Unistellar eQuinox 1st Light

  • Hallo zusammen,


    Achtung, es wird lang.... =O  ^^


    Vor ein paar Tagen habe ich mei Unistellar eQuinox erhalten. Konnte nicht widerstehen, da der Fotoautomat bis Ende September zu einem relativ günstigen Preis angeboten wurde. Absolut gesehen war das aber die preisliche Obergrenze bzw. eine Stellina wäre außer Reichweite gewesen. Nach Erhalt der beiden Pakete (Teleskop + Rucksack) war dann erst mal Straf-Regen angesagt, logisch. ;(


       


    Gestern Abend aber CS und das 1st Light sollte kommen. Tagsüber schon mal alles aufgebaut und die APPs auf ien Androiden runtergeladen. Mein iPAD Air 1st Gen. ist mal wieder aussen vor, denn es wird auch hier min. iOS 14 verlangt. So langsam macht Apple mein iPAD unbrauchbar und verlangt nach einem Neukauf. :cursing: :thumbdown:


    Alle Komponenten sind wirklich hochwertig verarbeitet und weitgehend durchdacht. Am Stativ vermisse ich etwas einen Spreizer und die Libelle ist bei aufgesatteltem Teleskop nur noch seitlich sichtbar. Schade, denn man kann so ein Alt/Azi Teleskop ja mal schnell versetzen und möchte es dann nicht abbauen, nur um die waagerechte Lage prüfen zu können. X/


    Der Rucksack ist zwar echt teuer, aber hervorragend verarbeitet. Alle Nähte sind sauber verarbeitet und die eingearbeiteten weichen Kunststoffblöcke, welche das Teleskop in seiner Position halten sind mit Stoff ummantelt. Ein Zubehörköfferchen ist mit Klettband eingesetzt. Das Teleskop selbst sitzt mit dem Montierungsring in einem weichen Kunststoffblock am unteren Ende. So hat das Teleskop eine unverrückbare Position im Rucksack. Das Stativ wird von aussen angeschnallt, wobei die Gummifüsschen von 2 Beinen in Taschen sitzen.


    An Zubehör gibt’s neben dem Netzteil mit verschiedenen Steckdosenadaptern noch 2 Ersatzschrauben sowie ein hochwertiges Etui mit Schlüsseln zur Wartung und Einstellung des Teleskops.


    Schwachpunkte am Rucksack selbst sind meines Erachtens ein fehlender Haltegriff auf der Oberseite, den man man hinstellen benötigt, damit er nicht direkt umfällt und leider sind auf dem Boden auch keine Kunststofffüßchen angebracht. Somit steht der Boden immer direkt auf der Erde.

    Das Gurtzeug ist ausgezeichnet verarbeitet und gepolstert. Das ganze Teleskop mit Stativ und Zubehör habe ich dann mal im Rucksack verpackt und diesen auf den Rücken geschnallt. Leider ist das ganze unglaublich schwer. Der Rucksack sitzt gut, aber man hat das Gefühl, einen Zementsack auf dem Rücken zu tragen, obwohl es nur 11kg sind. 8|


    Der Aufbau des Teleskops am Standort geht dann rasend schnell. Am Stativ nutze ich nur die 2 oberen Beine. Die unteren sind dann schon recht dünn und eine so hohe Aufstellung ist auch nicht notwendig. Denke, das ist dann eher bei Nutzung der Variante mit elektronischem Okular nötig.

    Das 9kg schwere Teleskop wird dann einfach in den Ring des Stativs eingesetzt und mit 2 Griffschrauben befestigt. Ausser der waagerchten Aufstellung ist nichts zu beachten.


    Jetzt das Teleskop einschalten und sofort wird ein WiFi Netz aufgespannt. Schön, dass hier nicht Bluetooth genutzt wird, denn die Reichweite langt so durch die Fenster, Mauern und Rollos bis ins Wohnzimmer. Einen Abbruch hatte ich auch über die 3h meiner ersten Experimente in keinem Fall.


    Zu Beginn war es gerade so dunkel, dass ich Polaris sehen konnte an meinem Beobachtungsort am Rande einer Großstadt. Das Bild auf dem Tablett war sehr verrauscht. Das Schwenken des Teleskops läßt sich sehr gut über den joystickartigen Button der APP durchführen. Es gibt einen Schnell- und einen Langsammodus, aber die Auslenkung des Buttons bestimmt auch noch die Geschwindigkeit. Leider ist der Lärmpegel recht hoch, vergleichbar mit der SW AllView-Monti und sogar noch etwas unangenehmer als mit der EQ6R. Läßt man sie langsamer laufen, wird’s leiser. Innerhalb der Wohnung habe ich dann aber nichts mehr gehört (Nachbarschaftstest…).


    Dann kamen die ersten Sterne auf. Die Sternabbildung war unbrauchbar und das Bild sehr verrauscht. Mithilfe des großen Handrads am Ende des Teleskops läßt sich der Fokus einstellen. Das geht sogra mit Handschuhen. Ohne Bahtinovmaske ist das aber schwer zu beurteilen. Da gibt’s einen recht weiten Bereich, wo die Feststellung des besten Fokus kaum möglich ist. Dann mal weit aus dem Fokus herausgedreht und es zeigt sich, dass die Kollimation total daneben ist. Wie man das Teleskop kollimiert, wird in der ansonst recht spärlichen Anleitung gezeigt. ?(


    Man sucht sich einen hellen Stern und dreht diesen sowie aus dem Fokus, dass die breite Spinne und Obstruktion der vorne sitzenden Kamera deutlcih sichtbar ist. Die verzogene Position der Mitte (Kameraobstruktion) zeigt nun an, wohin man das Bild mithilfe der Joysticktaste bewegen muß. In meinem Fall mußte ich das Objekt nach unten links an den Bildrand bringen. Nun mithilfe eines Vielzahnschlüssels an den beiden Horizontal- und Vertikalschrauben solange verstellen, bis das Bild wieder in der Mitte ist. Diesen Vorgang so lange wiederholen, bis die Obstruktion mittig ist.

    An den Schrauben konnte ich recht kräftig drehen, ganz anders als bei Kollimation meine SW 200PDS/1000, wo ein Ticken schon Welten sein kann.

    Insgesamt würde ich sagen, dass das recht anfängergerecht gelöst ist. Allerdings kann man keine perfekte Einstellung erreichen. Dazu ist die Abbildung der Obstruktion zu grob. Nun gut, für die erste Nacht reicht es aus. Ich will ja endlich meine Bildchen bekommen.


    Nun wieder scharf stellen und die Feineinstellung mit der beigelegten Bahtinovmaske vornehmen. Die ist im Deckel mithilfe eines Bajonettverschlusses integriert. Leider ist die Abbildung recht grob. So nadelfein wie an meinem SW-Netwton und meiner Eigenbau(Druck)maske geht das nicht. Da werde ich mir mal was selbst designen mit feineren Schlitzen.


    Jetzt endlich soll es losgehen. Ich schwenke in einen beliebigen Bereich Richtung Norden und sehe einen haufen Sterne. Dann mal die Taste zur Einrichtung (Plate Solving) gedrückt. Schon nach wenigen Sekunden kommt eine Erfolgsmeldung. Wow, das hätte ich so schnell nicht erwartet. :) :thumbup:


    Also mal den Katalog abgesucht nach Objekten und es sollte M82 sein, weil ich auf den ersten Blick nicht M81 finden konnte. Eigentlich ein recht kleines Objekt, egal. Ich gehe zurück ins Wohnzimmer und sehe die Sternspuren auf dem Tablett bei der Bewegung der Monti. Und dann traue ich kaum meinen Augen. Schon wenige Sekunden, nachdem die Monti sich ausgerichtet hatte, sah ich mittig deutlich die Zigarre M82 und das noch leicht farbliche Andeutungen. Das ganze Bild war stark verrauscht, aber es waren auch gerade mal 500ms belichtet worden. :) :) :)


    M82 / 500ms Belichtung


    Nun bin ich in den Enhanced-Mode gewechselt. Alle 8sek wird eine Aufnahme abgeschlossen. Das Bild wird rasch besser und nach 27min breche ich ab. Das Bild wird als PNG gespeichert. Ich lade es per Bluetooth auf meinen PC und muß sagen, dass es für die kurze Aufnahmezeit schon richtig gut ist. Das ist EAA… An dem Abend bin ich dann noch zu M81, NGC225 und M51 gewandert. Ich hatte das Gefühl, den ganzen Nordhimmel an einem Abend abgrasen zu können. Für Begleiter, Freunde, Bekannte sicher das absolute Highlight. So kann man die Sterne und Galaxien durch kein Okular betrachten, Live und in Farbe. Noch nicht ausprobiert habe ich einen Zuschauermodus. Hiermit können sich andere Personen über ihre Smartphones, Tablett einklinken und ebenso die Objekte betrachten. Da miitlerweile das DFB-Pokalspiel schon weit fortgeschritten war, ich parallel noch im Chat war und auch noch ein paar Blicke in den Live-View meiner Meteorkamera machen wollte, war es Zeit einzupacken.


    Das Teleskop wurde ferngesteuert geparkt und abgeschaltet. dann das Rollo hoch, die Monti samt Stativ gepackt und ab ins Wohnzimmer. Wow, das war schnell abgebaut. Da ist echtes Grab&Go. :) ^^


    Noch am Abend habe ich die Zigarre etwas aufgehübscht mit Graxpert, nachdem meine Nachbarn von schräg Gegenüber gleißendes Licht in den Garten entließen. So ganz habe ich das nicht wegbekommen. Eventuell hilft hier eine Taukappe beim nächsten Mal.

    Dann noch in Gimp etwas den Hintergrund geschwärzt, Sterne verkleinert und durch Topaz DeNoise gejagt. Ich erwische mich schon dabei, aus EAA Bildchen Astrofotos zaubern zu wollen… 8)


    Bearbeitet....


    Im folgenden NGC225, 2min unbearbeitet in einer anderen Darstellungsart.


    Leider liefert das Teleskop keine RAW-Bilder. Man kann diese auf einen Hersteller-Server hochladen und dann soll es möglich sein, sich einen Download-Link zusenden zu lassen, um an die Daten heranzukommen. Allerdings soll an den Bildern auch nicht viel mehr rauszuholen sein. Für den Upload teilt man dem Teleskop über die APP die Netzwerkadresse und Passwort mit. Dann meldet das Teleskop das Smrtphone ab und verbindet sich mit dem Heimnetzwerk. Über die fritzbox konnte ich den Upload beobachten. Die LED am Teleskop signalisiert dies durch blinken einer grünen LED. Die Anleitung verschweigt die Möglichkeit des RAW-Daten-Downloads. Mal sehen, ob das noch geht.


    Noch mal abschliessend folgendes. Das Ganze ist kein Astrofotoautomat der mit den üblichen hier gezeigten Bildern konkurrieren kann. Das ganze System ist hochmobil, wirklich Grab & Go und liefert dafür Bilder, die ich so nie im Okular sehen konnte und in meiner Stadt auch niemals durch ein Okular sehen werde. :*


    Die technische Qualität ist des Systems ist sehr gut und der Preis angemessen. Verbesserungen sehe ich an diversen Kleinigkeiten. Was mir noch gar nicht gefällt, ist die Sternabbildung, eckig und verzogen. Ich denke, da kann ich durch bessere Kollimation und besseren Fokus noch was rausholen, aber auch hier, es ist EAA…


    Grüße

    Hartmut


    Abschliessend noch 2 Aufnahmen, unbearbeitet von M51 und M82.

    Bei M51 hat das Teleskop nicht zentriert auf das Objekt. Das kann man per Soft-Joystick ändern oder ggf. neu Plate-Solven.

    Bei M82 stört der helle Kern. Man hat die Möglichkeit, GAIN und Belichtungszeit zu ändern.


     

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    SW 200PDS/1000 | SVBONY 503 80/560 (448) | SkyMax 102/1300 MAK | TS 61EDPH II

    ASI 120MC-S & MM-Mini | veTEC533c / 571c | N.I.N.A.

    METEORCAM (RPi4) (https://globalmeteornetwork.org/weblog/DE/index.html) DE000Q

  • Hallo Hartmut,

    Glückwunsch! Bin gespannt, was Du aus dem Teil so rausholst!


    Gruß, Jochen

  • Servus Hartmut,


    danke für den Einblick in das, was dieses System hinbekommt. Ein Riesenvorteil ist natürlich, dass es ruckzuck und ohne Mühe aufgebaut ist und zudem ultratransportabel ist. Ich finde die Bilder, die du zeigst, auch erstaunlich gut für die kurze Belichtung. So macht EAA sicher Spaß. Mich wundert nur, dass die Bilder so viele Hotpixel enthalten. Oder kann man auch Darks für eine Nachbearbeitung machen? Für das Live-EAA spielen die Hotpixel ja vermutlich keine Rolle. Im gespeicherten Bild sind sie aber schon auffällig, finde ich.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hi Jochen,


    Danke Dir! Wenn der Spiegel nicht werkseitig nahezu unjustiert gewesen wäre, hätte ich nach 5min loslegen können.

    Da muß ich noch mal in Ruhe ran und auch eine bessere Bahtinov basteln.


    Damit kann man nach echt den halben Himmel in der Nacht abgrasen. :D


    Grüße

    Hartmut

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  • Hallo Christoph,


    da gibts auf der APP einen Button "Sensorkalibrierung - Ein Bild von guter Qualität ist erforderlich".


    Das hab ich erst mal nicht beachtet. Später dann mal im Web nachgelesen, dass damit DARKS erstellt werden.

    Das sowas nicht in der Anleitung steht. :rolleyes:

    Diese Sensorkalibrierung (Darks) habe ich dann zum Schluss gemacht, weiß aber nicht, ob ich damit noch ein paar schnelle Bilder gemacht habe.

    Hab mich dann noch um ein paar andere Features wie z.B. Bewegungsbegrenzung usw. gekümmert und dann Schluss gemacht.


    Bin mal auf die nächsten Nächte gespannt, wie kollimationsstabil das System ist, ob ich da noch was rausholen kann und bei welchen Objekten die Limits liegen.

    Mit dem Teil kann ich dann auch mal losziehen und die anderen Himmelsrichtungen erkunden, die mir hier bisher verwehrt geblieben sind aufgrund der Bäume und Gebäude...


    Grüße

    Hartmut

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  • Hallo Hartmut,


    das Teil klingt nicht uninteressant. Ich hatte schon immer so eine Idee, eine Art automatisches Teleskop bei mir auf dem Dachgiebel aufzubauen. Da komme ich dank Schornsteinfegerausstieg richtig gut ran und habe nahezu ungehinderte Sicht nach alle 4 Himmelsrichtungen. Hatte da immer überlegt mit solchen achromatischen Linsen vom Astromediaverlag, Raspberry Pi, Raspi-Kameramodul und Schrittmotoren was zu basteln, was dann auf dem Dachgiebel dauerhaft installiert bleiben kann. Wäre aber wieder viel Gebastel, wovon ich dank meiner Wetterstation allmählich genug habe. Da ist so ein Fertiggerät schon verlockend. Aber ab 2800€ aufwärts, auch recht teuer. Definitiv zu teuer für dauerhaft auf dem Dach verbleibend. Denke mal, dafür ist das Teleskop sicher auch nicht ausgelegt.


    Wenn ich das richtig verstehe, liefert das Gerät selbst keine Rohbilder, sondern nur am Ende einer Belichtungsserie ein automatisch gestaktes Bild. Die Rohbilder können nur aus dem Internet herunter geladen werden. Für den Preis keine Rohbilder und damit auch kaum Möglichkeiten zur weiteren Nachbearbeitung finde ich ein wenig mager. Ich will noch kein abschließendes Urteil fällen. Aber bei der Öffnung, welche das Teleskop bietet und der nur eingeschränkten Möglichkeit an Rohbilder zu kommen, wäre mir der Preis deutlich zu hoch. Klar, in Sachen Portabilität ist das Garb&Go Teleskop deutlich im Vorteil und die fertigen Bilder sehen auch nicht schlecht aus. Aber für den Preis habe ich mein 10" TS Photon + EQ6 SynScan zusammen. Der verbaute Kamerachip ist ein Sony IMX224 Bildsensor, welcher als USB-Kamera in Form einer Altair GPCAM2 IMX224 Colour Guide für 308€ bei Teleskop-Express erhältlich ist. Passt bei 2800€ auch noch ins Budget.


    Ich bin auf weitere Bilder gespannt. Ich will das Teleskop definitiv nicht schlecht machen. Aber den AKTUELLEN Preis finde ich recht deftig.

    ... da der Fotoautomat bis Ende September zu einem relativ günstigen Preis angeboten wurde.

    Darf ich fragen, wie viel Du gezahlt hast?


    Gruß Stefan.

  • Hallo Stefan,


    man muß sich darüber im klaren sein, dass das Teleskop keine Astro-Fotografie-Bilder liefert.

    Hier wurde der Wert darauf gelegt, dass mit kinderleichter Bedienung sich das Teleskop automatisch am Himmel zurechtfindet und auf Knopfdruck die Objekte ansteuert.

    Geliefert bekommt man dann auf dem Tablett oder Smartphone farbige Bilder, die ich zumindest an meinem Himmel in einem Okular niemals sehen werde.

    • Aufstellen und einschalten, keine Kabel ziehen, kein ausrichten
    • In den Himmel drehen, sodass irgendwelche Sterne zu sehen sind
    • Fokussieren am Handrad
    • in der APP ein Ziel ausuchen und anklicken
    • nach weinigen Sekunden ist das Objekt gefunden und wird dargestellt, kein suchen, kein orientieren am Himmel
    • nach wenigen Minuten hat man ein Bild, dass man so im Okular niemals hinbekommen wird

    Die Bilder als PND-Datei dann zu speichern, das ist dann eigentlich ein Nebenprodukt. Eigentlich geht es um den Moment des Beobachtens.

    Das muß man verstanden haben!

    Wer Astrofotografie machen will, braucht was ganz anderes!


    Ich habe incl. des Rucksacks ca. 2200,- € bezahlt.


    Grüße

    Hartmut

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  • Hallo Hartmut,

    spannend, Dein erster Test. Mich würde noch interessieren, ob das Teil ähnlich wie die Stellina einen Bildfeld-Rotator eingebaut hat.

    Und - wenn Du irgendwann mal Zeit & Lust hast und an die Rohdaten kommst - würde mich mal ein Nebel mit laaaaanger Belichtung (5-7h) interessieren.

    Aber das wäre dann ja schon wieder eine "astrofotografische Umnutzung". ;)


    Gruß, Jochen

  • spannend, Dein erster Test. Mich würde noch interessieren, ob das Teil ähnlich wie die Stellina einen Bildfeld-Rotator eingebaut hat.

    Und - wenn Du irgendwann mal Zeit & Lust hast und an die Rohdaten kommst - würde mich mal ein Nebel mit laaaaanger Belichtung (5-7h) interessieren.

    Aber das wäre dann ja schon wieder eine "astrofotografische Umnutzung". ;)

    Moin Jochen,


    also es gibt zumindest kein zeitliches Aufnahmelimit außer der Speicherbegrenzung. Falls Du irgendeine Mechanik meinst, die die Kamera dreht, sicherlich nicht...

    Aber irgendwas muß ja die Bilder deckungsgleich stacken oder könnte es sein, dass die Ränder elektronisch abgeschnitten werden? :/


    Man bekommt die Bilder auf Wunsch immer als rundes png und/oder als rechteckiges png (siehe oben die Beispiele).

    Diese sind von mir unbeschnitten.


    So eine lange Belichtungszeit von 5-7h ist bei mir eher unwahrscheinlich. Mit meiner normalen Monti/Kamera hab ich noch nie länger als 3h belichtet.

    Mit der eQuinox bin ich jetzt bei 27min. ABer ich werde mal so 1-2h Aufnahmen machen. Man spricht aber davon, dass sich da nicht mehr so viel tun soll, aber das sehe ich bei meiner normalen Astrofotografie auch. Irgendwann gibts da immer so einen magischen Punkt, ab dem ich das Gefühl habe, dass es jetzt richtig gut ist und danach passiert nicht mehr viel.

    Also mal sehen... :)


    Ansonsten hab ich mir mal eine neue Bahtinov-Maske entworfen und gedruckt. Passen tut sie, ob sie auch besser funktioniert als die Originale muß ich noch sehen.

    CS ist erst mal wieder außer Sichtweite. ;(


    Grüße

    Hartmut


     

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  • Moin Hartmut,


    Falls Du irgendeine Mechanik meinst, die die Kamera dreht, sicherlich nicht...

    Ok, Danke. Das ist ja das Problem bei ALT/AZ-Montierungen, deshalb kommt da vermutlich auch ein rundes png raus! ;)

    Die Stellina hat dafür einen Rotator. Ist das eckige Bild denn evt. stark gecroppt?


    So eine lange Belichtungszeit von 5-7h ist bei mir eher unwahrscheinlich. Mit meiner normalen Monti/Kamera hab ich noch nie länger als 3h belichtet.

    Jaaaahaaa...Aber... jetzt musst Du ja nicht mehr daneben stehen... :)  :D


    CS, Jochen

  • Man kann sicherlich berechnen, wie groß das Gesamtbild bei der Brennweite sein müßte und es mit dem IST-Bild vergleichen, alleine die Kenntnisse dazu fehlen mir. :kissing_face_with_closed_eyes:

    Hier mal der Vergleich (links rund / Mitte nach 500ms eckig / rechts nach 27min & bearbeitet ohne Zuschnitt.


       

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  • Ok, Danke - das sieht m.E. nicht nach einem (starken) crop aus. :/

    Kommt vermutlich aber auch auf die Anzahl der aufgenommenen Frames bzw. die Gesamt-Aufnahmezeit an.

  • Dann müßte das Objekt in der Mitte aber mit stark zunehmer Belichtungsdauer immer größer werden oder es bleibt gleich und bekommt schwarze Ränder.

    Ich könnte natürlich M82 mal wesentlich länger aufnehmen und mit dem Bild von vorgestern vergleichen....

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  • hmmmm,...wenn der Aufnahme-Chip sich nicht mitdreht, dann kommen und verschwinden doch Sterne an den Bildrändern im laufe der Zeit.

    Das was dann übrig bleibt und immer auf dem Chip landet wird gestackt. So meine Vorstellung...


    Ach ja... und ein Bildfeldrotator würde einen Chip synchron mitdrehen und man hätte immer den kompletten Ausschnitt

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  • wenn ich mich mal unheimlich beim denken anstrengen würde, dann würde ich das bestimmt rausfinden. :) Aber es würde an der Gesamtsituation nichts ändern... ?(

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  • hmmmm,...wenn der Aufnahme-Chip sich nicht mitdreht, dann kommen und verschwinden doch Sterne an den Bildrändern im laufe der Zeit.

    Das was dann übrig bleibt und immer auf dem Chip landet wird gestackt. So meine Vorstellung...

    Ich vermute, es ist wie flatratte schreibt: vermutlich wird f.d. Livestack nicht der ganze Chip benutzt. Ist aber nur (m)eine Vermutung.


    Ach ja... und ein Bildfeldrotator würde einen Chip synchron mitdrehen und man hätte immer den kompletten Ausschnitt

    Ja - so macht es z.B. die Stellina. Wenn Du mit der lange Belichtungen in mehreren Sessions (z.B. in mehreren Nächten) aufnimmst, dann nützt der Rotator natürlich auch nicht viel und man muss etwas croppen - mal mehr, mal weniger.


    Gruß, Jochen

  • Moin Jochen,


    bin mir sehr sicher, dass das Teleskop keinen Rotator hat. Der müßte ja vorne an der Spinne sein, wo die Kamera sitzt.

    Da ist nix. Das neue Unistellar eVscope2 hat übrigens einen größeren Chip, aber das katapultiert den Preis auch schon wieder in andere Dimensionen, das es mir nicht wert ist. X/


    Ich bin aber auch überzeugt davon, dass das Teleskop in erster Linie nicht zur Astro-Fotografie dient, sondern zur bequemen visuellen Beobachtung.

    So verstehe ich es und so ist auch mein Anwendungsfall. Dass da auch Bilder entstehen, die man bearbeiten kann ist für mich ein Nebeneffekt, den ich vermutlich ab und zu mal ausnutzen werde, wenn das Ausgangsmaterial gut genug ist.

    Das sich da stundenlang das Teleskop laufen lasse mit Blick auf ein einziges Objekt kann ich mir für mich nicht vorstellen. Insbesondere, da ich es mir angeschafft habe, um endlich mal mobil zu sein. Da will ich nicht ein paar Stunden auf dem Acker stehen und auf ein einiges Objekt starren. Da muß alle 15-30min max. was neues ran.


    Aber mal nebenbei zum schauen, ob es dann wirklich signifikant beser wird, das kann ich mal ausprobieren auf meiner heimischen Terrasse.

    Was die Versionen mit elektronischem Okular betrifft, so ist das für mich unverständlich. Wieso soll ich da am Tubus in ein Loch mit einem Display schauen, wenn ich doch daneben stehen und es auf meinem Smartphone anschauen kann? ^^


    Grüße

    Hartmut

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  • Hallo Hartmut,


    herzlichen Dank für Deinen spannenden Bericht hier zum eQuinox. Das interessiert mich ebenfalls sehr. Ich habe einen ähnlichen Anwendungsfall wie Du: Spontanes Grab’n’Go EAA.

    Für visuelles nutze ich Zeiss und für Astrofotografie meine großen Optiken u.a. von Intes.


    Zu Deiner Bahtinov-Maske: hast Du damit ein besseres Ergebnis erzielen können? Ist die Maske aus einem 3D-Drucker und passt sie gut? Finde ich extrem spannend.


    Nun nach guten zwei Monaten im Einsatz: bist Du nach wie vor zufrieden und würdest Du das eQuinox nochmals kaufen.


    Danke sehr und viele Grüße

    Thomas

  • Hallo Thomas,


    hatte bisher nur 3-4 mal passendes Wetter, um die eQunix rauszustellen und hab sie sogar beim letzten mal unverrichteter Dinge wieder reinholen müssen, da alles wieder zugezogen war.

    Die Stärke ist wirklich der schnelle und einfache Aufbau. Stativ rausstellen und waagerecht ausrichten, das Teleskop drauf und einschalten, mit dem Tablett verbinden und fertig.

    Der Fokus stimmt noch weitgehend und läßt sich über die riesige "Handrad" am Tubusende schnell und einfach einstellen. Hier ist eine Vaonis Stellina klar im Vorteil, da auch die Fokussierung automatisiert ist.


    Die Bathinov-Maske ist besser, da heller, aber man braucht gegenüber meinem 200/1000er Newton schon merklich hellere Sterne, ansonsten zeichnen sich diese zu klein ab und das Einstellen ist schwierig.


    Hinsichtlich der Qualität der Bilder muß ich ganz klar sagen, dass klassische Astro-Fotografie erheblich besser ist. Ich gehe auch davon aus, dass eine Vaonis Stellina hier auch bessere Ergebnisse liefert.

    Die ist für mich aber preislich absolut uninteressant.

    Das Teleskop ist kein Ersatz für Astrofotografie, sondern ein einfach und schnell aufbaubares Gerät, welches in kürzester Zeit Ergebnisse liefert.


    Ich habe ja eine EQ6 und die ist für mich nicht mobil und mit dem ganzen "Gebamsel" daran möchte ich nicht losziehen. Das eQuinox packe ich einfach in den Rucksack und kann losgehen, wobei das Gewicht auf dem Rücken schon heftig ist.

    Habe ja leider nur Sicht nach Norden aus dem Garten, aber Richtung Süden sind es so 200m bis zu einer großen freien WIese. Wetterbedingt konnte ich das aber n.n. ausprobieren.


    Insgesamt muß man sagen, dass das Teleskop halt erlaubt Objekte zu sehen, die man ansonsten nur mit weitaus größeren Teleskopen beobachten kann und das sogar in Farbe. Keine Augenadaption notwendig und Begleiter sehen auch sofort was. Für mich erschliessen sich hoffentlich bald auch die anderen Himmelsrichtungen, die mir bisher verwehrt wurden.


    Wenn Du mit der Astro-Fotografie vergleichbare Ergebnisse wünschst und ansonsten auch mit Deinem visuellen Equipment zufrieden bist, dann kann ich Dir nicht zu dem Teleskop raten!

    Da wirst Du enttäuscht sein. Wie oben geschrieben, ist es eher was für Grab & Go und superschnelles finden und beobachten von DeepSky Objekten. Dazu kommt noch, dass im letzten Update Planeten dazu in die Datenbank wanderten. Habe ich aber noch nicht ausprobieren können.


    Eine vergleichbare Alternative kenne ich nicht, das kleine Vaonis ist mir zu klein bzw. das FOV zu groß. Stellina preislich keine Option für mich und DWARF II vermutlich eher ein Spielzeug.


    Grüße

    Hartmut

    EQ6R-PRO | OMEGON PUSH+ | SW Allview | Unistellar eQuinox | Seestar S50 |  ASKAR FMA 135

    SW 200PDS/1000 | SVBONY 503 80/560 (448) | SkyMax 102/1300 MAK | TS 61EDPH II

    ASI 120MC-S & MM-Mini | veTEC533c / 571c | N.I.N.A.

    METEORCAM (RPi4) (https://globalmeteornetwork.org/weblog/DE/index.html) DE000Q

  • Hallo Hartmut,


    herzlichen Dank dass Du Dir so viel Zeit genommen hast und für den tollen Erfahrungsbericht.


    Ich sehe den Einsatz wie Du in einem mobilen und schnell einsatzfähigem Teleskop für zwischendurch. Damit ist es Ergänzung zu visuellen Geräten und zur Astrofotografie aber eben kein Ersatz.


    Unistellar hat je bereits ein eQuinox 2 angekündigt und daher hoffe ich auf Angebote aus dem Gebrauchtmarkt für ein eVScope oder ein eQuinox erster Generation, welches eben meinen Zweck wie oben beschrieben sicherlich erfüllt. Die neuen Preise zeigen ja auch, dass diese Art der Teleskope tendenziell auch günstiger werden.


    Nochmals vielen Dank und viele klare Nächte mit Deinen Teleskopen


    Viele Grüße

    Thomas

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