Teleskope sind auf einem Balkon etwas trickreich.


    Ein Dobson muss "aufgebockt" werden, damit Du über die Brüstung kommst und somit auch flacher beobachten kannst.

    Auch brauchst Du einen Balkon mit einer gewissen Tiefe, damit man sich ohne viel Umstand um das Teleskop herum bewegen kann.

    Auch musst Du mit dem Dobson von der Brüstung weg, da der Einblick des Newton vorne liegt. Bei dem 1200 Dobson muss meines Erachtens der Balkon ca. 160cm Tiefe aufweisen.


    Bei dem Newton parallaktisch montiert ist es ähnlich gelagert. Du brauchst Tiefe auf dem Balkon.

    Weiter kann bei einem Newton der parallaktisch montiert ist, der Einblick in das Okular recht sportlich zu erreichende Positionen einnehmen. Bedingt durch die Systematik der parallaktischen Montierung.


    Meiner Erfahrung nach, ich beobachte zu 80 / 90% auf dem Balkon, eignen sich Teleskope mit hinterem Einblick (Refraktoren, Maksutow-Cassegrain (MC), Schmidt-Cassegrain (SC)) besser auf dem Balkon und dann dann bevorzugt Alt/AZ montiert.

    Man kann näher an die Brüstung. Da der Einblick hinten liegt, kann ohne Probleme beobachtet werden und das Teleskop kann ruhig über die Brüstung schauen.


    Ansonsten sind beide von Dir ausgesuchten Systeme für das was Du vor hast gut geeignet.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Danke für die Antworten, dass mit dem Fenster dachte ich mir schon -.-


    Könnt ihr mir sagen, was der Unterschied zwischen den beiden Teleskopen ist beim sehen ist? Wahrscheinlich geben sich beide nicht viel oder was meint ihr?


    Ich habe die Möglichkeit bei einer Sternwarte in meiner Nähe ein 127mm spiegelteleskop auszuleihen und probiere damit aus dem Balkon zu beobachten.


    Vielen Dank,

    Jonathan

  • Hallo Jonathan,


    vom Auflösungsvermögen sind beide gleich. Haben halt die gleiche Öffnung.

    Was die Vergrößerung maximal angeht, gilt die Faustregel 2 x Öffnung, also hier bei beiden 400-fach. Aber die Nächte, an denen das möglich ist, kannst Du in D'land an einer Hand abzählen.

    Was möglich ist, wird sich im Rahmen von 200-fach bis 280-fach bewegen.


    Die Vergrößerung errechnet sich:

    Brennweite Teleskop in mm / Brennweite Okular in mm


    Beim 1000mm mit einem 10mm Okular also

    1000 / 10 = 100-fach


    Beim 1200mm mit einem 10mm Okular also

    1200 /10 = 120-fach


    Um beim 1200-er auf 100-fach zu kommen, brauchst Du "nur" ein 12mm Okular um auf die gleiche Vergrößerung wie beim 1000-er.


    Wenn Du die Möglichkeit hast in der Sternwarte mehrere Teleskope zu testen, würde ich das auf alle Fälle machen bevor Du in Deinen Geldbeutel greifst.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Dnake mbba für die Erläuterungen. Denke das beste ist es tatsächlich mir eins auszuleihen und zu warten. Auch aufgrund meines Balkons (Nord-West) Ausrichtung.


    Viele Grüße & Danke,

    Jonathan

  • Beim 1000mm mit einem 10mm Okular also

    1000 / 10 = 100-fach


    Beim 1200mm mit einem 10mm Okular also

    1200 /10 = 120-fach


    Um beim 1200-er auf 100-fach zu kommen, brauchst Du "nur" ein 12mm Okular um auf die gleiche Vergrößerung wie beim 1000-er.

    Es verschiebt sich dafür aber auch die Austrittspupille - hier beim 1000er - in den (etwas) kürzeren Brennweitenbereich.

    Beim 200/1000 kannst Du daher zwar (theoretisch) kurzbrennweitigere Okulare verwenden, kommst aber oben früher an die Grenzen. Macht zwar nicht allzuviel aus, und die Umgebung spielt auch eine Rolle, aber wenn wir schon dabei sind sollte man auch daran denken. Aber man kann das bei den beiden Teleskopen aus dieser Auswahl bestimmt vernachlässigen.


    AP = Öffnung : Vergrößerung


    Das mit dem Balkongeländer ist ein guter Hinweis. Das ist ein Stativ sicher besser geeignet als ein Dobson.


    Gruß Gerrit

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